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Samstag, 28. November 2015

The Life and Letters of Mary Wollstonecraft Shelley, Part II









The Life and Letters of Mary Wollstonecraft Shelley* - Part II, by Florence A. Thomas Marshall
(Richard Bentley & Son,1889)


 Band zwei dieser Lebensgeschichte Mary Shelleys in Briefen und Tagebucheinträgen setzt nach dem Tod Shelleys, ihres Gatten, ein. Trotzdem überschattet dessen Leben und Charakter weiterhin Marys Leben, und sollte es wohl auch bis zu ihrem Tode tun.

 Nach dem Tod Shelleys werden Marys Briefe und Einträge zwar länger und Persönlicher, sie hält sich jedoch immer noch bedeckt in Bezug auf ihre Arbeit und weiterhin scheint sie ihr Leben weitgehend von Männern bestimmen zu lassen.

 Hauptsächlich ihrem Vater, zu dem sie hält ungeachtet der Tatsache dass sein Wesen ihre Schwester in den Tod getrieben hat, und einem Captain Trelawny, einem engen Freund Shelleys, den sie als lebenslangen Freund behält, aber sich auch gelegentlich an ihn um Geld wendet.

 Trelawny selbst scheint ein undurchsichtiger Abenteuer von äußerst zweifelhafter Moral gewesen zu sein, über den Mary in einem Brief schreibt
 When he first came to Athens he took to a Turkish life, bought twelve or fifteen women, brutti mostri, Pierino says, one a Moor, of all things, and there he lay on his sofa, smoking, these gentle creatures about him, till he got heartily sick of idleness, shut them up in his harem, and joined and combated with Ulysses...
 Überhaupt zeichnen Marys Briefe das Bild einer unangenehm unselbständigen Frau, die ihren ehemaligen Schwiegervater darum angeht für ihre Versorgung aufzukommen und generell sehr wenig von der Emanzipation der Frauen zu halten scheint, schreibt sie doch sogar einer Bekannten
 I am delighted to hear that Zella is in such good hands, it is so necessary in this world of woe that children should learn betimes to yield to necessity; a girl allowed to run wild makes an unhappy woman.

 Marys Briefe zeugen von einer Frau die sich nach dem Tod ihres Gatten von der Welt zurückzieht, es ist ihr nach eigenen Worten unangenehm sich alleine, zudem weitgehend Mittellos, in der Gesellschaft zu bewegen. Und immer wieder schlagen sich Anzeichen eines stark von einer depressiven Stimmungen geprägten Wesens in ihren Zeilen nieder.

 Zu selten lässt sie sich über ihre künstlerische Arbeit aus, äußert sich nur wenig zu ihren eigenen Werken, einzig zu Frankenstein lässt sie sich einmal zu einer längeren Anmerkung hinreißen
 But lo and behold! I found myself famous. Frankenstein had prodigious success as a drama, and was about to be repeated, for the twenty-third night, at the English Opera House. The play-bill amused me extremely, for, in the list of dramatis personæ, came "--, by Mr. T. Cooke." This nameless mode of naming the unnameable is rather good.

On Friday, 29th August, Jane, my Father, William, and I went to the theatre to see it. Wallack looked very well as Frankenstein. He is at the beginning full of hope and expectation. At the end of the first act the stage represents a room with a staircase leading to Frankenstein's workshop; he goes to it, and you see his light at a small window, through which a frightened servant peeps, who runs off in terror when Frankenstein exclaims "It lives!" Presently Frankenstein himself rushes in horror and trepidation from the room, and, while still expressing his agony and terror, "--" throws down the door of the laboratory, leaps the staircase, and presents his unearthly and monstrous person on the stage. The story is not well managed, but Cooke played --'s part extremely well; his seeking, as it were, for support; his trying to grasp at the sounds he heard; all, indeed, he does was well imagined and executed. I was much amused, and it appeared to excite a breathless eagerness in the audience. It was a third piece, a scanty pit filled at half-price, and all stayed till it was over. They continue to play it even now.
 Später äußert sie bedauern darüber, dass sie sich von ihrem Vater von der Idee abbringen lies, selbst ein dramatisches Stück zu verfassen, einer der wenigen Momente in denen sie öffentlich über ihre künstlerische Arbeit reminisziert.
Sonst spricht sie gerade mal über eine Auftragsarbeit, dem erstellen von Biographien berühmter Italiener, die ihr offenbar sehr viel Freude bereitete.


 Doch wie schon für den ersten Band gilt auch hier dass Mrs Marschall für eine gleichermaßen unterhaltsame Auswahl wie Überleitung zwischen den einzelnen Briefen und Einträgen sorgte, welche das Buch zu einem flüssigen Lesevergnügen machen.
Auch wenn man eben, wie schon Eingangs erwähnt, wieder einmal mehr über die Männer in Mary Shelleys Leben erfährt denn über die Autorin selbst.


Gutenberg Link



* Portrait von E. J. Trelawny entnommen aus dem Gutenberg.org download.

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