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Mittwoch, 10. September 2014

50 Schlüsselideen Psychologie








50 Schlüsselideen Psychologie, Adrian Furnham
(Spektrum Verlag, 2014)

Pop- Sachbuch die Zweite.

Klappentext:
 Wie unterscheiden sich die Gehirne von Männern und Frauen?
 Gibt es echtes altruistisches Verhalten?
 Ist unser Geist bei der Geburt ein noch unbeschriebenes Blatt? 
 Und drücken Träume unsere unbewussten Wünsche aus?

 Psychologie durchdringt heute unsere gesamte Gesellschaft.
Kein Krimi, kein Dokumentarfilm, keine Talkshow, kein Arzt-Patienten-Gespräch kommt ohne die Einführung eines psychologischen Blickwinkels aus. Die Psychologie versucht Verhaltensäußerungen und Geistesblitze, Gefühle und Gedanken zu verstehen und zu erklären, und sie berührt dabei verblüffend viele Felder - von Größenwahn und Computerscheu über Krebsursachen, Alkoholabhängigkeit und soziale Mobilität bis hin zur Speicherung von Erinnerungen und zur Herausbildung von Überzeugungen und Vorurteilen.

50 Schlüsselideen Psychologie ist die ideale Einführung in die Theorien und Denkweisen dieser Disziplin. Das Buch, das auch neueste Erkenntnisse aufgreift, präsentiert zahlreiche Fallbeispiele und erläutert die Argumente der wichtigsten Köpfe der Psychologie. Adrian Furnham macht in 50 kompakten und leicht verständlichen Essays die zentralen Konzepte der Psychologie nachvollziehbar und vermittelt dem Leser die Begriffswelt der Psychologen zur Beschreibung und Erklärung menschlichen Verhaltens.



Leider hat mir meine erste Begegnung mit den 50 Schlüsselideen weniger Freude bereitet, und entsprechend verhalten waren meine Erwartungen nun an diesen Band. Dazu kommt das meine einzige andere nennenswerte Begegnung* mit der psychologischen Literatur Louise J. Kaplans Female Perversions war (der deutsche Titel ist mir leider entfallen). Da die Autorin aber eine überzeugte Freudianerin ist, die den ganzen Quatsch mit "Penisneid" und "Sich in den Mutterschoß zurück sehnen" todernst nimmt, kann man eigentlich da nicht von einem Sachbuch Sprechen - zumindest keines das Ernstzunehmen lohnt.


Und wie schlägt sich nun ein Adrian Furnham?

 Ich muss sagen ich war begeistert von dem Band. Für mich als kompletten Laien war es eine hochinteressante Leseerfahrung. Allerdings muss ich dazu Beifügen das für mich auch wenn es "nur" ein Pop-Sachbuch ist, dasselbe gilt wie für alle anderen Publikationen in diesem spezifischen Feld: Es sollte ein "Kann depressionsfördernd wirken" auf dem Cover warnen. Ich finde es zwar immer etwas schwer Psychologie als seriöse Wissenschaft zu sehen, aber in dem Buch findet man sich so oft in Verhaltensbeschreibungen wieder, das es kaum zu Bestreiten ist das an der Psychologie - fernab ab von Freud - sehr viel dran ist.

 Furnham hält sich dabei wenig mit Historischem auf, was nicht zu sagen meint das er etwa nicht auf die Historie dieser Forschung eingeht oder sie nicht genügend kritisch Beleuchtet, er fühlt sich nur nicht gemüßigt dafür zu Adam und Eva zurückzugehen und das schon gar nicht für jeden einzelnen Punkt. Furnham wirft, dort wo es notwendig ist, einen durchaus kritischen Blick auf das was war, zeichnet aber von der modernen Psychologie ein positiveres, humanistischeres Bild, ohne das man ihm Schönmalerei vorwerfen wollte.

 Seine Texte sind prägnant, und stellen dabei zumeist den gegenwärtigen Stand der Forschung in den Mittelpunkt. Hierbei kommt der Autor sehr Sachverständig rüber und kann die Themen auch für einen kompletten Laien verständlich aufarbeiten.


Und das Haar in der Suppe?

 Es gibt keines. Zumindest keines das sich so einfach greifen ließe. Natürlich gilt das dies kein Wissenschaftliches Buch ist. Es muss einem schon die Logik sagen das jedes einzelne der hier besprochenen Themen für sich genommen zu komplex ist um es auf den zur Verfügung stehenden drei Seiten dafür auch nur exakt genug zu umreißen.
Woran ich mich ganz persönlich etwas geschabt habe ist ein Abschnitt bei dem ich das Gefühl nicht loswerde das hier Furnham vielleicht doch eher Urbanen Mythen denn fundierter Forschung den Schnabel redet, wenn er aus der Evolutionspsychologie die These wiedergibt
  Frauen achten dagegen auf Anzeichen für Gesundheit, Dominanz und Reichtum und suchen daher nach einem großen Mann mit breiten Schultern und kräftigem Brustkorb, aber schlanker Taille. Sie fühlen sich zu einer tiefen Stimme und Anzeichen sozialer Intelligenz hingezogen. Wohlstand ist ebenfalls wichtig, da er in den Augen einer Frau Ressourcen zur Aufzucht kleiner Kinder bietet.
Aber ich bin natürlich kein Psychologe, und Menschliches Verhalten ist mir oft ein Buch mit sieben Siegeln, vielleicht bin da zu optimistisch wenn ich von den Frauen besseres denke, als das sie nur nach einem Ernährer für ihre Kinder suchen (wobei Reichtum, Evolutionsbiologisch da wenig Sinn machen würde, ist dies doch ein Konstrukt der Modernen Gesellschaft - Ich bin dann schon eher bereit zu glauben das die selben Anlagen die einen Mann für eine Frau Attraktiv machen, auch jene sind die es ihm erlauben sich in der Herde durchzusetzen, eben erfolgreich machen, sprich Frauen blicken nicht auf die Geldbörse**, Geld ist nur ein Nebeneffekt).


* Wenn man von meinen regelmäßigen Besuchen bei OnFiction (siehe Blogleiste) absieht, aber dort beschäftigt man sich primär mit der Psychologie des Lesens.
**Selbstverständlich gibt es Frauen und Männer die sich nur an Reichtum/Macht/Einfluss orientieren bei der Partnersuche - aber ich glaube nicht an eine angeborene Prädisposition dafür, wie dies der Text nach meinem Empfinden in den Raum stellt.

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