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Montag, 31. Dezember 2018

Weil's so Tradition ist...


... der Jahresüberblick:

 Auch wenn es das letzte halbe Jahr totenstill war, heisst das nicht dass ich nicht gelesen hätte in der Zeit.
Doch, doch, habe ich.
Sogar dieses Jahr wieder etwas mehr als im Vorjahr.

 Amy Harmon ist diesem Jahr mit zwei Büchern am Start gestanden für mich, das dritte (Queen & Blood) muss ich erst noch lesen: Bird & Sword und The Smallest Part.
 Zudem habe ich Tanya Huffs Blood Reihe (Vicky Nelson / Blood Ties TV Serie) erneut gelesen, und jepp, die Bücher gefallen mir noch genau so gut wie damals. Ich hatte ganz vergessen wie gut ihr Werwolfroman war und muss nun unbedingt The Silvered (Welches Tanya seinerzeit als "Werwölfe in Napoleons Zeit" bezeichente bevor es herauskam) für's neue Jahr ins Auge fassen - ganz abgesehen von ihren neuen Torin Kerr Romanen...
 Die Penderwicks, von Jane Birdsall, erlebten in diesem Jahr ihr vorletztes (Taschenbuchausgabe) Abenteuer auf Deutsch und ich kann es kaum erwarten den letzten Band (*schnüff*) in Händen zu halten - im Mai '19 erscheint das Hardcover als Die Penderwicks im Glück bei Carlsen.



Dies waren meine Bücher des Jahres (gelesen in '18)

 Das die Liste meiner Lieblingsbücher von einer Clean Romance angeführt wird, dürfte meine Leser nicht wirklich übrraschen, oder?
 Wer für Hollywood-Komödien im Stil von "Die Braut die sich nicht Traut" eine Schwäche hat, wird sich mit der Married-Reihe von Victorine E. Lieske köstlich amüsieren.
 Amy Harmon habe ich ja bereits oben erwähnt, ihre Bücher gehören immer wieder zu den Highlights.
 Als dritte im Bund gehört für mich Escape to Pirate Island, von Niahm Murphy, hinzu. Ein phantastisches, feelgood Piratenabenteuer mit einem lesbischen Liebespaar. 




Weitere Lesehighlights in '18:














 Amy Harmons "the smallest part" ist ein gefühlvolles Drama um Freundschaft, Liebe und Depression mit einem kleinen Schuß übernatürlichem, ich hoffe das Ihr Erfolg in Deutschalnd anhält und wir dieses Buch eventuell im neuen Jahr in deutscher Übersetzung sehen.
 Ana Tejanos "You could be the one" versammelt vier zuckersüße Freunde zu Liebhabern Geschichten angesiedelt in der Hauptstadt der Philippinen.
 "Scholar of decay" von Tanya Huff gehörte zu meinen diesjährigen re-reads. Eine herrlich düstere Geschichte angesiedelt im Ravenloft Universum, in dem es keine Happy-Ends gibt.
Und natürlich die "Penderwicks", Jane Birdsall gehört einfach derzeit zu meinen liebsten Jugendbuchautoren.


Die Enttäuschungen in '18:


 Über Barbour's Buch habe ich mich bereits hier ausgelassen.

 Zu Rebecca muss ich sagen, das Buch ist einfach ganz anders als erwartet.
Es fehlt ihm praktisch gänzlich an Spannung und schlägt uns 400 Seiten Charakterstudie um die Ohren. Dabei "lebt" es von einer Hauptcharaktere die nie persönlich auftaucht da sie bereits tot ist und von einer Protagonistin die sich weigert Protagonist im eigenen Leben zu sein... als solche ist die Zeichnung unserer namenslosen Erzählerin allerdings oft too close for comfort, wie man im Englischen würde sagen wollen, zu nah, zu realistisch:
When I heard the sound of the car in the drive I got up in sudden panic, glancing at the clock, for I knew that it meant Beatrice and her husband had arrived. It was only just gone twelve, they where much earlier than I expected. And Maxim was not yet back. I wondered if it would be possible to hide, to get out of the window into the garden, so that Frith, bringing them to the morning room, would say "Madam must have gone out," and it would seem quite natural, they would take it as a matter of course.
Für mich litt Rebecca beim Lesen daran das wir Gefangene sind, des Blickfelds und Gedankenmusters dieser namenlosen Erzählerin. Auch wenn man sich leicht in ihren Ängsten und Unsicherheiten wiederfinden kann, so recht sympathisieren mit ihr will man nie. Und die ganze Lektüre hindurch hatte ich das Gefühl das die wirklich interessanten Charaktere und ihre Geschichten uns dabei verborgen bleiben.

 Restart, von Mela Wagner, war ganz einfach nicht meines. Vom Start weg muss man sich auf eine Soap einstellen und als soche funktioniert die Geschichte auf der Unterhaltungseben mit ihren größer als das Leben Dramen die die Charaktere für sich selbst spinnen auch ganz gut. Nur auf die Dauer wird es dann etwas ermüdend und dass unsere Hauptcharaktere unentschloßen hin und her wanken, sich wiedersprüchlich mal so mal so geben... macht es nicht einfacher.
Mal erklärt Leni uns das sie am Rande des Selbstmords stand, und ihren Eltern dies klar war, mal flucht sie auf jene Eltern weil sie ihr Briefe vorenthalten haben von denen sie Fürchten mussten das sie ihre Tochter über jenen seelischen Abgrund gestürzt hätten... wer komplizierte Charaktere und großes (selbstgemachtes) Drama mag, dem wird es wohl gefallen. Nur meines, wie gesagt, war es nicht.



Random Notes:

 Beginnen wir mit einem Artikel der gleich zu beginn des Jahres meine Stimmung gehoben hat, wie man so schön sagt sometimes truth is more romantic than fiction:
Washington Post 03.01.2018

 Disney kündigt für 2019 ein "live-action" Remake von Susi und Strolch an.
Dieses soll mit geringerem Produktionsaufwand als das König der Löwen Remake exclusiv für den Disney Channel realisiert werden.
Ich bin zweigeteilt über diese Neuigkeit. Ein Teil will ganz emotional schon einmal auf Vorrat pikiert darauf reagieren, denn Remakes können nie die Klasse der Version erreichen mit der wir Groß wurden, und ein Teil ruft mir nicht weniger emotional zu das ich froh sein soll, dass die Lieblingsgeschichte meiner Jugend damit einer neuen Generation zugänglich wird.
Lady and the Tramp Remake 14.08.2018

 Via twitter gefunden: Eine Liste der bestverkauften Autoren in der SF&F, während die oberen Ränge erwartungsgemäß wenig Überraschungen bieten wartet der der Mittelteil mit durchaus unerwarteten Ergebnissen auf:
The Wertzone: The SFF All-Time Sales List 15.12.2018

 Vor ein paar Tagen habe ich Quantic Dreams neues Spiel "Detroit - Become Human" gestartet. Quantic Dreams legten mit "Fahrenheit" seinerzeit einen großartigen, vielversprechenden Start hin, an den sie, IMO, narrativ nie so recht anknüpfen konnten - bis jetzt. "Detroit" ist, nach meiner bescheidenen Meinung, das Spiel des Jahres geworden welches es geschafft hat Naughty Dogs Geniestreich "The Last of Us" vom narrativen Königsthron zu stoßen. In drei zunächst separaten Handlungssträngen steuern wir drei unterschiedliche Figuren, deren Ziele zeitweise ganz konträr laufen und den Spieler in echte Gewissenskonflikte stürzen, zum Beispiel wenn wir praktisch gleichzeit Kara steuern, den Androiden auf der Flucht, die ein kleines Kind in sicherheit bringen möchte, und Connor, den Polizei-Androiden dessen Aufgabe darin besteht diese Androiden zu jagen und damit in ihren Tod zu führen...
Wer eine Konsole sein eigen nennt und auf narrative Spielstränge steht, die nicht zwingend positiv enden, dem lässt sich "Detroit" nur wärmstens empfehlen, es wird in nächster Zeit kaum besseres kommen und setzt die Messlatte für Naughty Dogs kommendes "The Last of US 2" sehr hoch an.



Zitate 2018:

Als passender Start, eine großartige, tragische Eröffnungszeile:
'The Moonlight Sonata' envelops me again, and my mind follows its slow progression, returning me to a land so small and hungry, it devours its inhabitants, first sheltering them, then soaking in their blood.
Victoria Avilan, A Small Country about to Vanish


 "His pace quickened as her fingernails raked along the skin of his back, her gasps of pleasure an aphrodisiac as his heart pounded through every pore of his skin.       
She cried out a second time and he was indestructible.       
And then he answered with her name on his lips and he was destroyed."
Donna Alward, Sold to the Highest Bidder



 Das nächste Zitat ist mir dieser Tage erst auf twitter begegnet.
Eine Erinnerung daran das Terry Pratchett nicht nur ein herausragender Komiker war, sonder auch ein zutiefst menschlicher Philosoph:
Humans need fantasy to be human. To be the place where the falling angel meets the rising ape.
Terry Pratchett, Hogfather



 Zumeist habe ich es nicht mit moderner Prosa, aber ab und an trifft man doch auf Perlen.
Diese stammt aus einer Our Shared Shelf Runde:
the next time he
points out the
hair on your legs is
growing back remind
that boy your body
is not his home
he is a guest
warn him to
never outstep
his welcome again
Rupi Kaur, Milk and Honey


Statistik 2018:
 









2019 wants:

 Ich habe es Eingangs schon angeschnitten, für 2019 steht auf jeden Fall Tanya Huff auf dem Programm, ich habe sie inzwischen viel zu lange vernächlässigt.
Und natürlich Amy Harmon.
Sarah J. Maas Catwoman ist fest eingeplant zum Kauf, außerdem Wonder Woman für meinen Bruder.

Und dann bin ich da auf eine YA Anthologie gestoßen die im nächsten Jahr herauskommen soll welche einfach zu Verlockend klingt: 
His Hideous Heart (Flatiron Books, Sept. '19), versammelt aktuelle YA-Autoren (unter anderem Rin Chupeco und Kendare Blake) die den klassischen Geschichten von Edgar Allan Poe ihren persönlichen Spin geben.
Ich bin gespannt.


Donnerstag, 12. Juli 2018

tucking fypos



 Niamh Murpy's selbst verlegtes Escape to Pirate Island (2017, NIM Publishing) präsentiert uns eine wunderbare Abenteurgeschichte, dank fehlendem Buchstaben mit Steampunkperückenträger (ca. S.76):

 He was a short man, barely taller than Lily in her heels and far shorter than the overbearing Kingsley, even with his puffed-up, powered wig and tricorn hat perched perfectly on the centre of his head, he only came up to the Quartermaster’s nose.

Sonntag, 3. Juni 2018

tucking fypos


Von meiner derzeitigen Lektüre, die Heldin scheint wahrhaft ungewöhliche Fähigkeiten aufzuweisen.
(Fiddlehead Press, 2018):
 She narrowed his eyes at him. “Well then I suppose the stories I’ve heard about the Faie being a cruel race are all true.”


(The Merrow’s Golden Ring, by Sara C. Roethle)

Freitag, 6. April 2018

tucking fypos

 Mit Freude habe ich festgestellt das maritim die guten alten Larry Brent Romane von Dan Shocker als eBook wiederaufgelegt hat. Leider merkt man allerdings das diese mit einer Texterkennung eingelesen wurden, eine welche zum Beispiel aus "vorn" gerne "vom" macht und die Diskotheken ganz ungeplant zusetzt:
 "Von den geplagten sechzig Diskotheken waren vier bereits in vollem Betrieb. Und es zeichnete sich ab, was Finanzberater und Marktforscher zuvor errechnet hatten: Die Sache schien zu einem Geschäft zu werden."
 (Homunkula, Luzifers Tochter, ca. S. 31)

Freitag, 16. März 2018

Bird & Sword








Bird & Sword, Amy Harmon
(LYX, 2017)


Klappentext:
"Schlucke, Tochter, die Worte, die dir auf den Lippen liegen. Halte sie bei dir, auch wenn sie noch so viel wiegen.
...
Du wirst nicht reden, wirst keine Worte geben, wirst weder Himmel noch Hölle befehlen. Du wirst erblühen und nach Wissen streben. Schweige, Tochter, bleib am Leben."
 Kurz bevor sie unter dem Schwert des alten Königs stirbt, spricht die Mutter der kleinen Lark diese letzten Worte aus um ihre Tochter zu schützen.
 Im Lande Jeru ist Magie eine Todsünde, und Larks Gabe der Worte könnte sie ebenfalls das Leben kosten. Ihrer Stimme beraubt, wächst das Mädchen fortan wie in einem goldenen Käfig auf, denn durch den selben Fluch, der Lark die Stimme nahm, ist das Leben ihres Vaters an das ihre gebunden.
 Dreizehn Jahre nach jenem schicksalhaften Tag kommt der junge König Tiras an den Hof ihres Vaters. Da dieser seiner Treuepflicht nicht nachgekommen ist, nimmt Tiras Lark als Friedgeisel mit in die Hauptstadt. Denn der König braucht jeden Mann im Kampf gegen Vogelbestien, die das Land heimsuchen. Obwohl Lark eine Gefangene ist und den König zunächst fürchtet, begreift sie rasch, dass er nicht wie sein grausamer Vater ist.
Und bald geschieht etwas unfassbares – Tiras kann sie auch ohne ihre Stimme hören. Zwischen ihnen scheint ein geheimnisvolles Band zu existieren. Lark erkennt, dass der junge König ebenso wenig frei ist wie sie und dass die Liebe womöglich die einzige Waffe ist, die ihrer beider Ketten sprengen kann.


 Vorab sei gesagt, ich mochte Bird & Sword sehr. Die Geschichte hatte (für mich) Schwächen, zu denen wir gleich kommen, aber es ist Amy Harmon und bei Gott (no pun intended) ich glaube nicht das sie etwas Schreiben könnte das mir nicht gefallen würde.

Ein wenig Kritik am Werk:
 Bird & Sword ist Amy Harmons erstes reines Fantasywerk, so weit ich dass weiß, und ich hätte mir gewünscht sie wäre bei ihrem Weltenaufbau zu Beginn etwas mehr in das Detail gegangen. So gibt es in den ersten Kapiteln leider ein paar kurze Passagen bei denen ich aus dem Lesefluss gerissen wurde.

 Da wäre zum Beispiel die erste Begegnung mit den Volgar* von denen wir zunächst eine nur wenig hilfreiche Beschreibung geliefert bekommen:
Die Volgar kreischten wie Möwen. Sie waren eine Kreuzung zwischen Mann und Vogel, nur zehnmal so groß.
 „Zehnmal so groß“ als was genau?

 Auch das Setting erschien mir lange etwas Vage gehalten, so das ich bis zur etwa Mitte des Buches meine Vorstellung von der Welt in der Lark lebt ständig aktualisieren musste, was mich aber beim Lesen wirklich befremdet hat ist die Tatsache das dies zwar eine Mittelalterliche Welt ist, Lark aber an einer Stelle von Viren spricht...
 „Kjell!“, rief Tiras. „Schaff sie hier raus!“
 Die Tür blieb verschlossen.
 „Kjell! Ich bringe dich um!“, drohte der König.
 Aber offenbar glaubte Kjell ihm nicht oder vielleicht wollte er, dass wir beide starben. Ich fragte mich, ob König Tiras an einer ansteckenden Krankheit litt, womöglich einem tödlichen Virus, das mich umbringen würde, nachdem es ihn umgebracht hatte.
 Zu keinem weiteren Zeitpunkt, weder davor noch danach, gibt es einen Hinweis darauf das die Bewohner dieser Welt über irgendwelche Kenntnis mikrobiologischer Vorgänge verfügen...


 Mit den männlichen Charakteren, mit einer Ausnahme, und besonders dem romantischen Helden der Geschichte, König Tiras, wurde ich nur schwer warm. Obgleich man Tiras zugestehen muss das er sich um Larks Liebe zum Ende hin durchaus bemüht und sich diese redlich verdient, und obwohl man im weiteren anführen muss das Amy Harmons Charaktere grundsätzlich in kein Schwarz/Weiß Muster passen und stattdessen mit realistischen Ecken und Kanten daherkommen, gibt es eine Passage im Buch welche ich ihm, im Gegensatz zu Lark, nie so recht verzeihen wollte, nämlich wenn er seine gehobene Stellung betont und Lark zu verstehen gibt:
„...weil ich König bin. Und es deine Pflicht ist, mir zu Gefallen zu sein.“
 Nicht dass es dazu kommt, aber das nennt sich im Mindestmaß sexuelle Nötigung und beim Namen genannt Vergewaltigung. Dass Tiras als ein Mann dargestellt wird der offenbar nichts dabei findet einer Frau mit sexualisierter Gewalt zu drohen, und sei es auch ohne wirkliche Handlungsabsicht, zeichnet ein sehr bedenkliches Bild von seinem Charakter und von seinem Selbstverständnis als Herrscher.
Er ist wahrhaft weit weniger von seinem Vater entfernt, als er selbst sich glauben machen will im Buch.

 Auf der Plusseite für die Autorin muss ich an dieser Stelle aber auch erwähnen das Amy Harmon hier eine sehr klare Aussage trifft die gerade im Young Adult / New Adult (ganz zu schweigen von Dark Romance) Feld wie es mir scheint gerne übergangen wird:
 Sexuelles Verlangen ist nicht gleich bedeutend mit Zustimmung. Lark, die sich von Tiras durchaus sexuell angezogen fühlt und dies zu diesem Zeitpunkt auch schon angelegentlich erkennen ließ, macht dieses ihm gegenüber unmissverständlich klar. Womit wir eigentlich schon bei den Stärken von Amy Harmons Werk im allgemeinen und Bird & Sword im Besonderen sind:

 Abseits der oben angeführten Punkte hat mich das Buch hervorragend unterhalten. Amys Schreibstil erweist sich auch in der Übersetzung als angenehm fließend. Bird & Sword schafft bereits auf den ersten Seiten eine Atmosphäre in der man sich gerne verliert, entführt uns ins in eine Welt aus der man nur unwillig wieder zurückkehren mag.
 Und auch wenn das vage Setting einer meiner Kritikpunkte ist, auf eines macht die Autorin uns sehr früh aufmerksam, das dies ein Märchen ist, angesiedelt in einer Märchenwelt bevölkert von Prinzen und Prinzessinnen, erfüllt von Magie und Flüchen.
 Wer sich für Romantik nicht erwärmen kann, dem wird Bird & Sword zu gefühlsduselig daher kommen, die sich langsam entwickelnde Romanze zwischen Lark und Tiras steht klar im Mittelpunkt der Erzählung, denen aber die sich für Märchenneuinterpretationen oder einfach nur märcheninspirierte Erzählungen begeistern, kann ich das Buch nur Empfehlen.

 So wenig ich Tiras mochte, ein Mann der eine junge Frau entführt um den Dienst ihres Vaters zu Erpressen kann beileibe kein Mann von hoher Ehre sein, so leicht wickelte mich Lark um ihren Finger. Sie wirkt zugegebener Maßen naiver als andere Heldinnen der Autorin, aber es ist gleichermaßen die geradezu kindliche Freude und Begeisterung mit der sie Bücher und das Lesen für sich entdeckt, wie ihr wachsendes Selbstbewusstsein was einen als Leser sich verlieben lässt.
 Das Herz und die Seele das Buches jedoch liegen ganz in einer Nebenfigur der Geschichte: Boojohni. Ein Troll im Dienst von Larks Vater der ihr, nach dem Tod ihrer Mutter, als Väterlicher Freund und Ratgeber zur Seite steht.
Ohne ihn wäre die Erzählung definitiv ärmer.

 Einen gut eingesetzten Prolog, sagt man, erkennt man unter anderem daran dass er mehr ist als nur Vorgeschichte, ein gelungener Prolog ist integraler Teil der Erzählung welcher erst zum Ende sein Geheimnis preis gibt, und diese Karte spielte Amy Harmon in Bird & Sword, für mich zumindest, mit Bravour. Das ganze Buch über dachte ich schon alles über Tiras Fluch zu wissen, bis zum Ende hin alles wieder auf den Prolog zurückkehrt und eine wenig beachtete Passage sich als Schlüssel zur Geschichte erweist mit der alles noch einmal verändert wird...

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* Deren Name mich jedes mal unwillkürlich an Flash Gordon denken ließ, inklusive Queen Erkennungssong und Brian Blessed als Prinz Vultan von den Vogelmenschen.

Donnerstag, 8. März 2018

tucking fypos

Meine Tageszeitung ist ein wahres Füllhorn an ungewöhnlichen Meldungen, jüngst erst berichtete man dort von der Südwet Fraktion der CDU.
Doch der Hinweis auf einen umgekehrten Medusaeffekt... nun ja, er hat aber schon recht, der Kommentator, es würde mich ganz schön stressen wenn mein Chef nur einer würde, von mehreren ganz zu schweigen:


Montag, 12. Februar 2018

Me, as an artist

 Eigentlich sollte ich ja hier über Bücher quatschen, aber mit dem Schreiben habe ich es gerade nicht so. Deshalb, for something completely different, gibt es eben einen Post zu meinem jüngsten, endlich fertiggestellten Cover Projekt:

Weird Werewolf Tales
 
 Für eine größere Ansicht in früherer Version: Deviant Art
 
 Das Bild ist ein Coverentwurf für eine Sammlung an Werwolf Geschichten aus alten Weird Tales Magazinen welche ich gerade Stück für Stück durch ein Textverarbeitungsprogramm jage um sie dann im eBook Format zu sammeln.

 Im großen und ganzen bin ganz zufrieden damit wie das Bild herausgekommen ist. Mein größtes Problem war die einzelnen Elemente einigermaßen realistisch zu kombinieren, eine Aufgabe die an den Füßen des Models leider hatnäckig gescheitert ist, weshalb ich sie letzlich unter dem Titel versteckt habe.

 Mit dem Titelzug bin recht zufrieden, es ist nicht ganz einfach (für mich zumindest) einen Titel in Photoshop sauber in den Hintergrund zu integrieren. 
Man merkt eventuell das ich das "Weird" aus dem Titel habe fallen lassen - es hat einfach nicht dazu gepasst.


 Wenn ich für mich selbst ein Cover entwerfe gibt es zwei Kriterien an die ich mich zu halten versuche, das erste habe ich von einer Seite übernommen die über die Gestaltung von Covers im Allgemeinen und Romance Covers im besonderen im Digitalen Zeitalter sprach, das zweite ist einfach nur persönliche Präferenz:

 Erste Regel:
 
 Ein Cover muss auch als Tumbnail funktionieren, und sollte sich aus der Masse abheben. 
Ich denke da schneidet es ganz gut ab. Man kann Titel und Illustration immer noch klar erkennen und die Farben sorgen für einen auffallenden aber harmonischen Kontrast.





 Zweite Regel:
 
 Da ich meine eigenen Covers natürlich für meinen eBook Reader gestalte, gilt das diese auch im Grayscaleformat wirken müssen.
Hier musste ich leider Abstriche bei der Lesbarkeit hinnehmen, da ich von der (ursprünglich Blutrot gehaltenen) Farbgebung des Titels nicht abweichen will. Leider ist rote Schrift auf roten Blättern in Grau nicht sehr gut zu unterscheiden... (wer hätte es Gedacht?)

Dafür bin mit den anderen Effekten zufrieden, wie den Kerzenflammen und den leuchtenden Wolfsaugen.
 
 
 Ein Geständnis noch, so ganz unter uns:
Ich gehöre zu den Menschen die der Unart frönen mit dem viel lamentierten Dropshadow zu arbeiten wenn ich in Photoshop einen Titelzug generiere. Es ist schlicht die einfachste Art die ich kenne einen Schriftzug harmonisch in ein Bild zu integrieren und gleichzeitig besser hervorzuheben.

Credits:
Model - MJ Ranum
Wolf - Dennis Matheson, PNG file ITSDura
Backdrop - Malleni Stock 
Font - Apocalypse Now, von Jens R. Ziehn

Samstag, 3. Februar 2018

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 23

Nenne den besten Thriller den du je gelesen hast.


Thomas Harris' Roter Drache.
Hannibal Lector, der hier nur eine Gatrolle hatte, mauserte sich zwar zum Star in Harris' Erzählungen, aber Francis Dolarhyde ist IMO als Character komplexer angelegt. Bei diesem lag die Kunst tatsäclich darin wie Harris uns ein Monster einerseits präsentiert und zugleich ein mögliches "happy-end" für ihn in den Raum stellt.
Die zweite Verfilmung des Romans ist dabei, abgesehen vom sehr stark abgeänderten Ende, tatsächlich ebenfalls ganz gut gelungen.



Aus welchem Film stammt der beste Filmanfang oder das beste Filmende?


Ich finde die Eröffnungssequenz aus John Schlesingers Das Ritual absolut gelungen.
Geschickt wird hier in den Eingangseinstellungen mit dem Milchwagen und dem joggenden Michael Sheen ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung ausgelöst, welches schließlich in unerwarteteter Weise eingelöst wird.

Montag, 29. Januar 2018

Humphrey Bogart und seine Filme

 Diese Jahr habe ich mir endlich Warner Brothers' Humphrey Bogart - The Essential Collection Box als Weihnachtsgeschenk gegönnt:


 Der Schuber hält in sechs slimcase Doppel DVD-Boxen 24 der Filme die Bogey im Laufe seiner Karriere mit Warner Brothers gemacht hat. 
 Für umgerechnet etwa 4.-€ je Film bekommt man die Box inzwischen zu einem Preis über den man nicht meckern kann. Ebenfalls nicht meckern, von meiner Seite, lässt sich über die Qualität der DVDs. Zwar gibt es auf Amazon ein paar Kritiken die mir Sprgen machten, da ist von DVDs die nicht korrekt laufen die Rede, sowie von falschen Versionen innnerhalb der Box. Scheinbar enthielten die ersten Ausgaben anstelle von The Treasure of the Sierra Madre respektive von The Big Sleep, deren Bonusdisks aus den jeweiligen Doppel-DVD Editionen, im Falle von Treasure eine DVD nur mit Bonus Featuretts, im Falle von Big Sleep die unveröffentlichte Erstfassung des Films, welche erweiterte Handlungsszenen enthielt, dafür weniger Szenen mit Bogey co-star Lauren Bacall.


 Zusätzlich zu den Film DVDs gibt es eine Bonus Disk, welche eine neue Doku über die Warner Studios enthält. Für die Film DVDs wurden Doppelseitige Double-Layer DVDs verwendet, diese sind tatsächlich berüchtigt für ihre Fehleranfälligkeit (meine V-The Visitors Box enthält leider so ein fehlerhaftes Exemplar), aber die Filme zeigten auf meinem PS3-Player keinerlei Auffälligkeiten.

 Interessant für deutsche Fans zu erwähnen sind noch zwei Dinge zu den Disks:
Zum einen kommen ein paar von ihnen mit der typischen Copyright-Warnung in Chinesisch (eventuell Japanisch, so genau kann ich das nicht unterscheiden) was auf Import* Ware hindeutet. Zum anderen sind nur drei der enthaltenen Disks bei mir in RC1 (nur USA / Canada) Codiert gewesen, der rest dürfte eine RC 0 (alle Regionen) Codierung sein.

 Wie es Fans schon von der Casablanca Ultimate Collector's Edition kennen, kommt auch The Essential Collection mit ein paar netten Zugaben:


 Es gibt ein Booklet in dem alle enthaltenen Filme kurzangerissen und mit einer oder zwei historischen Anekdoten versehen, sowie Filmbildern und in einzelnen Fällen dem Originalplakat illustriert dargestellt werden. Sowie einen Umschlag mit Plakat-, Aushangfoto- und Korrespondenzreproduktionen.

 Zur Auswahl der Filme, es sind natürlich die üblichen Verdächtigen enthalten:
Casablanca, The Treasure of the Sierra Madre, Key Largo, High Sierra, also seine besten Arbeiten für Warner, aber leider wenig von seinen unbekannteren / seltener gezeigten frühen Arbeiten für die Warners.
Diese, so habe ich inzwischen herausgefunden, hat das Studio zum Teil in einer Reihe die sich Warner Archives nennt veröffentlicht, vielleicht wenn sich diese Box gut genug verkauft hat, gibt es auch davon einmal eine Boxversion - ich würde es mir wünschen.

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*Da die DVDs aus den USA stammen macht dass wohl Import-Import Ware daraus.


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Zur Einstimmung auf die Filme habe ich mir eines der Bücher welche sich in meinem Regal tummeln erneut zu gemüte geführt. Hierfür fiel meine Wahl auf Alan G. Barbour's Humphrey Bogart aus der Illustrated History of the Movies Reihe:









Humphrey Bogart, Alan G. Barbour
(Star Books, 1973)


 Über Barbours Buch, welches in deutsch als Teil der Heyne Filmbibliothek veröffentlicht wurde, lässt sich leider nur wenig gutes sagen. Das Vorwort ist recht witzig gelungen
As social history, movies reflect our changing tastes, styles, and ideas.
...
To our edification, they show us how we felt about marriage in the twenties, crime in the thirties, war in the forties, big business in the fifties, and youth in the sixties. (Presumably future filmgoers will know how we felt about sex in the seventies.)
 Ganz nützlich ist noch die Filmographie auf den letzten Seiten welche zu den Filmtiteln das Produktionsjahr, den Regisseur und die Buchvorlage, wenn es eine gab, nennt. Sowie eine kurze Anmerkung zu Bogeys Rolle im Film enthält.

 In dem was das Buch eigentlich ausmachen sollte, als ein kuzer Primer für Bogeys Filme zu dienen, fällt es leider weitgehend durch. Manche der Inhaltsangaben sind unzureichend oder direkt Fehlerhaft, Rollenzuschreibungen sind inkorrekt und Charakterbeschreibungen gehen schon mal am Film vorbei.

 Mehr als nur einmal stellte sich mir beim Lesen die Frage ob Barbour sich überhaupt die Mühe gemacht hat die Filme welche er Bespricht, soweit möglich, auch anzusehen. Besonders im Fall von Casablanca schreibt er einen solch haarsträubenden Unsinn, das dies mehr als Fragwürdig scheint.

 Dass er Claude Rains Figur des Captain Renault unterstellt ein Gefühlsmensch zu sein, der Charakter ist im Film ein Opportunist reinsten Wassers, könnte man noch Rains' hervorrgendem Schauspiel zuschreiben. Rains spielte den Renault mit solch perfekt öligem Charme, das es schwer ist sich seiner Faszination (für sich selbst) zu entziehen. Aber das er in zum Major Renault macht?
Hier haben sowohl der Autor als auch der Editor ihre Arbeit nicht getan.
Auch die Darstellung, im Text, der von Peter Lorre gespielten Rolle als ein Freund von Rick, geht am Script vorbei:
Ugarte: "You despise me, don't you?"
Rick: "I gave you any thought, I probably would.
"
 
  Das Barbour manche Filme lobt welche im Grunde eher sehr mäßig daher kommen, The Black Legion zum Beispiel leidet an einem betont belehrenden Script, etwas das Barbour seltsamerweise dann The Roaring Twenties starkt ankreidet, dafür aber andere praktisch verreisst, zum Beispiel Bogeys Weihnachtskomödie We're no Angels, lässt sich selbstverständlich auf unterschiedlichen Geschmack zurückführen, nur das der Autor seinen etwas zu stark einfliessen lässt, für ein Sachbuch, nur so nach meinem Geschmack.

  Fans von und solchen die sich neu für Bogarts Werk interessieren würde dazu raten lieber nach Clifford McCartys Buch zu suchen, welches auch Barbour als Grundlage diente und in erweiterter Fassung bei Goldmann auf deutsch erschien. Das Layout ist hier übersichtlicher gehalten, alle Filme werden direkt mit den Relevanten Produktionsdaten vorgestellt und die Inhaltsbeschreibungen sind neutraler, aber wichtiger noch Faktisch richtig.


Sonntag, 28. Januar 2018

Me, as an (featured) artist

 Ich habe ja anfang des Jahres schon einmal über Cathleen Tarawhiti's Cover Contests auf der deviant art Seite gesprochen, und das sie eines meiner Werke akzeptiert hat.

 Ein zweites ist nun auf ihrer Webseite gelandet:

Faith
 

Finale Version hier.
Größere Version auf meiner deviant art Seite.

 Cathleens Fotografie war in diesem Fall eine Steilvorlage welche einfach nach einem religiösen Motiv verlangte (Full diclosure: Ich bin selbst nicht besonders religiös). Das gedachte Zentrum des Bildes wäre in diesem Fall natürlich der Punkt  an dem sich der Blick der Frau und der von Jesus herab auf sie "treffen".
Ich bin persönlich ganz Stolz auf das Bild, der für den Hintergrund verwendete Ausschnitt einer Kirchenfensterfotografie, harmoniert, nach meiner bescheidenen Meinung, perfekt mit Blick und Pose des Models und drückt damit einen der Glaubensgrundpfeiler aus, den Glauben und die Hingabe an Jesus als Erretter.

Montag, 15. Januar 2018

Cover Monday

 Cover Monday präsentiert von Moyas Buchgewimmel.


 Im neuen Jahr gibt es mal wieder einen Cover Monday Beitrag von mir.
My Best Friend's Excorcism ist eine in den späten 80ern angesiedelte Horrorparodie des Autors von Horrorstör. Der Titel spielt mit dem populären Christlich okkulten Horrorfilm der ausklingenden 70er (u.a. Omen, Der Exocist) welcher in den 80ern jedoch schnell an Bedeutung verlor und erst eine Dekade später wieder kuzrzeitig auflebte.

Passend hierzu Zauberte der Illustrator Hugh Fleming eine perfekte Kopie eines 80er Jahre Horrorvideocovers (Mit Be Kind Please Rewind / Kassette Bitte Zurückspulen Aufkleber).
Der Pastellstil erinnert mich persönlich an ein paar Arbeiten von Drew Struzan (u.a. Zurück in die Zukunft).
Besonders liebe ich bei diesem Motiv die leuchtenden Krähen Augen, man kann sich die billigen Computereffekte (leider auch ein 80er Markenzeichen) bereits plastisch vorstellen.

 Für jene die mit dem Horrorfilm der 80er weniger Vertraut sind:
Dieser lässt sich grob in zwei Grundströmungen unterteilen, die frühen 80er welche ein Erbe des 70er Slasher und Exploitation Films waren (Sex und Gewalt) aus dem unter anderem Freitag der 13 hervorging und die verspielten späten 80er welche sich eines stark Comicorientierten Stils bedienten, welcher sich unter anderem im Übergang wiederfindet in Freitag der 13 Teil 6 - Jason Lebt, nicht selten wilde Genremischungen boten und ganz generell meist weit mehr Spaß machten als inhaltlichen Sinn. :D

 Stilprägend für diese Dekade sind Namen wie Sean S. Cunningham, John Carpenter, David Cronenberg und Wes Craven, doch der klassischste Stellvertreter dürfte Charles Bands kurzlebige Firma Empire International Pictures sein.



Dienstag, 9. Januar 2018

Goodreads Ad II

....die Kette der Mysterien ist endlich enthüllt in einem erwarteten Ende.


Ich habe das ganze lose unter Druckfehler abgelegt, aber wer weiss, vielleicht handelt es sich ja auch um einen seltenen Fall des truth in advertising, oder um eine geniale marketing Strategie welche sich bewußt gegen die zahllosen unerwarteten Enden stellt?

Sonntag, 7. Januar 2018

Unvergesslich!







Unvergesslich!, Heike Abidi und Anja Koeseling (Hrsg.)
(Eden Books, 2017)

 28 wahre und wildromantische Geschichten von der ersten Liebe...

 Nun genaugenommen sind es 28 zum Teil wahre Geschichten und nicht alle handeln von der ersten Liebe. Tatsächlich bin ich versucht zu sagen das der Begriff Liebe hier weit gefasst wurde, und von der ersten Schwärmerei bis zur großen Liebe reicht.
Dann aber wieder, wer bin ich schon, anderen Vorschreiben zu wollen was Liebe ist, verwahre ich mich doch selbst streng hiergegen.

 Also, noch mal von vorne.
Unvergesslich! ist Teil einer Anthologien Reihe der Autorinnen Heike Abidi und Anja Koeseling welche teils wahre Kurzgeschichten zu unterschiedlichen Themen (Urlaub, Arbeit, Feiertage) versammeln, Herausgegeben im Eden Books Verlag welcher Teil der Edel Germany GmbH ist. In 28 meist humorvoll erzählten Geschichten präsentiert sich hier das Thema Liebe in all seinen unterschiedlichen Facetten.

 Wie es mit Kurzgeschichten Sammlungen so ist, kann einem nicht immer alles gleich gut gefallen (die Anzahl derer welche für mich diese Hürde nehmen konnten lässt sich bei mir an einer Hand abzählen und wurden vermutlich alle von Martin H. Greenberg herausgegeben). Es ist sicherlich keine einfache Aufgabe, Geschichten auszuwählen welche ausreichend variieren um sich nicht zu einem Einheitsbrei zu vermengen, aber zugleich stilistisch nicht zu sehr ausschweifen so das ein durchgängiges Lesevergnügen gewahrt bleibt. Auch wenn es einzelne Geschichten gab welche meinen Geschmack nicht trafen (dafür aber den meiner Mitleserinnen, und vice versa gefielen auch nicht jeder die Geschichten die ich in der Sammlung besonders mochte), möchte ich gleich einmal festhalten, dass die beiden Herausgeberinnen ihre Arbeit meines Erachtens nach sehr gut gemacht haben. Der Band hält mühelos was man sich von einer solchen Sammlung versprechen darf.
 Die sich Gesamtthematisch mit der Liebe befassenden Geschichten sind noch einmal in unterschiedlichen Unterthemen zusammengefasst, welchen jeweils eine kurze, sympathische Einleitung vorangeht.
So liest man sich beginnend mit Geschichten über Jugendliebe und –verliebtheit, über Liebesausnahmezustände und Liebeswirren, bis hin zur Herbstliebe die sich als nicht minder süß und aufregend erweist.
 Geschichten die den Blick Nostalgisch zurück wenden, sich des Hier und Jetzt erfreuen oder Hoffnungsfroh vorausblicken lassen.

 Wie erwähnt, stilistisch ist natürlich nicht alles aus einem Guss.
 Es gibt Geschichten die eleganter und unterhaltender daher kommen als andere (Akram El-Bahay sticht zusammen mit Olaf Köhler hier meiner Meinung nach als Erzähler besonders hervor) und eben auch solche die ich nur angelesen und dann rasch überblättert habe (wobei sich letztere in kleinem Maß bewegen, und wie gesagt, auch diese fanden ihre Liebhaber unter der Leserschaft). Interessanterweise sind den Geschichten keine Autorennamen vorangestellt, was für mich zum Beispiel bei den Geschichten Schockverliebt und Junggesellenabschied für eine gewisse Überraschung sorgte, da diese beiden inhaltlich doch sehr unterschiedlichen Geschichten tatsächlich aus der Feder der selben Autorin stammen.
 Im Abschluss gibt es zwar zu jedem Autor ein Kurzprofil, doch nicht alle verraten wer was geschrieben hat.

 Zudem rundet ein sogenannter Neurointuitiver Psychotest das Leseerlebnis ab.
 Nachdem ich nun Seitenweise in Erinnerung schwelgte und mich ganz dem Gefühl der Liebe hingab, illustrierte Ihre Wahrheit über die Liebe mittels einer kleinen Sammlung an Zitaten, welche dann noch einmal in einen Kontext gestellt werden, unterschiedliche Ideen über die Liebe und drängte ganz unaufdringlich dazu sich noch einmal ganz persönliche Gedanken zum Thema zu machen.

 Für mich eine sehr gelungene, unterhaltsame, meist positive, oft hoffnungslos romantische Lektüre.

 Als Leseempfehlungen hervorheben wollte ich (in Reihenfolge ihres Auftritts), die folgend Geschichten:

Auf Immer und Ewig
– Die erste Geschichte der Sammlung und gleich ein wunderbar Blick auf das Jungsein. Das diese Geschichte im Nahen Osten angesiedelt ist verleiht ihr einen zusätzlichen Reiz.

Der erste Kuss
– Die Nöte eines Vaters der sich mit der ersten Liebe der eigenen Tochter konfrontiert sieht und zu gar hinterlistigen Mitteln greift um das junge Paar auseinanderzubringen.

Kreuze an: ja, nein, vielleicht
– Vom Kreuz mit den Emotionen, wenn sich alle um einen herum verändern und man die Welt nicht mehr versteht.

The First Cut is the Deepest
– Wer liebt, der macht sich verwundbar und zur ersten Liebe gehört leider allzu oft auch ein gebrochenes Herz.

Happy Valentine’s Gay
– Meine ganz persönliche Lieblingsgeschichte aus der Sammlung.
 Es roch nach Schnee, als ich aus dem Auto stieg und mir den Schal so fest um den Hals zog, dass er sich fast wie der Strick eines Galgens anfühlte.
 Happy Valentine's Day! Happy? Da war ich mir so gar nicht sicher. Genau wie vor zwanzig Jahren war am Himmel keine einzige Schneeflocke auszumachen. Die feigen Biester hielten sich wieder versteckt. Dabei hätte ich himmlische Unterstützung dringend brauchen können - hier am Brunnen auf dem Marktplatz - an dem Ort, an dem wir uns früher immer getroffen hatten. Abend für Abend...
Wenn sie nur eine Geschichte daraus lesen wollen, lassen sie es diese sein. Der Autor verbindet Witz und Tragik, Heiterkeit und Sentimentalität in einer wunderbaren Erzählung über Liebe und Freundschaft.
Die perfekte Feelgood-Story.


Mein üblicher Dank an:
Lovelybooks für die Leserunde,
Heike Abidi und die respektiven Autoren für die Begleitung der Leserunde,
den Eden Books Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Montag, 1. Januar 2018

Der gute Zweck

IMBONGI - Voices-for-Africa 

 

Auf den Chor Imbongi - Voices for Africa bin ich vor längerer Zeit einmal über einen anderen Buchblog gestoßen, und habe mir die Seite damals markiert, sie aber dann ein wenig aus dem Blick verloren (ja, das passiert mir Regelmäßig).

Beim durchgehen möglicher Kandidaten für meine traditionelle Spende - neben jenen für die üblichen Verdächtigen - bin wieder auf deren Website gelandet und dabei viel mir eines diesmal besonders in das Auge:

Projekt eSitjeni (Swaziland)

Zu Swaziland, könnte man sagen, habe ich eine gewisse sentimentale Verbindung. Eine ehemalige Geschäftskollegin, die mir sehr viel bedeutet und immer einen Platz in meinem Herzen einehmen wird, wurde dort geboren.

Leider, wie dies so ist, hat die Firma bei der wir gearbeitet haben dicht gemacht und man hat sich aus den Augen verloren. Aber ja, ich denke auf eine Weise Schulde ich dem Land etwas, für eine Wunderbare, warmherzige Frau die mein Leben bereichert hat.

 
Spendenkonto:
Sparkasse Rhein-Neckar-Nord
Konto 38576453
BLZ 670 505 05
IBAN: DE 95670505050038576453
SWIFT: MANSDE66XXX
Voices for Africa e.V.