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Dienstag, 5. März 2013

Safe Haven









Safe haven, Nicholas Sparks
(Sphere, 2010)

Als eine mysteriöse junge Frau in der kleinen North Carolina Stadt Southport auftaucht, wirft ihr plötzliches Erscheinen Fragen über ihre Vergangenheit auf. Die Schöne jedoch zurückhaltende Katie aber scheint entschlossen keine persönlichen Kontakte einzugehen, bis eine Reihe von Ereignissen zu einer vorsichtigen Beziehung mit dem verwitweten Ladenbesitzer Alex und seiner beiden Kinder führt, und sie ihre neue Nachbarin Jo kennen lernt, die in dem verfallenen Nachbargebäude Wohnung bezogen hat und ihn einer geheimnisvollen Beziehung zu Alex steht. Ihrer Ängste zum Trotz beginnt Katie ihre Vorsicht zu verlieren und Wurzeln zu bilden in der kleinen Gemeinde.  
Doch selbst während Katie sich verliebt, kämpft sie mit dem dunklen Geheimnis ihrer Vergangenheit, das sie immer noch verfolgt und ängstigt. Eine Vergangenheit die sie der sie zu entkommen sucht in der beschützten Oase welche Southport für sie darstellt. Mit Jo's einfühlsamer und sturer Unterstützung lernt Katie schließlich das sie sich entscheiden muss, zwischen vergänglicher Sicherheit und einer risikoreicheren aber erfüllenderen ... und dass in der dunkelsten Stunde nur die Liebe ein Sicherer Hafen ist. 


Safe Haven ist ein ruhiger Roman. Über den größten Teil hinweg passiert nicht wirklich viel, denn es passiert nicht wirklich viel im eher beschaulich ländlichen Southport, NC. Aber es ist gerade die Art in der Sparks sich in Lebensbanalitäten ergeht, die dem Roman, für einen auf dem Dorf aufgewachsenen, einen gewissen nostalgischen Charme verliehen hat. Das der Autor dabei inhaltlich wie sprachlich nie mehr als Massenware ohne große Tiefe oder Überraschungen* bietet, fügt sich da perfekt ein.
"I think you're intelligent and charming, and that you're a person with a kind heart. I know that when you want to, you can look more beautiful than anyone I've ever met. You're independent, you've got a good sense of humor, and you show surprising patience with children. You're right in thinking that I don't know the specifics of your past, but I don't know that they're all that important unless you want to tell me about them. Everyone has a past, but that's just it – it's in the past. You can learn from it, but you can't change it. Besides, I never knew that person. The person I've come to know is the one I want get to know even better."

Es ist aber nicht nur das, immer willkommene, wecken von Erinnerungen an unbeschwertere Zeiten, dass mir Safe Haven, und damit Nicholas Sparks, sympathisch macht.
Da ist auch die Tatsache das er, in angenehmer Abwechslung zu den sonstigen männlichen Autoren die ich zu Lesen pflege oder pflegte, Sparks Frauenfiguren einem das Gefühl vermitteln das hier einer Schreibt der die Frauen aufrichtig liebt, einer dessen Fabulierkunst sich nicht in der Beschreibung bloßer Körperlichkeiten erschöpft. Zugegeben, Sparks Roman würde den sogenannten Bechdel Test nicht bestehen, aber welcher Liebesroman kann das schon. Viel wichtiger als die Frage nach dem Realismus seiner Frauengestalten erscheint mir hier das Sparks nicht der Versuchung erliegt den ehemaligen Armee Polizisten Alex als strahlenden Ritter zu präsentieren der im entscheidenden Moment die Heldin rettet, Sparks erlaubt vielmehr seiner Heldin zu ihrer eigene Stärke zu finden und sich, mehr oder minder, selbst zu Retten.
Das Sparks dabei allem Lob zum trotz gelegentlich etwas traditionalistisch Familienorientiert erscheinen mag, muss man ihm nachsehen, für einen (gefühlt) christlichen Autor schreibt er sehr aufgeschlossen.


Das macht Sparks jedoch nur unter Vorbehalt empfehlenswert, unterm Strich ist Safe Haven zwar ein Comfort Read, und ein durchaus lesenswerter – der aber für meinen Geschmack zum Ende hin verliert, wenn Sparks das Tempo anzieht und uns einen Showdown irgendwo zwischen Nora Roberts und Stephen King bietet.
Dabei macht sich Sparks als Spannungsautor gar nicht mal so schlecht, er treibt auf den letzten hundert Seiten ein effizientes Katz und Mausspiel mit dem Leser, das uns mit den Helden mitfiebern lässt. Es fügt sich nur nicht so recht ins Ganze, dieses Adrenalin gepeitschte Finale, mit einem vom nahenden Wahn getriebenen Bösewicht wie in der Horror-König nicht hätte besser schreiben können; da macht Sparks so quasi eine 180° Kehre zur zuvor so gemächlich dahinfließenden Liebesgeschichte.



*Da tue ich dem guten im Grunde unrecht, hält doch Nachbarin Jo zum Ende hin noch eine Überraschung parat, die wohl nicht neu ist aber eben, von einem Sparks, unerwartet – gut gespielt Herr Autor!

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