Helena oder das Meer des Sommers, Julián Ayesta
(dtv, 2006; Erstauflage 1953)
Spanische Autoren sind immer
irgendwie schwer verdaulich, und Julián Ayesta macht da keine Ausnahme.
Kurzinhalt:
Ein Familientreffen in Gijón, wie jedes Jahr im Sommer versammeln sich Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen; doch diese Jahr ist anders, der junge Erzähler spürt das etwas sich verändert hat zwischen ihm und seiner Cousine, Helena.
Die schwere, melancholische Nostalgie
mit der er vergangene Kindheit beschreibt, genauer mit der er Momentaufnahmen
aus einer Zeit wieder aufleben lässt, da man als Junge so gerade an dieser
Schwelle stand, jenseits derer Mädchen nicht mehr einfach nur Mädchen sind,
sondern sich in jene mystischen, nie wirklich erfahrbaren Wesen verwandeln die
uns dann für den Rest unseres Leben faszinieren, diese Melancholie die wäre
überaus passend und sie macht es einem leicht sich eigener verganger Tage
nicht nur wieder zu entsinnen, sondern sie gleichfalls wieder zu erfahren.
Um man wäre gerne bereit ihm, ob der Lyrik mit der er Szenen und Momente in Worte fasst, sie greifbar macht, den bei den spanischen Autoren ewig mitschwingenden Machismo, diesen unterschwelligen Zorn, diese anklingende Verachtung für das Weibliche, zu verzeihen, oder zumindest darüber hinweg zu lesen, wenn er sich nicht dazu noch in Nebensächlichkeiten und Tagträumen seiner Figur verlieren würde. Letztlich wird da aus hundert Seiten Text nur noch die Hälfte und davon verschwendet der Autor dann noch ein weiteres drittel an einen sich endlos im Kreise drehenden Monolog um katholisches Schuldgefühl, um Sündhaftigkeit und die unerfahrbarkeit Gottes.
Um man wäre gerne bereit ihm, ob der Lyrik mit der er Szenen und Momente in Worte fasst, sie greifbar macht, den bei den spanischen Autoren ewig mitschwingenden Machismo, diesen unterschwelligen Zorn, diese anklingende Verachtung für das Weibliche, zu verzeihen, oder zumindest darüber hinweg zu lesen, wenn er sich nicht dazu noch in Nebensächlichkeiten und Tagträumen seiner Figur verlieren würde. Letztlich wird da aus hundert Seiten Text nur noch die Hälfte und davon verschwendet der Autor dann noch ein weiteres drittel an einen sich endlos im Kreise drehenden Monolog um katholisches Schuldgefühl, um Sündhaftigkeit und die unerfahrbarkeit Gottes.
Wo eine Else Hueck-Dehio es schafft auf knapp sechzig Seiten einem ein ganzes Mädchenleben nahe zu bringen, und das mit einer emotionalen Tiefe wie sie mancher Roman nicht aufzuweisen mag, da schafft es Ayesta noch nicht einmal eine einheitliche Struktur für seine Erzählung zu finden.
Es hätte eine großes, bewegendes Werk sein können, und es ist trotz seiner Schwächen ein zeitloses, aber am Ende ärgert es einen einfach mehr als es einen in der Seele rührt.
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