Der Schuber hält in sechs slimcase Doppel DVD-Boxen 24 der Filme die Bogey im Laufe seiner Karriere mit Warner Brothers gemacht hat.
Für umgerechnet etwa 4.-€ je Film bekommt man die Box inzwischen zu einem Preis über den man nicht meckern kann. Ebenfalls nicht meckern, von meiner Seite, lässt sich über die Qualität der DVDs. Zwar gibt es auf Amazon ein paar Kritiken die mir Sprgen machten, da ist von DVDs die nicht korrekt laufen die Rede, sowie von falschen Versionen innnerhalb der Box. Scheinbar enthielten die ersten Ausgaben anstelle von The Treasure of the Sierra Madre respektive von The Big Sleep, deren Bonusdisks aus den jeweiligen Doppel-DVD Editionen, im Falle von Treasure eine DVD nur mit Bonus Featuretts, im Falle von Big Sleep die unveröffentlichte Erstfassung des Films, welche erweiterte Handlungsszenen enthielt, dafür weniger Szenen mit Bogey co-star Lauren Bacall.
Zusätzlich zu den Film DVDs gibt es eine Bonus Disk, welche eine neue Doku über die Warner Studios enthält. Für die Film DVDs wurden Doppelseitige Double-Layer DVDs verwendet, diese sind tatsächlich berüchtigt für ihre Fehleranfälligkeit (meine V-The Visitors Box enthält leider so ein fehlerhaftes Exemplar), aber die Filme zeigten auf meinem PS3-Player keinerlei Auffälligkeiten.
Interessant für deutsche Fans zu erwähnen sind noch zwei Dinge zu den Disks:
Zum einen kommen ein paar von ihnen mit der typischen Copyright-Warnung in Chinesisch (eventuell Japanisch, so genau kann ich das nicht unterscheiden) was auf Import* Ware hindeutet. Zum anderen sind nur drei der enthaltenen Disks bei mir in RC1 (nur USA / Canada) Codiert gewesen, der rest dürfte eine RC 0 (alle Regionen) Codierung sein.
Wie es Fans schon von der Casablanca Ultimate Collector's Edition kennen, kommt auch The Essential Collection mit ein paar netten Zugaben:
Es gibt ein Booklet in dem alle enthaltenen Filme kurzangerissen und mit einer oder zwei historischen Anekdoten versehen, sowie Filmbildern und in einzelnen Fällen dem Originalplakat illustriert dargestellt werden. Sowie einen Umschlag mit Plakat-, Aushangfoto- und Korrespondenzreproduktionen.
Zur Auswahl der Filme, es sind natürlich die üblichen Verdächtigen enthalten:
Casablanca, The Treasure of the Sierra Madre, Key Largo, High Sierra, also seine besten Arbeiten für Warner, aber leider wenig von seinen unbekannteren / seltener gezeigten frühen Arbeiten für die Warners.
Diese, so habe ich inzwischen herausgefunden, hat das Studio zum Teil in einer Reihe die sich Warner Archives nennt veröffentlicht, vielleicht wenn sich diese Box gut genug verkauft hat, gibt es auch davon einmal eine Boxversion - ich würde es mir wünschen.
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*Da die DVDs aus den USA stammen macht dass wohl Import-Import Ware daraus.
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Zur Einstimmung auf die Filme habe ich mir eines der Bücher welche sich in meinem Regal tummeln erneut zu gemüte geführt. Hierfür fiel meine Wahl auf Alan G. Barbour's Humphrey Bogart aus der Illustrated History of the Movies Reihe:
Humphrey Bogart, Alan G. Barbour
(Star Books, 1973)
Über Barbours Buch, welches in deutsch als Teil der Heyne Filmbibliothek veröffentlicht wurde, lässt sich leider nur wenig gutes sagen. Das Vorwort ist recht witzig gelungen
As social history, movies reflect our changing tastes, styles, and ideas.Ganz nützlich ist noch die Filmographie auf den letzten Seiten welche zu den Filmtiteln das Produktionsjahr, den Regisseur und die Buchvorlage, wenn es eine gab, nennt. Sowie eine kurze Anmerkung zu Bogeys Rolle im Film enthält.
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To our edification, they show us how we felt about marriage in the twenties, crime in the thirties, war in the forties, big business in the fifties, and youth in the sixties. (Presumably future filmgoers will know how we felt about sex in the seventies.)
In dem was das Buch eigentlich ausmachen sollte, als ein kuzer Primer für Bogeys Filme zu dienen, fällt es leider weitgehend durch. Manche der Inhaltsangaben sind unzureichend oder direkt Fehlerhaft, Rollenzuschreibungen sind inkorrekt und Charakterbeschreibungen gehen schon mal am Film vorbei.
Mehr als nur einmal stellte sich mir beim Lesen die Frage ob Barbour sich überhaupt die Mühe gemacht hat die Filme welche er Bespricht, soweit möglich, auch anzusehen. Besonders im Fall von Casablanca schreibt er einen solch haarsträubenden Unsinn, das dies mehr als Fragwürdig scheint.
Dass er Claude Rains Figur des Captain Renault unterstellt ein Gefühlsmensch zu sein, der Charakter ist im Film ein Opportunist reinsten Wassers, könnte man noch Rains' hervorrgendem Schauspiel zuschreiben. Rains spielte den Renault mit solch perfekt öligem Charme, das es schwer ist sich seiner Faszination (für sich selbst) zu entziehen. Aber das er in zum Major Renault macht?
Hier haben sowohl der Autor als auch der Editor ihre Arbeit nicht getan.
Auch die Darstellung, im Text, der von Peter Lorre gespielten Rolle als ein Freund von Rick, geht am Script vorbei:
Ugarte: "You despise me, don't you?"
Rick: "I gave you any thought, I probably would."
Das Barbour manche Filme lobt welche im Grunde eher sehr mäßig daher kommen, The Black Legion zum Beispiel leidet an einem betont belehrenden Script, etwas das Barbour seltsamerweise dann The Roaring Twenties starkt ankreidet, dafür aber andere praktisch verreisst, zum Beispiel Bogeys Weihnachtskomödie We're no Angels, lässt sich selbstverständlich auf unterschiedlichen Geschmack zurückführen, nur das der Autor seinen etwas zu stark einfliessen lässt, für ein Sachbuch, nur so nach meinem Geschmack.
Fans von und solchen die sich neu für Bogarts Werk interessieren würde dazu raten lieber nach Clifford McCartys Buch zu suchen, welches auch Barbour als Grundlage diente und in erweiterter Fassung bei Goldmann auf deutsch erschien. Das Layout ist hier übersichtlicher gehalten, alle Filme werden direkt mit den Relevanten Produktionsdaten vorgestellt und die Inhaltsbeschreibungen sind neutraler, aber wichtiger noch Faktisch richtig.