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Mittwoch, 8. August 2012

Lord of Scoundrels








Lord of Scoundrels, Loretta Chase
(Avon, 1995)

 Loretta Chase gilt als die Königin der Historischen Romanze; zumindest ihr Lord of Scoundrels findet sich in allen einschlägigen Listen auf den vordersten Rängen.


 Kurzinhalt:
Sie nennen ihn bei vielen Namen, aber Engelsgleich ist keiner von ihnen...
Sebastian Ballister, der verrufene Marquis von Dain, ist groß, schlecht, und es ist gefährlich ihn zu kennen. Keine respektabel Frau würde etwas mit dem "Fluch und Makel der Ballisters" zu tun haben wollen - und er will nichts mit respektablen Frauen zu tun haben. Er ist entschloßen weiterhin das zu tun worin er am besten ist - Sündigen und immer weiter Sündigen - und das funktioniert bestens, danke ihnen ... bis zu jenem Tag da sich ein Ladentür öffnet und sie hereintritt.
Sie ist zu intelligent um auf schlechtesten Mann der Welt zu hereinzufallen...
Jessica Trent ist eine entschloßene junge Frau, und sie wird ihren einfältigen Bruder von der Straße in den Ruin ziehen, gleich was es braucht. Wenn ihn zu Retten - und damit ihre Familie und ihre Zukunft - bedeutet das sie Teufel persönlich angehen muss, wird sie nicht zurückschrecken. Das Problem ist nur, der fragliche Teufel ist so verdammt unwiderstehlich, und die Person die Rettung am meisten benötigt, ist sie selbst!


Für mich hat der Roman inhaltlich leider auf kaum einer Ebene so richtig funktioniert. Es ist mir ein Rätsel was die Leserinnen an Lord Dain fasziniert, der ein übellauniger, weinerlicher Weichling ist, welcher den Hass auf seinen Vater an seinen Mitmenschen auslebt. Auch das romantische Element dieser Geschichte erschloß sich mir nicht. Nach seiner erzwungenen Heirat mit Jessica, wechselt Sebastian nicht einen Bedeutungsvollen Satz mit ihr, zeigt nicht einen Anflug von Interesse an ihrer Person, ihren Wünschen, Erwartungen, Träumen. Diese fehlen, bzw. das obstinate Ausweichen jeden ernsthaften Dialogs auf Sebastian's Seite, fiel für mich umso Gravierender ins Gewicht da ein gefühltes Drittel des Buches auf Sexszenen baut. Da ich mich dabei ständig fragen musste  warum eine sich selbst respektierende Frau mit einem Mann schläft der so wenig interesse an ihr zeigt, das er es nicht einmal für nötig hält mit ihr zu Reden.    
Am Ende steht da ein für mich zweifelhaftes Happy-End zwischen zwei Personen die sich kaum näher kennen als zum Zeitpunkt ihrer ersten Begegnung – nein das stimmt nicht ganz, da täte ich Jessica unrecht, die sich redlich um ihre Ehe, und ihren Gatten bemüht; es will mir nur nicht eingehen warum sie es tut?

Und so steht ganz am Ende für mich also die Erkenntnis, das auch wenn ich Loretta’s Schreibstil sehr bewundere, und finde das sie einen wunderbaren Sinn für Humor besitzt, und einen noch ausgeprägteren Sinn für Sprachmelodik, das ich das Genre in dem sie schreibt wohl nie so recht verstehen werde.

So bleibe ich also beim einfachen Liebesroman, und lass fortan die Romanze Romanze sein.
Doch sehe mir nach wie vor gerne ein schönes Stepback an.

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