Der Dessler Verlag bietet den ersten Band aus der der Jugendbuch Trilogie von Josephine Angelini als eBook kostenlos an, was mir sehr entgegen kommt da ich um die Bücher schon eine Weile herumschleiche.:
Inhalt:
Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, göttliches Erbe.
Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket - und langweilt
sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich
etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die
Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst
attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes
Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in
denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine
Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt,
erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern
ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen - indem
sie sich ineinander verlieben ...
Der ultimative Roman für alle "Biss"- und "Panem"-Fans - mit dem
hinreißenden Sehnsuchtspaar: Helen und Lucas. Eine Highschool-Romanze
mit Elementen aus der griechischen Mythologie.
Links: Mobi / ePub
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Sonntag, 22. Juni 2014
Donnerstag, 19. Juni 2014
50 Schlüsselideen Literatur
50 Schlüsselideen Literatur, John Sutherland
(Spektrum Verlag, 2014)
Pop-Sachbuch auf Niveau der Time-Life Publikationen.
Klappentext:
Die Literatur hat ein Problem - sie erscheint trügerisch einfach und zugleich entmutigend kompliziert. Wir wiegen uns gerne in der Gewissheit, dass wir einen Roman lesen können und wissen, was "Genre", "Stil" und "Erzählung" bedeuten. Doch durchschauen wir diese Begriffe wirklich? Können sie dazu beitragen, unsere Freude an einem Buch zu vertiefen? Wie sollen wir uns den Werken großer Schriftsteller wie William Shakespeare, T. S. Eliot, Charles Dickens und Jane Austen nähern? Welchen Nutzen können wir aus augenscheinlich schwierigen Konzepten wie "Hermeneutik", "Allusion" und "Bricolage" ziehen?
50 Schlüsselideen Literatur ist eine grundlegende Einführung in alle wichtigen Formen, Begriffe, Themen und Strömungen der Literatur. Das Buch bietet einen klaren, pointierten und umfassenden Überblick über Theorien, die sich mit dem Wesen von Sprache und Bedeutung auseinandersetzen, und skizziert die Gedanken hinter zentralen literarischen Begriffen wie Postmoderne, Semiologie, Postkolonialismus und Strukturalismus.
Der erfolgreiche Autor und Literaturkritiker John Sutherland stellt Literaturkonzepte und -theorien auf frische und zugleich anspruchsvolle Weise vor - von scheinbar vertrautem Terrain bis hin zu unbekannten Gefilden. Randvoll mit klugen Einblicken und Zitaten aus klassischen wie aus populären Werken, zieht dieses Buch alle in seinen Bann, die jemals fragend vor dem Fachjargon der Literaturkritik standen und die das Lesen und Schreiben auf eine tiefere und bewusstere Weise genießen möchten.
Große Versprechen die einem da gemacht werden.
Leider hat es Sutherland, für mich, nicht geschafft diese einzulösen. Zu umfangreich ist die Thematik, zu gering der gewährte Raum für Erläuterung und dazu noch fehlt es dem Autoren an Prägnanz, so das selbst an Stellen, an denen mehr möglich gewesen wäre, man am Ende von ihm nur wenig brauchbare Information geliefert bekommt.
Die Kritikpunkte im Einzelnen.
Zu wenig Raum:
50 Schlüsselideen auf 200 Seiten, das bedeutet nominal vier Seiten je Terminus. Real werden aber nur etwa drei genutzt, der Rest geht an großzügige Textaufteilung, großformatige Zitate, eine Zeitleiste und einen Anekdotenkasten. Die Zitate wirken dabei oft etwas willkürlich gewählt; die Zeitleiste wiederholt Eckdaten des Textes; der Anekdotenkasten ist nur wechselhaft informativ.
Das Problem um den wenigen Raum wird vom Autor noch verschärft da er trotzdem so quasi eine Quadratur des Kreises versucht, in dem er sowohl Entstehungsgeschichte wie auch Bedeutung einzelner Termini zu erläutern sucht, beziehungsweise sich der Thematik auch zu Umständlich und/oder zu Flapsig annähert, beziehungsweise sich auch schon mal ganz unsachlichem Geschwafel hin gibt.
Fehlende Prägnanz:
Mit Passagen wie dieser
Zum Milieu passen zwei weitere französischstämmige Wörter - Clique oder auch Coterie. Letzteres bedeutet wörtlich "sich gegenseitig befruchtende kreative Gemeinschaft".Verspielt sich Sutherland in der ersten Hälfte des Buches seine Glaubwürdigkeit, er Verscherzt sie sich wörtlich, denn natürlich heißt Coterie nichts dergleichen; es lässt sich als Leser aber kaum ableiten ob bei diesem fast schon Inzucht Vorwurf* an Künstlergemeinschaften nur wieder der ironisierende Witz des Autors mit ihm durchgegangen ist, oder ob er wirklich nicht weiß was Coterie wörtlich heißt, bzw. nicht Willens oder in der Lage ist zwischen Sinngemäß und Wörtlich zu unterscheiden.
Zum Begriff Ironie sagt Sutherland
Die schlichteste Definition von Ironie lautet, dass sie etwas sagt und damit etwas anderes meint.Stimmt schon, dies mag wirklich die schlichteste Definition sein.
Die treffendere wäre aber, wie später im Text auch herausgearbeitet, das Ironie "das andere" meint, oder genauer noch das Gegenteilige sagt.
Diese Ungenauigkeit im Text und dieses den Leser nicht wirklich ernst nehmen kulminiert schließlich im Kapitel "Maßstäbe der Literaturkritik", in dem, nach einer kurzen Einführung in den Booker Preis, drei Seiten lang nichts von Bedeutung gesagt wird und der Autor sich statt dessen darauf Beschränkt eine Gruppe von Internet Proleten zu Zitieren die ihrem Unmut über die Preisträger Luft machen und deren Werke, vereinfacht ausgedrückt, "nicht das Papier Wert auf dem sie gedruckt wurden" nennt.
Danach geht es dann zwar eine Zeitlang aufwärts, aber zum Beispiel der Versuch Sutherlands den Begriff New Historicism zu erklären verzettelt sich so sehr in einem historischen Überblick zum Begriff, was irgendwie wieder ironisch ist, und bleibt ansonsten so vage, das man am Ende des Textes ungefähr genauso schlau ist wie zuvor.
Als weiteres Manko der Aufbau:
Im Kapitel "Klassiker" heißt es paraphrasiert (und gestützt mit einem stark Rassistisch anmutenden Zitat, das er an mehreren Stellen einbaut) das "Klassiker" nur kultureller Imperialismus sind. Dies wird mehrere Kapitel später ausführlicher begründet wenn ein Blick auf die grundlegenden ökonomischen Strukturen geworfen wird, welche Literatur zum entstehen benötigt. Zu dem kommt dann natürlich das Imperium welches seine Kultur gegen andere behaupten oder ihnen gar aufzwingen kann um eben "Klassiker" zu erschaffen.
Zum angemerkten Zitat gilt zu sagen das ich es am interessantesten fand was Sutherland hier zwischen den Zeilen über die Ahnherren seines Berufsstandes sagt, nämlich das sie elitäre, extrem nationalistische Denker waren, welche nicht selten zum Rassismus neigten.
Mein ganz persönlicher Aufreger:
Letztlich mein Vertrauen verspielt, und meine Zorn auf sich gezogen hat Sutherland dann mit folgendem Absatz
Eine verräterische Verlagslektorin, die über die (in ihren Augen existierende) Frauenfeindlichkeit des Romans empört war, spielte Druckfahnen anderen Feministinnen zu.An diesem Satz ist viel auszusetzen, zuvorderst aber stört mich Sutherlands arrogante Überheblichkeit, die er durch seinen Klammersatz noch unterstreicht, mit der er Verächtlich auf diese Verlagslektorin und ihre feministischen Unterstützerinnen herabblickt. Von jemandem der sich als Sachbuchautor darstellt sollte man etwas mehr Sachlichkeit erwarten dürfen.
Was die Frauenfeindlichkeit im Text des in Frage stehenden Werkes (und welche Sutherland ihm implizit abspricht) angeht, so habe ich noch niemanden getroffen der das Buch gelesen hätte, und danach noch hätte ernsthaft sagen können diese existiere nicht.
Mein Fazit:
Sutherland macht nicht alles falsch, weiß gar mit manch erhellendem Kommentar, und gelegentlichem Witz zu Punkten, lässt es aber als Sachbuchautor zu sehr an Disziplin und Sachlichkeit vermissen, als dass ich persönlich das Buch weiterempfehlen wollte.
Zum Aufbau des Buches muss ich sagen das eine besser geordnete Struktur hier geholfen hätte ein informativeres Werk zu schaffen, einige der Erläuterung hätten zur besseren Klarheit zusammengefasst werden können um somit eine konzentriertere Analyse auf mehr Raum zu ermöglichen, andere als Überflüssig auch ganz gestrichen.
Eines aber möchte ich lobend hervorheben, das Covermotiv ist perfekt gewählt.
Hätte es Sutherland geschafft mit ähnlicher Prägnanz zu Schreiben, wie hier der angestrebte Inhalt des Buches dargestellt wird, es wäre ein literarisches Juwel geworden.
*Coterie bezeichnet sinngemäß übersetzt eine geschlossene Gruppe, wörtlich heißt es in etwa Bewohner oder Wohngemeinschaft.
Sonntag, 8. Juni 2014
The Ghost in my Bedroom
The Ghost in my Bedroom, Heather Jones
(Self-Published, 2012)
Kurzinhalt:
Als Lucy zur Welt kommt ist Ryan erzürnt über die Änderungen die sein Zimmer erfahren und die neue Mitbewohnerin die ihm da aufgedrängt wird. Ale Versuche sie wieder zu vertrieben erweisen sich jedoch als ergebnislos und so fügt er sich eben. Ryan, der vor Jahren verstarb, ist als Geist beschränkt auf den Aufenthalt in und um Lucys Haus sowie den Friedhof auf dem er begraben ist. Zudem stellt sich heraus das Lucy der einzige Mensch ist der ihn wahrnehmen kann, und so freunden sich die beiden mit der Zeit an.
Achtzehn Jahre später.
Lucy ist verliebt in ihren Geister-Freund, aber sich im klaren darüber das aus dieser Liebe nie etwas ernsthaftes erwachsen kann. Ihre Freunde Ling und Alex machen es sich zur Aufgabe Lucy wieder zu verkuppeln nach einer gescheiterten Beziehung zum Football-Star der Schule, sie bringen sie mit dem zurückhaltenden Jon in Verbindung.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kommen sich die beiden auch tatsächlich näher. Doch Lucy spürt bald das Jon etwas vor ihr verbirgt, und auch sie weiß nicht wie sie mit dieser neuen Beziehung in ihrem Leben umgehen soll, schließlich hat ja auch sie Geheimnisse vor ihm. Aber wie erklärt man seinem Freund das man Geister sehen kann, sogar mit einem sein Schlafzimmer teilt?
Es fällt mir extrem schwer The Ghost in my Bedroom gerecht zu beurteilen.
Technisch betrachtet ist das eine Buch eine mittlere Katastrophe, die Autorin wechselt willkürlich Zeitformen, verwendet Zahlzeichen wenn diese üblicherweise ausgeschrieben würden (d.h. "2" anstelle von "two" und dergleichen) so das der Text oft sehr unreif wirkt, verwendet falsche Wortformen, verheddert sich gelegentlich in ihren Sätzen und oder unnötigen Wiederholungen - kurz der Text leidet kolossal unter dem fehlen eines erfahren Editors.
Auf der anderen Seite aber hat Heather Jones einen wunderbaren natürlichen, überaus realistischen Ton. Sie zeichnet lebensnahe, atmende Charaktere, die sich unterhalten wie echte Menschen. Sie machen Satzpausen, sie geraten ins Stottern wenn sie nervös werden, sie haben Schwierigkeiten diese notwendigen ersten Worte zu finden um einen Fremden kennen zu lernen - gerade Außenseiter Jon, der aufgrund seiner Vergangenheit von seinen Mitschülern gemieden wurde, ist in seiner zurückhaltenden, ängstlichen, immer wieder von Selbstzweifel geplagten Art sehr realistisch geschildert.
Lucys Problem ihn zu verstehen, einen Kompromiss zu finden zwischen der Nähe die sie sich von ihm Wünscht, und der Nähe die er ihr bieten kann bildet ein glaubhaftes Dilemma ohne sich je zum überdimensionierten Drama auszuwachsen. Auch Lucys spontanes Vorurteil, ihre gedankenlose Aburteilung Jons, als dieser ihr gesteht noch nie zuvor ein Mädchen geküsst zu haben, ist eine nachvollziehbare Reaktion, die sich keineswegs negativ auf meine Beurteilung ihres Charakters auswirkte, nicht zuletzt da sie sich selbst der Ungerechtigkeit ihrer Reaktion sofort gewahr wird.
Selbst die Verwendung von Sprachlichenbegriffen welche sonst üblicherweise mir den Lesespaß vergällen das sie nach meinem empfinden zumeist keinem natürlichen Sprachrhythmus folgen sondern nur eingeworfen scheinen um eine künstliche Jugendlichkeit zu erzeugen oder zu provozieren*, fügt sich hier ins Gesamtbild ein.
Die Realistische Schilderung vom erleben Jugendlicher und einer sich entwickelnden Liebe fernab üblicher Klischees, angesiedelt im alltäglichen Kleinstadtleben, zieht einen sehr schnell in ihren Bann und lässt einen beim Lesen gerne über die technischen Probleme hinwegsehen.
Die Autorin entwickelt eine Herzerwärmend unspektakuläre, wie direkt aus dem Leben gegriffene Liebesgeschichte, mit der nicht ganz so aus dem Leben gegriffenen Komplikation durch Lucys Geist, welche einen dazu einlädt nostalgisch zurückzublicken auf die eigenen Jugendtage.
Nur auf den letzten zehn Seiten schlägt das ganze dann drastisch um und verliert sich gefühlt in bösartigem Klischee und weckte überhaupt in mir den Wunsch ich hätte das Buch doch lieber nicht gelesen - wie eingangs gesagt, mein Verhältnis zu dieser Geschichte ist kompliziert.
*Spoiler*
Es ist eines dieser Bücher beim dem ich mir am Ende gewünscht hätte das Romane mit einem Warnlabel kommen: Achtung! Enthält Szenen sexualisierter Gewalt
Natürlich bin ich mir bewusst das dies ein persönliches Problem ist, das ich nicht wirklich an Buch oder Autorin auslassen kann - trotzdem fühlte ich mich am Ende von beiden emotional Verraten.
*Spoiler*
* Zudem stützen und bilden diese Begriffe nach meinem Empfinden nur das Vorurteil der Gesellschaft gegenüber der (sexuellen) Selbstbestimmung von Frauen, weshalb ich eine unreflektierte Wiedergabe derselben gerade im Jugendbuchbereich für bedenklich halte.
Freitag, 6. Juni 2014
tucking fypos
In Leann Sweeneys The Cat, the lady and the liar (Obsidian, 2011; S.193) legt eine leicht zu überlesende Doppelung des Wortes “ein” den Gedanken nahe das der hier beschriebene Charakter erst kürzlich eine Geschlechtsumwandlung erfuhr:
Although the person at the desk guarding the ICU was a now a man with an unsympathetic and suspicious expression, Belinda Carson assured him that I was Candace’s sister.
Mittwoch, 4. Juni 2014
Kissed in Paris
Kissed in Paris, Juliette Sobanet
(Self-Published, 2012)
"French Kiss" mit Logiklücken.
Kurzinhalt:
Nur neun Tage verbleiben für die Amerikanerin Chloe Turner bis zu ihrer Hochzeit, als sie von ihrer Chefin eine eMail erhält in der sie gebeten wird an deren stelle nach Frankreich zu Reisen, da sie selbst Krank danieder liegt. Obwohl Arbeitstier Chloe leise bedenken äußert steht es natürlich außer Frage das sie diesen Geschäftstermin für ihre Chefin wahrnimmt, immerhin liebt Chloe ihre Job, auch wenn fast Gatte Paul eigentlich ganz andere Zukunftspläne für sie hat.
Am Tag ihrer geplanten Rückreise erwacht Chloe Verkatert in ihrem Hotelzimmer, um Geld, Kleidung und Ausweispapiere gebracht, mit nur vagen Erinnerungen an den Abend davor. Alles was der Täter ihr zurückließ sind ein skandalös knappes rotes Kleid und ein Paar hochhackiger Schuhe.
Als Chloe hinab zum Empfang stürzt um den Überfall zur Anzeige zu bringen, stehen dort bereits zwei Polizisten auf der Suche nach ihr. Die beiden zeigen keinerlei Interesse an Chloes Geschichte und verhören sie statt dessen nach ihrem Verhältnis zu dem Täter. Von Chloes Konto wurde Geld im Wert von mehreren Tausend Euro abgehoben und für die Polizei steht sie im Verdacht an einem Betrug beteiligt zu sein. Unfähig diesen offensichtlichen Irrtum schnell aufzuklären sieht Chloe ihre Hochzeit bereits platzen.
Während Chloe noch fiebert haft nach einem Ausweg aus ihrer prekären Situation sucht, stürmt ein fremder in das Hotel, schlägt einen der Polizisten nieder und bittet Chloe mit ihm zu kommen. Julien erklärt ihr das er Undercover auf der Spur des Mannes ist welcher sie beraubte, Claude Dubois, und dessen Netzwerk sich bis hinein die korrupte Polizei erstreckt, doch es wäre ihnen möglich ihren Ausweis noch rechtzeitig zurück zu holen, sowie sie in den Flieger zu setzen wenn sie sofort aufbrechen.
Es wird bald offensichtlich das Julien seinerseits ganz eigene Ziele verfolgt, bei denen unter anderem ein Gemälde eine wichtige Rolle zu Spielen scheint, wie weit kann Chloe dem smarten Franzosen trauen?
Und mit der Polizei auf ihren Fersen, an wen könnte sie sich sonst wenden in einem fremden Land?
Da ich wie erwähnt gerade auf Urlaub bin, nutze ich die Muße um mich durch einen Teil der kostenlosen eBooks zu arbeiten, die ich mir heruntergeladen habe als ich meinen Sony gekauft hatte.
Kissed in Paris ist dabei eine nicht unangenehme Überraschung, Juliette Sobanet entspinnt eine charmant, amüsante Jagd durch die Französische Provinz auf der die spröde Amerikanerin und der frech lebenslustige Franzose, selbstverständlich, gezwungen sind sich näherzukommen als beiden zunächst lieb ist. Das die Story sich dabei ungeniert von Klischee zu Klischee hangelt, und die innere Handlungslogik schon zu Start erhebliche Fragen aufwirft, gleicht die Autorin durch eine sympathische Familientauglichkeit aus.
Gleichwohl sich im Verlauf die unvermeidbare erotische Spannung zwischen den beiden so unterschiedlichen Charakteren entwickelt, hält Juliette ihre Geschichte auf leichtfüßig jugendfreiem Niveau.
Die Geschichte wirft allerdings bei näherer Betrachtung, wie gesagt eine Menge unbeantworteter Fragen auf:
Wie gelang es Claude einen Geld Transfer zu tätigen noch ehe er Chloes Debitcard gestohlen hatte?
Wie kommt es das Chloe für ihre Event Planning Agentur nach Frankreich entsandt wird, ohne ein Wort Französisch zu beherrschen?
Wie konnte Juliens Auftraggeber noch am selben Tag von Claudes Aktion wissen?
Wie kommt es das die Französische Polizei bereits vor Ort ist nach dem Chloe gerade erwacht ist, und woher haben sie ihr Bild?
Anmerkung:
Auf GoodReads wird Kissed in Paris als Nachfolger zu Sleeping with Paris aufgeführt, als Teil der Paris Reihe. Kissed erzählt jedoch eine komplett eigenständige Geschichte die sich mit dem Vorgänger nur durch einen Cameo Auftritt verbindet.
Wer mehr erwartet als kurzweilige, romantische Unterhaltung, und wem die inhaltliche Logik ein Anliegen ist, dem wird der Roman keine Freunde bereiten. Wer aber zufrieden ist mit ein wenig Romantik im Geist des Meg Ryan/Kevin Kline Streifens "French Kiss", der kann hier durchaus auf seine Kosten kommen.
Ein bisschen mehr Phantasie bitte
Beim heutigen öffnen meines Random House Newsletters hat mich ein Buchcover so angesprungen, leider im absolut negativen Sinn, das ich das einfach mal hier gegenüberstellen muss:
Hanna Winter, opfertod von 2012 und Marc Dugan, In der Haut des Teufels, 2014 ... manchmal wäre sogar ein lausiges Photoshoping noch ein Zugewinn, ehe man einfach ganz phantasielos ein bereits verwendetes Motiv praktisch unbearbeitet drauf klatscht.
Hanna Winter, opfertod von 2012 und Marc Dugan, In der Haut des Teufels, 2014 ... manchmal wäre sogar ein lausiges Photoshoping noch ein Zugewinn, ehe man einfach ganz phantasielos ein bereits verwendetes Motiv praktisch unbearbeitet drauf klatscht.
Montag, 2. Juni 2014
Torn by fury
Torn by fury, SM Reine
(Red Iris Books, 2014)
Ascension #6
Kurzinhalt:
Elise ist es gelungen das Geheimnis um New Eden zu lüften und ist dabei nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Trotzdem gibt es für sie nun keinen Zweifel mehr, die Engel müssen fallen.
Aufgrund der Verschiebungen durch die Risse zwischen den Dimensionen nicht länger am eindringen gehindert, kommen diese Elise mit einem Überraschungsangriff auf Dis zuvor. Die Höllenmetropole, deren Verteidigungsarmee sich noch in Aufruhr befindet ob des Verlusts ihres Anführers, steht kurz davor zu Stürzen, als ein eingreifen von unerwarteter Seite das Blatt noch einmal wendet.
Vom Kampf angeschlagen, von schwerer Krankheit gezeichnet und Zahlenmäßig weit unterlegen, beschließt Elise unverzüglich New Eden Anzugreifen. Doch infolge einer vorgehenden Konfrontation ging der wichtigste Zugang verloren, und die einzige Alternative bietet Gefahren denen Elises Dämonen Schar nicht gewachsen ist. Einen Trumpf kann Elise immer noch vorweisen, Verbündete welche mächtig genug sind sich selbst gegen unsterbliche zu Stellen:
Abel und Rylie, das verbliebene Alpha-Paar des Werwolfrudels werden zu Elises letzter Hoffnung auf einen Sieg, und auch die beiden bedürfen Elises Hilfe um ihre Gefangenen Rudelkameraden wieder zu Befreien.
Rylie aber hütet ein Geheimnis welches nicht nur Elises Plänen zum Verhängnis werden kann.
Mit Torn by Fury, geht die Ascension Reihe in die nun mehr sechste Runde.
Obwohl es mir die von der Autorin geschaffenen Charaktere immer noch sehr angetan haben, konnte mich der geplant vorletzte Band jedoch nicht so ganz überzeugen. Natürlich gibt es wieder jede menge unerwartete Wendungen, und das ganze liest sich so flüssig wie eh und je. Aber man hat das Gefühl das sich die Geschichte ein wenig im Kreis zu drehen beginnt, wieder einmal muss Elise gegen das nicht unbegründete mistrauen ihrer Mit-Dämonen ankämpfen um eine schlagkräftige Truppe zusammen zu bekommen, wieder einmal bringt Rylie sich mit ihrer verschwiegenen Art in Schwierigkeiten und zweifelt nicht zum ersten mal an ihrer Beziehung zu Abel.
Schwerer noch wiegt die überraschende Rückkehr eines Charakters, welches die Dramatik eines der Vorgängerbände, nun, praktisch negiert.
Lincoln, noch immer gezeichnet durch das für Dämonen giftige Anathema Pulver, fällt immer häufiger zurück in Phasen in denen er glaubt wieder Judy zu sein, der Dämon von dem er einst besessen war, und bringt damit so ganz zufällig eine Kette von Ereignissen in Gang die ein neues Licht auf den Kampf um die einzelnen Dimensionen wirft. Auch Elise hat mit den Auswirkungen des Giftes auf ihren Körper und Geist zu kämpfen, und auch bei ihr trägt dies im Nebeneffekt zur Konfliktlösung bei.
SM macht es sich etwas leicht mit der Anhäufung auffälliger Zufälligkeiten, aber dann wiederum hatten ihren Geschichten schon immer einen hang zur Soap, und ein Stück weit lieben wir sie ja gerade dafür. In bester Tradition schließt Torn by fury wieder mit einem hinterhältigen Cliffhanger, aber schlimmer noch mit einem schockierenden Charaktertod von dem ich mir, entgegen zuvor geäußerter Kritik an Charakterauferstehungen, nun doch zu hoffen erlaube das er nur ähnlich permanent ist wie die diversen ableben unzähliger Marvelhelden.
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