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Montag, 28. März 2016

Cover Monday



Cover Monday by the emotional life of books.

 Tatsächlich hatten wir schon ein wunderschönes Penguin Design für den Richard Adams Klassiker Watership Down, aber dann fiel mir auf das Heute ja noch Ostern ist!

 Also musste ein österliches Motiv her, zuerst dachte ich da an Ben-Hur, von Lewis Wallace, zu dem es sehr schöne, actionbetonte Covers gibt, welche sich zumeist das legendäre Wagenrennen zum Vorbild nehmen, oder Philip Jose Farmers Der Erlöser vom Mars (Jesus on Mars) mit seiner Mischung aus SF und Jesus Ikonographie. Aber dann kam ich zurück auf Watership Down; von wegen Ostern, Hasen...

 Ich muss zugeben, wenn ich das Cover in einen Kontext zum Inhalt zu setzen versuche, spricht mich diese italienische Ausgabe gar nicht so recht an. Rein optisch Betrachtet jedoch, käme ich in völliger Unkenntnis daher, ich würde das Buch sicher in die Hand nehmen - und wäre dann furchtbar enttäuscht das es dabei nur um Hasen geht!

 La Collina Dei Conigli, das sieht für mich auf den ersten Blick wie eine Steampunk gewordene Version von Alice in Wonderland aus. Als Randbemerkung sei mir erlaubt hier einzustreuen, dass sollte Erin Morgenstern wirklich, wie sie in einem Interview verlauten liess, an einer Noir Version von Alice arbeiten, das Buch hoffentlich genau so ein Cover erhält!

 Ach so, frohe Ostern!

Klick auf das Cover führt zur Verlagsseite.

Montag, 21. März 2016

The Gracekeepers








The Gracekeepers, Kirsty Logan
(Vintage, 2016)


Dank einer Lovelybooks Leserunde durfte dieses mit Erin Morgensterns The Night Circus verglichene Buch bei mir einziehen.

Kurzinhalt:
 Callanishs Welt ist zweigeteilt.
Die Landbewohner halten fest an einem Leben auf den Inseln welche die stetig schwindende Landmasse der Erde ausmachen und da Land rar geworden ist verbringt der Rest der Menschen das Leben auf See. Die beiden Gesellschaften trennen sich strikt gegeneinander ab, die Landbewohner, Landlockers genannt, betrachten die Bewohner der See, Damplings, mit Argwohn und umgekehrt.

 Fasziniert beobachtet die kleine Callanish die Ankunft des Zirkusschiffes Excalibur. Sie überredet ihre Mutter sie zur abendlichen Vorstellung mitzunehmen, doch diese steht unter keinem guten Stern. Die Vorstellung endet in einem blutigen Desaster welches ein Kind zur Waise macht und das Schicksal des Zirkus nachhaltig beeinflussen wird.

 Jahre später bringt ein weiteres Unglück die inzwischen erwachsene Callanish wieder mit dem Zirkus zusammen. Diese Begegnung wird das Leben Callanishs sowie erneut das der Artisten in eine neue Bahn lenken. Vor allem für North, das Bären-Mädchen, wird diese Begegnung  schicksalshaft, zwischen ihr und Callanish entsteht eine ungeahnte Bindung.

 Getrennt durch zwei Welten, die der Landbewohner und die der Seebewohner, ist ihre Zukunft jedoch ungewiss, zumal der Ringmeister des Zirkus für Norths Zukunft bereits feste Pläne geschmiedet hat.


 Sehr positiv fällt einem sofort die Covergestaltung ins Auge, welche mehr Bedeutung gewinnt wenn man die Geschichte gelesen hat - nur so viel hierzu vorab, das Bild steht in fester Verbindung zu Callanishs Aufgabe als Gracekeeper, eine Art Seebestatter und Friedhofswärter. Man erkennt dieses Detail auf dem Foto nur unzureichend, aber die Käfige und Sterne sind in einer Farbe wiedergegeben die ganz passend je nach Lichteinfall von weiß bis fast anthrazitfarben wirkt.

 Logans Roman wurde als Fantasy angekündigt, persönlich würde ich eher zu einer Kategorisierung im Bereich Dystopie/Frauenroman tendieren. Der Weltenbau ist interessant, erinnerte mich atmosphärisch mit seinem sich zu einer Art Schiffskarawane zusammengeschlossenen, weltumfahrenden Zirkus welcher Insel für Insel anfährt um dort für eine Nacht zu gastieren, und den das Meer bevölkernden Schiffsgiganten des Militärs und der religiösen Revivalists zeitweise an Julie Bertagna's New Mundo.

 Die Geschichte selbst konnte mich im Prolog sehr fesseln, die kleine Callanish deren kaum zu zügelnde kindliche Energie sie mit großen Sprüngen nachhause jagen lässt, das ist ein Moment den man im Herzen behält, ebenso wie das tragische letzte Bild des Abends.
 And in the centre of it all she saw two figures: one draped in white, one furred black; both with eyes open moon-round and empty. A small girl and a small bear, hands and paws still linked.

 Danach fiel die Geschichte für mich dann leider schnell ab, obgleich Kirsty Logan es durchaus vermag faszinierende, sympathische und auch bedrohlich wirkende Charaktere zu entwerfen, scheint die Geschichte zunächst einfach nur dahin zu Treiben ohne rechtes Ziel im Auge. Zwar erfährt man nach und nach immer mehr über die einzelnen Personen und ihre Motive, der bedrohlich wirkende Red Gold, der Ringmeister, dessen Sohn Ainsel und Gattin Avalon, sowie North das Mädchen mit dem Bären sind dabei die wichtigsten Protagonisten, doch zeichnet sich trotzdem lange Zeit keine Richtung ab.

 Die Erzählung wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen einzelnen Blickwinkeln, Norths und Callanishs zum größten Teil, doch dazwischen auch die der restlichen Zirkuscrew. Dies ist Interessant da wir dadurch neue, zum Teil überraschende Einblicke in die Motive der einzelnen Charaktere gewinnen. Andererseits bremst die Autorin damit die Geschichte auch immer wieder aus, zudem verhalten sich die Hauptcharaktere zu lange zu schicksalsergeben passiv, so das die Geschichte bis in das letzte drittel hinein kaum wirklich vorankommt.

 Ein Teil dieser wechselnden Blickwinkel ist gefühlt schlicht unnötig, sie bringen die Geschichte nicht voran und auch sonst konnte ich zum Beispiel den Kapiteln der Clowns für mich nichts abgewinnen, so dass man diese meines Erachtens nach aus dem Buch hätte streichen können ohne dabei abgesehen von Seitenzahl etwas einzubüßen.

 Das Finale ist zwar wieder mitreißend Geschrieben, doch leidet dieses wie das ganze Buch darunter das die Autorin vieles im dunkeln lässt. Viele der entscheidenden Szenen finden im Aus statt, werden uns nur im Rückblick geschildert oder muss der Leser sich gar komplett selbst zusammenreimen. Auch der dramatische Höhepunkt der Geschichte kann nur bedingt überzeugen - zu schnell und einfach gehen die Charaktere darüber hinweg.

 'Thank you kindly, Ms Sand. I am Jarrow Stierling, the captain of the Excalibur.' He moved his arm as if to give the boat a pat, then seemed to think better of it. Callanish found that sensible; a good knock and the whole thing would probably fall apart.
 Auch sprachlich konnte Logan mich leider weniger überzeugen. Es gibt sie durchaus, die märchenhaften Momente, die Sätze von poetischer Schönheit, den Augenblick magischer Verbundenheit - doch kann Logan diese sprachlich weniger durchgängig umsetzen wie dies Erin Morgenstern vermag in ihrem oben genannten Werk. Auch Logan bewegt sich zwischen humorvoller Leichtigkeit und getragener Eleganz, aber wirkte dazwischen auf mich dann immer mal wieder unvermittelt flach und umgangssprachlich. Trotzdem muss man der Autorin einen eingängigen, fließenden Stil zugestehen. Gleichwohl nur wenige Charaktere wirkliche tiefe erlangen, Jarrow der Ringmeister sei hier positiv hervorgehoben, stellt sich früh ein Gefühl der familiarität ein welches einem das Lesen leicht macht auch dann wenn die Geschichte auf der Stelle zu Treten scheint.
Andere Leserunden Teilnehmer zogen den Vergleich zu einer TV-Soap - eine nicht unpassende Analogie.

 Es hätte der Geschichte gut getan hätte die Autorin sich auf weniger Charaktere konzentriert und schon früher auf ihre Haupthemen zugearbeitet, so kann die Geschichte um Callanish und North nicht wirklich überzeugen und der Handlungsfaden um Callanish und ihre Mutter bleibt bis zum Ende verworren. Zudem wäre meine ganz persönliche Einschätzung positiver ausgefallen wenn die Autorin auf einen Teil der Geschichte verzichtet hätte welcher sich zum Ende nicht nur als unnötig sondern extrem ärgerlich erweist, dazu mehr im Spoilerfeld.

 Stilistisch wie Inhaltlich scheint es mir das Kirsty Logan die Fans von Emily St. John Mandel mehr erfassen wird. Aber eine Empfehlung aussprechen könnte ich nicht, auch dies jedoch aus ganz persönlichen Gründen.


***Spoiler***

  Der Geschichte beigefügt ist ein Subplot welcher mich während und nach dem Lesen maßlos ärgerte.
Im Roman fürchtet Callanish ausgestoßen zu werden oder schlimmeres sollten die Landbewohner erfahren dass sie Schwimmhäute hat. Dies geht zurück auf einen Abend an dem ihre Mutter, als sie besinnungslos am Strand lag von einem geheimnisvollen Meereswesen geschwängert wurde. Auch North ist schwanger, und auch ihr Kind wurde gezeugt als sie im Alkoholrausch besinnungslos am Strand lag. Mit anderen Worten, beide Frauen werden Vergewaltigt.
Doch die Autorin geht nie näher auf diese Tatsache ein, nennt sie weder beim Namen, noch beschäftigt sie auch nur für einen Moment was dies für die beiden Frauen bedeutet.

Zwar kommt es am Ende zur Erkenntnis das man nur eine Wahl treffen kann, wenn man eine Alternative hat, aber diese Erkenntnis auch auf die Schwangerschaft der beiden Frauen anzuwenden kommt der Autorin nicht in den Sinn - keiner der beiden stand die Wahl für oder gegen ein Kind offen, die Entscheidung wurde ihnen einfach aufgezwungen, und am Ende klingt es noch so als sollten wir diese erzwungenen Schwangerschaften begrüßen.

***Spoiler***


Ich bedanke mich bei
LovelyBooks
Vintage
sowie meinen MitleserInnen

Donnerstag, 10. März 2016

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 10

Ein Buch aus Deinem Regal, das auch ein Mann lesen würde.




Öhm, alle... offensichtlich.





Nenne den lustigssten Film, den du kennst.

Tja, da gibt es diverse klassiker, wie zum Besipiel die Werke des Duos Stan Laurel und Oliver Hardy, Harold Lloyd hat einen Zeitlos witzigen Humor, Airplane (Die Reise in einem verrückten Flugzeug) ist nicht immer Politisch Korrekt aber bringt mich immer wieder zum Lachen ...

Sonntag, 6. März 2016

Silo








Silo, Hugh Howey
(Piper, 2013)



Kurzinhalt:
 Eine unbekannte Katastrophe zwang die Menschheit in den Untergrund. Die Bewohner des Silos, eines gigantischen, sich selbst erhaltenden unterirdischen Bunkerkomplexes sind die letzten Überlebenden. Die Außenwelt ist eine unwirtliche, menschfeindliche Umgebung - den Silo zu verlassen bedeutet den sicheren Tod.
Dies sind die Wahrheiten wie Sheriff Holsten sie seit frühester Jugend kennt. Doch keiner der seit Generationen im Bunker lebenden kennt die Außenwelt noch. Abgesehen von den Bildern einer braunen, leblosen Welt und verfallender Hochhauser am Horizont, die von Außenkameras aufgenommen auf große Bildschirme in der obersten Ebene projiziert werden, gibt es keinen Hinweis darauf was draußen los ist. Holsten beginnt das ehernste Gesetz des Silos zu brechen, er denk über die Außenwelt nach. Noch nie ist jemand der zur Reinigung der Kameralinsen verurteilt wurde zurückgekehrt, aber bedeutet dies Wirklich das die Oberfläche noch immer unbewohnbar ist? Können sie den von Computern erzeugten Bildern trauen oder werden die Bewohner des Silos nur geschickt Manipuliert? Doch wenn, dann zu welchem Ende?


Würden alle Pixel irgendwann absterben? Holston stellte sich einen Tag vor, an dem die Hälfte der Bildpunkte ganz weiß sein würde, dann, eine Generation später, würden nur einige wenige graue und braune Pixel übrig sein, dann nur noch ein knappes Dutzend, und die Welt würde in ein neues Stadium geraten, die Menschen im Silo würden denken, die Außenwelt stehe in Flammen, sie würden die einzigen wahren Pixel für kaputte Pixel halten.
Oder taten Holston und die anderen das jetzt schon?

 Der im Original Wool Omnibus genannte Geschichtenzyklus wurde ursprünglich in Einzelsegmenten veröffentlich. Den Reigen eröffnet hat dabei die in sich geschlossene Kurzgeschichte um Sheriff Holsten der sich einer Verschwörung auf der Spur glaubt.
Die Eröffnung ist wendig, spannend und hält einen bis ihrem überraschenden Ende im Ungewissen darüber was Wahrheit ist und was Täuschung.
In dieser Geschichte legt der Autor alle wichtigen Grundlagen um das Silo und seine Geheimnisse, wir lernen wer die Guten, die Bösen und die Schmutzigen sind.

 Die folgenden Kapitel/Episoden führen eine neue Heldin in die Geschichte ein, Juliette, eine Mechanikerin welche auf der untersten Ebene ihren Dienst versieht. Juliette ist es gewohnt das Ölblutende, verrottende Herz der Anlage am schlagen zu halten. Ihre Zähigkeit und ihre Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen machen sie zur perfekten Kandidatin für die Nachfolge von Sheriff Holsten, doch den Mächtigen des Silo ist die neugierige junge Frau ein Dorn im Auge.
Zwar kommen die folgenden Kapitel weniger wendungsreich daher, es wird einem sehr schnell klar wohin die Geschichte für die Hauptcharaktere von hier an Steuert, doch trotzdem schafft es Hugh Howey seine Erzählungen spannend zu halten in dem er in jedem Kapitel immer wieder eine neue Facette um die wahre Natur des Silo einstreut.

 Silo, das ist empfehlenswerte Unterhaltung für Freunde der Endzeitliteratur gleichermaßen wie für Fans des Mystery-Serien Genre. Zu meist gebannt verfolgt man die Entwicklung der Geschichten welche kaum Leerlauf aufweisen. Nach und nach lüftet sich das Geheimnis um das Silo, doch hinter jeder Antwort stehen neue Fragen.
Fragen zum Silo und dem Ziel der geheimnisvollen Kontrolleure, Fragen welche der Autor zum Teil offen lässt und uns damit zum weiterlesen im nächsten Band auffordert auch wenn der Geschichtenbogen um Heldin Juliette zu einem größtenteils befriedigenden Ende gebracht wird.

 Einziger nennenswerter Wehrmutstropfen ist dass nach meinem Empfinden der Autor es sich mit seinem Ende etwas zu leicht macht und die Fragen welche uns auf der Zunge brennen eventuell erst in der dritten Omnibus Edition, Exit,  geklärt werden, denn Nummer zwei, Level, ist erst mal ein sogenanntes Prequel, welches zurückkehrt zu den Anfängen des Silos.

Freitag, 4. März 2016

tucking fypos


 Die freie Kindle-Edition von S. Baring-Goulds The Book of Were-Wolves (1865) ist von einer zum niederknien schlechten Qualität. Die Anzahl der Scanos die sich darin finden lässt, überschreitet vermutlich die Anzahl der Seiten im Buch und macht es gelegentlich mühsam den Text zu entziffern.

Doch gibt es ein paar Passagen bei denen sich meine Stoßseufzer mit einem Grinsen vermischten. Wenn zum Beispiel aus down ein clown wird, sorgt dies beinah schon für einen Lacher
 Thereupon he had paid her clown a hundred sols to buy the lad a dress, and had obtained permission to carry him off.
(S. 98)

 Fast schon passend wirkt dies im folgenden Satz*
 On his way to the magistrate of the district. the wretched man flung himself repeatedly on the ground, struggled with his guards, and endeavoured to suffocate himself by gulping clown clods of earth and stones, but was prevented by his conductors.
(S. 124)


Und dann ist da noch dieser witzige Satz in dem Wölfe Menschen katzen...**
 They are apparently wolves which cat men and children, and that happens on seven accounts:-
(S. 131)



*   Clod: Ein Erdklumpen oder Ein tölpelhafter Mensch.  
** Es gibt scheinbar im Britischen tatsächlich den Slangausdruck to cat welcher da Kotzen bedeuten soll, was dem Satz dann schon wieder fast was treffendes verleiht. Es handelt sich schließlich um einen Scanfehler des Wortes eat.