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Montag, 27. Januar 2014

Ernas kleines Weihnachtswunder, und andere Geschichten









Ernas kleines Weihnachtswunder, Kirsten Rick
(dotbooks,2013)

 Denn nach Weihnachten ist vor Weihnachten.

Auf knapp 70 Seiten versammelt das eBook vier Kurzgeschichten der Autorin die erst einmal nur das Setting, nämlich die festlichen Tage, teilen. Dabei fällt durchgehend der Humor sowie das Talent der Autorin mit Worten umzugehen auf.

Inhaltlich würde ich sagen ist die Titelgebende, ernstere erste Geschichte der Favorit:

Ernas kleines Weihnachtswunder
Zu den Weihnachtstagen findet sich Erna, deren Mann eines Tages in der Südsee verschwunden ist und deren Erwachsenen Sohn es in den Fußstapfen des Vaters folgend ebenfalls zur Schiffsfahrt zog, allein in der Hansestadt Hamburg. Auch die Nachbarn und Bekannten von einst sind inzwischen entweder Verstorben oder Weggezogen. Und so sind eben nur noch sie und ihre Dackeldame Maria übrig. Maria, die von einem unbekanntem Galan Schwanger ist. Und dann bricht auch noch überraschend eine Hauswand weg, und plötzlich finden sich Erna und die hochschwangere Maria ohne Unterkunft, an Weihnachten, mitten in St. Pauli.
"Du musst lernen, loszulassen", hat Hans junior ihr vor ein paar Jahren nahegelegt. Aber loslassen, das ist nicht Ernas Sache. Wenn man etwas loslässt, dann fällt es doch auf den Boden und geht kaputt. Das möchte sie nicht. 
Zugegeben, Hans-Heinrich ist keine Porzellantasse. Der würde nicht sofort in tausend Stücke zerspringen, nur weil die Schwerkraft sich seiner bemächtigen würde. Aber mit der Erinnerung an ihn mag das anders sein. Und Erna ist kein Mensch, der gerne viel riskiert.


die zweite ist  zwar amüsant Sympatisch, aber es verwundert einen das Rick, die selbst so gekonnt mit Worten umzugehen vermag, ihre Charaktere sich so plump geben lässt, beim Flirten:

Eingewickelt
Sie hat's nicht leicht, die Erzählerin, welche in den Semesterferien in einem Parfumladen aushilft. Ausgerechnet zur Weihnachtszeit. Dabei hasst sie doch die Festtage, und hat zudem noch eine Geschenk Phobie. Und dann ist auch noch ihr "Lieblingskunde" der ein Parfum für seine Angebetete sucht, möglichst eines das sie nicht gleich wieder ablehnt...
Seine Freundin. Die ist mir inzwischen so sympathisch wie eine Kreuzung aus Margot Honecker und Schneewittchens Stiefmutter. Sie scheint sich den ganzen Tag lang mit ihrer Mutter und ihren Freundinnen ausschließlich über Parfums zu unterhalten. Wahrscheinlich, während sie sich die Nägel manikürt. Oder warum sollte mein Kunde sonst von der Idee besessen sein, ihr einen Duft zu Weihnachten zu schenken. Ach, was heißt einen Duft? Genau den richtigen will er. Den, der ihre Liebe besiegelt, der zeigt, wie sehr er sie schätzt und wie gut er ihren Geschmack kennt. Letztere Bedingung scheint allerdings unerfüllbar.



Nummer drei im Reigen will sich nicht so reicht einfügen in die Sammlung.
Witzig ist sie schon, aber eben doch auch aus dem Rahmen fallend:

Der Schneemann im Cocktailglas
Eine Vorlesegeschichte für kleine und große Kinder

Die kleine Marie verbringt wie jedes Jahr Weihnachten mit ihren Großeltern. Und wie jedes Jahr gibt Opa seine ganz persönliche, traurige Weihnachtsgeschichte zum besten. Marie hätte gerne selbst eine Geschichte, die sie jedes Jahr zum besten geben kann...
"Heiligabend duftete es sehr gut aus dem Backofen. Aber als meine Mutter - deine Uroma - das Essen servierte, bekam ich einen Schock: Es gab Gänsebraten, und das konnte nur meine geliebte Fritzenbold sein." Spätestens jetzt greifen Opa und ich zu den Taschentüchern, weil uns beiden schon die Tränen über die Wangen laufen.


Arnolds große Liebe
Die vierte Geschichte in diesem Weihnachtsreigen widmet sich wieder der Romatik.
Es geht um den sympathischen Loser Arnold, einen Kleintierverkäufer, und seiner unerreichbar scheinenden Liebe.
Ausgerechnet einen Tag vor Heiligabend setzt im sein Chef ein Ultimatum, entweder er bring seine Abteilung auf Vordermann, und verkauft endlich was, oder er kann gehen. Seinen Job zu verlieren kann sich Arnold nicht leisten, das würde das Ende seiner Liebesbeziehung bedeuten. Nur, der geforderte Umsatzzuwachs könnte das genauso...
Christina dagegen erinnert ihn an Britney Spears. Von der hat er ein Poster zu Hause. Ihre Musik interessiert ihn nicht, er könnte kein einziges Stück von ihr benennen oder gar mitsingen. Aber auf dem Bild hat sich Britney eine Schlange um die Schulter gelegt, auch einen Albino-Tigerpython. Das sieht einfach scharf aus, findet Arnold. Und seitdem vermutet er, dass Frauen, die so aussehen wie Britney, Schlangen mögen.
Christina sieht nicht nur aus wie der amerikanische Superstar, selbst die Form des Bauchnabels ist täuschend ähnlich, sowie die Tatsache, dass man diesen zu allen Jahreszeiten öffentlich bewundern kann. Wenn Christina ein Weihnachtsgeschenk wäre, müsste man sie erst noch verpacken.
Perfekte leichte Unterhaltung um sich in die rechte Stimmung zu bringen, für die Weihnachstage.
Auf weiteren zwanzig Seiten gibt es zudem noch Leseproben aus dem dotbooks Programm.

Dienstag, 21. Januar 2014

Seltsame Assoziation

Kaum entschließt sich Deutschland doch noch in den Wintermodus zu Wechseln, fange ich mir natürlich eine Erkältung ein, die dafür sorgt das es mit dem Lesen nicht so recht vorangeht weil ich mich gerade* etwas begriffsstutzig fühle (aber dafür habe ich jetzt heraus gefunden das Word® Assoziation als Synonym für Assoziation vorschlägt, Profund!), woran es wohl liegen mag das mir beim Lesen von folgendem Auszug zwei Dinge in den Sinn kamen:
Zwei Mädchen. Eine erste große Liebe.

 Dann sah ich sie. Es war wie in einem dieser kitschigen Hollywoodfilme in denen plötzlich alles in Zeitlupe abläuft. Alles um mich herum schien zu verblassen und der Fokus war nur noch auf Amy gerichtet. Ihr langes pechschwarzes Haar fiel in sanften Locken um ihr herzförmiges Gesicht. Schon aus der Entfernung stachen mir ihre türkisblauen Augen entgegen. So strahlend und faszinierend, wie ich es nie zuvor bei einem Menschen erlebt hatte. Ihr Mund war zu einem breiten Lächeln verzogen und als sie mich in eine Umarmung zog, nahm ich den Duft von Moschus war. Bei ihrer Berührung begann meine Kopfhaut zu kribbeln und eine Gänsehaut überzog meine Haut. Ich musste mich beherrschen sie nicht immer weiter anzustarren. Amy hatte etwas an sich, was ich noch nie vor ihr und auch nie wieder nach ihr wahrgenommen habe. Sie war einzigartig.
 Türkisblau, Maya Shepherd

Erstens: Ich habe keine Ahnung wie Moschus riecht.
Zweitens: Mein Gehirn ist mir dabei keine Hilfe, denn das stellt sich sofort einen stark behaarten Vierbeiner vor, wenn ich das Wort lese.

Was mich drittens jetzt so zu der Vorstellung drängt das Moschus ja vielleicht ein wenig wie Nasser Hund riecht...

* was heißt hier gerade?

Donnerstag, 9. Januar 2014

Tales from the SFR Brigade









Tales from the SFR Brigade, J. C. Cassels ed.
(Smashwords, 2013)

 Tales from the SFR Brigade ist eine kostenlose Sammlung von 8 Kurzgeschichten, herausgegeben von der Science Fiction Romance Brigade,  die das Spektrum von der simplen Vignette bis zur nahezu Novelle umspannen und sich bemühen die Bandbreite der untergattung Romance in der Science Fiction abzudecken.

Download: Smashwords

 Ganz generell möchte ich feststellen das die Anthologie von einer bemerkenswerten Qualität ist, und das nicht nur für eine kostenlose Publikation. Aus den versammelten Geschichten fühlte sich für mich nur eine als überflüssig an, da sie keine neuen Aspekte hinzufügte und auch aufgrund ihres geringen Umfangs kaum zu eine ganze Geschichte zu erzählen vermochte. Dadurch wirkte sie auf mich eigentlich nur als Füller.

 Den Rest der Geschichten betreffend würde ich sagen das sie ihm Bereich von gut bis exzellent Verfasst sind. Wäre ich ein größerer Fan der Traditionellen Romance, ich wäre voll des Lobs für die einzelnen Geschichten. Wie es steht gilt jedoch, für mich, das manche der Geschichten in mir dieses besser nicht zu sehr darüber nachdenken Gefühl ausgelöst haben, das, wenn es sich um einen Roman gehandelt hätte, mit Sicherheit zu einem vorzeitigen Abschluss geführt hätte.
 Es hat mich auch gefreut zu sehen das die Autorinnen der Sammlung, dem Romance Label zum Trotz, sich zurückhielten mit der Beschreibung von Sexszenen (es gibt tatsächlich nur zwei solcher die eher detaillierter daherkommen als not täte) und sich statt dessen auf wesentlicheres konzentrieren.

 Ein Lob hier auch an die Editorin, welche die Geschichten mit Blick auf eine gute Übersicht über die unterschiedlichen Spielarten des Genre ausgewählt hat.

Die Geschichten im Einzelnen:

 Imprint, Pippa Jay • Eine kühne Diebin liefert sich ein Katz und Maus spiel mit einem außerirdischen Polizisten der darauf brennt sie der Gerechtigkeit zuzuführen.
 Eine futuristische Kriminal Romanze. Der Weltenaufbau war nicht so meines, die Idee des Partner-Imprintings lässt mich immer schaudern, ich bevorzuge freien Willen, aber des Ende ist sehr romantisch.

 Allure, Amy Laurens • Eine junge Künstlerin muss sich entscheiden, zwischen ihrem einfacheren Leben auf der Erde, und einem Leben auf einer vom Krieg gebeutelten Kolonie and er Seite ihres Geliebten.
 Auch hier hatte ich meine Probleme mit der Welt welche die Autorin heraufbeschwört, im Ganzen fühlt sich die Geschichte zu sehr nach Siedler Romantik, mit all den damit verbundenen moralischen Problemen an. Die Geschichte durchzieht eine Botschaft von Liebe, Ehre, Verantwortung für die Gesellschaft welche mir, ganz persönlich, nicht zusagt.

 Nobody's Present, Marcella Burnard • Eine Weltraum besessene Physiklehrerin wird Opfer einer Entführung durch einen viel zu sympathischen Alien. 
 Dies war die erste Geschichte die mach wahrhaftig positiv überraschte. Geht sie zu anfangs durch eine Reihe bedenklicher Romance Klischees die mich schon das schlimmste befürchten ließen, und hätte zu diesem Zeitpunk leicht zu einer breeder fantasy* verkommen können, nimmt sie überraschend eine abrupte Wendung zum besseren und Endet in einer liebenswerten Metaluna 4 antwortet nicht Note.
Gut gespielt!

 The Stranger, Kyndra Hatch • Eine verwitwete Rebellenanführerin versucht die Reste der Menschheit zu Retten. Einen Fremden nach dem anderen.
 Ich fürchte mir fällt hierzu nichts hervorzuhebendes ein. Solide geschrieben hebt sie sich leider kaum von den vorgehenden Beiträgen ab.

 Mission: Nam Selan, Linnea Sinclair • Eine Weltraumkapitänin muss feststellen das der Cyborg den sie liebt, ihr größter Feind sein könnte.
 Der längste Beitrag, und der beste. Eine ein großartiges Space Opera Abenteuer, dem nur eine Prise einer Romanze beigemischt ist. Perfekt ausbalancierte Erzählung.

 Prime Sensations, Liana Brooks • Eine Kriegsgefangene trifft auf den Kameraden der sie einst geliebt, und dann als Tot auf dem Schlachtfeld zurück lies.
 Noch mehr Space Opera. Die Romanze spielt hier einen größeren Part. Zum Teil liebte ich die Geschichte, zum Teil mochte ich sie nicht. Zu beginn dreht sich viel um Frauenfeindschaft, eine heißt die andere Hure; nichts was ich furchtbar gerne Lese weil es in meinem Empfinden nur dazu dienlich ist negative Klischees über Frauen zu bestätigen. Allerdings muss man der Autorin zugute halten das ihre Darstellung von sexueller Anziehung und Verführung unter den Geschlechtern sich realistischer, und sinnlicher, liest, als in vielen anderen Romanzen.

 Envy's Revenge, Berinn Rae • Die Überlebende einer Apokalypse muss sich zum Kampf gegen einen biomechanisch aufgerüsteten Jäger stellen.
 Post Apoklayptische/Dystopische SF. Es hat mich gefreut zu sehen das mit dieser Geschichte das Spektrum um eine weitere Spielart des Genres erweitert wurde. Und wäre es nicht eine der Geschichten welche expliziteren Gebrauch von der Darstellung von Sex macht, ich hätte sie gefühlt im Jugendbuch/Junge Erwachsene Bereich angesiedelt, denn dies scheint ja dieser Tage der Ort zu sein an dem Dystopien blühen. Das die Autorin aus ihre Geschichte aus der ersten Person erzählt und uns eine alterslose, aber gefühlt sehr junge Protagonistin präsentiert, verstärkte diesen Eindruck noch.
Im ganze eine Geschichte die mir nicht völlig angenehm zu Lesen war, die mir aber doch gefiel.

 Whiskey and Starshine, Erica Hayes • Eine Prostituierte deren Gedächtnis gelöscht wurde riskiert alles, als sie eine Fremden anheuert um ihr zu helfen.
 Ein Spaghetti Western im All, nun zumindest auf einem fernen Planeten. Wie schon Envy's Revenge zuvor baut diese Geschichte auf ein Welt auf in der Frauen nur noch wenig mehr sind als (sexuelle) Beute, führt dieses Thema aber noch ein Stück weiter; wäre nicht der ständig gegebene Tenor sexualisierter Gewalt, die Geschichte hätte mir eine menge Spaß machen können. So lässt sie mich nur mit einem flauen Gefühl zurück, nicht was ich mir von einer Romanze wünsche.
Punkt für eine weitere Genrespielart, zumindest.


*breeder fantasy: Eine besonders unangenehme Erotika/Romance Spielart in der Frauen, unter zwang oder freiwillig, nur als Gebärmaschinen fungieren.

Montag, 6. Januar 2014

Danke Heyne... *sigh*

Keine tucking fypos diesen Monat.
Nicht das es an Druckfehlern gemangelt hätte im letzten, es waren nur keine Bemerkenswerten dabei. Statt dessen gibt es, mal wieder, einen mini Cover-Rant:

Ich habe ewig gebraucht mir die richtige Betonung des Wortes anzugewöhnen, und dann stolpere ich bei meiner Suche nach einem ganz anderen Buch*, zufällig wieder auf den ursprünglich Schuldigen.
Als William Gibson 1984 den neugeprägten Begriff "Neuromancer"** als Buchtitel erwählte, hatte offensichtlich nicht nur ich Probleme mit der korrekten Betonung dieses neuen Wortes.
Am Rande bemerkt, das eine spätere Gibson Geschichte dann auch noch den Titel Mona Lisa Overdrive trug, machte die Dinge keineswegs klarer. Aber nein, auch wenn Heynes unglücklich gewählte abtrennung der ersten Silbe im Titel die Idee nahe legt, Neuromancer meinte nicht ironisch ein neues Zeitalter der SF-Romantik einzuläuten.


*   Antimaterie, Jack Williamson, FYI
**   neuro-mancer, eine Kombination der Wörter neuro (nerv) und mantik (sehen), also genaugenommen ein  Nervenseher, -beschwörer.

Samstag, 4. Januar 2014

Dark Life / Inhuman









Dark Life, Kat Falls
(Scholastic, 2010)

Kurzinhalt:
 Der Meeresspiegel ist gestiegen, ganze Städte sind versunken. Nach der Großen Flut, die weite Teile Amerikas überschwemmt hat, sind einige Menschen auf den Meeresgrund gezogen. Hier lebt Ty, der erste Junge, der dort geboren wurde - und er hat eine Dunkle Gabe, mit der er in den Tiefen des Ozeans überleben kann. Er wünscht sich nichts sehnlicher als ein eigenes Stück Land im Meer. Doch sein Traum ist in Gefahr: Eine Gang entflohener Sträflinge plündert die Versorgungsschiffe und die lebensnotwendigste Fracht wird knapp: Sauerstoff. Auf einem seiner Unterwasserausflüge begegnet er dem Mädchen Gemma, die, um einer Einweisung in ein Staatliches Waisenheim zu entgehen, sich von der Oberfläche in die Tiefe wagt, auf der Suche nach ihrem verschwunden Bruder.


Ich mochte Dark Life.
 Obwohl es ein Jugendbuch für sehr junge Leser ist, und sowohl Sprachlich wie im bezug auf den Plot eher Einfach gehalten. Und obwohl die Umwelt Bewusstseins Botschaft doch sehr aufdringlich daher kommt. Und obwohl ich mir mehr Detail für die Welt die Kat da erschaffen hat gewünscht hätte, sowohl die Unterwasserwelt wie die Oberfläche, und obgleich ich nicht umhin kam zu bemerken das der Showdown erhebliche Logik-Lücken aufwies.
 Denn der wirklich wichtige Teil ist das Dark Life einen positiv an klassische Unterseeabenteuer wie 20.000 Meilen unter dem Meer 1 erinnert.
 Darin liegt Kat's stärke als Schreiberin, eine schnelle, mitreißende Abenteuergeschichte zu erzählen die getragen wird von zwei überaus sympathischen jungen Helden. Es ist diese Qualität die einen gerne über Storyfehler hinwegblicken, und die Mechanik ihrer Unterwasserwelt nicht weiter hinterfragen lässt, und es einen auch nicht weiter stören lässt das wir nur so geringe Einblicke in das Leben auf der Oberfläche erhalten (welches mich sehr and den Harry Harrison Klassiker New York 1999 2 erinnerte - verfilmt als ...jahr 2022... die überleben wollen 3).
 Es macht einfach Spaß sich mit unseren jungen Helden ins Abenteuer zu Stürzen, auf der Suche nach Gemmas verschwundenem Bruder, immer darauf bedacht nicht der Seablite Gang und ihrem furchteinflößenden Anführer dem Piraten Shade in die Hände zu fallen.
Dark Life ist ein gutes Buch für ein wenig Zerstreuung, angefüllt mit Charakteren mit denen man gerne seine Zeit verbringt, vor allem die burschikose Gemma ist einfach zum Verlieben.











 Rip Tide, Kat Falls
(Scholastic, 2011)

Kurzinhalt:
 Haie, Kraken, Killerwale - im Ozean lauern tödliche Gefahren. Ty weiß das, denn er lebt schon lange auf dem Meeresgrund. Was er nicht weiß: Kein Raubfisch ist so gefährlich wie die Machtgier der Menschen. Bis er durch Zufall auf eine zerstörte Unterwassersiedlung stößt. Und Hunderte toter Farmer. Das schwimmende Grab in der Tiefe führt Ty und seine Freundin Gemma auf die Spur eines unglaublichen Verbrechens.


 Rip Tide ist eine Fortsetzung in bester Hollywood-Tradition, die uns mehr gibt von allem, dabei sich aber nach weniger anfühlt; und obwohl auch Rip Tide es ohne weiteres auf meine Empfehlungsliste schafft, konnte es mich nicht ganz so überzeugen wie Dark Life.

 Zwei Gründe kommen mir Spontan in den Sinn warum ich mir mit Kats Welt diesmal schwerer tat:
 Zum Einen ist da die Tatsache das Ty und Gemma hier wieder ganz am Anfang ihrer Beziehung stehen, nachdem Dark Life soviel Zeit darauf verwand diese aufzubauen, und dies einer meiner bevorzugen Punkte war, hätte ich mir hier mehr gewünscht. Hinzukommt, das Gemma ungefähr bis zur Hälfte des Buches weniger von ihrem ursprünglichen Charakter zeigt, weniger der über die Maßen selbstbewusst und draufgängerisch agierende Teenager ist, was sie für mich etwas weniger Liebenswert macht; ein Fakt der umso mehr heraussticht angesichts dessen das Ty sich kein Stück verändert und noch immer derselbe blauäugige Unterwasserfarmerjunge ist.
 Zum anderen kommt dazu das Rip Tide, nun da wir einen besseren Blick auf das Leben an der Oberfläche bekommen, düsterer ist als sein Vorgänger, weniger Verspielt, es geht nicht mehr um eine Kolonie von Die Jetsons-artigen 4 Unterwassersiedlern, oder eine Piratengang die kaum je furchteinflößender wird denn der typische Scooby-Doo 5 Bösewicht. In Rip Tide kämpfen die Oberflächenbewohner gegen sich auftürmende Widerstände um ihr Überleben, in einer Welt die zunehmend ihre Menschlichkeit verliert.

 Doch auch Rip Tide glänzt wieder mit Kats kinematischem Erzählstil, welcher, nach meinem bescheidenen Empfinden, sich am besten zeigt in den ungemein charismatischen Szenen an Bord der "Spectre", des Unterseeboots der Seablite-Gang, wo sich dann auch eine meiner Lieblingsszenen aus dem Buch entspinnt:

 Once Shade disappeared down the passageway, I paused by Gemma's berth, figuring his edict didn't apply to me. She was on her knees yet had plenty of headroom as she slid the curtain closed. Spotting me, she beckoned me up - but I knew better than to push my lack with Shade, so I shook my head.  "Isn't it perfect?" she whispered, leaning toward me with her hair spilling around her face.
 I couldn't help but smile. While roomy for a berth, it was half the size of the Surface Deck storage closet. Maybe built-in drawers and cubbies appealed to her, who knew? At least Shade had been right about Pretty. His compartment was spotless.
  "Perfect," I agreed, and backed away from her. "Good night."
  She waved good-bye and slid the curtain shut.
 As I headed down the passage, I saw that Pretty had been watching us, which turned up the voltage on my shine. Especially since he was looking at me with a slightly puzzled expression.
  "What?" I demanded.
  "Nothing." He slammed his locker shut. "I just can't tell if you're indifferent or stupid."
  He headed off, leaving me to light the passageway with my overheated face.

 Kat gestattet, entgegen meiner eingangs erwähnten Kritik, ihrem jungen Heldenpaar ein paar wundervolle Hollywoodmomente, welche die Beiden, nach meinem Empfinden, in den Rang eines Cary Grant und einer Carole Lombard erheben. Und wenn Gemma und Ty dann am Ende von Rip Tide ihren zweiten ersten Kuss teilen, liefert uns Kat dazu durch Eel den Kommentar der das verzückte romantische Aufseufzen sogleich drauf in ein lautes Auflachen verwandelt.

 Zu sagen das Rip Tide ein schlechteres Buch wäre als Dark Life, würde im Unrecht tun, im Gegenteil, es fühlt sich komplexer, durchdachter und ganz allgemein erwachsener an als sein Vorgänger. Und ich bin mir sicher das viele Leser gerade schätzen werden dass Kat das romantische Element hier zurückgefahren hat um damit mehr Raum zu schaffen für Abenteuer, und um den Mitgliedern der Seablite Gang mehr Charakter zu verleihen, welche mir erscheinen wie Peter Pans verlorene Jungs und die Piraten in einem.
Gerade Pretty erhält hierdurch Gelegenheit zu zeigen das er mehr ist als nur ein hübsches Gesicht.

 Abschließend kann ich nur sagen das ich für meinen Teil sehr gerne noch mehr lesen würde von Ty und Gemma, und den Piraten der Seablite Gang. 

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Inhuman, Kat Falls
(Scholastic, 2013)

Kurzinhalt:
 America wurde ruiniert durch eine sich ausbreitende Virusinfektion die eine großteil der Menschen im Ostteil des Landes dahingerafft hat. Die überlebenden in der Verbotenen Zone zeigen tierische Züge unterschiedlichster Ausprägung. Die Fauna des Landes ist gefährlich Mutiert.

 Um den Rest des Landes zu Schützen, verschanzten sich die Menschen im Westen hinter einer Gewaltigen Mauer, errichtet von der Titan Korporation, welche sich vor nahezu zwanzig Jahren selbst für den Virusausbruch verantwortlich zeigte. Von West nach Ost zu queren ist verboten, doch manchmal notwendig. Einige betreten die Zone um humanitäre Dienste zu leisten. Der Vater der sechzehnjährigen Lane betritt sie um verlorene Gegenstände zurückzubringen - er ist ein Fetch. Es ist ein gefährliches Leben, aber lukrativ - bis er entdeckt wird.

 Um das Leben ihres Vaters zu retten, willigt Lane ein ihn zu Suchen und ihm einen letzten Aufträg zu übermitteln. Es bleiben jedoch nur wenig Tage um ihren Vater zu erreichen, und das gesuchte Objekt zu Bergen, sollte die Bergung nicht gelingen oder nicht in der gesetzten Zeitspanne erfolgen, würde er bei einer Rückkehr hinter die Mauer vor ein Erschießungskommando gestellt und Lane als seine Gehilfin bestraft. Als es Lane nicht gelingt ihren Vater ausfindig zu machen, beschließt sie selbst den Auftrag zu übernehmen, doch der führt direkt ins Herz der Verseuchung, nach Chicago, einer Stadt die sich nun in der hand eines selbst gekrönten, grausamen Monarchen befindet.
 Ihre einzigen Helfer in dieser Situation sind der junge Soldat Everson, der auf Hofft auf diesem wege dringend benötigte DNA-Proben aus der Zone zu bekommen, und der wenig Vertrauenswürdige Rafe, welcher aufgewachsen ist in der Verbotenen Zone und in seinem Hass auf die Mensch-Tier Mutanten selbst kaum Menschlicher wirkt als diese.

 I reached the fog bank at the far end and glanced back to see several guards clutching the chain link. "You'll die over there!" one called.
 I really hoped not. I turned and stepped into the fog. All that waited for me in the west was loneliness and the possibility of seeing my father executed. Given that, I'd rather take my chances in the Feral Zone.

 Wo beginne ich am besten mit meinen Eindrücken von Inhuman, ich schätze es macht am meisten Sinn wenn ich erst einmal das Negative aus dem Weg räume, so bekommt man einen Eindruck davon wo ich her komme und es gibt mir Gelegenheit mit positiverem zu Schließen.

 Zuerst und zuforderst, bei dem was mich an dem Buch störte, steht die "Romanze", ein akuter Fall von Lust schon eher, welche sich bereits in Kats Einführung des zweiten Love-Interests im Roman zusammenfasst:

 As my eyes adjusted, the first thing that struck me was his lack of a shirt. Since line guards did not waltz around showing off an acre of sun-kissed skin, he clearly didn't belong here any more than I did. I raised my gaze and lost my breath.
 Hopefully he'd put my open-mouthed silence down to having startled me. Then again, with that face, he had to be used to gawkers. Sculpted lips, aquamarine eyes - an artist could put a sword in his hand and paint him as the archangel Michael. Fierce and beautiful.

 Das geht so weiter für den größten Teil der Geschichte, was mich zu meinem zweiten Punkt des Ärgers bringt:
Hauptcharaktere Delayne "Lane" Park, Kinder welche nach dem Ausbruch der Seuche geboren wurden sind aus Sentimentalen Gründen nach Orten benannt, wirkt die meiste Zeit über Verzweifelt.
 Was verständlich wäre, denn immerhin befindet sie sich in einem Rennen gegen die Zeit um zu verhindern das Ihr Vater bei seiner Rückkehr vor einem Erschießungskommando landet, wäre es nicht die falsche Sorte von Verzweifelt. So bekommen wir anstelle des erhofften Doomsday 6 triff Die Insel des Dr Moreau 7, erst einmal Desperate Housewife in the avocado jungle of death 8+9.

 Das Rafe sich die meiste Zeit wie ein unangenehmer, geifernder Schleimbollen verhält, konnte mich auch nicht Gewinnen.
 Obwohl, hier muss man sagen das er zu Ende hin tatsächlich ein paar ehrlich witzige Momente bekommt, Szenen in denen er Beweist das er beginnt den ersten Love-Interest, Everson, wenn schon nicht zu mögen so zumindest doch zu respektieren - er hat sogar eine an Heath Ledger in Zehn Dinge die ich an dir Hasse 10 gemahnende Szenen mit Lane, welche unglücklicherweise aber nie zu einer Julia Stiles auflebt. Oder einer Gemma aus Dark Life.

 Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt. Ich verehre, ja ich bin sogar positiv verliebt in Gemma. Ein tapferes, engagiertes junges Mädchen, welches es so ganz nebenbei noch versteht mit einem Jungen zu Flirten. Die Dynamik zwischen Ty und Gemma ist alles was die Dynamik zwischen den drei Inhuman Charakteren nicht ist.
 Lane, im Gegensatz zu Gemma, vergisst sogar hin und wieder das sie eigentlich unterwegs ist um ihren Vermissten Vater zu schützen, weil sie sich nach einem Kerl verzehrt - zumindest jedoch ist sie oftmals mehr damit beschäftigt sich Gedanken darüber zu machen ob sich ihre Begleiter wohl zu ihr hingezogen fühlen, denn mit der Aufgabe vor ihr.
 Sie bleibt damit einfach das ganze Buch über immer ein wenig nervig.

 Letzlich, aber das stand zu erwarten weshalb ich es dem Buch nicht wirklich ankreiden kann, wie schon in Dark Life ist die Umwelt Bewusstseins Botschaft, oder in Inhumans Fall eben die PETA Botschaft, sehr dick aufgetragen.

Nun, was hat mit gefallen?

 Wie gesagt, Rafe und Everson, haben ein paar gute, typische Männerbindungsmomente die Lane involvieren, in denen der sexuelle Unterton leicht genug ist um harmlos spielerische Unterhaltung zu sein. Im gegensatz zu Rafes sonstiger aggressiv beleidigender Art. Etwa ein drittel im Buch, kurz nach beginn des zweiten Akts, bekommen wir endlich die erhofften Insel des Dr. Moreau Szenen auf die ich gewartet habe, und damit fängt die Geschichte an beinahe zu funktionieren, für mich.

 Der letzte Akt, auch wenn nun nicht gerade übermäßig Logisch, liefert uns einen rasant geschriebenen Höhepunkt, angefüllt mit genügend Drama, Action und Heroismus, das er nahezu geeignet ist die ersten beide Akte auszugleichen. Zudem wirft Kat hier noch eine Variation des Schöne und Biest Themas mit in den Ring.

 Wie Dark Life und Rip Tide schon zeigten ist Kats Schreibstil sehr Filmorientiert, was dafür sorgt das sich das ganze entgegen aller Schwächen sehr flüssig liest, nur das Inhuman billiger wirkt so das sich mir hier das Gefühl aufdrängte eher ein TV-Serien Script vor mir zu haben denn Kino Filmmaterial.

 Wenn man seine Erwartungen nicht zu hoch schraubt, oder einen die "Romanze" nicht übermäßig stört, liefert Inhuman kurzweiliges Abenteuervergnügen, welches allerdings, für mich, nicht den selben Charme hat, und sich an eine geringfügig ältere Leserschaft richtet als dies Dark Life noch tat.