Diese Website verwendet Cookies, um Dienste bereitzustellen, Anzeigen zu personalisieren und Zugriffe zu analysieren. Informationen werden an Google weitergegeben.
Durch die Nutzung der Website erklären Sie sich mit Googles Weltherrschaftsbestrebungen einverstanden.

Samstag, 18. Oktober 2014

Slow Dance in Purgatory








Slow Dance in Purgatory, Amy Harmon
(Self-Published, 2012)



Kurzinhalt:
 August '58.
 Badboy Johnny Kinross hat die High School hinter sich, trotzdem steht er auf dem Parkplatz vor dem neu errichteten High School Gebäude. Roger Carlton, der Sohn des Bürgermeisters, hat ein Problem mit dem Lebensstil von dessen Mutter, und macht dafür Johnnys jüngerem Bruder das Leben schwer. Johnny will dies nun ein für alle mal klären, von Mann zu Mann, im aufrichtigen Zweikampf. Doch Roger hält nichts von Fairplay und als die Situation außer Kontrolle gerät endet es mit einem toten Jungen in der Schule - von Johnny Kinross gibt es keine Spur.

November 2010.
 Um etwas Geld zu verdienen arbeitet Maggie O'Bannon abends mit Schulhausmeister Gus zusammen, der zudem ein enger Freund ihrer Tante ist. Eines Abends beim Reinigen der Flure hört Maggie wie jemand Musik über die Schullautsprecher abspielt, Oldies. Sie Spürt das jemand sie aus dem Schatten heraus beobachtet. Maggie ist sich sicher eine Gestalt gesehen zu haben, doch als sie mit Gus zurückkehrt ist der Flur verlassen, wie von Geisterhand fertig gereinigt - und totenstill.
Gus will ihr glauben machen dass sich nur jemand einen Scherz mit ihr erlauben wollte, aber Maggie hat eine andere Ahnung was es mit dem Unbekannten auf sich hat.
 Als Gus ihr schließlich die Geschichte erzählt, von jenem tragischen Abend an dem Johnny Kinross verschwand, ist sich Maggie sicher wer da Nachts durch die Schulflure schleicht. Wieder besseren Wissens verliebt sie sich ihn, doch ihr Herzensbrecher kann nur ein Geist sein und für ein Happy End ist es bereits mehr als 50 Jahre zu spät...


 Der 80er Generation werden hier wohlige Nostalgieschauer über den Rücken laufen, wissen sie doch genau wie die Geschichte läuft. Dies machte für mich einen Großteil des Vergnügens aus beim Lesen, das man je nach persönlicher Gemütslage sich an "Ghost - Nachricht von Sam" oder an "Zurück aus der Vergangenheit" erinnert fühlen durfte bei dieser zuckersüßen High School Romanze.
Ein Roman wie ein modernes 80er Jahre Fantasy Teen Movie.

 Ja, es gibt wenig echte Überraschungen in der Geschichte von Amy Harmon, dafür aber einen Stall voll sympathischer Charaktere, und zum seufzen schöne Liebeszenen.
Für twilight Fans gibt es außerdem eine nette Schmunzelszene:
 Johnny laughed from under the car. "How about you just keep me company? Just talk to me. I can handle the transmission all by myself."
 "Sounds like a plan - so what should we talk about?" Maggie situated herself, legs criss-cross, on the floor next to the car where she could study his face while he worked.
 "What's 'Team Edward?'"Maggie's laughter pealed out in surprise.
 "Long, long story. No real team involved. Edward is just a hot guy."
The silence in the room was deafening. Maggie squirmed, wondering what she had said. After a moment, Johnny spoke, but his voice was decidedly frosty.
 "And hot means...cool, right?"
 "Hot means...um, very appealing," Maggie said judiciously.
Johnny got a strange expression on his face and didn't respond - continuing to work with a deep furrow between his blue eyes.

 Die Charakterriege das sind neben Maggie und Johnny, natürlich deren Tante Irene Honeycutt, die einst Johnnys Erzfeind Roger Carlton heiratete, von ihm werden wir wohl im zweiten Band noch mehr zu hören bekommen. Sowie Hausmeister Gus Jasper, Freund der Familie, und dessen Enkel Shadrach "Shad" Jasper.
Der junge Shad ist der loyale Freund Maggies und gibt mit seiner ungelenken Art und seinen hinreisend charmanten Liebesbezeugungen gegenüber Maggie den Part des sympathischen Verlierers, der zwar das Mädchen nicht bekommt, dafür aber unsere Herzen gewinnt.
Johnny Kinross, man ahnt es schon, ist natürlich nicht so ganz der böse 50er Jahre Badboy, er ist zwar ein wenig ein Aufreißer Typ, tief drin aber ein romantischer Softie, und ein aufrichtiger Familienmensch, der für die Ehre seiner Mutter kämpft und zum Schutz seines kleinen Bruders. Eine ironie des Schicksals hält ihn gerade an jenem Ort gefangen, den er nie betreten wollte.
Maggie O'Bannon verlor als Kind ihre Eltern. Traumatisiert von ihrem Verlust, und im noch unsicheren Glauben nach einer Odyssee durch diverse Pflegefamilien nun endlich eine Bleibe bei ihrer Großtante Irene gefunden zu haben, hat sie glaubwürdige Gründe für sich zu behalten mit wem sie sich da heimlich abends in der Schule trifft. Nur Shad scheint schnell dahinter zu kommen an wen Maggie da ihr Herz verschenkt und reagiert verständlich gekränkt darauf das seine Maggie sich in einen anderen Verliebt, einen, der zudem nicht mal wirklich vorhanden ist nach allem was er weiß.


 Zu der locker geschriebenen Geschichte liefert die Autorin auch zugleich den passenden Soundtrack zum Buch in Form der Kapitel Überschriften, die alle einen passenden Songtitel tragen und darunter das Jahr und den Interpreten angeben. Ein netter Bonus für Kenner der diversen Oldies - und zumindest die Unchained Melody wird sicherlich jeder in der einen oder anderen Fassung im Ohr haben.
Oh, und by the by: Wer wissen möchte wie Heartthrob Johnny aussieht, der schaue sich mal das Bild von Jody Reynolds an.


 Es gibt Geschichten die es schaffen einen noch einmal in die Schulzeit zurückkehren zu lassen, die gute Schulzeit, die, in der man sich zum ersten Mal verliebt hat, nicht, in diesem Fall fast schon ironischerweise, die Tage in der Vorhölle aka Schule. Slow Dance gehört für mich definitiv zu diesen.
Eine ohne Abstriche empfehlenswerte Wohlfühllektüre, geeignet für alle Altersklassen - Englischkenntnisse vorrausgesetzt, selbstverständlich.


Meine Kritikpunkte:
Weniger Kritik als ein Wort der Warnung - das Buch endet ziemlich offen, wer wissen will wie es mit den beiden ausgeht, muss auch den zweiten Band lesen/kaufen.

Ich mag das gewählte Covermotiv nicht.
Es passt zwar sehr gut in den Trend düsterer Horror / Urban Fantasy Romane, spiegelt so aber in keiner weise den leichten, durch und durch romantischen Grundton der Geschichte wider und wird deshalb wohl potentiell für Enttäuschung sorgen bei manchem Leser.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen