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Donnerstag, 9. Januar 2014
Tales from the SFR Brigade
Tales from the SFR Brigade, J. C. Cassels ed.
(Smashwords, 2013)
Tales from the SFR Brigade ist eine kostenlose Sammlung von 8 Kurzgeschichten, herausgegeben von der Science Fiction Romance Brigade, die das Spektrum von der simplen Vignette bis zur nahezu Novelle umspannen und sich bemühen die Bandbreite der untergattung Romance in der Science Fiction abzudecken.
Download: Smashwords
Ganz generell möchte ich feststellen das die Anthologie von einer bemerkenswerten Qualität ist, und das nicht nur für eine kostenlose Publikation. Aus den versammelten Geschichten fühlte sich für mich nur eine als überflüssig an, da sie keine neuen Aspekte hinzufügte und auch aufgrund ihres geringen Umfangs kaum zu eine ganze Geschichte zu erzählen vermochte. Dadurch wirkte sie auf mich eigentlich nur als Füller.
Den Rest der Geschichten betreffend würde ich sagen das sie ihm Bereich von gut bis exzellent Verfasst sind. Wäre ich ein größerer Fan der Traditionellen Romance, ich wäre voll des Lobs für die einzelnen Geschichten. Wie es steht gilt jedoch, für mich, das manche der Geschichten in mir dieses besser nicht zu sehr darüber nachdenken Gefühl ausgelöst haben, das, wenn es sich um einen Roman gehandelt hätte, mit Sicherheit zu einem vorzeitigen Abschluss geführt hätte.
Es hat mich auch gefreut zu sehen das die Autorinnen der Sammlung, dem Romance Label zum Trotz, sich zurückhielten mit der Beschreibung von Sexszenen (es gibt tatsächlich nur zwei solcher die eher detaillierter daherkommen als not täte) und sich statt dessen auf wesentlicheres konzentrieren.
Ein Lob hier auch an die Editorin, welche die Geschichten mit Blick auf eine gute Übersicht über die unterschiedlichen Spielarten des Genre ausgewählt hat.
Die Geschichten im Einzelnen:
Imprint, Pippa Jay • Eine kühne Diebin liefert sich ein Katz und Maus spiel mit einem außerirdischen Polizisten der darauf brennt sie der Gerechtigkeit zuzuführen.
Eine futuristische Kriminal Romanze. Der Weltenaufbau war nicht so meines, die Idee des Partner-Imprintings lässt mich immer schaudern, ich bevorzuge freien Willen, aber des Ende ist sehr romantisch.
Allure, Amy Laurens • Eine junge Künstlerin muss sich entscheiden, zwischen ihrem einfacheren Leben auf der Erde, und einem Leben auf einer vom Krieg gebeutelten Kolonie and er Seite ihres Geliebten.
Auch hier hatte ich meine Probleme mit der Welt welche die Autorin heraufbeschwört, im Ganzen fühlt sich die Geschichte zu sehr nach Siedler Romantik, mit all den damit verbundenen moralischen Problemen an. Die Geschichte durchzieht eine Botschaft von Liebe, Ehre, Verantwortung für die Gesellschaft welche mir, ganz persönlich, nicht zusagt.
Nobody's Present, Marcella Burnard • Eine Weltraum besessene Physiklehrerin wird Opfer einer Entführung durch einen viel zu sympathischen Alien.
Dies war die erste Geschichte die mach wahrhaftig positiv überraschte. Geht sie zu anfangs durch eine Reihe bedenklicher Romance Klischees die mich schon das schlimmste befürchten ließen, und hätte zu diesem Zeitpunk leicht zu einer breeder fantasy* verkommen können, nimmt sie überraschend eine abrupte Wendung zum besseren und Endet in einer liebenswerten Metaluna 4 antwortet nicht Note.
Gut gespielt!
The Stranger, Kyndra Hatch • Eine verwitwete Rebellenanführerin versucht die Reste der Menschheit zu Retten. Einen Fremden nach dem anderen.
Ich fürchte mir fällt hierzu nichts hervorzuhebendes ein. Solide geschrieben hebt sie sich leider kaum von den vorgehenden Beiträgen ab.
Mission: Nam Selan, Linnea Sinclair • Eine Weltraumkapitänin muss feststellen das der Cyborg den sie liebt, ihr größter Feind sein könnte.
Der längste Beitrag, und der beste. Eine ein großartiges Space Opera Abenteuer, dem nur eine Prise einer Romanze beigemischt ist. Perfekt ausbalancierte Erzählung.
Prime Sensations, Liana Brooks • Eine Kriegsgefangene trifft auf den Kameraden der sie einst geliebt, und dann als Tot auf dem Schlachtfeld zurück lies.
Noch mehr Space Opera. Die Romanze spielt hier einen größeren Part. Zum Teil liebte ich die Geschichte, zum Teil mochte ich sie nicht. Zu beginn dreht sich viel um Frauenfeindschaft, eine heißt die andere Hure; nichts was ich furchtbar gerne Lese weil es in meinem Empfinden nur dazu dienlich ist negative Klischees über Frauen zu bestätigen. Allerdings muss man der Autorin zugute halten das ihre Darstellung von sexueller Anziehung und Verführung unter den Geschlechtern sich realistischer, und sinnlicher, liest, als in vielen anderen Romanzen.
Envy's Revenge, Berinn Rae • Die Überlebende einer Apokalypse muss sich zum Kampf gegen einen biomechanisch aufgerüsteten Jäger stellen.
Post Apoklayptische/Dystopische SF. Es hat mich gefreut zu sehen das mit dieser Geschichte das Spektrum um eine weitere Spielart des Genres erweitert wurde. Und wäre es nicht eine der Geschichten welche expliziteren Gebrauch von der Darstellung von Sex macht, ich hätte sie gefühlt im Jugendbuch/Junge Erwachsene Bereich angesiedelt, denn dies scheint ja dieser Tage der Ort zu sein an dem Dystopien blühen. Das die Autorin aus ihre Geschichte aus der ersten Person erzählt und uns eine alterslose, aber gefühlt sehr junge Protagonistin präsentiert, verstärkte diesen Eindruck noch.
Im ganze eine Geschichte die mir nicht völlig angenehm zu Lesen war, die mir aber doch gefiel.
Whiskey and Starshine, Erica Hayes • Eine Prostituierte deren Gedächtnis gelöscht wurde riskiert alles, als sie eine Fremden anheuert um ihr zu helfen.
Ein Spaghetti Western im All, nun zumindest auf einem fernen Planeten. Wie schon Envy's Revenge zuvor baut diese Geschichte auf ein Welt auf in der Frauen nur noch wenig mehr sind als (sexuelle) Beute, führt dieses Thema aber noch ein Stück weiter; wäre nicht der ständig gegebene Tenor sexualisierter Gewalt, die Geschichte hätte mir eine menge Spaß machen können. So lässt sie mich nur mit einem flauen Gefühl zurück, nicht was ich mir von einer Romanze wünsche.
Punkt für eine weitere Genrespielart, zumindest.
*breeder fantasy: Eine besonders unangenehme Erotika/Romance Spielart in der Frauen, unter zwang oder freiwillig, nur als Gebärmaschinen fungieren.
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