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Sonntag, 25. September 2016
No heartbeat before coffee
No heartbeat before coffee, Maria M. Lacroix
(Drachenmond Verlag, 2016)
Kurzinhalt:
Während eines Einsatzes gegen einen dunklen Hexenclan wird Diana, kampferprobte Spezialistin des Instituts für "Research and Identification of Paranormal Activities", mit einem tödlichen Fluch belegt. Rettung aus ihrer aussichtslosen Lage erhält sie ausgerechnet von einem Werwolf.
Obwohl auch er in ihrer Weltsicht zum Feind zählt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Jamie zu vertrauen. Wenige Monate darauf wird Seattle von einer brutalen Mordserie erschüttert, so dass Diana ihre persönlichen Probleme in den Hintergrund stellt, um sich voll und ganz der Aufklärung des Falles widmen zu können. Doch die Morde zeigen Spuren einer Werwolfattacke, und bald schon verdichten sich die Verdachtsmomente gegen Jamie der zunehmend reizbarer wird und beginnt unter Erinnerungslücken zu leiden ...
Fans von Autorinnen wie Patricia Briggs, Eileen Wilks oder Lauren K. Hamilton werden sich im Weltenaufbau von No heartbeat schnell heimisch fühlen, wobei Autorin Maria M. Lacroix deutlich weniger auf Gewalt setzt denn die letzt genannte und auf deren Ausflüge in Pornogefilde gänzlich verzichtet.
Und doch, in ihrer Zurückhaltung und Schamhaftigkeit erinnert Heldin Diana gelegentlich charmant an die frühe, katholische Anita.
Die Rudelstruktur der Werwölfe findet sich so auch bei Briggs wieder; Frauen haben im Rudel keinen Wert, sie beziehen ihre Stellung rein über ihren männlichen Partner, weshalb unverpaarte Werwölfinnen im Rudel für "Unruhe" sorgen. Eine Tatsache die weibliche Werwölfe natürlich zu dummen Intrigenspielchen zwingt.
Hier wäre es wirklich schön zur Abwechslung mal ein moderneres, emanzipierteres Weltbild zu sehen. Zur Ehrenrettung der Autorin muss ich aber mit anfügen das zumindest ihr Alpha-Männchen Held (eigentlich ein Beta um es genau zu nehmen) zumindest zum Ende hin eine plausible Entschuldigung für sein Verhalten bekommt und so noch Hoffnung besteht das er in einer eventuellen Fortsetzung sich als doch nicht ganz so selbstgefällig arroganter Kotzbrocken mit Hang zur Gewalttätigkeit erweisen wird. Bis zu dieser Auflösung jedoch war mir sein Verhalten Diana gegenüber oft zu dominant und übergriffig was meinen Lesespaß gelegentlich trübte.
Die Tatsache das Maria nicht auf sonst übliche Animal Attraction setzt und auf die fast schon obligatorische Dreiecksbeziehung verzichtet, verschafft ihr trotzdem Pluspunkte. So erscheint es zumindest als hätte Diana im Gegensatz zum gros ihrer UF Kolleginnen tatsächlich ein paar intakte Hirnzellen im Kopf und genügend Sinn und Selbstrespekt sich nicht auf eine Beziehung mit einem potentiell gewalttätigen Partner einzulassen. Weitere Pluspunkte heimst die Autorin damit ein das sie auf, leider ebenfalls sonst im Genre übliche, sexualisierte Gewalt weitgehend verzichtet.
Wie gesagt, da ist die Sache mit der Rudelstruktur und daraus resultierender Zwangsverpartnerung, welches einen ernsthaften Eingriff in das Recht auf Selbstbestimmung darstellt und somit in einer Randzone der Gewalt gegen Frauen schwimmt.
Stilistisch baut sich das Buch in zwei Parts auf, welche wohl die originale Kurzgeschichte wiedergeben und darauf folgend deren Erweiterung auf Romanlänge, das ganze geht nicht wirklich nahtlos ineinander über, funktioniert aber.
Erzählerisch bewegt sich Maria auf einer Ebene wie wir sie zum Beispiel aus den Heftroman Serien des Bastei Verlags kennen. Das ist ausreichend für gute Unterhaltung und die Geschichte macht trotz kleinerer Schwächen Appetit auf eine Fortsetzung.
Unter dem Strich ist No heartbeat before coffe kurzweilige Lektüre bei der nicht "erotische Spannung" im Mittelpunkt steht und in der die Monster (zumeist) auch nur Menschen sind.
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Huhu Gerd,
AntwortenLöschenich muss ja sagen, dass es der Titel war, der mich spontan angesprochen hat. Als ich deine Rezension zu dem Buch gelesen habe, ist mir aber aufgefallen, dass auch der Inhalt sehr ansprechend klingt. Sehr schöne Rezension, die neugierig auf das Buch macht :o)
Ganz liebe Grüße Tanja