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Donnerstag, 14. Februar 2013

Die Sturmkönige – Dschinnland








Die Sturmkönige – Dschinnland, Kai Meyer
(Bastei, 2008)

 Oy, nur dreißig Seiten bis zur Sexszene – Autoren die so beginnen haben bei mir selten einen guten Stand, Kai Meyer macht da kaum eine Ausnahme.

 Kurzinhalt:
 Bei einem illegalen Rennen stößt der Teppichreiter Tarik al-Jamal mit der mysteriösen Sabatea zusammen. Diese Begegnung kostet ihn zwar den Sieg, bringt ihm aber ein amouröses Abenteuer ein, mittels dem die Schönheit seine Dienste für sich zu gewinnen sucht. Denn Sabatea zieht es dringlich nach Bagdad, doch der Weg dort hin ist Gefährlich, das zu durchquerende Gebiet wird von den Dschinn beherrscht, Wesen der Wilden Magie die sich die Ausrottung der Menschheit auf die Flagge geschrieben haben. Tarik weigert sich Sabatea zu helfen, weis er doch besser als viele andere um die Gefahren des Dschinnlands welches ihm einst seine Geliebte Maryam nahm. Als Sabatea aber sich mit seinem jüngeren Bruder einlässt und diese dazu überredet mit ihr die Reise durch die Wüste anzutreten, sieht Tarik keinen anderen Weg als den beiden zu folgen, auch wenn dies für ihn eine Rückkehr in seinen
ganz persönlichen Alptraum bedeutet.


 Dschinnland hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen, auf der einen Seite muss ich anerkennen das Kai Meier ein guter Erzähler ist der mit Gefühl für Sprachrhythmik und Storyentwicklung es versteht eine Geschichte aufzubauen die einen durchaus in ihren Bann zu ziehen vermag, aber dagegen steht für mich das Dschinnland in die Sparte Fantasy fällt deretwegen ich dem Genre nicht so sehr zugetan bin, den die Welt in der Dschinnland handelt ist eine Männerwelt in der Frauen nur Waren oder Geliebte sind. Das meint zwar nicht das der Autor selbst Frauenfeindlich rüberkommt, tatsächlich gesteht er seinen Frauencharakteren durchaus aktivere Rollen zu als im Genre üblich ist und zeichnet diese auch nicht nur als unfähigen Ballast welcher lediglich dazu dient dem Helden wechselnd im Weg oder Bewunderer zu sein,  das hindert ihn aber eben auch nicht daran den Genrekonventionen folgend uns tapfere, wenn auch recht zynische, Teufelskerle zu präsentieren die über halbnackte Schönheiten stolpern welche dem Helden dann prompt ihren Körper darbieten:
  Dass sie ihn geküsst hatte, war kein Missgeschick gewesen. Und es hatte so viel mehr zu bedeuten als ihre gemeinsame Nacht am Himmel über Samarkand. Das war nur ihr Körper gewesen, der tat, was nötig war, um einen Wildfremden zu überzeugen, ihr zu helfen. Und genauso hatte Tarik es eingeschätzt, als missglückten Bestechungsversuch, als voreilig gezahlten Preis für eine Ware, die er gar nicht feilzubieten hatte.
  Aber die vergangenen Tage, die letzten Stunden im Gebirge, auch sein Bericht über Maryams Verlust – das alles war etwas anderes. Dafür konnte sie nicht mit ihrem Körper bezahlen, nur mit ihrer Zuneigung.


Damit bietet Dschinnland erst einmal nur eine restriktive, etwas sexistische Sicht auf Frauen.
Und der Autor festigt dieses Bild noch in dem er sich in wenig hilfreichen stereotypen ergeht:
  Sein Kopf war mit einem Tuch verhüllt, das nur einen Spalt für die Augen frei ließ. Dass unter dieser Vermummung ein Mann steckte, ließ sich auf diese Entfernung allein an seiner Größe erkennen.
Offenbar gibt es im Dschinnland keine hochgewachsenen Frauen... und dass, wie gesagt, die Welt in der die Handlung angesiedelt ist, eine Frauenfeindliche ist macht Ausrutscher wie diese nicht verzeihlicher. Dieser Zweig der Fantasy ist eben zu meist nur transportmittel für Männerphantasien. Doch wer das mag, also für Freunde der Sword & Sorcery, in diesem Fall mit Orientalischem Flair, dem dürfte Dschinnland trotzdem oder gerade deswegen gute Unterhaltung bieten. Mein zwanzig Jahre jüngeres Selbst hätte die Trilogie vermutlich verschlungen.

 Ein Wort zur Warnung noch:
Dschinnland ist leider kein eigenständiger Roman sonder endet in einem extremen Cliffhanger; es sind nur wenige der im Buch aufgeworfenen Fragen zum Ende hin beantwortet, wobei die wenigen Antworten die man bekommt nur hin zu neuen Fragen führen, denn die Geschichte schließt an einem Punkt an dem im Grunde alles erst so richtig seinen Anfang nimmt.

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