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Montag, 1. April 2013
Gut gegen Nordwind
Gut gegen Nordwind, Daniel Glattauer
(Goldmann, 2008)
Romantischer eMail Roman mit Wortwitz und Charme.
Kurzinhalt:
Gibt es in einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit einen besser geschützten Raum für gelebte Sehnsüchte als den virtuellen? Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt, aber diese Frage wühlt beide so sehr auf, dass sie die Antwort lieber noch eine Weile hinauszögern. Außerdem ist Emmi glücklich verheiratet. Und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Beziehung. Und überhaupt: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja?
Ich habe mich bisher eigentlich eher weniger für die moderne Variante der Epistolary novel, eben dem eMail Roman, erwärmen können. Ein Roman der nur aus eMail Posts besteht, das klingt erst einmal mühsam zu lesen, um nicht zu sagen Sterbenslangweilig. Doch bin ich im Zuge meiner Suche nach (mir) neuen deutschsprachigen Autoren mehrfach, und meist nur in lobender Erwähnung, über diesen Roman gestolpert, so das ich, als sich über ein GoodReads Mitglied die Chance bot den Roman einzutauschen, einfach zugreifen musste.
Der Titel hat mich zugegebenermaßen zuerst etwas abgeschreckt, und auch das Titelbild finde ich nicht so ansprechend, es ergibt jedoch beides tatsächlich Sinn im Laufe der Handlung.
Und tatsächlich, Daniel Glattauer versteht es nur aus diesem eMailwechsel heraus eine vor Wortwitz nur so sprühende Geschichte zu entwickeln, eine welche einen nicht selten an die großartigen romantischen Filme eines Ernst Lubitsch erinnert. Auch wenn der Autor zum Ende hin dann doch ein wenig ins Melodrama verfällt, bleibt der Roman bis zum, etwas offenen, Ende hin eine immer unterhaltsame Lektüre. Man verfolgt immer gespannt den Austausch zwischen den beiden, denn der Autor versteht es geschickt, abgesehen von der Verabredung eines "beinah" Treffens, das eigentliche Aufeinander Treffend er Charaktere immer wieder hinauszuschieben, hält uns praktisch ständig in der Luft ohne uns dabei je zu langweilen oder zu verärgern.
Gut gegen Nordwind, das ist eine Geschichte fürs Herz, die sich unbedingt weiter empfehlen lässt.
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