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Donnerstag, 23. Juni 2016

Classic Confessions


http://derzauberkasten.blogspot.de/2016/05/vorstellung-classic-confessions-eigene.html

Antonia von Lauter & Leise hat die Aktion der Classic Confessions ins Leben gerufen, und die neue CC Frage lautet, Tommelwirbel bitte:

Habt ihr einen Lieblings-Kinderbuchklassiker?

Ich schäme mich es zuzugeben, aber die meisten Kinderbuchklassiker kenne ich nur in ihrer Filmversion.
Ich habe in meiner Kindheit und Jugend tatsächlich erschreckend wenige klassische Kinderbücher gelesen.
Gelobe aber Besserung und bin tatsächlich schon dabei dieses Manko auszubügeln.
Von den denn tatsächlich gelesenen kämen mir in den Sinn:

- Der Geheime Garten von Frances Hodgson Burnett,
 Das Buch habe habe ich von einer Vikarin (Pfarrerin in Ausbildung) zu meiner Konfirmation (? Heißt das so bei den Evangelen?) geschenkt bekommen.

- Peter Pan, von J. M. Barrie,
 Erst kürzlich im Rahmen der Klassikergruppe auf Lovelybooks gelesen.
Full disclosure, ich habe das Buch nicht gemocht zum Glück ist es recht kurz.

- Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln, von Lewis Carroll,
 Habe ich gesammelt in einem Band aus der Penguin Klassiker Reihe. Das Buch habe ich kurz nach meiner Bundeswehrzeit gelesen.
Fand ich ähnlich schwer zu lesen und verfolgen wie Peter Pan, da der Autor oft Gedankensprünge macht die sich nur schwer nachvollziehen lassen oder mit Anspielungen arbeitet die sich mir als modernem Leser nicht immer erschlossen haben - trotzdem habe ich es sehr gemocht.

- Das Gespenst von Canterville, Oscar Wilde,
 Ebenfalls eher kürzlich gelesen, im letzten Jahr.
Bei Wildes Novelle hat mich überrascht wie modern und witzig sich diese Geschichte immer noch liest. Man glaubt kaum das mittlerweile mehr als hundert Jahre seit der Veröffentlichung vergangen sind.

- Daddy-Long-Legs, Jean Webster
Dies geht schon in Richtung "moderner" Klassiker, das Buch wurde nach der Jahrhundertwende geschrieben.
Habe ich erst letzte Woche gelesen im Rahmen meiner Quest die gängigen Klassiker der Mädchenliteratur zu lesen
(i.e. Romane die sich mit ihren jugendlichen weiblichen Heldinnen vorwiegend an ein genau solches Publikum wenden). Die Romanfigur ist unübersehbar von Montgomerys klassischer Heldin Anne Shirley inspiriert. Die Geschichte lässt sich entsprechend den Anne Fans uneingeschränkt empfehlen, oder eben jedem der eine witzig, leichte Lektüre sucht.


So, jetzt aber der (aktuelle) Lieblings-Kinderbuchklassiker:
 Seit ich im letzten Jahr endlich einmal zu Anne of Green Gables von Lucy Maud Montgomery gegriffen habe, bin ich wieder total vernarrt in die kleine Anne. Die Fernsehserie mit Megan Follows hat es mir damals schon angetan gehabt.
(Full disclosure: Megan Follows hat es mir angetan, Punkt.)

Zum warum:
 Obwohl Anne, anders als das Gespenst, sehr stark an seine Entstehungszeit gebunden ist, sprich nicht die selbe Zeitlosigkeit ausstrahlt, sind die Charaktere, wenn schon nicht ihre Lebensumstände, doch universal. Lucy Maud Montgomery schönt zwar das Bild, schreibt dabei aber mit einer unterliegenden Ehrlichkeit die Anne und die Menschen um sie herum real werden lässt. Anne Shirley selbst ist dabei ein Kind von solcher Energie, Lebendigkeit und Phantasiebegabung das man sie einfach ins Herz schließen muss - auch wenn einem wenn man sie selbst im Haus hätte eventuell schon bald die Ohren klingeln würden von ihrem munteren Geplapper.
Dann ist da Gilbert Blythe, der es vermutlich auch heuten noch schaffen würde die Top Ten der literarischen Boyfriends anzuführen würde man Frauen danach befragen (selbstverständlich immer noch weit nach dem unerreichbaren Mr Darcy), und es ist leicht zu verstehen warum, es gäbe wahrhaft schlechtere Berater in Herzensfragen.

 Ein weiterer, sehr persönlicher, Lieblingspunkt im Buch (und Grund für den traurigsten Moment im Buch, auch beim erneuten Lesen konnte ich nicht anders als für die arme Anne ein paar Tränen zu vergießen) ist Montgomerys liebevolle Schilderung von Matthew Cuthbert der in einer ständigen, vagen Angst vor den Frauen lebt, in dessen Dilemma ich es leicht fand mich wiederzuentdecken, nur eben ohne eigene Anne.
"Matthew dreaded all women except Marilla and Mrs. Rachel; he had an uncomfortable feeling that the mysterious creatures were secretly laughing at him."
Würde ich zum psychologisieren neigen würde ich ja behaupten das Anne zur Zeit meinen unverfüllten Kinderwunsch stillt.*
Würde ich so sagen würde ich zum psychologisieren neigen... tue ich natürlich nicht.

So werde ich mich in sichere Deckung zurückziehen und sagen das Anne of Green Gables mein aktuelles Lieblingsbuch ist weil manch dem oben gesagten zum Trotz, Anne eine durch und durch moderne, emanzipierte junge Heldin ist, mit ausgesprochenem Vorbildcharakter nicht nur für Mädchen.

*Es versteht sich von selbst das ich nie hier war und das nie gesagt habe.

2 Kommentare:

  1. Ach ja, Anne of Green Gables ... das habe ich gelesen, als ich es kostenlos auf den eReader haben konnte. Es hat mir gefallen, aber ich fand es ein bisschen zu ... süß, zu nett. Aber manche Bücher muss man einfach aus ihrer Zeit heraus verstehen. Das hätte mir als Kind oder Jugendliche sicher sehr gut gefallen, aber ich habe nie davon gehört oder gelesen.

    Zu Harry Potter gibt es 'Die Philosophie bei Harry Potter' (Hrsg. Bassham). Ich finde, in diesen Bänden steckt mehr als so mancher denkt. Antonia schrieb ja schon, dass sie damit aufgewachsen ist und immer ein Jahr warten musste. Das macht die Entwicklung in den Bänden auch plausibel, denn so ging es mit Harry ja auch. Aber ich will dich nicht überreden ...
    Grüße aus Köln, Ingrid
    http://kunterbunt11.wordpress.com
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    1. Ich mag die Tatsache das es ohne aufgesetztes Drama daherkommt.
      "There are so many unpleasant things in the world already that there is no use in imagining any more."

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