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Donnerstag, 6. November 2014

Strangers in Paradise 2









 Strangers in Paradise 2, Terry Moore
 (Schreiber & Leser, 2013)
 

"Ohne Liebe sind wir nur Fremde im Paradies."
 

 Schon beim ersten Band der Gesamtausgabe von Terry Moores Strangers in Paradise konnten mich die eingestreuten Hommagen an bekannte Comic Künstler überzeugen, hier nun legt Moore gleich zum Start noch eins drauf und beweist sich erneut als extrem talentierter Zeichner, wenn er in einer hinreißend witzigen Traumsequenz zwei klassische, damals natürlich Zeitgenössische, Stilprägende Zunftkollegen zitiert, namentlich Good Girl Artist  J. Scott Campbell (Gen13, Danger Girl) und den in meiner Besprechung zum ersten Band bereits angemerkten Wildstorms Zeichner Jae Lee.
Darin eingeflochten natürlich die Verneigung vor den großen Comichäusern, gehen die Eröffnungsseiten über die schon legendäre Batman Herkunftsszene hin zum Supermann Zitat und gipfeln schließlich in einem brillianten Auftritt von Katchoo als streiterische Marvel Ikone.

 Die Traumsequenz endet mit Francines erwachen, und wir befinden uns Jahre in der Zukunft. Francine ist inzwischen Mutter einer entzückenden Tochter, wer der Vater ist erfahren wir in dieser Szene (noch?) nicht - und Katchoo ist wohl schon seit Jahren aus ihrem Leben verschwunden.
Das wird wohl nichts in absehbarer Zeit mit einem Happy-End zwischen den Beiden.


 Ganz allgemein muss man sagen das Terry Moore sich im zweiten Band der Gesamtausgabe Zeichnerisch gemausert hat und nun Stilistisch sehr viel sicherer, sehr viel einheitlicher daher kommt. Nach wie vor beeindruckt mich Moores Fähigkeit als Zeichner den Gemütszustand seiner Figuren Bildlich einzufangen.
Moores Figuren sprechen auch ohne Worte.

 Leider lässt sich das Lob nicht auf Moore als Autor übertragen.
Konnte er mich schon im ersten Band hier eher mäßig Begeistern und nervte ehrlich gesagt auch schon mal, hat er nun leider als Autor gerade in letzterem für mich zugelegt. Seine "Witze" greifen noch tiefer in die untere Schublade, begeben sich noch weiter hinab zur Herrenmagazinniveaulosigkeit.
Allgemein geht der Faktor Sex hoch und der Faktor Spaß runter, man peilte wohl ein R-Rated  for Sexual Situations Siegel an.

 Die Entwicklung der Charaktere ist für mich kaum nachvollziehbar, am ehesten mag Katchoos an eine Boderlinestörung gemahnender Charakter aufgrund ihrer Vergangenheit noch Verständnis finden, aber warum Francine zum Dummchen mutiert und David zum extrem Puritaner, das wissen die Götter... Moore will witzig sein, kritisch sein, erwachsen sein, schafft es aber für mich auf keinem dieser Gebiete zu überzeugen. Stattdessen verliert sich seine Erzählung in einem bedeutungslos werdenden, wild wechselnden Mix.


Mich gemahnt Terry Moore an einen Todd McFarlane - dessen Spawn ebenfalls künstlerisch tadellos daherkam, der aber genauso dringend der Unterstützung durch einen erfahrenen Co-Autoren bedurft hätte.

 Sicher immer noch ein Comic der seine Fans finden wird, und der zudem wieder mit hochwertiger Verarbeitung glänzt; nur persönlich, konnte er mein Interesse nicht halten.

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