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Samstag, 31. Dezember 2016

Weil's so Tradition ist...

... der Jahresüberblick:

 2016 war es ruhig auf dem blog, besonders diesen Monat.
Wir befinden uns gerade in der Weihnachtswoche als ich diese Zeilen schreibe und ich möchte ein paar Worte (faule Ausreden) verlieren warum es so ruhig war:
Zum einen zu viel Sorge um den Job, die nur für dieses Jahr vorbei ist, zum andern weil ich gerade wieder ins herumspielen mit Photoshop verliebt bin und meine (knappe) Freizeit neben Lesen sonst noch auf PS4 verschwende und das selber Schreiben. Vor allem letzteres nicht nicht sehr gut, aber Leidenschaftlich gern - das muss auch was wert sein.
In diesem Zuge habe ich mir das Papyrus Autor Demo* heruntergeladen und bin beim ausprobieren gleich auf etwas gestoßen das bezeichnend dafür steht warum ich die deutsche Grammatik wohl nie verstehen werde (Auszug aus dem Papyrus Hilfstext):

Hier ein Komma einfügen? (Grammatikfehler)
Falls diese Infinitivgruppe zu Beginn mit einem Komma abgetrennt wird, muss sie auch wieder mit einem Komma geschlossen werden.
Beispiel:
Falsch: Sie versprach, sich bald wieder zu melden und verschwand in der Dämmerung.

Richtig: Sie versprach, sich bald wieder zu melden, und verschwand in der Dämmerung.
Siehe "Duden - Die deutsche Rechtschreibung", K 117.
 Wenn ich nun, wie vom Duden empfohlen, im dem oben genannten Beispiel den Mittelteil mit Kommas ausklammere, ergibt der Satz keinen Sinn mehr.
Er würde sich dann ja als "Sie versprach und verschwand in der Dämmerung" lesen... mein Persönliches Schreibgefühl sagt übrigens dass in dem Satz gar kein Komma stehen dürfte, denn weder enthält er eine Sprechpause, noch einen Nebensatz.


* Übrigens die Papyrus Demo überschreibt beim Exportieren auch die Original Datei! Diese kann zwar im Papyrus Backup Ordner wiedergefunden werden - trotzdem sollte man um das Programm zu testen nur mit einer Daten Kopie arbeiten.


Dies waren meine Bücher des Jahres (gelesen in '16)

 Kein Lesejahr ohne gutes Kinderbuch, wer es nocht nicht gelesen hat, dem lege ich Die Penderwicks ans Herz. Ein perfektes wohlfühl Leseerlebnis. Das zweite Jahreshighlight für mich war natürlich Sarvenaz Tashs John Hughes inspiriertes Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums. Die positive Überraschung in diesem Lesejahr war für mich Hugh Howeys Silo. Man merkt dem Werk seine online Episoden Herkunft an, aber Howey bietet grundsolide Post-Apokalyptische SF.





Weitere Lesehighlights in '16:

 Meine leider nicht so positive Erfahrung mit Leigh Bradugos Grisha lässt sich ja hier auf dem blog nachlesen, aber ihre im Grisha Universum angesiedelten Volksgeschichten sind allesamt empfehlenswerte, düstere Märchen welche die Autorin auf der höhe ihres Könnens zeigen.




 
Die Enttäuschungen in '16:

 Im großen und ganzen war '16 ein enttäuschungsfreies Jahr. Es gab zwar Bücher die es nicht geschafft haben über die bereits geringe Erwartung an sie hinauszuwachsen aber spektakulär enttäuscht, weil mit (zu) hoher Erwartung angegangen, hat mich in diesem Jahr nur ein Buch.
Leviathan Wakes, vom Autoren Duo James S.A. Corey, war dafür aber zum Glück nur ein eBook Schnäppchen.
Auch Dashiell Hammett, der vielgelobte Begründer des Noir, konnte mich nicht überzeugen, vielleicht lag es hier aber auch nur an der Übersetzung, dass die Geschichte so hölzern auf mich wirkte.


Random Note:

Der Einstieg in James S.A. Coreys Expanse Universe war zwar nicht so meins, aber ich bin nach wie vor ein großer Fan der Coverillustrationen, welche mich Stilistisch an den SF-Illustratoren John Berkey erinnern. Berkey fertigte unter anderem Illustrationen für das viel zu früh eingestellte Sience Fiction Age Magazin an.



Zitate 2016:

 Wie die Jahre zuvor Präsentiere ich im Zuge einer von Schlaue Eule in das Leben gerufenen Aktion  an dieser Stelle Lieblingszitate aus '16:

 Besonders angetan hat es mit in diesem Jahr eine Passage aus Jean Websters Daddy-Long-Legs, deren Humor hier einfach so total mit meinem auf einer Wellenlänge liegt.
Well played Ms Webster:
 At present I'm Ophelia—and such a sensible Ophelia! I keep Hamlet amused all the time, and pet him and scold him and make him wrap up his throat when he has a cold. I've entirely cured him of being melancholy. The King and Queen are both dead—an accident at sea; no funeral necessary—so Hamlet and I are ruling in Denmark without any bother. We have the kingdom working beautifully. He takes care of the governing, and I look after the charities. I have just founded some first-class orphan asylums. If you or any of the other Trustees would like to visit them, I shall be pleased to show you through. I think you might find a great many helpful suggestions.  

 I remain, sir,  
Yours most graciously,  
OPHELIA,  
Queen of Denmark.

  Da ich im Herzen aber mehr Hamlet bin, immer melancholisch, immer bereit ein "Woe is me" von mir zu geben, hat dieses Zitat aus einem Gedicht von Warsan Shire sich in diesem Jahr zu meinen GoodReads Quotes zugefügt.
Aus ungewöhnlicher Quelle dazu, die Zeile wurde durch ein Album der Sängerin Beyoncé populär:
you can't make homes out of human beings
someone already should have told you that.
(Freie übersetzung: du kannst dir kein Heim schaffen aus Menschen
                            jemand hätte dir das längst sagen sollen.)



 Jedes Jahr führt zuviele eminent  zitierenswerte Zeilen mit sich.
Nur eines möchte ich noch herausgreifen, aus der wunderbar humorvollen Biographie der Schauspielerin Lauren Bacall, die hier den Nagel auf den Kopf trifft.
Manche Fehler sind aber auch zu schön um sie nicht immer wieder zu begehen:
 But the amazing thing about life, I've finally discovered, is that you really don't learn from past mistakes. You do, logically, reasonably, but emotionally not for a second.
(Freie übersetzung: Doch das erstaunliche am Leben, habe ich letzlich festgestellt, ist das man nicht wirklich von seinen früheren Fehlern
                            lernt. Man tut es, Logisch, nach der Vernuft, aber emotional nicht für eine Sekunde.)



Statistik 2016:






2017 wants:

 Was wünsche ich mir für das kommende Jahr:

 Wie immer wenn mich das Schreibfieber gerade gepackt hält, würde ich mir gerne wieder eine Schreibmaschine ins Haus stellen, vielleicht ja nächstes Jahr wirklich.

 The Last of Us 2 (PS4) - Ja ich weiß, das Spiel ist gerade einmal angekündigt und wird wohl kaum in '17 schon Erscheinen. Aber ein Mann darf Träumen.


Und wer The Last of Us noch nicht kennt, sollte dies unbedingt nachholen. Es ist das grandioseste PS3 Spiel aller Zeiten, welches - vor allem storytechnische - Maßstäbe weit über seine Konsolen Generation hinaus gesetzt hat. So schreibt man Drama!


Außerdem steht auch diese Jahr wieder die Humphrey Bogart Essential Collection auf meiner Wunschliste. Diese leider nur als US DVD erhältliche Sammlung enthält auf 12-Discs Bogies komplette Arbeit für die Warner Studios - 24 Filme; etwas mehr als ein Drittel seiner gesamten Filme.
Das Problem ist nur, die Händler welche ich bisher gefunden habe bei denen ich die Sammlung Ordern könnte, aktzeptieren nur PayPal oder Kreditkarte... mit beidem kann ich nicht dienen.

Freitag, 30. Dezember 2016

Some Links

   Weltenwanderer hat auf ihrem blog ein schönes wiederkehrendes Feature, die Stöberrunde, in dem sie jeden Monat Links zu diversen Seiten / Themen präsentiert. So viel sammelt sich bei mir nie, bzw. merke ich mir die Links zumeist nicht, auch dann wenn das posting für einen Aha-Effekte bei mir sorgt.

  Ein paar aber sind über das Jahr dann doch hängengeblieben oder einfach mir ständig mal wieder über den Weg gelaufen, oder mir nicht aus dem Sinn gegangen weshalb ich sie für diese post wieder aus den tiefen des Internets gefischt habe.

  Ich versuche das ganze Thematisch zu ordnen, ohne das die Listung eine Wertung darstellt.
Ach so, ehe ich es vergesse, alle verknüpften Einträge sind in English, sorry:


 Feminismus / sexuelle Selbstbestimmung:
Beginnen wir dem Ernsten.

Der gewählte Name dieser Site hätte mich fast davon abgehalten den Artikel zu Lesen, aber "hysterisch" ist daran tatsächlich gar nichts. Es geht um Nacktaufnahmen, das Recht am eigenen Körper und auf Privatspähre:

http://www.hystericalfeminisms.com/voices1/2016/10/16/consent

Jim C. Hines über sexualisierte Gewalt als Story-Vehikel. Schade nur das "die meisten Editoren die ich kenne" sich ganz offensichtlich nicht auf die meisten Editoren die es gibt übersetzt. 
Seine don't-do Liste liest sich leider immer noch wie eine Bestandaufnahme der aktuellen Belletristik:



 Sprache:
Lesern von der Faszination Sprache / Spracheigenheiten zu Erzählen, das ist wie dem Chor Predigen. Deshalb ohne großes Vorwort:
 (The Slang Dictionary, by John Camden Hotten)

(Mentalfloss ist das typische time-sink, vorsicht also)

(Hier kann man sich Audioproben für unterschiedlichste englische Dialekte anhören)

(Eine Liste von Librivox Lesern mit britischem Dialekt)


 Cover Design:
Zwei wirklich Informativ gemachte blogs mit Coverdesign Schwerpunkt. Einmal ganz allgemein gehalten, einmal auf Romance Covers spezifisch gerichtet:

https://bookworm2bookworm.wordpress.com/tag/romance-cover-art/ 

http://adventureswithbookdesign.blogspot.de/ 


 Väter und Töchter:
Zwei Postings zum Thema Töchter. Ein aktuelles, ein älteres. Ihnen gemein ist das ich beide Väter von der Art wie sie über ihre Kinder schreiben ungemein Respektiere.




 Anne of Green Gables:
Passend zum Vorthema, noch ein post zur rothaarigen Anne (mit E).
Ein Kurzüberblick der Gemeinsamkeiten zwischen Anne of Green Gables und Rebecca of Sunnybrook Farm. 

http://canadianicon.org/table-of-contents/mirror-images-anne-of-green-gables-and-rebecca-of-sunnybrook-farm/

Samstag, 24. Dezember 2016

Frohe Weihnacht!


 Endlich ist's wieder dieser Tag im Jahr, an dem man sich ganz ungeniert unter die Decke kuscheln darf und sich sentimentalen Klassikern hingeben.

Joseph: You talk like you don’t want to cut their throats.
Jules: Well, speaking for myself, I’d just as soon not.
Albert: After all, it might spoil their Christmas.

 Ich wünsche allen eine frohe Weihnacht und ein paar besondere Weihnachtsengel.

Donnerstag, 22. Dezember 2016

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 15




 Mit welchem Buch versuchst du Lesemuffel zum Lesen zu überzeugen?
 Ist nicht so populär die Antwort, aber ich würde tatsächlich auf die aktuelle Bestsellerliste verweisen, Flughafen-Lektüre (Ich liebe diesen Ausdruck) wie die Dan Brown Romane und Jugendbuch Klischees wie twilight mögen keine hohe Literatur sein, aber ich kenne so manchen der sich davon zum Lesen animieren hat lassen (auch wenn im Falle von twilight die Motivation wohl einfach die war Mädchen abzuschleppen, aber hey, hauptsache man(n) liest).








Welcher Film hat dich überzeugt, obwohl er aus einem von dir eher nicht bevorzugten Genre stammt?
 
 Schwere Frage ist schwer... ich habe mich Früher sehr viel weniger auf Genre einengen Lassen und von daher ein breites Spekrtum an Filmen die mich beeindruckt haben... ich glaube Was vom Tage übrig blieb erfühlt das Kriterium am Besten, den habe ich mir eigentlich nur aufgrund von Anthony Hopkins, den ich zu diesem Zeitpunkt noch von Das Schweigen der Lämmer im Kopf hatte, angesehen und er lieferte zu meiner Überraschung nicht nur die erwartet herausragende Performance eines Hopkins sondern zu dem eine zwar ganz unspektakuläre aber sehr eindringlich erzählte Geschichte.

Sonntag, 4. Dezember 2016

tucking fypo


 In Lauren Bacalls empfehlenswerter Autobiographie By Myself (Coronet, 1979) sorgt die sympathische Autorin mit einem verlorenen Buchstaben für einen Satz der einen ins Grübeln bringen kann.
Nicht alle, aber sehr (S. 456):

 I remember Moss Hart saying you have to shake up your life very seven years - this was less than seven years, but a needed shake-up nonetheless.

Freitag, 2. Dezember 2016

Der Rächer entrechteter Männer....

...oder: Lieber Gott, lass diese Inhaltsbeschreibung satirisch gemeint sein.

Eigentlich sollte ich ja daran arbeiten mal wieder etwas mehr Rezimäßiges zu verfassen, aber ich lasse mich gerade (auch wg. Urlaub) lieber vom Internet ablenken.
Und da stößt man dann beim Stöbern auch gelegentlich auf solche Machwerke wie das untere. Geschrieben von einem aufrechten deutschen Traummann sollte man meinen wenn man sich so die Inhaltsangabe beäugt.
(Hervorhebungen im Text stammen von mir)


Kurzbeschreibung

Bereits bei der Partnerwahl hat die Frau das Sagen. Und nicht selten soll es ein Märchenprinz sein, der ein Sammelsurium an positiven Eigenschaften in sich vereint, Schwächen zu haben, sollte er sich lieber nicht erdreisten. Kein Wunder, daß bei solch überzogenen Erwartungen mancher heimischer Mann auf der Strecke bleibt. Die ruhigeren, zurückhaltenderen und klassisch gebildeten Männer gelten oft als langweilig, werden leichter angefeindet als dass sie die Liebe finden, doch auch manche Frau bleibt als Folge verfehlter Kriterien weiblicher Wahl (sexueller Selektion) allein. Das Partnerinnenproblem wird durch den derzeitigen Massenimport männlicher Fremder massiv verschlimmert. Frauen wiederum müssen miteinander um die wenigen scheinbaren Traumprinzen konkurrieren, was sie selbst unter den Druck extremer Erwartungen setzt. Der Feminismus hat einen gehörigen Anteil an der Disharmonie von Mann und Frau. Beziehungen werden gewinnbringend zerbrochen. Doch wenn Ehen zerbrechen, verlieren beide. Es folgen oft Jahre der Ernüchterung. Dass am Ende keiner gewinnt, wenn eine Familie zerstört wird, wird von den Beteiligten häufig erst viel zu spät realisiert. Die männerfeindliche Stimmung im Land scheint jedoch keinen Frieden zuzulassen. Es müssen wieder natürliche Bezüge, mehr Harmonie und Mitgefühl zwischen den Geschlechtern geschaffen werden. Der Autor bricht eine Lanze für Verständnis und Akzeptanz seiner von Anfeindungen, Entrechtung und einseitiger weiblicher Wahl geplagten Geschlechtsgenossen, ihre unerfüllte Sehnsucht nach echter weiblicher Liebe, die mitfühlt und Anteil nimmt, statt egozentrisch zu fordern und Männlichkeit liebt, statt sie zu bekämpfen. Sein Werk ist ein hilfreicher Ratgeber für Männer und Frauen, die Seele des Anderen zu ergründen und den passenden Partner zu finden und zu halten.


Man(n) kann es kaum fassen, aber den oben zusammengefassten Dummstuss schafft der Autor tatsächlich auf über zweihundert Seiten auszuwalzen, zu dem kommt dann noch mindest ein weiteres Werk (Titel: Anmache - "dichterische Beschreibung von Zusammenhängen, die wir zu übersehen gewohnt sind.") in dem der nicht müde werdende Kämpfer für die (deutsche) Männlichkeit genau die selben Worthülsen verschießt.
 
 Die in Frage stehenden Zusammenhänge sind natürlich der böse Feminismus und die Bedrohung durch dunkle Fremde welche sich in Massen in "unser" Land und in die Herzen "unserer" Frauen drängen... es steht ja außer Frage das Deichmoles Geschlechts Gesinnungsgenossen jede Hilfe brauchen werden der sie habhaft werden können, sollten sie sich (was Gott verhüten möge) je verpaaren wollen, nur ob sich über selbstbewusst entscheidende Frauen und, man muss es annehmen sexuell attraktivere, "Fremde" zu ereifern ihnen dabei eine Hilfe sein wird?

Aber ich denke da werden ich mir kaum ernsthafte Sorgen darum machen müssen und kann beruhigt auf weibliche Intelligenz und daraus resultierender sexueller Selektion bauen. :D

Mittwoch, 23. November 2016

GoodReads strikes again

Vorab, ich mag GoodReads.

Nun das Aber:
Aber ich wundere mich schon seit längerem über deren Empfehlungs-Algorithmus, zum Beispiel wenn man mir die Novelisierung des X-Men Films empfiehlt, da ich The Annotated Sherlock Holmes in meinem currently reading führe - ich meine, klar, ist irgendwie völlig Logisch ... für irgendjemand, Programmierer oder so vermutlich.

Und heute stolpere ich doch tatsächlich über dies:



Eine sexy, dunkle Romanze... ich meine, klar, ist irgendwie völlig Logisch das so etwas in der Sparte Kinder Literatur läuft. Aus Romanzen entstehen ja bekanntlich Kinder, haben wir alle so in der Schule gelernt, und darüber wollen die lieben Kleinen dann bestimmt auch Lesen ...

Montag, 21. November 2016

The Sun is also a Star








The Sun is also a Star, Nicola Yoon
(Corgi Childrens, 2016)


Buchtext:
 Natasha: Ich bin ein Mädchen das an Wissenschaft und Fakten glaubt. Nicht Schicksal. Oder Träume, die nie wahr werden. Ich bin bestimmt nicht der Typ Mädchen welches auf einer bevölkerten New Yorker Strasse einen süßen Jungen trifft und sich in ihn verliebt. Nicht wenn meine Familie zwölf Stunden davon entfernt ist nach Jamaika Deportiert zu werden. Mich in ihn zu verlieben, wird nicht meine Geschichte sein.

 Daniel: Ich war immer der gute Sohn, der gute Student, erfüllte meiner Eltern hohe Erwartungen. Niemals der Poet. Oder der Träumer. Aber wenn ich sie sehe, vergesse ich das alles. Etwas an Natasha lässt mich denken dass das Schicksal etwas außergewöhnlicheres zu bieten - für uns beide. 

 Das Universum: Jeder Moment in unserem Leben hat uns zu diesem einen Moment transportiert. Eine Million Zukünfte liegt vor uns. Welche davon wird wahr werden?



 Entgegen Natashas Ausführung, bietet Nicola Yoon eine typische Junge trifft Mädchen Geschichte. Sich in Daniel zu verlieben ist genau ihre Geschichte.
Denn als der Sohn koreanischer Einwanderer Natasha in Folge eines Zwischenfalls mit einem kürzlich Erleuchteten erblickt, nimmt er einen Deus ex machina* Aufdruck auf ihrer Jacke als Zeichen und folgt ihr - entschlossen sie dazu zu bringen sich in ihn zu verlieben. Natasha, die sich bemüht sich und ihre Eltern vor der bevorstehenden Deportation zu bewahren, ist verständlicherweise zunächst wenig angetan von Daniels werben. Doch Daniels Hartnäckigkeit und eine Reihe von Zufällen bringen irgendwann auch die Bodenständige Natasha ins Grübeln, ob nicht vielleicht doch das Schicksal selbst hier seine Hand im Spiel hat.

 The Sun is also a Star wird erzählt aus der Perspektive von Natasha, Daniel und dem Universum, dabei nutzen die ersten beiden den Present Tense und das Universum führt uns durch Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, füllt (leider nicht alle) Erzähllücken und bietet generell tiefere Einblicke in auftreten Nebenfiguren.
Dieser Perspektiven Mix funktioniert zu beginn des Buches sehr gut und vor allem das Universum bietet hier durchgehende Abwechslung. Der Wechsel zwischen Natasha und Daniel gibt zunächst Sinn doch zum Ende merkt man dann das sich die Stimmen der Beiden zu wenig unterscheiden und das ganze wurde (für mich) ab da zu einem eher etwas nervigen Gimmick das ein bereits nicht sonderlich starkes Finale noch weiter schwächte.

 Für mich stimmte die Chemie zwischen Daniel und Natasha nicht wirklich, die Autorin gibt uns keinen wirklichen Grund an Daniels Aufrichtigkeit zu glauben, wenn er sagt das er in Natasha verliebt ist, und gibt auch Natasha nur wenig Grund dies zu glauben, weniger noch zu erwidern. Hier wäre es eventuell hilfreich gewesen wenn das Universum uns nicht nur über die auftretenden Randfiguren, sondern auch ein wenig mehr über die Hauptfiguren aufgeklärt hätte. Seltsamerweise aber fallen in diesem Roman, in dem nicht alle Details von Wichtigkeit sind, viele Details unter den Tisch die für das bessere Verständnis womöglich  wichtig gewesen wären. Zum Beispiel, wenn Natasha auf ihren Ex trifft, bezichtigt sie diesen des Betrugs, worin dieser aber Bestand - überhaupt, worin die Beziehung der beiden zueinander genau bestand - bleibt im ganzen Buch offen. Man fragt sich warum uns das Universum einen Vortrag über Haare und deren gesellschaftliche Bedeutung hält, uns aber seltner Informationen zukommen lässt die zu unserem Verständnis der beiden "Liebenden" hätte beitragen können.
   

 Das mir das Buch ganz persönlich nicht so zugesagt hat wie erhofft, das gründet sich jedoch auf zwei ganz unterschiedliche, sehr persönliche Punkte.

 Zum einen kollidiert Nicola Yoons Idee vom sich verlieben stark mit meiner eigenen, offenbar laufen da unsere Erwartung und unser Erleben dieses wichtigen Lebensaspekts konträr gegeneinander, bei Yoon bekommt man das Gefühl sich zu verlieben ist für ihre Charaktere eine rein körperliche, von sexueller Anziehung geprägte Sache - vor allem ihr Held, Daniel, kommt in diesem Punkt sehr egozentrisch, nur auf sein eigenes Wollen bezogen rüber.

 Zum anderen bin ich mit grundsätzlich falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen, ich ging davon aus das Natashas bevorstehende Abschiebung aus den Staaten, ihr Leben als illegale Immigrantin eine zentrale Rolle Spielen würde. Tatsächlich ist dieser Punkt nahezu komplett nebensächlich - Nat hätte, um des reinen Trennungskonflikts wegen den die Autorin heraufzubeschwören sucht, auch einfach nur an eine Uni in einem anderen Staat gehen können.
 Hier fügt sich dann noch etwas hinzu das gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Wahl von Donald Trump und dem damit einhergehenden impliziten Bekenntnis Amerikas zu offenem Rassismus und Xenophobie mir bei der weiteren Beschäftigung mit der Geschichte sauer aufstößt. Nats Eltern Reisen nicht aus einer Notlage heraus in die Staaten, sie folgen nur einem törichten Traum des Vaters und bleiben dann aus reiner Bequemlichkeit illegal im Land - etwas das ihnen im Buch überraschend Problemlos gelingt und nur durch eine Nachlässigkeit des Vaters auffliegt.

*Minor Spoiler*
 So findet die Familie nach ihrer Deportation auch sehr schnell wieder Halt und sie sind sozial sogar besser gestellt als sie zuvor je hätten hoffen können - warum sie sich der Strapaze eines Daseins als illegale ausgesetzt haben bleibt damit offen, doch zumindest klärt es warum die Eltern sich nicht die Mühe machen um ein Bleiberecht zu kämpfen.
*End Spoiler*


 Vermutlich wurden meine Erwartung auch durch Rainbow Rowells eleanor & park, welches ja mit einer nicht unähnlichen Paarung aufwartet, zu sehr in die Höhe geschraubt. Ich schätze The sun is also a star ist eben mehr New Adult, denn YA, und denke das zum Beispiel Fans von Colleen Hoover an dem Roman mehr gefallen finden werden als ich es tat.


* Der Gott aus der Maschine, ein Kunstgriff im Theaterwesen und der Literatur. 
An dieser Stelle womöglich von der Autorin vorgreifend als selbstironisches Augenzwinkern eingebracht, denn die darauf folgende Häufung unwahrscheinlichster Zufälle folgt genau diesem Prinzip des Deus ex machina.

Donnerstag, 10. November 2016

tucking fypo

Eigentlich hatte ich für diesen Monat keinen tucking fypo gefunden, aber da ist mir meine (zum niederknien schlecht Lektorierte) Tageszeitung zu Hilfe geeilt.

Nackte Richter? Nacktes Grauen in Deutschland!

Montag, 10. Oktober 2016

Cover Monday


 Der Cover Monday hat ein neues Zuhause gefunden, The emotional life of books ist umgezogen auf dancing raven.  Ab sofort wird der Cover Monday präsentiert von Moyas Buchgewimmel.

  Da Moya in ihrem Post ein Faible für asiatische Kunst zum Ausdruck bringt, bietet es sich an hier endlich ein Cover zu zeigen das mir vor längerer Zeit bei den BookSmugglers begegnet ist: Kojiki von Keith Yatsuhashi, erschienen bei Angry Robot. Das minimalistisch gehaltene Design, welches dabei keineswegs an Details spart, stammt von Thomas Walker.

 Ein Klick auf das Bild führt zur Angry Robot seite, von der aus man auch zur Seite des Künstlers gelangt, auf welcher sich das ganze noch besser betrachten lässt.

Montag, 3. Oktober 2016

tucking fypos


 Heldin Kate mag in Shirley Conrans Roman Lace (Penguin, 1982) in Schande heimkehren, aber ein fehlender Punkt erhebt sie dafür wenigstens zur Göttin (S. 278):

 Home. Oh, God  Kate dreaded breaking this news to her father. She could already hear him - 'So you made a mess of it? Let him make a bloody fool of you! You went all that way just to be made a bloody fool of, eh? I hope you realize that everybody's going to think you're a bloody fool.'

Freitag, 30. September 2016

Neuzugänge

Zum Monatsende stelle ich noch schnell ein wenig Neuzugang vor:

 Angespornt durch eine GoodReads Leserin die mich darauf hinwies das dies als echter Bogie Fan Plichtlektüre ist, zog dieser Tage Lauren Bacalls Autobiographie ein.
Das Buch selbst, welches ich gebraucht von Medimops erstanden habe, konnte beim reinlesen gleich überzeugen. Der Gebrauchtanbieter, bei dem dies meine erste Bestellung war, hingegen nicht, fast einen Monat liess man sich Zeit mit der Auslieferung.
 Da ich aber unbedingt die attraktivere Coronet Ausgabe wollte, gab es eben gerade keine rechte Alternative.








By Myself, Lauren Bacall
(Coronet Books, 1979)


 Obwohl ich persönlich Lauren Bacalls Schreibstil mag, er ist humorvoll, flüssig, mitreissend, meiner Meinung nach, muss man hier wirklich empfehlen in das Buch reinzulesen, denn der Stil wird nicht jedermans Geschmack sein.
Bacall schreibt flott, humorvoll aber neigt ein wenig zu den berüchtigten Run-on Sentences.
 Es ist eben eine Lebenserinnerung wiedergegeben wie in einem langen persönlichen Gespräch.
 "But what were you to do if your head was filled with dreams of beauty, glamour, romance, accomplishment, and if you were stuck with being tall, ungainly (I didn't know I was 'colt-like' until a critic said I was), with big feet, flat chested -- too young to have finished high school at fifteen, too inexperienced, shy, frightened to know what to do with a boy when I did have a date? If my dream would only come true, then I would know how to behave, then things would fall into place -- wouldn't they?"

Die nächsten beiden Neuzugänge sind ebenfalls gebraucht erstanden.
Die Thursday Next Reihe ist schon weit über ein Jahr ein Bestandteil meiner want-to-read Liste und über einen gelegenheitstausch via Tauschticket konnte ich nun gleich Band zwei und drei erstehen (und es dauerte keine Woche bis ich die Bücher in Händen hielt).





Lost in a Good Book
The Well of Lost Books, Jasper Fforde
(Penguin; 2003, 2004)


Von der Covergestaltung her gibt es attraktivere Ausgaben (hier handelt es sich bei beiden um die US-Ausgaben), aber inhaltlich lässt sich die Reihe  witzig geschrieben an. Die Bücher dürften mit ihrem skurrilen, zur Übertreibung neigenden Humor vermutlich eher die Douglas Adams Leser unter den Bücherfans ansprechen.


Und last but not least.
Durch die aktuell laufende "15-Jahre Carlsen Taschenbuch" blogtour, bin ich auf Die Penderwicks gestoßen, von dessen Coverillustration ich sofort eingenommen war. Auch die Leseprobe fand ich überzeugend, weshalb ich die günstige Sonderausgabe spontan in meiner lokalen Buchhandlung geordert habe.








Die Penderwicks, Jeanne Birdsall
(Carlsen, 2016)


Die Blogtour startete übrigens hier und geht bis zum 6.10.
Mitmachen lohnt sich da es neben Die Penderwicks noch weitere Lesenswerte Kinder- und Jugendbücher aus dem Jubiläumsprogramm zu gewinnen gibt.

Die (leider etwas klein geratene) Leseprobe für das Buch findet sich hier.
  Am Anfang dieser Geschichte ist Batty erst vier Jahre alt. Rosalind ist zwölf, Skye ist elf und Jane zehn. Sie sitzen mit Mr Penderwick und Hound im Auto. Sie sind auf dem Weg zu Arundel, und unglücklicherweise haben sie sich verfahren.

 "Batty ist schuld", sagte Skye.
 "Gar nicht wahr", sagte Batty.
 "O doch", sagte Skye. "Wenn Hound die Karte nicht gefressen hätte, hätten wir uns nicht verfahren, und Hound hätte die Karte nicht gefressen, wenn du dein Brot nicht darin versteckt hättest."

Sonntag, 25. September 2016

No heartbeat before coffee







 
No heartbeat before coffee, Maria M. Lacroix
(Drachenmond Verlag, 2016)


Kurzinhalt:
 Während eines Einsatzes gegen einen dunklen Hexenclan wird Diana, kampferprobte Spezialistin des Instituts für "Research and Identification of Paranormal Activities", mit einem tödlichen Fluch belegt. Rettung aus ihrer aussichtslosen Lage erhält sie ausgerechnet von einem Werwolf.

Obwohl auch er in ihrer Weltsicht zum Feind zählt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Jamie zu vertrauen. Wenige Monate darauf wird Seattle von einer brutalen Mordserie erschüttert, so dass Diana ihre persönlichen Probleme in den Hintergrund stellt, um sich voll und ganz der Aufklärung des Falles widmen zu können. Doch die Morde zeigen Spuren einer Werwolfattacke, und bald schon verdichten sich die Verdachtsmomente gegen Jamie der zunehmend reizbarer wird und beginnt unter Erinnerungslücken zu leiden ...



 Fans von Autorinnen wie Patricia Briggs, Eileen Wilks oder Lauren K. Hamilton werden sich im Weltenaufbau von No heartbeat schnell heimisch fühlen, wobei Autorin Maria M. Lacroix deutlich weniger auf Gewalt setzt denn die letzt genannte und auf deren Ausflüge in Pornogefilde gänzlich verzichtet.
Und doch, in ihrer Zurückhaltung und Schamhaftigkeit erinnert Heldin Diana gelegentlich charmant an die frühe, katholische Anita.

 Die Rudelstruktur der Werwölfe findet sich so auch bei Briggs wieder; Frauen haben im Rudel keinen Wert, sie beziehen ihre Stellung rein über ihren männlichen Partner, weshalb unverpaarte Werwölfinnen im Rudel für "Unruhe" sorgen. Eine Tatsache die weibliche Werwölfe natürlich zu dummen Intrigenspielchen zwingt.
 Hier wäre es wirklich schön zur Abwechslung mal ein moderneres, emanzipierteres Weltbild zu sehen. Zur Ehrenrettung der Autorin muss ich aber mit anfügen das zumindest ihr Alpha-Männchen Held (eigentlich ein Beta um es genau zu nehmen) zumindest zum Ende hin eine plausible Entschuldigung für sein Verhalten bekommt und so noch Hoffnung besteht das er in einer eventuellen Fortsetzung sich als doch nicht ganz so selbstgefällig arroganter Kotzbrocken mit Hang zur Gewalttätigkeit erweisen wird. Bis zu dieser Auflösung jedoch war mir sein Verhalten Diana gegenüber oft zu dominant und übergriffig was meinen Lesespaß gelegentlich trübte.

 Die Tatsache das Maria nicht auf sonst übliche Animal Attraction setzt und auf die fast schon obligatorische Dreiecksbeziehung verzichtet, verschafft ihr trotzdem Pluspunkte. So erscheint es zumindest als hätte Diana im Gegensatz zum gros ihrer UF Kolleginnen tatsächlich ein paar intakte Hirnzellen im Kopf und genügend Sinn und Selbstrespekt sich nicht auf eine Beziehung mit einem potentiell gewalttätigen Partner einzulassen. Weitere Pluspunkte heimst die Autorin damit ein das sie auf, leider ebenfalls sonst im Genre übliche, sexualisierte Gewalt weitgehend verzichtet.
 Wie gesagt, da ist die Sache mit der Rudelstruktur und daraus resultierender Zwangsverpartnerung, welches einen ernsthaften Eingriff in das Recht auf Selbstbestimmung darstellt und somit in einer Randzone der Gewalt gegen Frauen schwimmt.

 Stilistisch baut sich das Buch in zwei Parts auf, welche wohl die originale Kurzgeschichte wiedergeben und darauf folgend deren Erweiterung auf Romanlänge, das ganze geht nicht wirklich nahtlos ineinander über, funktioniert aber.
Erzählerisch bewegt sich Maria auf einer Ebene wie wir sie zum Beispiel aus den Heftroman Serien des Bastei Verlags kennen. Das ist ausreichend für gute Unterhaltung und die Geschichte macht trotz kleinerer Schwächen Appetit auf eine Fortsetzung.

 Unter dem Strich ist No heartbeat before coffe kurzweilige Lektüre bei der nicht "erotische Spannung" im Mittelpunkt steht und in der die Monster (zumeist) auch nur Menschen sind.

Samstag, 17. September 2016

Batman Tag

DC comics hat den 17.09 zum Interantionalen Batman Tag erkoren, und welch besserer Weg den Batman Tag zu würdigen als mit einem Batman Tag, richtig?
Richtig!



Hier also mein persönlicher kleiner Batman Tag, und wer will kann ihn gerne mitmachen, erweiteren, modifizieren...

 Die Geschichte des Bat-Man nimmt mit einer Tragödien ihren Anfang, der junge Bruce Wayne muss mitansehen wie seine Eltern in einer Nebenstrasse, Park Row später Crime Alley genannt, bei einem Raubüberfall getötet werden:

 Wessen literarischer Tod hat dich als Kind "traumatisiert"?
 Würde man nach Filmen Fragen, käme hier natürlich der Klassiker: Der Tod von Bambis Mutter.
Nach meinem Literarischen Bambi-Trauma muss ich dann doch ein wenig suchen. Ich weiß das mich seinerzeit der Tod von Werwölfin Lupina, aus der John Sinclair Heftromanreihe, seinerzeit doch wütend gemacht hat - Lieblingscharaktere sieht man ungern sterben, auch wenn sie zu den Bösen gehören.


 Der herangewachsene Bruce Wayne beschließt das Vermögen seiner Eltern dem Kampf gegen das Verbrechen zu widmen. Eine Fledermaus die sich in sein Zimmer verirrt lässt ihn zu einer Verkleidung greifen welche die Verbrecher vor ihm erzittern lassen soll "Criminals are a superstitious cowardly lot":

 Welches Buch hat dich zuletzt so richtig erschreckt?
 In jüngster Zeit halte ich Abstand von Horrorromanen, also in jüngster Zeit gibt es da weniger.
Eine Geschichte die mir nach wie vor nachgeht ist Der Überlebende von Donald Kingsbury, eine in Larry Nivens Ringwelt Universum angesiedelte Horrorgeschichte.
Die sich langsam entwicklet, aber konsequent auf ihr verstörendens Ende zuarbeitet.
Zu dem liefert Kingsbury damit auch, eventuell ungewollt, einen interessanten Kommentar zu Nivens Kreation, dem einzigen SF-Geschichten Zyklus in dem gleich drei Rassen auftreten, deren weibchen über keine Intelligenz verfügen. 


 Bat-Man ist nicht nur Kämpfer, er ist auch ein mit den modernsten Methoden der Forensik vertrauter Ermittler, dies trägt ihm zu seinem nächtlichen Tun den Namen The Midnight Detective ein:

 Bei welchem Krimi hast du zuletzt fieberhaft mit gerätselt?
 Ich bin eigentlich gar nicht so der typische Krimi Leser, aber es stehen natürlich die üblichen Verdachtigen in meinem Bücherschrank, Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes, ein Grisham und diverse andere Gerichtsthriller, ein Mankell, zwei Bände von Charlotte Link haben gerade das Haus verlassen...
Aber ich glaube der letzte Krimi bei dem ich mich als Leser so richtig einbezogen fühlte war Der Tag, an dem die Sonne verschwand, von Liz Rigbey.


 Einer von Bat-Mans wiederkehrenden Gegnern ist davon besessen sich mit ihm zu messen in dem er ihn mit immer neuen Rätseln herausfordert "Riddle me this..."

 Welches Buch liess dich zuletzt mit Fragezeichen zurück?
 Hier lässt sich die Autorin Tanith Lee vermutlich komplett einfügen (zusammen mit Angela Carter), deren Bücher/Geschichten für mich keinen rechten Sinn ergeben.
Zuletzt war das der Fall mit Heart-Beast. Dessen wunderbar gestaltetes Cover eine Rotkäppchen Variante versprach. Das aber nur eine sehr düstere und unglaublich verwirrende Werwolfgeschichte erzählt, deren Ende ich nicht so recht verstehe.


 Privat ist der nächtliche Beschützer Gothams als Lebemann bekannt. Billionaire Playboy:

 Welches Buch in deinem Regal hat die edelste Ausstattung oder Aufmachung?
 Das wäre bei mir die Mark V. Ziesing Ausgabe von Nancy A. Collins' Walking Wolf: A Weird Western. Im Lederslipcase, Signiert von der Autorin und dem Coverartist.  


 Spätestens seit Heath Ledgers Personifizierung dürfte der Joker nicht nur unter Bat-Fans der berühmteste wiederkehrender Gegner Bat-Mans sein "Why so serious?"

 Welche Geschichte / Reihe könnte deiner Meinung nach mehr Humor vertragen?
 

 Ein Superheld braucht seine Geheimnisse, und Bat-Man wahrt dieser in seiner unterirdischen Basis The Bat cave:

 Welches Buch hast du nur heimlich gelesen?
 Da kommt mir spontan Emmanuelle oder die Liebe zur Kunst, von Emanuelle Arsan, in den Sinn. Mein kurzlebiger Ausflug in den Bereich der erotischen Literatur. Ich erinnere mich nur dass das Buch für mich Handlungstechnischen keinen rechten Sinn ergab und an eine von Emanuelle, in einer Gemäldegallerie glaube ich, beobachtete Liebesszene zwischen Zwillingsgeschwistern welche sich dann, natürlich, zum dreier entwickelt. Große Literatur war das nicht.


 Die Liebe zu seiner Frau, welche nur im Cryo-Schalf überleben kann, machte Viktor Fries zum Gegenspieler Bat-Man "Nora..."

 Wem gilt deine unsterbliche literarische Liebe?



 Ra's al ghul, der Fu Man Chu des Bat-Man Universums ist ein im warsten Sinne unsterblicher Gegner. The Lazarus Pit:

 Ein Buch das du immer wieder Lesen kannst?
 Tatsächlich gibt es zwei Bücher welche ich immer mal wieder aus dem Schrank nehme um sie erneut zu Lesen, als wären 2001 - A Space Odyssey, von Arthur C. Clarke, und Something wicked this way comes, von Ray Bradbury. In gewisser Weise ergänzen die beiden sich hervorragend, der eine ein Visionär einer besseren Zukunft und der andere den Verlust der Kindheit betrauernd.


 Im Multiversum des DC-Universums treten die unterschiedlichsten Inkarnationen des Bat-Man auf. Earth Two:

 Deine liebste Neuinterpretation einer klassischen Geschichte oder eines Klassikers?
 Das obig erwähnte Heart-Beast deutet es schon an, ich mag Variationen auf das gute alte Rotkäppchen, die fügen sich so schön in mein Werwolf-Regal ein.


 Der Vater der Megaevents läutete das (vorläufige) Ende des Multiversums, den Tod aller Welten bis auf einer, ein. Zero Hour:

 Von diesem Buch / Reihe sollte es keine Neuinterpretation geben.
 Ich bin versucht zu sagen Sherlock Holmes, obwohl ich durchaus gelungene Versionen gelesen habe, und auch die sehr frei gehaltenen alten Filme gerne ansehe, gibt es da doch mehr das mich ärgert als mir gefällt.


 Unter der Feder von Frank Miller veränderte sich der Bat-Man, kehrte zurück zum dunklen, gnadenlosen Schurkenjäger der auch über Leichen geht. The Dark Knight:

 Liebster Anti-Held oder Bösewicht?


 Azrael war ein der ersten Charaktere welcher den Umhang der Fledermaus übernahm, nachdem der Bat-Man unter den Händen seines Gegners Bane mit gebrochenem Rückgrat endete. Knightfall:

 Welche Reihe hast du zuetzt abgebrochen?
 SM Reines kombiniertes Descent/Seasons of the Moon Setting, der letzte Zyklus den ich gelesen habe, War of the Alphas, war doch zunehmend sehr Nonsense lastig und das Ende konnte mich so gar nicht überzeugen.



 Bat-Mans erfolg ist Medienübergreifend, Fersehen oder Film, Animation oder Realfilm. Die Fans Lieben es.
Animated Adventures:

 Eine Buchverfilmung (Real oder Animation) die du richtig gelungen findest?
 So mit dem ins Haus stehenden dritten teil, muss ich da einfach die Bridget Jones Filme nennen, die mir mit ihrem subtileren Humor sogar tatsächlich mehr Spass machen als die Romane. Das dritte Buch hatte es mir kaum angetan, weswegen ich ganz froh bin das der dritte Film mit komplett eigener Story daherkommt (der erste hielt sich noch weitgehend an die Buch Vorlage, der zweite war schon sehr frei gehalten).


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bat png by camelfobia-d5npsu0
book 7 stock by inadesign stock-d315zpw
 
Natürlich dürft ich euch auch das Tag Icon mitnehmen und damit tun was ihr wollt, ihr müsst nur oben genannte Personen als Urheber erwähnen.

Samstag, 3. September 2016

tucking fypos


 Um einen beinahe wichtigen Begriff bereichert die Übersetzerin von Sarvenaz Tashs Jugendroman  
Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums (Magellan Verlag, 2016) die deutsche Sprache, den interessanterweise der Duden zwar noch nicht kennt, der aber von MS Word bereits anerkannt ist (S. 244):
 Eine leichte röte steigt ihr in die Wangen und sie grinst beinahe schulbewusst zurück und schüttelt den Kopf. Speeddating, formt sie mit den Lippen und hebt hilflos die Schultern.

Mittwoch, 31. August 2016

Song of the Caged Bird



Lindsey Stirling gehört zu den YouTube Artists deren Musikvideos ich mir immer wieder gerne ansehe. Ich geb es zu, ich habe eine Schwäche für dieses koboldhafte kleine Wesen - aber sie macht auch verdammt gute Musik zudem, wie dieses von Maya Angelous berühmtem Gedicht inspirierte Stück.

Sonntag, 28. August 2016

Lace









Lace, Shirley Conran
(Penguin, 1982)

"Which one of you bitches is my mother?"

Klappentext:
 Four elegant, successful, and sophisticated women in their forties are called to New York's Pierre Hotel to meet Lili -- a beautiful, young, and notoriously temperamental Hollywood movie star. None of the women knows exactly why she is there; each has a reason to hate Lili and each of them is astonished to see the others. They are old friends who share a guilty secret and who have for years been doing their best to keep that secret quiet. Their lives are changed forever, however, when Lili suddenly confronts them. When the women refuse to answer her, Lili proceeds to travel around the world through the playgrounds of the rich and famous, seeking to answer the question that has obsessed and almost destroyed her.

From Paris to London, from the boardroom to the bedroom, Lace takes the reader into the rarified world of five unforgettable women who are as beautiful, as complex and as strong as...lace.



 Erinnert sich noch jemand an diesen berühmten Satz*, der ein klein weing Fernsehgeschichte geschrieben hat?
Mitte der Achtziger lief im deutschen TV die zweiteilige Adaption von Shirley Conrans Lace unter dem Titel Blutsbande. Ich muss allerdings gestehen das ich von der TV Fassung abgesehen von jenem Satz und der Tatsache das Phoebe Cates die Rolle der Lili spielte nicht viel erinnerte. Ein Blick auf das YouTube Video zeigt allerdings das Brooke Adams eine der Hauptrollen spielte, was erklärt was mir mit Sicherheit daran gefiel, ich hatte in jenen Tagen ein wenig einen Schuljungen Crush für Brooke**. Jahre später, in den Neunzigern habe ich aus einer Laune heraus Conrans Die Insel der fünf Frauen aufgegriffen, ohne mir damals bewusst zu sein das Conran die Autorin von Lace/Blutsbande ist, das ist mir erst aufgefallen als ich das Buch meinem GoodReads Regal zugefügt habe, wieder so um zehn Jahre später - und so stehe ich nur hier, drei schlappe Dekaden später habe ich es tatsächlich geschafft Lace zu lesen.

 Anders als man vom Klappentext des Buches erwarten mag dreht sich bei Lace nicht alles um die mörderische Frage wer mit wem schlief. Tatsächlich verliert die Autorin diese Frage die folgenden vier- bis fünfhundert Seiten eher etwas aus dem Blick und kehrt erst auf den letzten Kapiteln darauf zurück.

 Bis zur Klärung der Frage wer nun der Vater von Lili ist vergeht sehr viel Zeit, denn die Autorin kehrt zurück zum Anfang und folgt dann dem Lebensweg der vier Freundinnen, sowie Lilis, deren Wege sich vor dem schicksalsträchtigen Treffen bereits schon einmal kreuzten und damals stets eine in ihrem Stolz verletzte Lili zurückließen.
Von diesen früheren Begegnungen, wenn auch nicht über deren Details, wissen wir als Leser bereits aus dem ersten Kapitel.
In dem die vier Frauen, einer Einladung Lilis folgend, überraschend wieder aufeinander treffen.

 Tatsächlich ist Conran eine zumeist charmant witzige Erzählerin die einen mühelos durch die bisweilen etwas ziellos wirkende Geschichte hindurch zu Unterhalten versteht.
Die Entwicklung der Frauen von naivem Mädchentum zu erfolgreichen Geschäftsfrauen wirkt glaubwürdig, und die Charaktere bleiben in ihren Handlungen meist nachvollziehbar; darin liegt die Stärke des Romans als Frauenliteratur und damit verdient sich der Roman vermutlich mit recht die Bezeichnung als "Feministische Literatur" wie es der Harold anlässlich des dreißig jährigen Jubiläums ausdrückte.

 Dem entgegen, und deswegen ist Lace aller anderweitigen Qualitäten zum Trotz kein Werk das ich weiter empfehlen könnte, steht Conrans allzu zynischer Blick auf (männliche) Sexualität, welche so gar nichts mit Leidenschaft oder Liebe zu tun hat, ganz zu schweigen von Respekt.
Sex ist bei Conran nur ein Mittel um Dominanz zu etablieren. Bei Conran liegen Sex und Gewalt ständig so nahe beieinander das Sex und Vergewaltigung praktisch eins werden.
Es ist mit Sicherheit kein Zufall, das die einzig anständigen Männer in Conrans Buch Schwul, Impotent, oder zu alt sind um noch an Sex interessiert zu sein.

 Die Autorin scheint im Buch bemüht ein Script abzuspulen mit dem sie nicht zufrieden ist ehe nicht jede einzelne ihrer weiblichen Hauptcharaktere sexualisierte Gewalt erfahren hat. Dabei sind die Folgen von Gewalterfahrung der Autorin ebenso egal wie ihren (nicht nur männlichen) Tätern, weswegen der Roman im ganzen einen sehr unangenehmen, die oben genannte Einstufung als "Feministische Literatur" in Frage stellenden, Nachgeschmack hat.

 Besonders übel verfährt die Autorin mit Lili, welche als dreizehnjährige, um eine bereits im Prolog drastisch Dargestellte illegale Abtreibung zu finanzieren, in die Hände eines Sexphotographen und Pornofilmers fällt, der sie als vierzehnjährige am Set ihres ersten Pornodrehs vor laufender Kamera vergewaltigen lässt.
Lilis Lebensweg orientiert sich, wie die Autorin durch Lili selbstironisch anmerken lässt, am damaligen Trend in der Romance, in welcher es Usus war das die Heldin sexualisierte Gewalt (nicht selten an Händen des "Helden") erfährt und erscheint oftmals von der Biographie von Linda Lovelace inspiriert.

 Hätte ich Lace in jenen Jugendtagen gelesen in denen ich die TV-Adaption gesehen habe, dies muss man fairer Weise anmerken, das Buch wäre mir als ein guilty pleasure in angenehmerer Erinnerung geblieben. So lässt sich für mich nur das Fazit ziehen dass man manches welches der Lauf der Zeit in der Erinnerung romantisch verklärt hat besser dort lassen sollte, in der romantischen Verklärung der Vergangenheit. 


*    Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt wurde im Deutschen daraus "Welche von euch Schlampen ist meine Mutter?"

**  Incidentally (hah!), gab es an meiner damaligen Schule ein Mädchen von dem ich beschwören würde das sie ähnlichkeit mit Brooke hatte. Die junge Dame war allerdings mindestens zwei Klassen über mir, also praktisch so weit entfernt als würde sie auf dem Mars Leben (genaugenommen lässt sich lezteres aber von so ziemlich allen Mädchen sagen, an die ich je mein Herz verlor).

Samstag, 20. August 2016

Siegerpost

Heute kam mein No Heartbeat before coffee blogtour Gewinn an und die gute Maria M. Lacroix hat den Umschlag mit netten, leckeren Beigaben gefüttert:


Buch, ein persönliches Schreiben, Lesezeichen, Schoki (immer gerne genommen), Knabberzeug und Instant coffee. Letzteres ist perfekt für mich, ich bin seit meinen BW-Tagen ein richtiger Instant coffee Fan.
Tasse war nicht enthalten, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen meine Lieblingstasse mit auf das Bild zu nehmen. :)
















 
Für mehr Details Bilder anklicken



Und natürlich kam das Buch auch noch mit einer netten Signatur.

Meinen herzlichsten Dank an Maria M. Lacroix 
den Drachenmond Verlag
sowie die Netzwerk Agentur Bookmark und selbstverständlich den blogs welche an der Booktour teilnahmen, als da waren:

Katjas Bücherwelt
Anni-chans fantastische Welt der Bücher
Bookrecession
Lesemonsterchens Buchstabenzauber
Manjas Buchregal  

Donnerstag, 4. August 2016

tucking fypos


 Gaia Coltortis Roman Die Alchemie der Nähe (Blessing, 2013), enthüllt uns unversehens die nicht ganz so überraschende Antwort auf die Frage was Bikinis so brauchen (S. 64):

 Im Moment schien Salvaggia ganz in der Betrachtung des Sees zu versinken, während du dich in ihren Anblick verlorst - sie lag auf dem Bauch, und der pflaumenfarbene Bikini brauchte ihre Figur fantastisch zur Geltung.

Sonntag, 31. Juli 2016

The road not taken

Früher in diesem Monat hat uns Antonia von Lauter & Leise im Rahmen der Classic Confessions nach unserem Lieblingsgedicht gefragt.
Ich dachte mir das ist eine gute Entschuldigung um wieder einmal etwas Poesie zu posten, und gleich dazu meine persönlichen Gedanken zu Amerikas bekanntestem Gedicht:



 Es gibt keine falsche Gedichtinterpretation, das ist das Wesen der Poesie, sie ist was man darin liest. Trotzdem ist der Artikel in der The Paris Review hierzu aufschlußreichen  darüber wie das Gedicht, reduziert auf eine einzelne Zeile, falsch gelesen wird in seiner Bedeutung.

 Persönlich würde ich dem aber hinzufügen wollen das der Review Autor selbst in seine eigene Falle tappt, wenn er den Beginn der letzen Stanza ignoriert-

I shall be telling this with a sigh 

Frost kennzeichnet diesen Seufzer nicht näher, ist er glücklich, schwermütig, traurig zu deuten?  Tatsächlich, so wäre meine Lesart dieses Satzes, scheint uns der Erzähler zu verstehen zu geben dass er mit einer gewissen Reue zurückblickt, wenn er schließt

I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Ob nun weil der weniger betretene Pfad ihn nicht dorthin führte wo er im Alter sein wollte, oder weil er sich wieder und wieder entscheiden musste und immer nur einen der möglichen Weg gehen konnte, bleibt dabei ungeklärt.
Letzlich hat der Autor der Paris Review selbstverständlich recht, wenn er kontastiert das "the one less traveled by" kein Hohelied auf den Individualismus markiert.
Robert Forst spricht über die unvermeidlichkeit der Vorwartsbewegung im Leben, die Notwendigkeit sich zu entscheiden ohne je zurück zu können, ohne Wissen wie man einst darüber denken wird.

Montag, 25. Juli 2016

Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums







Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums, Sarvenaz Tash
(Magellan, 2016)


Kurzinhalt:
 Graham Posner und Roxana Afsari sind die besten Freunde.
Seit sein Vater, nach dem Tod von Grahams Mutter, vor acht Jahren mit dem damals neunjährigen Graham in die Nachbarschaft gezogen ist, hängen die beiden zusammen. Mit "Harry Potter" zusammengekommen, verbindet sie nun unter anderem eine gemeinsame Leidenschaft für die Comic Serie "Die Chroniken von Althena", zudem arbeiten sie gemeinsam an ihrer eigenen Comic Reihe, mit Roxana als Illustratorin und Graham als ihr kongenialer Texter.
Nur für Graham haben sich die Dinge ein wenig verändert, er sieht Roxana nicht mehr nur als beste Freundin, er ist positiv in sie Verliebt. Graham hat sich fest vorgenommen Roxy an diesem Wochenende seine Liebe zu gestehen, und dafür bedarf es, wie er sich ganz sicher ist, einer einmaligen Geste.
Das Schicksal scheint es dabei gut mit ihm zu meinen, der Schöpfer der "Chroniken von Althena", Robert Zinc, welcher sich zwanzig Jahre lang vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten hat, erscheint eigens für ein Interview mit dem Regisseur des kommenden "Chroniken" Films auf der New Yorker Comic Con. Graham verpflichtet seinen besten Freund Casey mit ihm für ein Eintrittsband anzustehen, das sich dieser dafür ein Date mit Grahams Stiefschwester erbittet, ein Ding der Unmöglichkeit, ist ein dabei Detail über das sich Graham später Gedanken zu machen gedenkt - nachdem der Roxy im Anschluss an das Robert Zinc Interview seine Liebe gestanden hat, denn einen perfekteren Moment dafür könnte es gar nicht geben.
Doch das Schicksal ist ein launiger Gefährte, und ein Run der Fans macht Grahams Plan zunichte.
 Das war's dann wohl mit meinen Plänen, Roxy gleich nach dem Treffen mit ihrem Lieblingskünstler in ein lauschiges Eckchen zu entführen und ihr endlich die drei kleinen Worte zuzuflüstern.
 So ein Reinfall.
 Ohne Zutritt zum Zinc Interview muss sich Graham etwas neues Ausdenken für seine grandiose Liebesgeste, aber nachdem Roxy auf der Comic Con dann auch noch einen unverschämt gutaussehenden, charmanten Jungen kennen lernt, der Zeichner ist wie sie und mit dem sie sich ganz hervorragend versteht, läuft für Graham die Zeit davon.
Es bleiben ihm nur die drei Tage des Comic Con, um Roxy doch noch seine Liebe zu gestehen...
 Ein Künstler, genau wie Roxana.
 Und dann macht Devin den Mund auf, um Hallo zu sagen, und mir rutscht das Herz in die Hose.
 Der Arsch ist auch noch Brite!



 Sarvenaz Tash erzählt ihre Geschichte mit realistisch anmutenden jugendlichen Charakteren, ohne großartig prätentiöses Drama. Es gilt kein dunkles Geheimnis der Vergangenheit zu bewältigen, vielmehr steht Graham sich und seinem Glück ganz Menschlich einfach nur selbst im Weg. Nach Jahren inniger Freundschaft zu Roxy, gelingt es ihm nicht einfach ihr seine Gefühle offen zu gestehen, auch wenn diese, eben so Menschlich, für alle anderen längst offensichtlich sind. Er ist in die Idee verrannt das sein Liebesgeständnis ein besonderer, magischer Moment sein muss - eine Szene wie im Film.
Selbstverständlich gilt für Roxy das sie genauso wenig von Grahams Gefühlen für sie ahnt, wie er sich dazu bringen kann diese ihr gegenüber auszusprechen, oder aber dass sie sich diese einfach nicht eingestehen will, denn für beide steht damit natürlich der mögliche Verlust einer tiefen Freundschaft und einer funktionierenden kreativen Partnerschaft im Raum.


 Die Autorin verwendet für ihre Erzählung den dieser Tage immer beliebten Present Tense, und macht dabei die ganzen üblichen Fehler. Das reißt zwar gelegentlich aus dem Lesefluss, mehr dazu siehe unten, aber beeinträchtigt den Unterhaltungsfaktor nicht erheblich. Mit dem Comic Con als Hintergrund zitiert die Autorin munter die Popkultur und vermischt dabei reale Personen mit frei erfundenen, das persönliche Highlight ist hierbei ein fiktives Panel mit den Darstellern aus Pretty in Pink.
Nicht von ungefähr liest sich Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums wie beseelt vom Geist der 80'er Jahre US-Jugendfilme, Sarvenaz Tash studierte Filmwissenschaft und liebt nach eigener Aussage die John Hughes Klassiker (Roxy übrigens genauso, also Hand aufs Herz, wer wäre einem solchen Mädchen nicht verfallen?). Beides schlägt sich positiv im Text nieder.

 Die Geschichte entwickelt sich ohne Längen von Episode zu Episode logisch fort und bietet ihren handelnden Charakteren dabei genügend Raum um sich glaubwürdig weiterzuentwickeln. Kleiner Wermutstropfen für deutsche Leser ist das die Autorin erst relativ spät im Buch darauf eingeht wie alt die Charaktere sind, beziehungsweise ist der frühere Hinweis für die Leser schwer zu entziffern da wir zunächst nur erfahren das sie die High-School in der elften Klasse Besuchen (entspricht einem Alter von ca. Siebzehn).



Etwas Kritik:

Leider scheint es beim Buch ein wenig mit der Recherche zu hapern, wer sich in Folge einer Szene auf die Suche macht, wird feststellen müssen dass es das dort beschriebene Flash Cover nicht zu geben scheint (tatsächlich klingt die Pose auch eher nach Supes):
 Er steht breitbeinig vor der Wäscheleine, die Hände streitlustig in die Hüften gestemmt, und ich glaube, er hat keine Ahnung, dass er gerade unfreiwillig genau das Cover nachstellt, dessen Ehre er so entschlossen zu verteidigen versucht.

Auch die Verwendung des Present Tense lässt, wie üblich, Konsequenz vermissen. Der Held spricht regelmäßig von in der Zukunft stattfindenden Ereignissen, in einer Art die in dieser Zeitform bestenfalls störend, schlimmstenfalls anachronistisch wirkt:
 Aaron gibt uns zur Begrüßung die Hand und fragt Samira lächelnd: "Wie geht's?", woraufhin sie feuerrot anläuft. Wenn auch noch nicht so sehr wie kurz darauf, als er ihr für das Foto den Arm um die Schulter legt. Das fällt mir aber erst ein paar Minuten später auf, als wir das fertige Bild abholen.

 Diese Kritik beiseite ist Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums ein nicht nur beinahe empfehlenswerter Jugendroman, dem man die Liebe der Autorin zu den Filmen des zu früh verstorbenen Regisseur und Drehbuchautor John Hughes deutlich anmerkt. Es gibt  eine realistisch anmutende Geschichte um Freundschaft und die Liebe, in besondere Umstände verpackt, die nicht mit weisen Worten spart und uns mit einem Ende abseits des üblichen Klischee entlässt.
Ein Roman der gekonnt den Geist des John Hughes mit dem Lebensgefühl der Internet Generation verbindet. Und dafür drückt man als Fan dann gerne ein Auge zu, wenn  das Buch sich als nicht ganz so vergeekt entpuppt.


Meinen Dank an:
Autorin Sarvenaz Tash, für beste Unterhaltung
den Magellan Verlag, für das Leseexemplar
Lovelybooks, für die Leserunde
und last but not least alle meine Mitleser.