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Samstag, 28. Juli 2012

Ist da in Wahrheit keine Schönheit?

 Falls sie den Titel dieses Eintrags für irreführend halten, dann sind sie auf der richtigen Spur. Eine der großartigen Eigenschaften des Internets sind Sites wie booklooker die sie relativ einfach das Sortiment von Antiquariatshändlern und Privat Personen durchstöbern lässt auf der Suche nach dem Buch das sie schon immer mal Lesen wollten aber sich bisher nicht getraut haben zu kaufen.
Zum Beispiel wegen des unsinnigen Klappentextes:



 Kate Wilhelm gehört zu den Autoren welche der Heyne Verlag immer mal wieder, in immer neuer Sonderausstattung zu veröffentlichen pflegte, nur leider haben mich Titel wie Wilhelm's Hier Sangen früher Vogel oder Le Guin's Das Wort für Welt ist Wald, eben die ganze Öko-SF, nie so recht interessiert.
Das Killer-Ding, nun das ist ein Titel der mich anspricht; wer noch dabei sofort an Mark Stanley's M.A.R.K. 13 denken musste der hebe bitte jetzt die Hand.
Nur wer sich je gedacht haben kann das eine Dialogwand ein Kaufargument sein könnte ist mir ein Rätsel:
»Das ist mörderisch, Duncan! Dieses Ding marschiert in dieser gnadenlosen Hitze. Ohne Wasser. Ohne Schmerzen.« »Es ist nur eine Maschine, Captain Tracy, eine denkende Maschine.« »Es hat kein Herz, Duncan, es kennt kein Mitleid.« »Hattest du Mitleid mit den Planeten, die wir eroberten? Hast du nicht das >unbequeme< Leben vernichtet und die Intelligenz unterdrückt, die uns gefährlich werden konnte?« »Das war ein Befehl der Regierung, Duncan!« »Das ist nur ein seelenloser Roboter, Tracy!« »Sie haben ihm ihre >Seele< eingepflanzt, Duncan. Den Instinkt der Sklaven, sich gegen seine Unterdrücker zu wehren. Es ist ein Killer-Ding!« »Deshalb brauchen wir es ja, Tracy. Du mußt es >lebend< fangen.« »Es wird mich vernichten wie die anderen.« »Die Hoffnung der Menschheit ruht auf dir, Tracy.« Oder ihr Untergang, dachte Tracy... (Original Rückseitentext)
 Letztlich war es der zum geschenkt Preis von .45€ Cent der mich überzeugte Kate Wilhelm doch ein Chance zu geben. Und ich würde sagen dass, ja, der Vergleich zu Stanley's Film ist nicht zu weit hergeholt ist, es scheint da durchaus einen Einfluss des Romans auf den Film gegeben zu haben, denn das Titelgebende Killer-Ding ist auch hier ein sich selbst verbessernder Roboter der sich zur Bedrohung für die Menschheit auswächst. Dabei spart Wilhelm nicht an Kritik am Amerikanischen Kriegskolonialismus - und liest sich aus heutiger dabei fast schon wie eine vorausschauende Globalisierungskritik. Kate Wilhelm gehört wohl wirklich zu den Pazifisten und Ökos der Science Fiction Szene, aber sie ist dabei durchaus unterhaltend.







 Mit Coppel's Nach der Stunde Null sieht es kaum anders aus.
Zugegeben, der recht frei gewählte Titel (Dark December im original) gibt hier schon eine Vorstellung davon um was in dem Roman tatsächlich geht, auch wenn das Cover es wie einen Herkömmlichen Kriegsroman aussehen lässt.
Der Klappentext jedoch, ist von ähnlicher Sinnhaltigkeit wie beim Killer-Ding:
Nach der Stunde Null ist die ungemein spannende Geschichte von Major Garvin, der trotz mehrfacher Bedrohung seines eigenen Lebens beschlossen hat, nicht mehr zu töten.
Seine Situation scheint ausweglos, als ihm das Mädchen begegnet, das sein Schicksal wendet. Ein gegenwartsnaher, in seiner Dramatik harter und kompromißloser Thriller - das Hohe Lied der Menschlichkeit in einem Inferno - von einem der Meister spannender Unterhaltung.
 Mal ehrlich, hätten sie hinter dieser Beschreibung einen Endzeitroman vermutet?
Nun, ich auch nicht. Zu seinem Glück war der Verkäufer so schlau auf diesen Umstand hinzuweisen.
Worum es in dem Roman nun tatsächlich geht:
Am Ende eines verheerenden Krieges gegen die Asiatischen Mächte wird Kenneth Gavin aus der Armee entlassen um Gelegenheit zu erhalten nach seiner vermissten Frau und Tochter zu suchen. Gavin, der den Krieg in einem Raketenbunker verbracht hat, sieht sich dabei mit einem ihm unbekannten, erschreckenden Amerika konfrontiert. Weite Teile des Landes sind durch den Einsatz von Atom- und Biowaffen verwüstet und verseucht, Banden ziehen durch die verbliebenen Gebiete, gejagt von Militärs die Marodeure und Herumtreiber gleichermaßen in einem Standgerichtsverfahren aburteilen und hinrichten.

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