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Mittwoch, 30. September 2015

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 2



Ein Buch, das Dir selbst ein wenig peinlich ist, daß du es hast.

 Ich war ja versucht zu behaupten solche Bücher gäbe es nicht in meinem Regal (ein Glück das wir nicht von Magazinen unter meinem Bett sprechen), aber dann viel mir beim durchsehen meines Dinoregals dieses hier auf:

Das kreative Dino-Buch, Michelle Lipson
(bassermann, 1993)

Aber hey, es geht um Dinos, irgendwie.



Nenne deinen Lieblingsfilm.

 Welchen der vielen, über 2001 - Odyssey im Weltraum habe ich bestimmt schon mal gesprochen, und Casablanca kann ich nicht schon wieder bringen, auch Susi und Strolch war schon viel genannt, also... wie wäre es mit einem meiner Lieblingshorrorfilme:

 Der Kuss, ein später aber doch noch recht typischer 80er Horrorstreifen von Pen Densham, der eine unterhaltsame Geschichte mit drei Lieblingsdarstellerinnen jener Tage in einem Streifen vereint:
die junge Meredith Salenger (*le heavy sigh*), eine zauberhaft dämonische Joanna Pacula (*schmacht*) und die immer mütterliche Mimi Kuzyk (*seufz*), mal ehrlich sehr viel mehr kann man(n) sich von einem Film kaum wünschen.

Montag, 28. September 2015

Das Licht der letzten Tage








Das Licht der letzten Tage, Emily St. John Mandel
(Piper, 2015)



Kurzinhalt:
 Bei einer König Lear Aufführung erliegt der Schauspieler Arthur Leander einem Herzinfarkt.
Nur ein paar Wochen darauf teilen Milliarden anderer sein Schicksal, als eine bis dahin von den zuständigen Behörden heruntergespielte Krankheit sich zur rasant ausbreitenden, weltweiten Pandemie auswächst. Die nach dem Ort ihres ersten Auftretens benannte Georgische Grippe tötet ihre Opfer bereits binnen weniger Stunden nach Infektion und führt zum Ende der Welt wie wir sie kennen.

 Zwanzig Jahre danach durchquert die Schauspielerin Kirsten Raymonde mit einer gemischten Truppe aus Schauspielern und Musikern ein entvölkertes Amerika. Die reisende Symphonie, wie sie sich nennen, folgt dem Motto "Denn Überleben ist unzureichend" und müht sich mit Shakespeare Aufführungen und Konzerten ein Stück Zivilisation zu erhalten, in einer Welt in der Gewalt und der tägliche Kampf ums Überleben an der Tagesordnung stehen.
Auf ihrer Tour queren sie durch immer dieselben, sich ständig jedoch ständig wandelnden Orte, an einem von diesen ließen sie einst zwei ihrer Kameraden zurück, die schwangere Freundin Kirstens, Charlie, und deren Ehemann, Jeremy.
Bei ihrer Rückkehr, ist ein neuer Mann im Ort am Ruder, der sich selbst der Prophet nennt, und keiner kann oder will sich mehr an die beiden Mitglieder aus der Symphonie erinnern.



 Im folgenden erzählt die Autorin ihre Geschichte in sich abwechselnden Vor- und Rückblenden, getragen von unterschiedlichen Charakteren, wobei Arthur den Fokus der Vergangenheit bildet, über Jeevan Chaudhary, einen ehemaligen Papparazzo der versucht Arthur das Leben zu retten als dieser auf der Bühne zusammen bricht, erleben wir die Zeit während und kurz nach dem Zusammenbruch und Kirsten, welche als achtjährige mit Arthur Leander auf der Bühne stand als dessen letzter Vorhang fiel, bildet schließlich den fokalen Punkt des Danach.

 Man sieht schon, die ganze Geschichte dreht und angelt am Ende um die Gestalt des Arthur Leander. Diese Tatsache, dass das Davor zumindest gefühlt den größten Raum im Buch einnimmt, hat mir persönlich das Lesevergnügen leider eher vergällt. Natürlich habe ich mir dabei ein ganzes Stück weit selbst ein Bein gestellt, als ich auf das sehr atmosphärisch wirkende Cover und die brillante, spannungsweckende Leseprobe hin mich Mental auf einen Endzeitroman eingestellt hatte:
 In der Lobby sammelten sich die Leute an der Bar und stießen an. "Auf Arthur", sagten sie. Sie tranken noch eine Weile, dann gingen sie alle ihrer Wege, hinaus in den Sturm.
Von allen Personen, die in dieser Nacht in der Bar gewesen waren, war der Barkeeper derjenige, der noch am längsten leben sollte. Er starb drei Wochen später auf der Straße, über die er die Stadt verlassen wollte.
 Emily St. John Mandel ist aber beileibe keine Schlechte Autorin, sie Zeichnet ihre Figuren mit feinem Gespür für Zwischentöne und einer Sprachfertigkeit, welche einen auch über die langatmigeren Passagen hinweg am Lesen hält. Emily St. Johns literarisches Prä- wie Postapokalyptisches Amerika ist dabei allerdings ein Dorf, sie webt ein komplexes, nicht immer bedeutungsvolles Netz zwischen den einzelnen Handlungsträgern, die dadurch auf unterschiedlichste Weise über den toten Arthur, zwischen den einzelnen Erzählebenen miteinander Verbunden sind. Auch wenn einem die einzelnen Zeitebenen zunächst wie unabhängig nebeneinanderher laufende Geschichten scheinen.

 Aufgelockert wird der Text mit kurzen wie längeren Einschüben, die sich einem fiktionalen SF Comic Strip widmen, dem Titelgebenden Dr. Eleven: Das Licht der letzten Tage, einer unautorisierten Biographie Arthur Leanders, und solchen wie dem amüsant nachdenklichen Kapitel 6, mit dem der erste Teil des Buches abschließt:
Eine unvollständige Liste:
  Es war vorbei mit dem Eintauchen im Schwimmbecken mit Chlorwasser, das von unten grün beleuchtet wurde. Es war vorbei mit Ballspielen unter Flutlicht. Es war vorbei mit Zügen, die unter Städten verkehrten, betrieben mit dem Strom aus der Stromschiene. Es war vorbei mit Städten.
 ...
St. John Mandel schreibt, das muss man ihr anerkennen, sehr atmosphärisch.

 Persönlich denke ich, dass das Buch mit einer klareren Trennung der Zeitebenen für mich besser funktioniert hätte, da die Beziehung dieser Ebenen untereinander sich zum Ende als äußerst Trivial erweist und die Aufteilung der einzelnen Geschichten weder diesen noch dem Buch als Ganzes einen Mehrwert verleiht. Wobei es womöglich in der Absicht der Autorin liegt, das wir versuchen sollen bedeutungsvolleres zu sehen, in etwas dass am Ende sich nur als eine Abfolge von Zufälligkeiten erweist. Reflektiert doch so unsere Erwartung an die Erzählstruktur, die Empfänglichkeit der Überlebenden für übernatürliche und religiöse Erklärungsversuche.


Fazit:
 Erwartet habe ich beim Einstieg in das Buch einen Roman der sich mehr in der Tradition von Die Stadt, nicht lange danach, Pat Murphy, oder von Gabrielle Lords Salz, bewegt. Bekommen habe ich durchaus in Teilen eine realistisch anmutende Endzeitgeschichte im Spannungsfeld zwischen den vorgenannten, ohne Murphys New-Age Mystizismus und weniger martialisch als Gabrielle Lords Weltuntergangsvision, aber einfach zuwenig davon für meinen Geschmack. Viel mehr ist es so das St. John Mandel einen, beabsichtigt oder nicht, ironisch wirkenden Blick auf unser tägliches Streben nach einem Stück Unsterblichkeit, auf unsere Zivilisationsgläubigkeit wirft, und die Konstrukte an die wir uns dabei zu halten suchen als fragile Selbsttäuschungen entlarvt.
Und doch ist dem Ganzen gerade zum Ende hin eine zutiefst menschliche Botschaft unterlegt, eine Aufforderung unsere Bestrebungen, so schnell vergänglich ihr Wert auch sein mag, nicht aufzugeben, denn Überleben ist unzureichend.

 Nicht der Roman den ich mir Erwartet habe, und kein Werk das mich in erhoffter Weise unterhalten hätte, aber rückblickend ein verdienter Arthur C. Clarke Award Preisträger.



Zum Abschluss noch ein paar Worte einer aufmerksameren Leserin.
GoodReads Userin Paige war so freundlich mir zu erlauben eine Übersetzung ihrer Funde bezüglich Das Licht der letzten Tage für meinen blogeintrag zu verwenden.
Diese möchte ich an dieser Stelle wiedergeben weil sie meiner Meinung nach dem Roman eine weitere Ebene verleihen, welche mir selbst beim Lesen leider entgangen ist, die diesen aber bereichert:

* Achtung der folgende Text enthält Spoiler *

 Ich liebe es Hinweise auf Intertextualität in der Kunst zu finden, und ich habe das Gefühl das Das Licht der letzten Tage voll ist mit Anspielungen an andere Romane, Fernsehserien, Filme, usw.

Ein paar der offensichtlichen Beispiele sind die Zeile aus Star Trek, "Denn überleben ist unzureichend" welche die reisende Symphonie auf die Seite ihres Wagens gepinselt hat und auf Kirstens Arm eintätowiert ist. Ebenso die explizite Diskussion des Justin Cronin Romans Der Übergang, welcher einer der Charaktere gelesen hat. Beide werden von der Autorin in den Anmerkungen erwähnt.

Ein paar weitere die mir aufgefallen sind:

Arthurs Nachname ist Leander, welches der Name des männlichen Freiers aus dem Griechischen Mythos Hero und Leander ist. Hero, eine Priesterin der Aphrodite, lebt in einem Turm an der See; Leander, in Liebe mit ihr, schwimmt zu ihr in jeder Nacht. Hero entzündet jede Nacht ihre Lampe um ihn zu führen, doch ein Sturm löscht das Licht eines Nachts und Leander ertrinkt. Als sie am nächsten Morgen den Körper ihres toten Liebhabers erblickt, wirft sich Hero vom Turm und stürzt in den Tod. Shakespeare nahm Bezug auf diesen Mythos in mehreren seiner Stücke.

Dann ist da Miranda, Arthurs erste Frau, welche ihren Namen mit einer der Hauptcharaktere aus Shakespeares Der Sturm teilt: eine von drei Frauen welche im Stück erwähnt werden, eine von Arthurs drei Frauen in Das Licht der letzten Tage.
In beiden oberen Geschichten spielt die See eine tragende drohende Rolle, so wie Untersee in Mirandas Comic.

Mir viel außerdem eine Respektsbezeugung an Leonard Cohen auf, im Beginn zu einem der Briefe an V. Ich finde den Eintrag jetzt nicht (Erster Brief, S. 187 - Anm. d. Ü.) aber die Eröffnungszeile lautet "Liebe V. es ist kalt in Toronto, aber ich wohne gerne hier," welches, wenn man Toronto mit New York austauscht, eine Zeile aus Leonard Cohens bekanntem Famous Blue Raincoat ist. Dies könnte einfach eine spielerische Verneigung vor St. John Mandels Kanadischem Erbe sein, ihr erster Roman war in Montreal der Heimatstadt Cohens angesiedelt. 

Ein letztes noch, dies ist nicht so sehr intertextlich als ein interessantes Schmankerl:
Jeevan, ein populärer indianischer Name, übersetzt sich als "Lebensbringer"-ironisch, angesichts dessen dass er Arthur auf der Bühne nicht am Leben erhalten kann, aber treffend in dem, dass er zum Ende hin Verheiratet ist und Kinder hat in einer Stadt die einen Weg gefunden hat wieder Elektrizität zu erzeugen, zwanzig Jahre nach der Epidemie.

Wie auch immer, ich bin mir sicher da sind noch mehr Verweise welche mir nicht aufgefallen sind, oder die mir nicht hätten auffallen können, sollte es also weitere geben welche ihnen aufgefallen sind während des Lesens von Das Licht der letzten Tage, ich würde gerne davon hören.
Original Text.



Nach einigem überlegen habe ich beschloßen meinen Post um dieses Zitat von Andrew M. Butler, Repräsentant der Preisrichter für den Arthur C. Clarke Award, zu erweitern, da es meines Erachtens besser geeignet ist eine realistische Erwartung an das Buch zu wecken als das vom Verlag angefügte G.R.R. Martin Zitat:

 Während manche post-apokalypse Romane auf das Überleben der Menschheit fokussiert sind, fokussiert sich Das Licht der letzten Tage stattdessen auf das Überleben unserer Kultur, wobei der Roman zum Klageleid auf die hyperglobalisierte Gegenwart wird.
Original Text.



Die üblichen Verdächtigen (und eine unübliche):
 Dank and das Lovelybooks Team für die Leserunde.
 Dank an den Piper Verlag  für das Buch.
 Dank an Paige für die Erlaubnis eine Übersetzung ihres Textes zu verwenden.

Freitag, 25. September 2015

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Bei Bette Davis left the bookshop (großartiger blogname) bin ich beim Stöbern in der Das Licht der letzten Tage Rezi (mehr dazu später) auf die 31 Tage - 31 Filme Aktion gestoßen, einen direkten Ableger der 31 Tage - 31 Bücher Aktion.
Ich gestatte mir einfach mal die beiden Tags (31 Tage - 31 Bücher / 31 Tage - 31 Filme) zu kombinieren und die sehr unterschiedlichen Fragen so nach und nach jeweils zusammen zu beantworten.

Tag 1



Ein Buch, das Du am liebsten allen Freunden schenken möchtest, damit sie es auch lesen.

 Oh, da werden ja gleich die großen Geschütze auf gefahren.
Schwierig, schwierig - da die Bücher die mich wirklich begeistern in meinem Bekanntenkreis eher befremden auslösen.
Ein Buch allerdings mit dem ich seinerzeit jedem in meinem Bekanntenkreis in den Ohren lag, und das tatsächlich allgemein ankam war die einzig wahre Star Wars Fortsetzung: Timothy Zahns Erben des Imperiums (Bantam, 1991).
Basierend darauf würde ich sagen Brian Daleys extrem unterhaltsame Han Solo Trilogie, beginnend mit Han Solo auf Stars' End (Goldmann, 1980).





Welchen Film hast du als Letztes gesehen?
 

 Das ich bei der Frage tatsächlich erstmal nachdenken muss, beweist wie sehr mich der Film beeindruckt hat...  ah ja, es war Last days on Mars.

Nicht schlecht, aber auch nichts zum Nachhause schreiben.
Ein routiniert gedrehter SF/Horrorfilm ohne große Überraschungen.
Stimmungsmäßig ein Moontrap meets Lifeforce (die beide allerdings bedeutend mehr Spaß machen).

Sonntag, 20. September 2015

Round up the usual suspects





 Round up the usual suspects /
 Verhaften sie die üblichen Verdächtigen, Aljean Harmetz
(Weidenfeld & Nicholson, 1992 / Berlin Verlag, 2001)
  
A good book is worth repeating

Klappentext:
 Gegen Ende des Jahres 1941 kaufte der Produzent Hal Wallis für 20.000 Dollar die Filmrechte an einem Theaterstück mit dem Titel "Everybody comes to Rick's".
Niemand erwartete, das dessen Verfilmung mehr als eines der üblichen Melodramen über den Zweiten Weltkrieg werden würde. Doch keine drei Jahre später gewann Casablanca die Oscars für den besten Film, den besten Regisseur und das beste Drehbuch und wurde schließlich zu einem der beliebtesten Filme aller Zeiten.
Was machte Casablanca zu einer solchen Ausnahmeerscheinung?

 Mit Verhaften sie die üblichen Verdächtigen liefert Aljean Harmetz die Inside-Story der Entstehung von Casablanca. Sie hat in Archiven von Warner Bros. recherchiert, zahllose Interviews geführt, darunter mit Paul Henreid, Lauren Bacall, und den Drehbuchautoren Howard Koch und Julius Epstein, und nicht zuletzt schriftliche Zeugnisse von Beteiligten ausgewertet. Ihr Blick hinter die Kulissen fördert überraschende Details zu Tage. Anschaulich zeichnet sie die Persönlichkeiten und Eigenheiten des damaligen Studiosystems: Jack warners Reivalität mit seinem Topproduzenten Hal Wallis, die Distanz zwischen Bogart und Bergman, die Wutausbrüche des Regisseurs Michael Curtiz, die Freundschaft zwischen bogart und Rains und nicht zuletzt das Problem mehrerer Drehbuchfassungen.
Wie Hollywood selbst vom Krieg betroffen war und sich mit ihm auseinandersetzte, wie die Zensur und das Office of War Information versuchten, Einfluss auf die Filminhalte zu nehmen - dies und etliche andereAspekte prägten den Hintergrund auch und gerade von Casablanca.

 Reich bebildert, spannend wie ein Roman, immer amüsant und unterhaltend, voller ungewöhnlicher Informationen, ist dieses Buch eine großartige Darstellung der Umstände und der Menschen, die da zusammenkamen und die - wegen oder trotz des Studiosystems - ein Meisterwerk schufen.



 Round up the usual suspects ist zumeist Kenntnisreich geschrieben, jongliert dabei munter mit Fakten, Mythen und Anekdoten und lässt sich zum leichten Verdruss dieses Lesers auch schon mal zu wilder Spekulation hinreisen:
Surely Bogart was not as much of a knight-errant as he seems in Lauren Bacall's autobiography, and he may have had a few quick romances.
War Bacall als Bogey's Ehefrau, die bis zuletzt zu ihm gehalten halt, befangen in ihrer Betrachtung seines Charakters?
Sicher, doch Harmetz mit ihrer Unterstellung ist es kaum weniger.
Natürlich liegt der Verdacht nahe das wenn Bogey Bacall davor warnt sich am Set auf schnelle Romanzen einzulassen weil sie es nicht wert sind, wie er sagt, er aus eigener Erfahrung spricht. Doch wir können dies nicht wissen, Harmetz führt keinerlei Aussagen an die Bacalls Beschreibung widersprechen, im Gegenteil, sie weist selbst darauf hin das Bogey aus einer Zeit und einer Schicht stammt, aufgrund derer er sich verpflichtet fühlte die Frauen mit denen er schlief auch zu Ehelichen.

 Man muss darauf hinweisen das entgegen des The making of im Titel  man sehr wenig über die tatsächlichen Arbeiten am Film erfährt. Wohl widmet sich die Autorin ausgiebig dem Ringen zwischen den Epstein Brothers auf der einen Seite, dem Script mehr Humor zu verleihen
 "I am shocked, shocked to find that gambling is going on in here!"
und Howard Kochs bestreben den Film mit politischen Botschaften voll zustopfen
"I bet they're a sleep in New York. I bet they're asleep all over America."
 Und weiß auch sonst so manches von Interesse im Bezug auf die Handlung einzuflechten, wie zum Beispiel die Tatsache dass das für den Film gewählte Lied "Die Wacht am Rhein" den Nazis gar nicht so beliebt war.

 Eine meiner Lieblingspassagen im Buch wirft als kurzes Streiflicht im Zuge der Betrachtung zur Bedeutung von Warners Studiomentalität ein faszienierendes What-If auf:
 It is possible that one of the seven other major studios might have bought and made a movie from Everybody comes to Rick's, an unproduced play about a cynical American who owns a bar in Casablanca. (One producer at M-G-M, Sam Marx, did want to buy the play for $5.000, but his boss didn't think it was worth the money.) It wouldn't have been the same movie, not only because it would have starred Gary Cooper at Paramount, Clark Gable at M-G-M, or Tyrone Power at Fox but because another studio's style would have been more languid, less sardonic, or opulently Technicolored.


 Doch tatsächlich nimmt sie Casablanca oft nur zum Anlass sich einer Betrachtung des politischen Klimas und der Filmwirtschaft jener Tage zu widmen. Casablanca fungiert an solcher Stelle nur als Fokuspunkt von dem aus sie daran geht Biographie und Karriere der beteiligten zu beleuchten und in einen Kontext zum Zeitgeschehen zu setzen.
Daher wohl der Titelzusatz "Bogart, Bergman, & World War II".

 In einzelnen Kapiteln die sich nicht Chronologisch aneinander reihen, betrachtet Harmetz die Umstände die am Ende zum Phänomen Casablanca führen sollten, durch diesen Aufbau kommt es im Text immer mal wieder zu Wiederholungen und mal erfahren wir vom Abschluss der Dreharbeiten und dann sind wir wieder mitten im Prozess der Entwicklung des Scripts. Harmetz springt in der Zeitskala vor und zurück, verlässt dabei Casablanca auch schon mal ganz um sich nur den Warners zu widmen oder ein besonderes Augenmerk auf Jack Warners patriotische Haltung zu werfen.

 Gelegentlich meldet sich die Autorin mit eigenen Betrachtungen zu Wort, denen man nicht immer zustimmen muss, siehe oben, zur möglichen Bedeutung der Beziehung der Charaktere untereinander und der berühmten Abschiedsszene zwischen Rick und Ilsa äußert die Autorin selbst jedoch keine Gedanken, zitiert hier lieber allerlei verquaste aber zumindest witzig zu lesende Theorien von Psychologen und Soziologen. Da ist von homosexuellen Anspielungen zwischen Renault und Rick die Rede, oder von ödipalen Konflikten in denen Ilsa zur Mutterfigur und Ricks Verlangen inzestuöser Natur wird, und die Nazis treten an die symbolische Stelle von Freuds kastrierendem Vater.
Dabei scheint es mir für Ricks Charakter, mehr aber für den (männlichen) Geist jener Tage so viel Bezeichnender das der Film ihm am Ende ein
"Louis, I think this is the beginning of a beautiful friendship."
anhängt, wohlwissend das Captain Renault* ein feiger, opportunistischer Vergewaltiger ist der sein Amt und die Notlage der Flüchtlinge in Casablanca ausnutzt um Frauen zu missbrauchen.
Eine Tatsache die aber auch Harmetz bezeichnenderweise weitgehend unausgesprochen lässt.

 Persönlich kann ich auch über Passagen wie die im Buch zitierte Theorie das Rick Ilsa wegschickt um sich an ihr für Paris zu Rächen, eine offensichtlich narzisstisch männliche Interpretation bei der aus dem entsprechenden Kritiker das eigene verletzte Ego spricht, nur lächeln.
Wenn Rick am Ende zu Ilsa sagt
"We'll always have Paris. We didn't have- we... we'd lost it until you came to Casablanca."
ist dies genau so gemeint wie, er es sagt. Rick mag nicht mit Begeisterung auf ihr wiedersehen reagieren
"Of all the gin joints in all the towns in all the world, she walks into mine."
 aber seine Entscheidung hat nichts mit abstrusen ödipalen Konflikten oder ähnlichem Nonsens zu tun, am Ende hat er einfach sein Trauma des Verlassenwerdens nicht nur überwunden, sondern die Richtigkeit in Ilsas Handeln, die wahre zugrundeliegende Motivation erkannt.
Dadurch erinnert er sich nun auch selbst wieder seiner Liebe für sie, und nicht weil er wie Harmetz andeutet in Casablanca mit ihr Geschlafen hat**.
Deshalb schickt er sie fort ins sichere Amerika, aus dem selben Grund aus dem Ilsa Rick einst unter falschen Vorwänden am Bahnhof von Paris mit einem Brief das Herz brach, damit er den einmarschierenden deutschen Truppen entging; wollte er sich an ihr Rächen, er müsste sie nur in Casablanca lassen.


 Round up the usual suspects ist nicht ohne Fehl, und stellenweise holt die Autorin zu weit aus, versucht zu vieles auf den Film zurückzuführen oder ausgehend vom Film zu verfolgen, als das es noch Bedeutung hätte. Aber ihr Schreibstil lässt sich immer angenehm lesen, und wenn es nicht immer ganz so informiert scheint, bleibt es doch charmant und unterhaltend. Ein Buch das trotz kleinerer Schwächen sich jedem Fan des Films und jedem der sich für das Hollywood jener Tage interessiert nur empfehlen lässt.


Gespielt mit fantastischem Witz und öligem Charme vom unvergleichlichen Claude Rains.
** Vielleicht hat er dies in Paris getan, Viktor zumindest ist im Film offenbar davon überzeugt, aber der Hays Code verhinderte zum Glück das dies je offen ausgesprochen, geschweige denn gezeigt werden hätte können, so das es jedem selbst überlassen bleibt wie sich Ricks und Ilsas Liebesaffäre in Paris gestaltet hat.

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Die Film Editionen:












                 Limited Collector's Edition                                                                                      70th Anniversary Edition

Samstag, 19. September 2015

Pas









Pas, SM Reine
(Red Iris Books, 2015)


War of the Alphas #4

Eigentlich sollte an dieser Stelle ja kurz etwas zum Inhalt stehen.
Welches Schicksal ereilte Deirdre, was macht Rylies Politische Karriere, wie steht es mit dem Kampf um den Winterhof ... aber ganz ehrlich, die Autorin hat irgendwo in Band zwei den Faden verloren und nicht wiedergefunden - und dem Leser geht es kaum anders.

Woran ich mich aus Pas* noch erinnere ist das es mir verdammt lang vorkam, verdammt lang. Mich kaum je fesseln konnte, so das ich ungefähr sechzig Seiten vor Schluß immer noch mit dem Gedanken spielte einfach aufzuhören (und auch tatsächlich das Buch erst einmal für bald einen Monat zur Seite gelegt habe um anders zu Lesen).
Das auf dem Höhepunkt der Geschichte es eine vollkommen unmotivierte Sexszene gab die mich mit einem passenden "What the F..." auf den Lippen zurückließ und das zum Ende nicht nur nicht wirklich passiert ist, sondern es sogar noch mit einem logischen Lapsus endet
 der sich kaum verzeihen lässt weil er die ganze Grundmotivation von Deirdres Charakter ihre Raison d'être völlig in Frage stellt.

****Spoiler***

 Einer der Kernpunkte, um den die ganze Dramatik am Ende der Ascension Reihe sich drehte, war die Aussage das Elise nur wenige die im Genesis Event ihr Leben liesen wieder zurückbringen konnte da die Seele unmittelbar nach dem Tode in einem Seelenpool aufgeht, aus dem dann komplett neue Seelen geformt werden.
 Im triefend kitschigen Finale von Pas jedoch trifft Deirdre im Jenseits auf die Seele ihres Vaters, dessen unverwundener Tod sie erst Motiviert hat sich für Stark und gegen Rylie zu entscheiden ... und Göttin Elise gibt ein lakonisches "Ich habe beschlossen nicht weiter einzugreifen" als Grund für ihr (nicht) Handeln an.


****Spoiler***

Oh und dann ist da noch der "dirty talk" zwischen den Girls - Deirdre und Niamh - in dem die ganze Sexszene noch einmal durchgeackert wird auf absolut unterirdischem Niveau.

 Pas versucht so ziemlich alles zu sein, Urban Fantasy, Politdrama, Chick-Lit... und funktioniert dabei auf keiner Ebene.

Fazit:
 Die War of the Alphas Reihe muss man nicht mal als Fan gelesen haben, denn letztlich verändert sich (fast) nichts für unsere Charaktere - nur vielleicht für SM Reines Erotikfantasy Reihe Tarot Witches aus der ich allerdings noch nichts gelesen habe - und man ärgert sich am Ende nur über die verschwendete Lesezeit.


*Aus dem Griechischen. Pas = jeder, ganz.

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 Beim Stöbern auf Amazon habe ich zufällig gesehen das ausgerechnet der erste Band der War of the Alphas Reihe, Omega, nun auch auf deutsch erhältlich ist unter dem Titel Alpha & Omega - unnötig zu sagen das ich Persönlich hier von einem Kauf nur abraten kann, nicht nur da Omega die Kenntnis der Ascension Reihe voraussetzt.

Montag, 14. September 2015

Cover Monday


Cover Monday by the emotional life of books.

 Zum diesmaligen Cover Monday gibt es zur Abwechslung das Cover zu einem Hörbuch. Hierfür zwei Gründe: Erstens habe ich das Buch nur angelesen, die Hörbuchversion aber tatsächlich zuhause gehabt, zweitens fällt mir immer öfter auf das Verlage keine original Coverabbildungen zur Verfügung stellen, sondern oft lediglich das Cover unzureichend wiedergebende Vorabversionen.

 Bei Golem und Dschinn, ohne jetzt eine definitive Wertung abgeben zu wollen, spricht mich die von Hoffmann und Campe gewählte Gestaltung mehr an. Das liegt denke ich an der internationaleren Darstellung, auf dem deutschen Cover sehen wir einen fast leere Ankunfts-/Wartehalle wie sie überall auf der Welt stehen könnte, das US Cover ziert ein Bauwerk das Amerikanern vermutlich sofort ein Begriff ist, persönlich musste ich aber Nachschlagen das es den Washington Arc zeigt.
Beiden zu eigen ist ein Gefühl der Leere, der Verlassenheit, welches die Grundstimmung aus den ersten Kapiteln aufnimmt.
Die Covermotive sind dabei von einer schlichten Eleganz, wie wir sie auch in Helene Weckers Schreibstil finden.

 Mehr noch als das Cover hat mich bei diesem Buch der Titel sofort angesprochen. Golem und Dschinn, das klingt sogleich wie ein Romeo und Julia mit mythologischem Hintergrund vor brandaktueller Kulisse.
Der Golem entstammt der Jüdischen Mythologie, die Dschinn hingegen sind Wüstenteufel der Arabischen Geschichtenwelt - Feuer und Eis, nur weniger Plakativ.

 Der Golem, so wissen wir, ist ein Kunstwesen, geschaffen als Arbeitsdiener, unfrei, dem Willen seines Herrn unterworfen, mit diesem Bild im Sinn finde ich es besonders erwähnenswert, und ebenso Brandaktuell, das Weckers Golem eine Frau ist. Der Dschinn ist in unserem westlichen, märchengeprägten Verständnis ein ebenso unfreies Wesen, ein dienstbarer Geist der seinem Herrn Wünsche zu Gewähren hat.

 Der Titel also nicht nur ein aufeinanderprallen vermeintlich historischer Feinde, sondern ein Treffen ausgenutzter Kreaturen, eine Symbolik die von der Autorin sicher nicht unversehens gewählt wurde. Es Spiegelt sich darin eine gleichermaßen bedrückende wie auch hoffnungversprechende Kombination.


Klick auf das jeweilige Cover führt zur DAV Verlagseite bzw. zur Autorenseite.

Montag, 7. September 2015

Wenn es in Casablanca Dezember 1941 ist, wie spät ist es dann in New York?

"If it's December 1941 in Casablanca, what time is it in New York?"

 Die geneigten Mitfans werden es nicht verpasst haben, dieser Tage flimmerte mal wieder Casablanca über den Bildschirm, und obwohl ich den Film, neben einigen anderen Bogart Filmen, nun schon so einige Jahre auf Video aufgezeichnet habe und ein paar Jahre weniger auf DVD mein eigen nenne, schaue ich ihn mir dann, wie eigentlich jeden Bogart der im Fernsehen kommt, eben doch immer wieder an wenn er läuft.

Dagegen kommt kein noch so beliebter Hollywoodblockbuster an.


 Angespornt zu dem noch von der veröffentlichung eines Bildbandes zu 2001 - Odyssey im Weltraum (Muss ich haben!) bin ich über Booklooker.de beim Versandantiquariat Schmitz auf zwei Buchpakete gestoßen an denen ich dann einfach nicht vorbei konnte:
 4x Casablanca für unter 25.-€, gebraucht aber in sehr gutem bis neuwertigen Zustand: Ein Schnäppchen.


  Zu den Büchern selbst:
 Das 50th Anniversary Commemorative von Frank Miller* welches seinerzeit auch bei Heyne aufgelegt wurde ist zwar von hoher Verarbeitungsqualität - aber vom Inhalt her eher enttäuschend, da sich weder Miller mit seinem Text noch Turner bei der Präsentation viel Mühe gegeben haben. Imer mal wieder wirkt hier alles etwas gedankenlos zusammengewürfelt, die Gestaltung orientiert sich dabei stark an den einst beliebten Time-Life Buchreihen.
Alles in allem kein schlechtes Filmbuch, aber eines das letztendlich hinter seinen Versprechungen und Möglichkeiten zurück bleibt.



"You despise me, don't you?"
"I gave you any thought, I probably would."
  



Behind the Scenes von Harlan Lebo bietet gewohnte Kost.
Nichts das sich vom Massenmarkt der Filmpuplikationen abhebt, aber ein Band der aufgrund eines eingängigen, mehr an Anekdoten denn Fakten interessierten Begleittexts, mehr aber aufgrund der Vielzahl an illustrierenden Photos sicher zum immer mal wieder darin Blättern einlädt. Ein Buch für Fans, dessen Verarbeitungsqualität zum Preis jedoch nicht überzeugen kann, neu kostet der Band bei Amazon z.Z. 19,81€ und ist damit für ein Softcover von eher durchschnittlicher Papierqualität zu Teuer.



"And remember, this gun is pointed right at your heart."
"That is my least vunerable spot."




 Damit kommen wir zum Herzstück:

Round up the usual suspects / Verhaften sie die üblichen Verdächtigen, von Aljean Harmetz, welches auf diesem Weg dann gleich im Original (Winfeld & Nicolson, UK) wie der deutschen Übersetzung (Berlin Verlag) bei mir einziehen durfte.

 Auf etwas über vierhundert Seiten (402 S. / 479 S.) beschäftigt sich die Autorin ausführlichst mit der Entstehung des Films, geht dabei auf das Politische Klima jener Tage und auf das damals noch herrschende Studiosystem ein. Solchermaßen eingebettet in Zeitgeschehen und Filmgeschichte ist Aljeans beschäftigung mit Casablanca ein Filmbuch das sich jedem Filmenthusiasten nur Empfehlen lässt, Fans des Klassikers kommen sowieso nicht daran vorbei.

 In einem angenehm Flüssig zu Lesenden Schreibstil dem man durchaus Aljeans Journalistischen Hintergrund anmerkt, präsentiert die Autorin gleichermaßen erhellend wie unterhaltend die Geschichte von der Entstehung des Films. Eingebettet in Fakten, Anekdoten und Analysen des Zeitgeists, berichtet sie davon was wirklich vorging, und rückt populäre Mythen, wie jene dass Schauspieler Ronald Reagen einmal für die Rolle des Richard Blaine vorgesehen gewesen wäre, in das richtige Licht.














Noch ein Wort zur deutschen Ausgabe:
Zwar lese ich gerade die englische Ausgabe, aber die deutsche gefällt mir in ihrer Aufmachen einen Tick besser. Das für die deutsche Umschlaggestaltung gewählte Bild gibt den Ton des Buches gelungener wieder. Man erkennt auf den ersten Blick das man es hier mit einem Filmsachbuch zu tun hat.
 Es heißt das der Text in dieser Ausgabe leicht gekürzt wurde, mit Einverständnis der Autorin, aber bei einer Seitenzahl von 479 Seiten gegenüber 402 Original Seiten kann diese kürzung tatsächlich nicht erheblich gewesen sein.
 Beim blättern im Buch fallen zur UK Ausgabe einem zwei Dinge auf:
Die Papierqualität erscheint nicht ganz so hoch, aber die Qualität bei der Reproduktion der textbegleitenden Photos ist tatsächlich höher. Hier setzte man oft auf eine großformatigere, nicht selten weniger körnige Darstellung, bezehungsweise machte sich tatsächlich die Mühe Bilder welche im englischen Text nur Ausschnittweise verwendet wurden in der deutschen Ausgabe komplett abzubilden.
 Eine wohl im englischsprachigen Raum nicht so verbreitete Angewohnheit die einem an deutschen gebundenen Ausgaben immer wieder angenehm auffällt ist außerdem natürlich das eingebundene Lesebändchen.













So am Rande bemerkt:
Ich glaube nicht das der Titel der Orignalen Hyperion Ausgabe von 1992, Round up the usual suspevts war, wie es im Buch zu Lesen steht. Hi-hi.
Fazit zur deutschen Ausgabe:
 Fans des Films kann man hier nur nahelegen tatsächlich diese Ausgabe dem Original vorzuziehen, oder falls sie einen Fan des Films in ihrem Familien-/Freundeskreis haben der das Buch nicht besitzt - jetzt Wissen sie was sie ihm oder ihr nächstens zum Präsent machen können.

"It's been a long time."
"Yes, ma'am. A lot of water under the bridge."

*Nicht der Comic Zeichner / Autor

Samstag, 5. September 2015

tucking fypos

 Im Zuge einer LovelyBooks Klassiker Leserunde äußerten sich manche Teilnehmer erstaunt darüber mit welcher Eloquenz das Monster in Mary W. Shelleys Roman Frankenstein schon nach kurzem seine eigene Geschichte Wiederzugeben vermag.
Eine Eloquenz, welche ihm in der von Bernie Wrightson Illustrierten Fassung (Underwood-Miller, 1994, S. 112), kurzzeitig abhanden kommt, wenn sich aufgrund eines verlorenen Buchstaben der Geist der Rache in seinem Hören entzündet:

 The nearer I approached to your habitation, the more deeply did I feel the spirit of revenge enkindled in my hear.