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Mittwoch, 3. Juli 2013

Muttertier @n Rabenmutter









Muttertier @n Rabenmutter, Sonja Liebsch & Nives Mestrovic
(Gmeiner Verlag, 2011)

Zehn Jahre haben Maxi und Hanna nichts mehr voneinander gehört. Dabei waren die beiden Rheinländerinnen bis zu Maxi's Hochzeit beste Freundinnen. Damals hatte ein Tsunami in weiß für die anhaltende Funkstille gesorgt. Angeregt durch einen Anruf ihrer Mutter "Sag mal, ist Hanna wieder in Mönchengladbach?" und eine Internetsuche später nimmt Maxi wieder den Kontakt auf zu ihrer ehemaligen besten Freundin. Ein paar E-Mails später stellen Maxi und Hanna fest, dass sie inzwischen wieder einiges gemeinsam haben: Einen ganzen Stall voller Blagen, Dauerstress im Alltag und keine Aussicht auf ein geregeltes Einkommen.

Mit viel Humor erzählen die beiden Autorinnen in Doppelkapiteln mit wechselndem Blickpunkt (Kapitel 1. Ich-Perspektive Maxi, Kapitel 1. Ich-Perspektive Hanna; Kapitel 2. ...) vom Lebensalltag ihrer Protagonistinnen. In dieser Weise hören wir zum Beispiel dann vom Streit der die beiden vor zehn Jahren trennte einmal aus der Sicht Maxi's und einmal aus Hanna's sicht. Ein jedes Kapitel teilt sich dabei in zwei Sektionen, einmal die Erzählung der Ereignisse durch jeweils Maxi oder Hanna, und im Anschluss daran der eMailverkehr der beiden.

Von dieser Struktur rührt dann wohl auch der erst mal etwas befremdlich wirkenden Titel: Muttertier @n Rabenmutter; es hat eine ganz Zeit gebraucht bis mir klar wurde dass das @ Zeichen hier nicht für das englische "at" stehen soll sondern für ein stilisiertes deutsches "a".

Doch da die beiden beinahe Kinder der 80er sind, konnte die Erzählung bei mir trotzdem schon vom Start weg Punkten, mit solch Jugenderinnerungen wie dem dunkelgrünen (Post gemieteten) Wählscheibentelefon der Vor-Internet Ära.

Allerdings, wenn ich sage Erzählung, dann ist das Wörtlich zu nehmen. Konsequent stellen sich die Autorinnen gegen den vielbeschworenen Leitsatz des Show don't tell (Zeigen, nicht Erzählen), tut dem ganzen aber keinen Abbruch: es liest sich flüssig, mit sympathischen Charakteren in nachvollziehbaren Lebenssituationen.

Das ganze präsentiert sich dabei als typischer Frauenroman, es geht um Freundschaft, Kinder, die Probleme im Umgang mit anderen Müttern und um Jobsuche - aber nicht, oder zumindest nur am Rande, um Männer. Nach einer Flut von Romance, Paranormal Romance und Urban Fantasy Romanen war es eine wirkliche Wohltat mal wieder einen von einer Frau (oder hier Frauen) geschriebenen Roman in den Händen zu halten, deren (Weibliche-)Charaktere sich nicht über ihre Beziehung zu- oder Sehnsucht nach einem Mann definieren, bzw. einen Roman der nicht auf der Chick-Lit Schiene mit seinen, im Umgang mit anderen Frauen, oft unerträglichen zynischen Charakteren, daherkommt.
Kurz: Perfekte Strandlektüre.



                                                                                Von: Maxi Gesendet: Montag, 11. Mai 2009, 21:11 
                                                                                An: Hanna 
                                                                                Betreff: Du hast ein YouTube-Video erhalten!   
 
                                                                                Weißt du noch, wir zwei bei Brinkmann?

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