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Donnerstag, 12. Mai 2016

Love, Kiss, Cliff








Love, Kiss, Cliff, Kim Leopold
(Eigenverlag, 2016)


Kurzinhalt:
 Nachdem Tod ihrer Mutter kommt Meredith nach Amerika, um unter Einfluss ihres reichen, ihr aber weitgehend fremden Vaters dort das College zu Absolvieren und später zu Studieren.
Zu diesem Zweck mietet sie sich in eine WG ein, in der festen Annahme es handle sich bei Ash und Jamie um weibliche Mitbewohner, welche sich jedoch als attraktive, junge Männer entpuppen. Als sie zufällig dem charmanten Liam begegnet, der offen Interesse an ihr bekundet, ist den romantischen Verwicklungen Tür und Tor geöffnet.
Zudem steht das Geheimnis um die geheimnisvolle Rose zu lüften, eine frühere WG-Mitbewohnerin deren Freitod Ash noch immer traumatisiert und die eine verblüffende Ähnlichkeit mit Mer aufzuweisen schien.

Wen also wird sie Lieben? Wen wird sie Küssen? Wen wirft sie über die Klippe?
Und wer war Rose?



 Die Autorin greift in ihrer Geschichte Wünsche, Sehnsüchte und Träume auf, die wohl jedem aus vergangenen oder auch gegenwärtigen Jugendtagen geläufig sind. Es geht um die üblichen Themen Familie, Zugehörigkeit und Identität, und Liebe.
Die mit viel Schwung und in angenehm fließender Sprache erzählte Geschichte nimmt dabei gerade zum Ende hin ganz ungeniert Seifenopern Elemente mit ins Boot und wusste damit diesen Leser bis zur letzten Seite zu unterhalten.

 Zugegeben (und dies läutet wie immer mein Caveat ein) die Autorin ist (noch) nicht immer ganz stilsicher, so dass mancher Satz und Abschnitt einen Literaturkritiker (dank Gott dürfen wir einfach Lesen um uns zu Unterhalten) dazu bewegen könnte das böse Wort "Fanfiction" in den Mund zu nehmen, gar von "Realitätsflucht" zu Sprechen, und die zunehmend unglaubwürdige Entwicklung der Geschichte zu kritisieren, und die heile Welt, sowie die Tatsache anzukreiden dass mancher Storyfaden zum Ende hin zu einfach gelöst oder gar komplett in Luft aufgelöst wird.

 Es käme wohl niemand auf die Idee der Autorin vorzuwerfen sie hätte hier "große Literatur" geschaffen (oder auch nur im Sinn gehabt). Sie erzählt eine simple gestrickte, zuckersüße Liebesgeschichte die direkt ins Herz geht. Dass dabei alles nicht so neu ist, das verzeihe ich ihr gerne, denn die Charaktere die sie erschaffen hat sind allesamt geeignet gewesen mich auf die Seiten zu Bannen. Die wenigen Stunden in denen das Leben dazwischenkam, wenn solche Trivialitäten wie Arbeiten oder Schlafen anstanden, verbachte ich in Folge davon damit dass diese Charaktere mich in Gedanken weiter begleiteten und mich mit ihrer so gar nicht unerträglichen Leichtigkeit des Seins erfreut haben.
 Einziger persönlicher Stolperstein war für mich dass die Autorin sich für den so beliebten Present Tense entschieden hat und dabei leider so nach und nach in ziemlich alle denkbaren erzählerischen Zeitfallen tappt die dieser so mit sich bringt, wenn man mit aus dem üblicheren Past Tense übernommenen Formeln und Wendungen arbeitet. Aber das ist ja eine stehende Kritik die ich an fast allen Autoren, welche sich für diese Erzählform entschieden haben, üben muss.


 Gefehlt hat mir in der aktuellen Version des eBook ein Hinweis auf die Kurzgeschichte Die Welt, wie ich sie kannte (die etwa acht Seiten starke Geschichte findet sich auf dem blog der Autorin), da diese mehr Licht auf die Vorgeschichte von zwei nicht unbedeutenden Charakteren, nämlich Ash und die geheimnisvolle Rose, wirft und uns die Motivationen der beiden transparenter macht.



 Kurzgefasst war für mich Love, Kiss, Cliff eine sehr schöne, solide in die Sweet Romance fallende Jugendgeschichte (gleichwohl die Charaktere schon im Studentenalter, also New Adult Material sind) welche es der persönlichen Kleinmädchen Seele gestattet hat noch einmal die Beine baumeln zu lassen und einfach ein wenig von der Liebe zu Träumen.

Mein Dank für die Leserunde gilt:
LovelyBooks
Kim Leopold
und selbstverständlich allen meinen Mitlesern.

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