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Freitag, 10. Oktober 2014

The girl most likely









The girl most likely, Donna Alward
(Self-Published, 2014)


Kurzinhalt:
 Katie Buick steht nach dem Verlust ihres letzten Jobs vor dem finanziellen Aus. Von den Banken abgelehnt gibt es nur eine Person die Katie noch helfen könnte ihr eigenes Geschäft zu finanzieren. Richard Emerson.
Vor zehn Jahren waren Katie und Richard an der High School befreundet. Er der Mathematik Streber und sie das Party Girl. Als Richard jedoch Katie vor ihren Freundinnen zum Abschlussball einladen wollte gab sie ihm einen Korb, und keinen von der netten Sorte. Katie hat dies nie vergessen, und sie ist sich sicher Richard auch nicht...


 Das Populäre Mädchen und der Streber von der High School, die sich nach zehn Jahren wieder begegnen. Er inzwischen der Erfolgreiche Geschäftsmann, sie gerade "down on her luck".  Natürlich weiß man wie die Geschichte ausgehen wird, aber das ist ja auch der Grund warum man zum Liebesroman greift. Und Donna Alward ist eine verlässliche Autorin auf diesem Gebiet, ihre Charaktere strahlen immer eine gewisse Lebensnähe aus, ihre Frauen sind zupackende, geerdete Personen und die Männer sind eher Softies denn der prototypische Bad Guy, und damit wachsen sie einem sehr schnell ans Herz.
Auch wenn mich Richards Charakter ein paar mal gegen den Strich gebürstet hat, eigentlich in so ziemlich jeder Szene in der er Katie Küsst und einem das Gefühl gibt das er nun erwartet das sie gleich ins Bett hüpft mit ihm, was sie aber nicht tut, und was dann wiederum von ihm mit Verärgerung quittiert wird. Letztlich aber schafft es Donna immer wieder Szenen einzuflechten die uns daran erinnern das Richard aufrichtig verliebt ist in Katie, und sie ehrlich schätzt - und nicht nur etwas das er sich körperlich von ihr erhofft.
 Dieses entscheidende Detail ist es was Donnas Geschichten für mich über viele derer ihrer Mitautorinnen im Feld hinaushebt, und es immer wieder wert macht sich auf Donnas Erzählungen einzulassen.
 Zu dem ist es eigentlich fast immer so das der Männliche Loveinterest in Romanzen dahingehend einen Typus stellt, mit dem ich nicht Befreundet sein wollte. Richard ist da, wie viele von Donnas Helden, eigentlich eine hochanständige Ausnahme. Er ist keiner der üblichen Spieler, sondern im Grunde seines Herzens immer noch der schüchterne Streber aus High School Tagen der ein Mädchen umwirbt das für ihn manchmal unerreichbar wirkt.

 Katie hingegen ist von den Männern enttäuscht und aufgrund ihrer Vergangenheit liegt dem ehemaligen Partygirl viel daran den Menschen in ihrem Heimatort zu beweisen das sie mehr ist als nur "The Girl most likely to have fun." Zwar hat sie Richard einst abblitzen lassen, aber wir ahnen sofort das es nicht Boshaftigkeit war die sie antrieb, nur ein wenig Gruppenzwang und schlechtes Timing für Richard. Tatsächlich hätte Katie Richard sehr gern an ihrer Seite, und nicht nur als Geschäftspartner. Die Furcht davor erneut verletzt zu werden hemmt sie jedoch, und mehr noch erlaubt es ihr Stolz nicht, dass man auf den Gedanken kommen könnte es bedürfe Richards Geld und Einfluss um ihr Geschäft zum Erfolg zu führen.



 So ganz ohne Kritik geht es dann aber doch nicht, es gab da eine Szenen im Buch, die mich schon ein wenig pikiert hat. Und zwar wenn Katies Eindruck von der Begegnung mit einer Ehemaligen Schulkameradin mit folgenden Worten begleitet wird:
 "Lisa, on the other hand, wore heels to boost her five-foot-three height and a fluttery white skirt about three inches too short. Her lime-green camisole top clung to her midriff, and as she turned to examine the lunch board, the back hem slid up and Katie stared at a blue squiggly line she couldn't quite distinguish...the edge of a tattoo. For a moment, Katie smiled grimly to herself-in contrast to Jan's appropriate dress, Lisa and her tramp stamp looked rather slutty."


Der Rock also "etwa acht Zentimeter zu kurz."?
Zu kurz wofür, und wichtiger noch nach wessen Maßstab?

 Und dann der Hinweis auf den "tramp stamp" (dt.: Schlampenstempel)...
Eine furchtbare Redewendung, und ich finde es noch fürchterlicher wenn Frauen in dieser Weise über andere Frauen herziehen. Es ist ein herabwürdigender Terminus der impliziert das Frauen die sich in bestimmten Körperregionen tätowieren lassen automatisch leichtlebige Wesen sind, und das dies inhärent verderblich ist; bei Frauen wohlgemerkt. Zu einem Mann würde man so etwas aufgrund eines Tattoo niemals sagen. Etwas das besonders in der Romance extrem heuchlerisch wirkt, da dort der typische "Held" oft einer ist der sich erst durch alle Betten schläft ehe er sich in die Heldin verliebt.
Ein unnötiger Rückgriff auf spießbürgerliche Doppelmoral den Donna da ihrer Heldin zuschreibt, etwas das dieser nicht gut zu Gesicht steht, ganz gleich wie sie inzwischen zu ihrer ehemaligen Freundin steht.


 Nicht das dies meinem Lesevergnügen großen Abbruch getan hätte, dafür beherrscht Donna die Klaviatur der Romantik viel zu gut, aber es ist etwas das ich nicht unkommentiert stehen lassen mochte.

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