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Sonntag, 22. Mai 2016

Starbound








Starbound, Anthologie
(Fireweed Publishing Lt, 2016)



Ich habe Starbound aufgegriffen als es auf Amazon gerade kostenlos angeboten wurde.
Zum einen weil es eine Kurzgeschichte von SM Reine enthält, zum anderen mag ich die Covergestaltung bei der ich jedesmal an "die Gefangene der Galaxis" denken muss (ich mochte den Film, irgendwie schade das aus dem angedachten Serien Neustart nie etwas geworden ist).

Vorab muss man gleich darauf hinweisen das Starbound weniger eine typische Kurzgeschichtensammlung ist, es handelt sich vielmehr um eine Sammlung von Geschichten welche diverse erhältliche oder kommende Serien bewerben und sich nur mehr oder minder selbstehend lesen lassen. Trotzdem ist es interessant die verschiedenen Spielarten der SF und die unterschiedlichen Schreibstile der Autorinnen (respektive Autor) zu betrachten.

Zu den einzelnen Geschichten:

Passage Out, Anthea Sharp:
 Straßenratte Diana Smythe hat vor langem ihre Hoffnung darauf aufgegeben, der Erde zu entkommen. Das heißt aber nicht dass sie nicht die Schiffe beobachten kann welche vom Raumhafen abheben, und träumen.

 Eine Steampunkgeschichte die für mich darunter litt das die Hauptcharaktere etwas besonderes ist, nicht nur verlorene Tochter eines einst reichen Hauses, sondern auch noch eine außergewöhnlich begabte.


Blood Ties, Christine Pope:
 Auf der gesetzlosen Welt Iradia entdecken Miala Fels und ihr Hacker-Vater das den falschen Auftrag anzunehmen ungeahnte Folgen haben kann.

 Eine Noir/SF-Geschichte, persönlich störte mich wie die Autorin hier mit sexualisierter Gewalt als typischem Klischee arbeitet.


Raising a Dragon, Sara Reine:
 Niemand ahnt dass Kriegsheldin Aja Skytoucher ein Alien aus dem Nest des Feindes gestohlen hat. Versteckt auf einem Farmplaneten mit ihrem Drachling findet sie heraus dass der schwerste Teil an Verrat nicht der Verrat selbst ist, sondern nachhause zurückzukehren.

 Eine Farmertochter die der Enge ihrer Welt entflohen ist in dem sie sich zum Militär gewandt hat, die Star Wars anleihen sind machtvoll in dieser Geschichte. Der Fantasy/SF-Mix funktioniert nur bedingt und man sollte sein Gehirn dabei ausschalten denn die Drachen folgen keinerlei erkennbarem Naturgesetz. Die Mutter/Tochterbeziehung jedoch welche eigentlich im Zentrum der Geschichte steht, lohnt sich durchaus.


Exile, Nathan Lowell:
 Als ihr Abschlussfest schief geht hat Natalya Regyri unerwartet eine Leiche an der Hand und findet sich auf der Flucht vor der mächtigsten Polizeiorganisation der Galaxis wieder.

 Exile ist mehr ein Teaser für die Serie zu der es gehört, denn eine selbststehende Geschichte. Es gibt eine Menge Andeutungen auf eine undurchsichtige Konspiration gegen die Heldin, eine überstürzte Flucht, und dann Ende - keinerlei Klärung und nur die notdürftigste Charaktereinführung.


Arcturus 5, Debra Dunbar:
 Xella kam mit ihrer jüngeren Schwester nach Arcturus 5 um einen simplen Handelsdisput zwischen den Mol und den Dark zu schlichten, doch nun ist es nicht sicher ob die beiden noch einmal Lebend davonkommen.

 Eine feine kleine SF Geschichte mit ungewöhnlichen Aliens, deren Rassemerkmale mir allerdings nicht ganz klar wurden, Verrat und überraschenden Allianzen. Die einzige größere Schwäche war für mich ein unpassender Romance Subplot, welcher die Geschichte hier nicht voranbringt aber vermutlich für die Serie zu der sie gehört von Bedeutung ist.


A Tale of two Ships, a KarmaCorp story, Audrey Faye:
 Zwei Schiffe krachen in einen unwichtigen Bergbau Astroiden. Das erste trägt ein neugeborenes mit sich, das zweite wird ihr Schicksal neu schreiben.

 Ein wenig mehr als ein Teaser aber wie Exile keine richtige Kurzgeschichte. Es liest sich wie eine Vignette, eine längere Charaktereinführung und ergibt wohl nur für jene richtigen Sinn, welche die KarmaCorp Serie bereits kennen.


Carl Sagan's Hunt for Intelligent Life in the Universe, C. Gockel:
 Manchmal befindet sich intelligentes Leben direkt vor deinen Schnurrhaaren.

 Gockels Geschichte ist sicherlich die Ambitionierteste der Sammlung. Sie erzählt von der komplizierten Beziehung eines marderähnlichen Wesens zu einem jungen Mädchen und deren Weg zur Verwirklichung ihrer Träume. Das offen gehaltene Ende lies mich etwas Verwirrt zurück doch die Geschichte, welche sich über fröhlich, zu bitter-süß, hin zu düster entwickelt   fand ich allemal lesenswert


Blue Light, Phaedra M. Weldon:
 Du solltest rennen... oder du wirst brennen.

 Mit dieser Geschichte konnte ich am wenigsten anfangen, zum Glück gehört sie zu den kürzeren Einträgen. Es geht um Klonagenten, und eine undurchsichtige Verschwörung die darauf abzielt sie alle zu Eliminieren.
Die Autorin verliert sich in zu vielen notwendigen Erklärungen so dass die Geschichte auf den wenigen Seiten nie in Gang kommen kann, und das Setup klang für mich wie von einer 80er Jahre TV-Serie kopiert (wobei letzteres ja nichts schlechtes sein muss).


Treason's Course, LJ Cohen:
 Als sie einem verdeckten Auftrag zugewiesen wird, muss eine Soldatin entscheiden ob es Verrat wäre ihre Befehle zu missachten oder diese zu befolgen.  

 Eine gelungene Militär SF Kurzgeschichte, obwohl schnell klar wird das die Heldin von ihrem Vorgesetzen verraten wurde, erschließt sich die Natur dieses Verrats erst zum Ende der im Wechsel mit Rückblicken erzählten Geschichte.


Silent Witness, Colleen Vanderlinden:
 Prinzessin Aria soll die nächste Herrscherin ihres Volkes werden, diese haben sich eingeschworen das Leben und Schicksal aller Wesen aufzuzeichnen. Doch als der Planet welcher sie seit ihrer Kindheit fasziniert bedroht wird ausgelöscht zu werden, muss sich Aria entscheiden ob sie ihre Plicht gegen ihr Volk erfüllt oder gegen deren Regeln in die Geschicke einer anderen Rasse eingreift und somit auch ihr eigenes Schicksal in die Hand nimmt.

 Obgleich Colleen Vanderlindens Beitrag nicht der herausragendste ist, diese Ehre teilen sich zweifelsfrei Treason's Course und Carl Sagan's Hunt, war es meine persönliche Lieblingsgeschichte. Geschrieben in einem sehr jugendlichen Ton richtet sich die Autorin wohl eher an die jüngeren und junggebliebenen Leser mit ihrer Marvel-Inspirierten Geschichte (wer denkt nicht sofort an Uatu und die Beobachter).
Vanderlinden zieht hier auf wenigen Seiten alle Register der Space Opera, eine Prinzessin auf der Flucht vor ihrem Erbe, eine zusammengewürfelte Gruppe von Abenteurern angeführt von einem charmanten Schurken, und eine Mission zur Rettung des Planeten.


The final Sunrise, Shawntelle Madison:
 Ein einsamer Vampir, ohne Erinnerung an ihre Vergangenheit, muss sich gegen Plünderer behaupten welche in ihr Schiff eingedrungen sind.

 Shawntelle Madison liefert die zweite Kurzgeschichte welche an keine Serie angebunden ist, Reines Space Dragons Geschichte ist die andere. The final Sunrise spielt mit dem Bild vom Vampir und dem Motiv des Raumfahrers unter Amnesie die eine Fremde im eigenen Schiff ist. Dabei liefert sie uns ein klassisches Katz und Mausspiel bei dem die Protagonisten eingeschlossen in einem Raumschiff um ihr Leben kämpfen.
Ein Wermutstropfen ist die nie ganz beleuchtete Hintergrundgeschichte der Weltall-Vampire welche der Erde entfliehen mussten um ihre fortschrittlichen Technologien zu schützen.

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