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Mittwoch, 18. Dezember 2013

Der Beobachter








Der Beobachter, Charlotte Link
(blanvalet, 2011)


Kurzinhalt (Kopiert von LovelyBooks):
 Fesselnd, abgründig, raffiniert Er beobachtet das Leben wildfremder Frauen. Träumt sich an ihre Seite, in ihren Alltag. Identifiziert sich mit ihnen und will alles von ihnen wissen. Als Beobachter. Auf der Flucht vor seinem eigenen Dasein, das aus Misserfolgen besteht. Nur aus der Ferne liebt er die schöne Gillian Ward. Die beruflich erfolgreiche Frau, glücklich verheiratet, Mutter einer reizenden Tochter, wird von ihm über die Maßen idealisiert. Bis er zu seinem Entsetzen erkennt, dass er auf eine Fassade hereingefallen ist. Denn nichts ist so, wie es scheint. Gleichzeitig schreckt eine Mordserie die Menschen in London auf. Die Opfer: alleinstehende Frauen. Auf eine rachsüchtige, sadistische Weise umgebracht. Die Polizei sucht einen Psychopathen. Einen Mann, der Frauen hasst.


Ich habe das Buch schon vor längerem gelesen, der bequemlichkeithalber gibt es nun eine Kopie meiner auf LovelyBooks geposteten Meinung zum Buch (immer noch besser als ein Link zu Link*):

Charlotte Links Roman war der erste Krimi einer deutschen Autorin den ich (bewusst) gelesen habe, und er hat mich durchaus positiv überrascht. Dabei mochte ich die ruhigere erste Hälfte des Romans allerdings mehr als die zweite. Ich finde die Autorin versteht es vor allem realistische Charaktere zu zeichnen die einen trotz oder gerade ob ihrer negativen Seiten gespannt weiter lesen lassen, sogar Charakterversager Samson Segal, der sich erst mal in einen regelrechten Frauenhass steigert gehört dazu.

Schade fand ich das die Autorin uns an praktisch allen Gedankengängen ihrer Charaktere teilhaben lässt, denn einerseits baut sie auf zuerst zwielichtig erscheinende Charaktere, wie den quasi Spanner mit dem Frauenproblem, Samson Segal, oder auch einen wegen eines Sexualdelikts belangten ex-Polizisten, aber eben dadurch das wir in ihre Gedankenwelt eintauchen entlastet sie all diese potentiellen Verdächtigen dann gerade so schnell wie sie auftauchen, was der Geschichte etwas an Spannung raubt.

Mein anderer Kritikpunkt wäre das sie sich manchmal etwas formelhaft liest, mit missgünstigen Polizeikollegen und latentem Chauvinismus, vorallem aber das sich manche dialoge lesen als wären sie für eine TV-Serie geschrieben worden. Da wird offen über den aktuellen Fortschritt, oder eben nicht Fortschritt, der Ermittlungen sinniert, als gälte es die Zuschauer, pardon, Leser nach einer Werbeunterbrechung wieder auf das Laufende zu bringen.

Auch habe ich mich an Charlottes verwendung des Wortes "hinaus" gestört das bei ihr immer dann aufzutauchen scheint wenn sie eigentlich "heraus" zu sagen meint - ich persönlich zumindest hätte noch nie jemanden sagen hören das er etwas aus einer Tasche hinaus genommen hat.

* Cheesy, ich weiß, aber ich konnte einfach nicht widerstehen...

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