Im November, Sarah Anne Cole
(Self-Published, 2014)
Kurzinhalt:
„Lieber hätte ich ihn an eine andere Frau, als an den Tod verloren …“
Der überaschende Tod ihres Lebenspartners wirft Laura Miller aus der Bahn. Nichts ist mehr wie zuvor und in ihrer Verzweiflung versucht sie, sich das Leben zu nehmen.
Als sie ein Jahr darauf den Friedhof wieder aufsucht um Blumen auf Darrens Grab zu legen, steht sie versehentlich am Nachbargrab. Denn Darren und die neben ihm bestattete Paula verbindet sowohl der gleichlautende Nachname, Graham, als auch derselbe Todestag. Ist es nur ein Zufall oder schicksalhafte Fügung, dass das Grab der verstorbenen Paula die gleichen Blumen zieren welche sie für Darren kauft?
Obwohl Laura dem Glück auf ewig abgeschworen hat, ändert die Begegnung mit Paulas Ehemann John ihr Leben von Grund auf. Es läuft zunächst gut zwischen John und Laura, die durch diese neue Liebe wieder ins Leben zurückfindet, doch dann kommt sie einem Geheimnis Darrens auf die Spur.
Seit meinem Zusammenbruch vor einem Jahr ist mein Leben wie in Zeitlupe verlaufen. Trotzdem kommt es mir noch gar nicht so lange vor, denn jeder Tag war dem darauf folgenden so erschreckend ähnlich, dass ich es verlernt habe, mich, in welcher Hinsicht auch immer, überraschen zu lassen. Es war egal, ob morgens, mittags oder abends Ärzte, Therapeuten oder Schwestern nach mir sahen und mich davon zu überzeugen versuchten, wie lebenswert mein Leben doch noch immer wäre. Irgendwann habe ich aufgehört, zu zählen, wie oft der Satz gefallen war, dass ich ach so großes Glück gehabt hatte, dem Tod noch einmal davongekommen zu sein.
Vom Cover sollte man sich hier nicht abschrecken lassen; allerdings wirkt es auf mich eher geeignet für eine Werbeanzeige für eine Christliche Partnervermittlung oder dergleichen.
Persönlich fand ich das Sarah Anne Cole eine sehr schön erzählte Geschichte über Verlust und Trauer, und das herantasten an eine neue Liebe bietet.
Die Geschichte beginnt zwar eher etwas bedrückend, entwickelt sich dann aber zu einer anrührenden, mit viel Humor erzählten Liebesgeschichte.
"Die Kaffeemaschine ist kaputt. Sie gibt rein gar nichts mehr von sich. Weder leuchtet der Knopf noch röchelt sie. Ich fürchte, sie ist von uns gegangen. Denkst du, man kann sich Kaffee auch frei Haus liefern lassen?"
Was mich besonders gefreut hat, ist mal wieder eine Liebesgeschichte zu Lesen in der die beiden tatsächlich miteinander Reden, ehrliches Interesse aneinander Zeigen. Es gibt keine spontane erotische Spannung welche die beiden sofort magnetisch anzieht, sondern es sind die Gespräche in denen sie den Schmerz und die Trauer um den Verlust einer geliebten Person miteinander Teilen, welche die beiden zusammenführen.
Dabei kommen aber keineswegs die romantischen Momente zu kurz.
Mit meinen Händen umschlinge ich seinen Nacken. Ich kann kaum glauben, was in diesem Moment geschieht. Plötzlich fühle ich mich wieder wie ein Teenager, der seinen allerersten Kuss bekommt. Auf meiner Haut prickelt es kalt und heiß zugleich, mein Herz schlägt so heftig, dass es mir beinahe den Atem raubt.
Sprachlich wäre gefühlt manchmal etwas mehr drin gewesen, und die Entscheidung der Autorin ihre Geschichte in erster Person Präsens zu Schreiben, bremste wie üblich den Erzählfluss für mich immer mal wieder aus, aber wer eine angenehme Liebesgeschichte für zwischendurch sucht, kann hier ruhig zugreifen.
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