Zum diesmaligen Cover Monday gibt es zur Abwechslung das Cover zu einem Hörbuch. Hierfür zwei Gründe: Erstens habe ich das Buch nur angelesen, die Hörbuchversion aber tatsächlich zuhause gehabt, zweitens fällt mir immer öfter auf das Verlage keine original Coverabbildungen zur Verfügung stellen, sondern oft lediglich das Cover unzureichend wiedergebende Vorabversionen.
Bei Golem und Dschinn, ohne jetzt eine definitive Wertung abgeben zu wollen, spricht mich die von Hoffmann und Campe gewählte Gestaltung mehr an. Das liegt denke ich an der internationaleren Darstellung, auf dem deutschen Cover sehen wir einen fast leere Ankunfts-/Wartehalle wie sie überall auf der Welt stehen könnte, das US Cover ziert ein Bauwerk das Amerikanern vermutlich sofort ein Begriff ist, persönlich musste ich aber Nachschlagen das es den Washington Arc zeigt.
Beiden zu eigen ist ein Gefühl der Leere, der Verlassenheit, welches die Grundstimmung aus den ersten Kapiteln aufnimmt.
Die Covermotive sind dabei von einer schlichten Eleganz, wie wir sie auch in Helene Weckers Schreibstil finden.
Mehr noch als das Cover hat mich bei diesem Buch der Titel sofort angesprochen. Golem und Dschinn, das klingt sogleich wie ein Romeo und Julia mit mythologischem Hintergrund vor brandaktueller Kulisse.
Der Golem entstammt der Jüdischen Mythologie, die Dschinn hingegen sind Wüstenteufel der Arabischen Geschichtenwelt - Feuer und Eis, nur weniger Plakativ.
Der Golem, so wissen wir, ist ein Kunstwesen, geschaffen als Arbeitsdiener, unfrei, dem Willen seines Herrn unterworfen, mit diesem Bild im Sinn finde ich es besonders erwähnenswert, und ebenso Brandaktuell, das Weckers Golem eine Frau ist. Der Dschinn ist in unserem westlichen, märchengeprägten Verständnis ein ebenso unfreies Wesen, ein dienstbarer Geist der seinem Herrn Wünsche zu Gewähren hat.
Der Titel also nicht nur ein aufeinanderprallen vermeintlich historischer Feinde, sondern ein Treffen ausgenutzter Kreaturen, eine Symbolik die von der Autorin sicher nicht unversehens gewählt wurde. Es Spiegelt sich darin eine gleichermaßen bedrückende wie auch hoffnungversprechende Kombination.
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Huhu :)
AntwortenLöschenMir gefällt dein Cover sehr gut, obwohl ich nicht so der Hörbuch-Fan bin. Das Schwarz-weiße und der goldene Ramen versetzt einen zu Beginn des 20. Jahrhundert und das hat doch einen gewissen Charm, wie ich finde. Aber ich glaube nicht, dass der Inhalt was für mich wäre. Leider. Denn das Cover wäre definitiv was für mich.
Liebe Grüße
Anni-chan
Naja, die Geschichte lebt schon sehr von Weckers Sprache und kann sonst doch etwas langatmig werden.
LöschenEs ist so ein Buch das sich eher bedingt weiterempfehlen lässt, obwohl ich persönlich die Geschichte sehr gemocht habe.
Das Hörbuch übrigens weniger, weil der Sprecher mir zu lange Pausen gemacht hat und, gefühlt, oft seine Satzbetonung falsch legt.
Hi!
AntwortenLöschenDas deutsche Cover gefällt mir wahnsinnig gut. Als ich es das erste Mal gesehen habe, musste ich sofort den Klappentext lesen. Der hat mich dann aber nicht ganz so angesprochen wie das Cover.
LG,
André
Bibliothek von Imre
Ja, finde ich eines der Bücher bei dem die deutsche Gestaltung absolut gelungen ist.
LöschenInhaltlich, ist es halt Geschmackssache - hat bei mir seinerzeit einfach den Punkt getroffen.
Bei dem Cover würde ich auch zuschlagen....
AntwortenLöschenhttps://flashtaig.wordpress.com/2015/09/28/cover-monday-2/comment-page-1/#comment-201