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Montag, 30. März 2015

Cover Monday


Cover Monday by the emotional life of books.

 Am Pi-Tag beim Stöbern in der GoodReads Liste mit Bücher welche eine 3.14 Bewertung haben, bin ich auf John Updikes Terrorist gestoßen.

 Die gewählte Perspektive ist bereits klare Aussage zum Thema, ein Bild das einen Beunruhigt weil man merkt das etwas daran falsch ist, und wenn man merkt was es ist, mir Persönlich war nicht sofort aufgefallen das es einfach auf dem Kopf steht, löst dass einen gewissen Aha-Effekt aus. Genau darum geht es beim Terrorismus, oder bei dieser speziellen Form des Terrorismus, eine Weltanschauung die so verquer ist, als stünde die Welt kopf. Zum anderen haben in Nachblau gehaltene Cover für mich etwas das sofort Thriller schreit.

 Allerdings nach dem Lesen einiger der Rezensionen zu Updikes Aufarbeitung von 9/11, würde mich das Buch gemessen an meinen vom Cover geweckten Erwartungen, wohl zwangsläufig enttäuschen.
Updikes Roman ist weit davon entfernt ein Thriller zu sein, stattdessen liefert er die Charakterstudie eines jungen Mannes der nach Halt in seinem Leben sucht, und sich dabei von falschen Idealen und Ideologien vereinnahmen lässt.


Klick auf das Cover führt zur deutschen Verlagsseite

Donnerstag, 19. März 2015

Vorsicht Buch!

Durch einen Buchmesse Leipzig blogeintrag bin ich auf die Vosicht Buch! Aktion des deutschen Buchhandels gestoßen. Dieses Plakat hat es mir besonders angetan:


Ist zwar Böse, aber hat mich zum Lachen gebracht.

Samstag, 14. März 2015

Eleanor & Park






Eleanor & Park, Rainbow Rowell
(Hanser, 2015)

"Es war die beste Zeit, es war die schlechteste Zeit...." *


Klappentext:
 Sie sind beide Außenseiter, aber völlig verschieden: Die pummelige Eleanor mit ihrer roten Lockenmähne und den viel zu weiten Herren-T-Shirts, und der gutaussehende, aber zurückhaltende Park. Als er ihr im Schulbus notgedrungen den Platz neben sich frei macht, halten sie wenig bis nichts voneinander. Park liest demonstrativ oder hört Musik, Eleanor ist froh, nur ignoriert statt gemobbt zu werden. Zu Hause hat sie mit vier Geschwistern und einem tyrannischen Stiefvater genug Ärger. Doch als sie beginnt, Parks Comics stumm mitzulesen, entwickelt sich ein ganz eigener Dialog zwischen den beiden. Zögerlich tauschen sie Lieblingsmusik, Meinungen und Vorlieben aus. Dass sie sich ineinander verlieben und eine Chance kriegen, scheint beinahe unmöglich. Doch ihre Annäherung gehört zum Intensivsten, was man über die Liebe lesen kann.


 Nun, obwohl ich das Buch geliebt habe und es ganz klar eine jener Geschichten ist die ich kaum mehr aus der Hand legen wollte nachdem ich einmal begonnen hatte, kann ich mich dem nicht Anschließen, dass es "zum Intensivsten, was man über die Liebe lesen kann" gehört; wohl aber mit zum ehrlichsten.

 Rainbow Rowell schafft es realistisch handelnde Charaktere zu schaffen die einem trotz ihrer Fehler an das Herz wachsen, genau durch diese aber auch immer nachvollziehbar bleiben. Der Reiz des Buches liegt in der Banalität der Ereignisse - die Alltäglichkeit des Schulmobbings und selbst das zerbrochene Heim, welche Eleanors Leben zu einer Pendelfahrt zwischen zwei Kriegszonen macht, es ist fast nüchternes Aufzeichnen nur, dessen wie einen der Lebensalltag unwiederbringlich zu zermürben droht.

 Sie erzählt ihre Geschichte ohne große dramatische Effekte, aber schafft eine greifbare Spannung. Es liegt ein ständiges Gefühl der Bedrohung über der Handlung, ausgehend vom Liebhaber von Eleanors Mutter, Richie. Richie ist ein gewalttätiger Mensch, ein Trinker der Eleanors Mutter psychisch und physisch missbraucht, der die Familie mit unvorhersehbaren Wutattacken terrorisiert und Eleanor immer wieder verbal niedermacht.
Die Situation an der Schule ist kaum besser für Eleanor, hier sieht sie sich als designierte Außenseiterin ständigen Angriffen durch ihre Mitschüler ausgesetzt. Gefangen zwischen diesen beiden Polen gibt es für sie keinen Ort des Rückzugs,

 Sie hatte noch nie das Gefühl gehabt, irgendwohin zu gehören, außer, wenn sie auf ihrem Bett lag und so tat, als wäre sie woanders.

bis sie Park näher kommt.
Dem "blöden kleinen Asiaten" der ihr im Bus erlaubt hat sich neben ihn zu setzen, der, als er mitbekommt das Eleanor seine Comics auf der Fahrt mitliest, die Seiten ein klein wenig weiteröffnet und etwas länger wartet mit dem Umblättern...

 Park mit seinen fast schon eine Idee zu perfekte Eltern, die sich Lieben und dies auch zeigen, bildet den Gegenentwurf zu Eleanors Leben. Im Gegensatz zu Eleanors Familiensituation zeigen Parks Eltern zudem ein außergewöhnliches Vertrauen zu ihrem Sohn, bemühen sich um eine offene Kommunikation mit ihm, und gestehen auch schon mal Fehler ein.
Ein Idealbild einer Familie, aber ein Willkommenes welches der oft bedrückend realistischen Darstellung von Eleanors Situation wohltuend entgegen steht.

 Die Liebesgeschichte zwischen Park und Eleanor fügt sich nahtlos in den ruhigen Handlungslauf ein. Ohne viel Glanz und Glamour erzählt, liegt die Romantik der Geschichte vielleicht gerade in der Nüchternheit mit welcher Rowell aufzeigt wie einem die banalsten Dinge plötzlich großartig und Lebensverändernd erscheinen können.

 Für mich Punktet der Roman ganz klar mit seiner realistischen Darstellung davon wie sich junge Menschen in einander verlieben. Geprägt durch Vorsicht und Selbstzweifel kommt es zur langsamen Annäherung der Beiden. Dabei scheut Rowell nicht den Blick auf die Schattenseiten ihrer Charaktere. Da sind Eleanors Zweifel daran das sich ein junge wie Park ungeachtet ihres Sozialenstandes, ihrer Armut und ihres Aussehens für sie interessieren könnte. Eleanor ist nicht "Nett", weder optisch in ihren Abgerissenen Second Hand Klamotten, noch in ihrer ablehnend aggressiven Art. Eleanor selbst beschreibt sich als Fett und unattraktiv, und auch Park lässt sich nie dazu hinreisen sie als Schön zu bezeichnen.

 Eleanor hatte recht: Sie sah nie schön aus. Sie sah aus wie ein Kunstwerk, und Kunst musste nicht schön sein; Kunst sollte etwas in einem auslösen.

 Zudem fürchtet er sich zunächst seine Attraktion zu ihr zuzugestehen; nicht sich selbst und schon gar nicht öffentlich, aus Furcht um seine ihm relative Sicherheit gewährende Stellung in der Schulhierarchie.

 Rowell beschreibt die aufkeimende Liebe immer authentisch, schafft es aber dem zum Trotz sehr schnell eine der natürlichen Lebenstristesse entgegenstehende, hoffnungsgebende, romantische Grundstimmung zu erzeugen, die den Leser wider besseren Wissens, denn dieses wird schon im Prolog negiert, auf ein Happy-End für die beiden hoffen lässt.

 Ganz Persönlich konnte mich das Buch dabei vor allem dadurch für sich gewinnen das hier Sex nicht das Ziel ist, sondern eher die logische Fortführung einer auf aufrichtigem Interesse am jeweils anderen basierenden Attraktion.
Eine leise, meist unspektakuläre Geschichte über ehrliche Emotionen.


Ein großes Lob zu dem noch an den Hanser Verlag, der bietet nämlich zum Buch auch ein Glossar an, über das sich unter anderem die diversen, mir oft gänzlich unbekannten da weitgehend aus dem Punk/Indie Bereich stammenden, Bands schnell nachschlagen lassen: Linky


 Kritik lässt sich vielleicht daran üben, dass das Setting in den 80er Jahren kaum mehr denn Fassade scheint, dadurch fehlte mir ganz persönlich ein wenig der Nostalgiefaktor den ich mir erhofft hatte, dies schmälerte allerdings meinen Lesegenuss nicht und macht das Buch sicherlich zugänglicher für jüngere Generationen. Auch spielen Musik und Comics nicht die große, tragende Rolle die man vom Klappentext her vielleicht vermuten wollte, doch auch hier gilt das dies sicherlich der Zugänglichkeit des Textes zugute kommt.
 Was mich eingangs irritierte beim Lesen, ist das wir nie so recht erfahren wie es zum sozialen Absturz der Familie kam, es wird aber offenbar zwischen den Zeilen das es ein früheres, gutes Leben gab für Eleanor und ihre Mutter - eine Zeit vor Richie.


 Im Hinblick auf die Erwähnung im Umschlagtext, das Eleanor & Park von Dreamworks verfilmt werden soll, ein paar ergänzende Gedanken:

 Eleanor & Park, das liest sich ein ganz klein wenig wie eine Independent Produktion von Pretty in Pink (1986, John Hughes) oder wie der Film sich angefühlt hätte, wäre er eine Britische Produktion gewesen. Ehrlich, die Armut nicht beschönigend, kein sozial inkompetenter aber liebender Vater, keine charmante, zuckersüße Außenseiterin die es einem einfach macht, sich in sie zu verlieben... Eleanor ist keine Andie. Genau das aber, fürchte ich wird Hollywood aus ihr machen. Anders als auf den Britischen Inseln, gibt es in der US Filmindustrie eigentlich keine nennenswerte Tradition mit der Art von Jugend-Film, welcher Eleanor & Park es verdienen würde zu werden.
Vielleicht aber, man wagt es vage zu hoffen, schaffen sie es wenigstens einen annehmbaren Pretty in Pink Klon zu schaffen.

Mein obligatorischer Dank geht an
Lovelybooks.de, für die Leserunde,
den Hanser Verlag, für das Buch,
und meine Mitleser, für geteilte vergnügliche Lesestunden.



Nachtrag, beim stöbern im Netz bin ich auch noch auf ein wundervolles Lego Enactment eines Buchzitats gestoßen:
Lego Eleanor & Park



*Dickens mag es mir verzeihen dass ich seinen Buchanfang immer wieder heranziehe in solchen Fällen, aber treffender lassen sich die Jugendjahre, die Schulzeit, die erste Liebe einfach nicht auf den Punkt bringen.

Dienstag, 10. März 2015

Im Herzen der Vollmond / Germelshausen








Im Herzen der Vollmond, Natalie Luca
(Carlsen, 2015)


 Als der Zug mit quietschenden Rädern bremst, werde ich so fest in meinen Sitz gedrückt, dass es mir die Luft aus den Lungen presst und ich meine Finger in die Armlehnen kralle.
 Umgestürzte Bäume zwingen Lillys Zug zu einem nächtlicher Nothalt. Während sich Schaffner und Lokführer aufmachen um einen Hilfstrupp zu ordern, beschließt Lilly sich zu Fuß zur nächsten Station aufzumachen. Unterwegs bietet ihr eine alte Frau an sie in den nächsten Ort mitzunehmen. Schon bald wird klar das etwas nicht ganz geheuer ist in dieser rückständig wirkenden, sich von der Umwelt isolierenden Ortschaft. Und die Einwohner sind Lilly nicht wohlgesonnen. Der geheimnisvolle Julian von Hagen steht ihr bei als es zu einer Konfrontation mit ein paar der Dorfbewohner kommt, und bietet ihr Unterkunft für die Nacht. Doch von Hagen erscheint Lilly bald schon nicht weniger bedrohlich als der Rest der Einwohnerschaft.

 Im Herzen der Vollmond, liest sich kurzweilig lässt einen aber mit allerhand unbeantworteten Fragen zurück. Irgendwie scheint es mehr ein Storyfragment zu sein. Weder erfährt die Ablehnung welche die Dorfbewohner gegenüber Lilly hegen je eine Begründung, noch wird geklärt was es mit ihrem geheimnisvollen Helfer auf sich hat. Man bekommt eigentlich nur mit das von Hagen selbst einen schwelenden Twist mit den Einwohnern zu haben scheint, und das es eine Verbindung gibt, zwischen ihm und einem um das Haus streichenden Wolf.

 Als kostenlose Probe war das ganze durchaus Unterhaltsam, doch zum eShort Preis von fast 1.50€ bietet die Geschichte für mich eindeutig zu wenig Inhalt.


 Eine ähnliche Geschichte, auf weniger Raum aber mit mehr Auflösung gibt es auch als kostenlosen Public Domain download:



 







Germelshausen, Friedrich Gerstäcker
(um 1840)
 Im Herbst des Jahres 184– wanderte ein junger, lebensfrischer Bursch, den Tornister auf dem Rücken, den Stab in der Hand, langsam und behaglich den breiten Fahrweg entlang, der von Marisfeld hinauf nach Wichtelhausen führt.
 Arnold, ein junger Maler, der ohne rechtes Ziel durch die Gegend streunert, stößt auf ein junges Mädchen das ihn zunächst für den sehnlich erwarteten Geliebten hält. Angetan von der jungen Frau, wenn auch verwundert über ihren ungewohnt altmodisch klingenden Dialekt, folgt er ihr zu ihrem Dorf. Dieses bietet einen wundersam verwahrlosten Anblick, und mehr noch so das Haus des Vaters der jungen Frau. Alle Räume, bis auf die Wohnstube scheinen wie das Dorf einem fortgeschrittenen Verfall anheim gegeben.
Zunehmend betört von der jungen Frau sagt er seinen Zweifeln zum trotz doch zu mit ihr zum Dorffest zu gehen und die Nacht im Ort zu verbringen. Das Mädchen und auch die junge Burschenschaft des Ortes scheinen sich einen Spass zu machen mit dem Fremden, und geben manch kryptische Bemerkung von sich. Als sich die Stunde der Mitternacht annähert bittet ihn das Mädchen plötzlich zu gehen, und nicht wiederzukommen ehe der letzt Schlag der Kirchenglocke verklungen ist, dann aber wolle sie auf ihn warten.
Als Arnold nach dem letzten Glockenschlag zurückkehren will, findet er jedoch an der Stelle an der er das Dorf vermutet nur noch Sumpfgelände.

Gerstäckers Geschichte ist abgeschlossener, und bietet mehr Erklärung an für das was dem jungen Mann, aber auch Ort und Leuten widerfährt. Leider ist Gerstäcker dabei kein sehr begnadeter Erzähler, er bedient sich einer sehr gestelzt daherkommenden Sprache, und versteht es nur unzureichend Spannung aufzubauen, so das die Geschichte obwohl nur die halbe Seitenzahl von Im Herzen der Vollmond umfassend einem etwas lang wird. Auch bei Gerstäcker findet zu dem nicht alles Erklärung, was es zum Beispiel mit einem durch das Dorf ziehenden Trauerzug auf sich hat, bleibt schleierhaft.
Zum Ende hin walzt der Schreiber alles noch zu sehr aus, liefert zu Bemüht seine Erklärung ab und nimmt damit seiner Geschichte beinah jeden Charme.

Lesenswert nur aufgrund der Ähnlichkeit der Themen, sowie vor dem Hintergrund das diese Geschichte als Vorlage für das Gene Kelly Musical Brigadoon gilt.

Samstag, 7. März 2015

tucking fypos

Es ist ja löblich wenn sich Autoren bemühen etwas Spachvielfalt in ihre Geschichten einzubringen, wenn man allerdings wie der Autor von They met at Shiloh (Self-Published, 2010; s.51), Phillip Bryant, keine Ahnung von der Sprache hat sollte man es lieber sein lassen ehe Absätze wie dieser zustande kommen:

Huebner paused lifting his weapon to his shoulder and gawked at the body.  
  “Schieß, Huebner! Zünd Ihr Gewehr an! Fire, Huebner! Fire your weapon!” Gustavson shouted at Huebner angrily while he ripped open a cartridge.  
  “Ja, ja, ich zünd mein Gewehr an.

Montag, 2. März 2015

Cover Monday


 Cover Monday by the emotional life of books.

  Das Cover zu Josephine Angelinis Göttlich verliebt sticht mir jedesmal ins Auge weil ich dabei sofort an Atomic Kitten denken muss.
Aber "It's all right, it's okay..."

Nein ehrlich, ich kann mir schlimmeres vorstellen als Liz im Kopf zu haben, während man durch eine Buchhandlung streunert. War schließlich eine Zeit lang mein Girlband crush.




Klick auf das Cover führt zur Verlagsseite.