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Sonntag, 31. Dezember 2017

Weil's so Tradition ist...

... der Jahresüberblick:

 Das unbestrittene Highlight dieses Jahres ist für mich das Cathleen Tarawhiti eine meiner Photoshoparbeiten als hinreichend empfunden hat um sie in ihrer Coverwebsite aufzunehmen: In my defense...
Sollte es dort tatsächlich einen Abnehmer finden wäre dies immerhin meine Zweite hoch offizielle Coverarbeit - nun vermutlich sollte ich meinen Brotjob dafür lieber nicht an den Nagel hängen, bin trotzdem stolz wie Oskar. :D



Dies waren meine Bücher des Jahres (gelesen in '17)

Sarah Beth Durst, The Reluctant Queen, ist Fantasy vom Feinsten, in einem originellen Setting mit starken Heldinnen, aber einem etwas offenen Ende welches einen nötigt auch den letzten Teil zu lesen, The Queen of Sorrow soll nächstes Jahr herauskommen. Zu dem ist dies der zweite Band in der Trilogie und beinhaltet damit gewisse Spoiler für den ersten Band, man sollte also tatsächlich mit The Queen of Blood (dt. Die Blutkönigin, bei penhaligon) beginnen.
Robert Sheckley, Fütterungszeiten unbekannt, war Teil meiner diesjährigen Re-Reads, aber Sheckley ist und bleibt hervorragende Unterhaltung, "wie Voltair mit Soda" wie es seinerzeit bei Bastei verlautete, und ist deshalb Teil meiner Highlights für dieses Jahr.



Weitere Lesehighlights in '17:

Hier stehen wiedereinmal meine üblichen Verdachtigen: Donna Alward und Seanan McGuire.
Donna lieferte mit The Playboy Prince and the Nanny eine Geschichte die genau das bietet was man von einer Royal liebt Bürgerliche Geschichte eben so erwartet, wenig überraschend aber ungemein unterhaltsam.
Bonus: Der Royal in Frage ist der Bruder der Heldin aus The Rancher's Runaway Princess, einer meiner erklärten Lieblingsromane aus der Feder der Autorin.

Seanan McGuire liefert uns die Geschichte von Alice Healy und Thomas Price als kostenlose Downloads, Target Practice heisst das aktuelle Highlight und kommt als stehende Empfehlung für alle Fans von Urban Fantasy mit jugendlichen Heldinnen.




Die Enttäuschungen in '17:

 Vorab: Es gab schlimmeres als die unten aufgeführten Bücher, zum Beispiel Andrew Klavan's unterirdischer Werewolf Cop - doch von denen erfuhr keiner den selben Hype wie die aufgeführten.
 Mit hohen, wohl zu hohen, Erwartungen ging ich an Stephanie Perkins' Anna and the French Kiss heran, welches ich dann aber nach einem drittel abgebrochen habe. Mir war das ganze zu sehr Chick-Lit, zu sehr ein Mean Girls in Paris. Auch Stephen Kings von Fans und Kritik hochgelobter Auftakt zum Dunkler Turm Zyklus konnte mich persönlich nicht überzeugen. Die Geschichte ist dünn, der Anti-Held ein Frauenhasser und das Ende nichtssagend. Algis Budrys Roman Projekt Luna ist Teil der Heyne Science Fiction Bibliothek und war ein weiterer meiner diesjährigen Re-Reads. Konnte mich dessen Prämisse in meiner Jugend noch begeistern, dem Re-Read konnte er leider nicht standhalten: Auf dem Mond wird ein Außerirdisches Artefakt entdeckt dessen Zweck unbekannt bleibt, sicher ist nur, es Tötet jeden der es betritt nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne. Alles was an diesem Roman gelungen ist gibt der Autor auf ca. zehn Seiten wieder, der Rest ist nur Machodrama ad nauseam






Random Notes:

  In diesem Jahr habe ich den kostenlosen Kindle Unlimited Probemonat für mich ausprobiert. Für Vielleser ist dieses Flatrate Angebot sicherlich interessant, für mich bot sich zwar Gelegenheit mich durch ein paar Kurzgeschichten zu lesen welche ich so nie gekauft hätte, und mich ein paar alten John Sinclair Ausgaben zu widmen, doch unter dem Strich musste ich feststelllen das es (für mich) keine lohnende Inverstition wäre.

Dieser blogpost ist mir in diesem Jahr besonders ins Auge gefallen:
Tofufamily, Stereotype in Kinderbüchern

And now for something completely different...
Beim Surfen im Netz bin ich zufällig über diesen blog gestolpert, der sich ganz dem Feld der Dinosaur Spielzeugfiguren verschrieben hat: Dinosaur Toy blog
Schweig still mein töricht klopfend Herz... ernsthaft, wo waren solche Dinge nur in meiner Jugend?




Zitate 2017:

 Ein auf Amazon gefundenes Zitat aus einer Buchbesprechung hat mich mit seiner  dümmlich witzigen (aber vermutlich ernstgemeinten) Art zum Lachen gebracht, so das ich es einfach rauskopieren musste:
Roland Koch hat das Zeugs für den Roman der Liebe im Zeitalter des Kondoms.
Die Weltwoche

Laini Taylor greift in ihrem Roman Daughter of Smoke & Bone die Autoren-Weisheit auf, dass sich die Bösen selbst seltenst als Böse wahrnehmen und verpackt diese in einem sehr amüsanten Zitat:
"The dragon, you know, hunkered in the village devouring maidens, heard the townsfolk cry 'Monster!' and looked behind him."
(Freie übersetzung: Der Drache, weißt du, im Dorf sitzend jungfrauen verspeisend, hörte die Dorfleute rufen 'Monster!' und blickte hinter sich.)


Ein älteres Zitat das, denke ich, sich mindestens seit letztem Jahr schon unter meinen GoodReads quotes tummelt. Man mag von den Vätern der Psychologie halten was man mag, hiermit traf C.G. Jung auf jeden Fall ins Schwarze:
"Loneliness does not come from having no people around you, but from being unable to communicate the things that seem important to you."
(Freie übersetzung: Einsamkeit kommt nicht davon niemanden um sich zu haben, sondern davon nicht in der Lage zu sein Dinge mitzuteilen, die einem wichtig scheinen.*)
 * Persönlich würde ich sagen "einem wichtig sind." Denn ungeachtet des Gewichts das Ausstehende dem  zumessen mögen was uns bewegt, für uns selbst ist es immer relevant. 
Doch abgesehen davon stimme ich hier mit Herr Jung überein.



Statistik 2017:


































Die obligatorische Erläuterung zur Statistik:
Gelesene Bücher können in mehreren Sparten Auftauchen;
e.g. Carmilla (Horror, Klassiker), Werewolf Moon (Romance, Krimi), Daughter of Smoke & Bone (Jugendbuch, Fantasy)
Kurzgeschichten Sammlungen wurden ganz generell als Anthologie erfasst. Einzelne gelesene Kurzgeschichten (ca. 40) sind in der Statistik nicht erfasst worden, da dies die Auswertung unnötig kompliziert hätte, flossen aber zu einem Teil in meine GoodReads Auswertung ein.



2018 wants:

Neues von den Penderwicks, Jeanne Birdsall
TB Ausgabe, Carlsen Verlag, Januar
(Penderwicks, 'nuff said...)

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen, Leigh Bardugo
Hardcover, dtv, Februar
(Die Grisha Saga war kein Favorit, muss ich zugeben, obwohl ich die Kurzgeschichten alle geliebt habe, aber da Wonder Woman mit sicherheit im Bücherschrank meines Bruders laden wird werde ich Leigh noch eine Chance geben...)

The Penderwicks at last, Jeanne Birdsall
Vorgesehene US Veröffentlichung im Mai
(Nur soviel ist bisher bekannt: Es geht zurück nach Arundel und es wird geheiratet...)

Catwoman - Soulstealer, Sarah J. Maas
Random House, August (US Ausgabe)
(Noch nichts von Sarah J. Maas gelesen bisher, aber Catwoman von Robert Asprin hat für mich seinerzeit gut funktioniert, ich bin also gespannt...)

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Zweifelhafte Moralität


 Es ist ein wenig erfreuliches Zitat auf das ich in Das Netz der Chozen gestoßen bin. Ohne sich selbst wohl des menschenfeindlichen Zynismus seiner Worte so recht bewusst zu sein, lässt Autor Jack L. Chalker seinen Helden hier folgendermaßen räsonieren:

 Es gab keine Romantik, keine Liebe, nicht einmal den Drang, eine Leere auszufüllen, nicht allein zu sein, der Menschen dazu trieb, eine Prostituierte zu benutzen. Nein, der ganze Prozeß war ohne jede Spur von Humanität, und das störte mich am meisten.


 Es wird hier davon gesprochen einen anderen Menschen nur zu benutzen und dies dann praktisch noch im selben Atemzug zum Wesenszug der Humanität erklärt... wenn das ein Merkmal von Menschlichkeit ist, möchte man nichts davon haben.


Nachtrag:
Es ist schon ironisch, an späterer Stelle lässt der Autor den Charakter sich in Gedanken gerade darüber beschweren, das für viele Menschen Liebe nur ein anderes Wort für Sex sei ... fast möchte man meinen dass er mit diesen gegensätzlichen Aussagen versucht uns die Wesenveränderung seines Charakters zu illustrieren, der sich von einem Einzelgänger zu einem Familienwesen verändert - ich fürchte nur, damit würde ich dem Autor mehr Weitsicht unterstellen als er tatsächlich hat.

Mittwoch, 6. Dezember 2017

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 22
 

 In welchem Buch hast du dich am meisten gegruselt?

Geisterstunde von Peter Straub und danach
Es von Stephen King,
beides  Bücher deren eröffnungs Kapitel dass mir wort wörtlich schlaflose Nächte bereitet haben.




 Welcher Film enthält deine Lieblingsszene?

Darf ich mehrere nennen?

Da ist natürlich die "Kuss-Szene" aus Susi und Strolch anzuführen, sehr witzig aufs Korn genommen in Hot Shots - der 2te Versuch, so Romantisch.

Dann eine Szene aus Chocolat. Wenn Vianne und Anouk auf die "Flussratte" Roux treffen, legt Vianne, gespielt von Juliette Binoch, die Arme um Anouk in einer so mütterlich beschützenden Art, da schmiltz einem das Herz.

"Bitch isn't standing now", Michelle Rodriguez in Resident Evil, ein Klassiker!

Die Liste könnte endlos so weiter gehen...

Mittwoch, 15. November 2017

Z Burbia








Z Burbia, Jake Bible
(Luzifer Verlag, 2015)


Kurzbeschreibung:
 Willkommen in Whispering Pines, einer geschlossenen Vorortgemeinde von Asheville, gelegen in den malerischen Blue Ridge Mountains. Hier ist der Ortsname Programm. Lärm gilt es um jeden Preis zu vermeiden, denn Lärm lockt die Z an.
 Nach der Zombie Apokalypse erweist sich die Lage Whispering Pines als Himmelsgeschenk, der Ort lies sich mit den Blue Ridge Mountains im Rücken leicht zu einer Festung ausbauen, welche sich gegen umherstreunende Zombies gleichermaßen effektiv Verteidigen lässt wie gegen umherstreunende Überlebende. Das nahegelegene Asheville bietet dazu genügen Ressourcen für Plünderungstouren und es lebt sich damit so Sorgenfrei wie es die draußen tobende Zombiehorde, ein drinnen tobender verrückter Geistlicher und eine diktatorisch veranlagte Hauseigentümerverwaltung eben zulassen.
 Das heißt bis Jace Stanford zusammen mit zwei weiteren Mitgliedern von der HOA Vorsitzenden und Gemeinschaftsleiterin Brenda Kelly auf eine spezielle Mission ausgesandt wird, da die Stromversorgungskalkulation des Ortes fehlerhaft sei. Ein Vorwand, wie sich bald erweist, und ehe er es sich versieht ist Jace auf der Flucht, vor Zombies, verrückten Bikern, Kannibalen und einem ex-Banker ... mit der Ruhe in Whispering Pines ist es damit vorbei.



 Ich und der Luzifer Verlag, dass ist ja immer so eine hit or miss Angelegenheit. Oft tue ich mir schwer mit den Büchern aus ihrem Programm auch nur über das erste Kapitel hinauszukommen. Im größeren Teil bewegt man sich da doch in einem Genre Bereich der mir nichts (nichts mehr) gibt.
 Außer eben wenn es dann passt, denn dann passt es so richtig.

 Z Burbia von Jake Bible gehört zu den Geschichten bei denen es passt.
 Der Autor selbst schreibt in seinem Vorwort zum Roman das er sich hier von George A. Romeros Zombies und den damit eingehenden sozialkritischen Komponenten hat inspirieren lassen. Romeros Zombies, das ist neben Fulcis Zombies, etwas mit dem ich groß geworden bin. Aber Bibles Zombieapokalypse zeigt sich weit mehr inspiriert von Robert Kirkmans The Walking Dead oder der Legion von unabhängig produzierten Zombiefilmen bei denen fast immer die Action im Vordergrund steht. Bis hin zu einem sich in blutig überzogene Satire steigernden Finale das so ganz von Peter Jacksons Braindead inspiriert sein könnte.
 So gesehen ist Z Burbia eine art Rundgang durch die jüngere Geschichte des Zombiegenres.

 Z Burbia ist natürlich, genregemäß Blutig und Brutal, zartbesaiteten weniger nahezulegen wenn man Probleme mit dem Tod von Kindern hat. Jake Bible rutscht zwar nie in den Splatterroman ab, hat also den sogenannten Gorehounds wenig zu bieten, aber er versteht es das Kopfkino anzufeuern.

 Die Kurzbio des Autors erwähnt unter anderem auch dass er als Autor von Drehbüchern für unabhängige Produktionen fungiert. Die dürfte sich auch im Schreibstil von Z Burbia niedergeschlagen haben. Die Beschreibungen sind kurz gehalten, das Setting oft nur knapp umrissen, ein Keller, ein Verfallenes Haus, eine ausgestorben wirkende Stadt, eine Eingezäunte Farm – es gibt wenig Details, was den Roman stellenweise sehr Dialoglastig macht, die First Person Present Tense Narration tut da ihr übriges dazu. Doch dieser Stil passt zur Geschichte, Bible treibt nach ein paar eingehende Erklärungen zur Situation unserer Charaktere und zur Zombie Apokalypse die Action rasch voran, die Szenerie wechselt schnell, Z Burbia ist im Herzen schnell geschnittenes Action Kino, und wer das mag, der wird auch diese Geschichte mögen.

 Die sozialkritische Komponente ergeht sich Anfänglich zuvorderst im Satirisch bissigen Blick auf das Leben in Amerikanischen Vorstadtkommunen, und Kulminiert in einer, gerade im Zeitalter von Trumps Amerika ungemein passenden Rede Big Daddys, an den sich die Helden zur Rettung von Whispering Pines wenden:
 »Du siehst, Kumpel, eine Farm kann nicht immer exklusiv sein«, sagt Big Daddy. »Sie muss einladend sein. Einladend für die Sonne, den Regen, den Wind, den Tag, die Nacht. Sie muss für die richtige Art von Insekten einladend sein. Sie muss für die Menschen einladend sein, die hier arbeiten. Anderenfalls schrumpft sie und stirbt. Eine Farm ist ein lebendiges, atmendes Wesen. Sie kann nicht immer perfekt sein; es mag Raubtiere, Knollenfäule und Krankheiten geben. Dafür gibt es aber immer eine Lösung. Eine Einladende.«
 Obwohl bereits in 2013 verfasst, liest sich Z Burbia heute wie ein laufender Kommentar zu allem was gerade so schief läuft in der Amerikanischen Politik, denn anders als Trump nimmt sich Bible die Lehre aus Amerikas Geschichte zu Herzen; Isolationismus ist keine Lösung.


 An der Rolle des Erzählers für das Buch kann man zweifeln, er wird als Problemlöser bezeichnet, trägt aber im Grunde nie etwas zur Lösung bei, meist spielt er eher die Jungrau in Nöten, muss regelmäßig von Freunden und Verbündeten aus brenzligen Situationen gerettet werden. Mir machte ihn das durchaus sympathisch. Nicht die Tatsache das er keine wirklich Funktion in der Geschichte erfüllt, anders als eben als Erzähler zu fungieren, sondern das er Menschlich reagiert. Er zeigt Panik, verfällt in Schockstarre oder nässt sich ein wenn eine Horde Zombies über ihn herfällt, steht nahe daran unter dem Druck der ständigen Bedrohung zusammenzubrechen. Letzteres nutzt der Autor um dem Buch Humor zu verleihen wenn unser Held wann immer es Brenzlig wird in Gedanken abdriftet, den Kontakt mit der Wirklichkeit verlieren droht.
 Die wahren Helden im Buch, das sind immer die anderen, er selbst bleibt bis zum Schluss zumeist Spielball des Geschicks. Die Helden das sind selbstbewusste, erfahrene Männer und Frauen, hier scheidet sich Bible glücklicherweise von der klassischen Genrekonvention, und setzt auf eine ausgewogener, gleichberechtigte Rollenverteilung.
Die Apokalypse bietet keinen Platz für dümmlich restriktive Geschlechterrollen.

 Der heimlicher Star und Leserliebling ist natürlich, wie man im Luzifer Verlag treffend erkannt hat, Elsbeth, das Kannibalenmädchen. Eine an Summer Glaus Rolle aus Firefly erinnernde Figur, wie River ist sie eine eiskalte, soziopathisch veranlagte Mordmaschine und zugleich ein emotionales Kind. Zugegeben, eine Identifikationsfigur wie aus dem Baukasten, aber eine die man einfach ins Herz schließen muss.
 An dieser Stelle mein obligatorisches Lob an den Luzifer Verlag, auch wenn die übersetzten Werke nicht immer meinen persönlichen Geschmack treffen, man schafft es dort immer wieder mit Covers aufzuwarten welche die Originale bei weitem übertreffen.

 Zur Übersetzung, diese erfolgte hier durch Katrin Fahnert, welche sich sehr gut schlägt, nur in zwei Passagen scheint es mir das sie hier irrtümlich „No“ mit „Nein“ übersetzt hat, wenn es hätte „Kein“ heißen müssen:
Weil Bob und seine Familie fehlen, frage ich mich, ob es endlich jemand geschafft hat.
 »Nein, Bob«, sage ich und zucke mit den Achseln, »das ist seltsam.«
 Ohne den Originaltext vorliegen zu haben ist dies natürlich reine Vermutung, aber ein „No Bob / Kein Bob“ hätte an dieser Stelle mehr Sinn ergeben als eben ein „No, Bob / Nein, Bob“.
Dies wiederholt sich an späterer Stelle wenn, gefühlt die Phrase „No shit / Kein Scheiß“ mit „Nein, Scheiße“ übersetzt wurde:
»Gut«, nickt sie, »dann hat sie ihr Gehirn nicht dadurch geschädigt, dass sie Menschenfleisch gegessen hat. Sie ist wirklich zu jung. Aber heutzutage kann man nie wissen.«    
»Nein, Scheiße«, lache ich, und dann möchte ich weinen, weil sich dadurch meine Gesichtshaut spannt.


 Z Burbia ist ein in sich abgeschlossener Reihenauftakt, in den Staaten hat die Serie es soweit auf sieben Bände Gebracht.

Dienstag, 14. November 2017

tucking fypos


 Jake Bibles Z Burbia (Luzifer Verlag, 2015) sieht sich im Geist eines George A. Romero auch ein Stückweit als Sozialkritik, eine einfacher typo erklärt uns dabei derb pilosophisch was es braucht um uns zum Nachdenken anzuregen (ca. S. 152):
»So sehr ich deinen Freund hier nicht mag«, sagt Big Daddy und ignoriert den wütenden und schockierten Blick auf Landons Gesicht. »Ich muss zustimmen. Ihr müsst wieder zurück in euer Zuhause. Der Schlüssel, damit unsere Spezies überlegt, ist Vielfalt. Wenn wir uns alle zusammen versteckt halten, dann wird es ziemlich bald mehr Inzucht geben als bei einem Familientreffen in Tennessee.«

Samstag, 11. November 2017

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 21


Welches Buch hat dich am meisten bewegt?

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin, von Lilly Lindner.

Ein Buch dessen Inhalt mich auch Jahre nach dem ich es gelesen habe nicht loslässt. Eine Geschichte die furchtbar Traurig und Lebensbejahend zugleich ist, getragen von einer geradezu poetischen Sprache.


 
Von welchem Film wurdest du zum ersten Mal so richtig gefesselt?

Puh, unmöglich zu sagen.
Die plastischsten Kindeheitserinnerungen habe ich an die alte Frankenstein Verfilmung mit Boris Karloff als Kreatur. Aber der erste Film der mich so richtig gefesselt hat, war vermutlich ein Disney Streifen oder eine Verfilmung von Mark Twains Tom Sawyer.

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Carmilla








Carmilla*, Joseph Sheridan LeFanu
(1872)


Inhalt:
 Die Erzählerin der Geschichte, Laura, lebt zusammen mit ihrem Vater in einem abgelegenen Schloss in der Steiermark. Ihr Vater, aus dem Dienst der österreichischen Armee entlassen, erwarb das Gemäuer günstig um sich hier niederzulassen anstatt in die Heimat zurückzukehren. Das Leben dort ist Einsam, einzige Abwechslung bieten gelegentliche Besucher. Einer dieser Besucher, General Spielsdorf, sagt aber zu Lauras großer Enttäuschung unmittelbar vor seiner erwarteten Ankunft seinen Besuch ab, der sich in Trauer befindet; seine Nichte welche in Lauras Alter war, verstarb unerwartet aus ungeklärten Gründen.
 Diese Botschaft hat ihr Vater Laura kaum eröffnet, da werden die beiden Zeugen eines Unfalls. Eine Kutsche geht kurz vor ihrem Anwesen durch, die Pferde scheuen nahe der zufahrt und stürzen die Kutsche mit Passagieren.
 Bei dem Unfall gibt es keine Verletzten, die Passagiere eine junge Frau und ihre Mutter, bleiben unversehrt. Die Mutter eröffnet Lauras Vater dass sie ihre Tochter, welche durch eine Krankheit bereits angeschlagen ist, aufgrund des Schocks nicht wird weiter Reisen können, sie selbst jedoch aufgrund dringender Angelegenheiten das Land für mehrer Monate verlassen muss, und tut ihre Absicht kund diese ihm nächst gelegenen Dorf unterzubringen. Lauras Vater, auf drängen der Tochter welche sich darauf eingerichtet hatte Zeit mit  General Spielsdorfs Nichte verbringen, erbittet indes von der Frau ihre Tochter der Pflege seiner Bediensteten und seiner eigenen Tochter zu überlassen.
 Die Frau stimmt dem zu, nimmt Lauras Vater jedoch zur Seite und gibt ihm zu verstehen das ihre Tochter, Carmilla, nicht über ihre Situation oder ihre Krankheit reden kann, und bittet ihn deswegen nicht in sie zu dringen. Als die Kutsche abfährt, nimmt Laura als einzige eine dunkelhäutige Frau als weitere, bisher verborgene, Passagierin wahr welche die Frauen abfällig lächelnd mit Zorn im Blick mustert.
 Als Carmilla in ihrem Zimmer erwacht und Laura sie das erste mal richtig zu Gesicht bekommt, kommt ihr die junge Frau vertraut vor und sie fühlt sich sofort zu hin hingezogen, zugleich schreckt die Art in der Carmilla ihr offensichtliche Avancen macht sie ab.
 Carmilla erweist sich als aufgeweckte junge Frau, die durch ihre Krankheit jedoch sehr schnell Erschöpft und nur zu kurzen Ausflügen fähig ist. Nach und nach fühlt sich Laura der geheimnisvollen Carmilla immer mehr verbunden, deren Krankheit ihr in Lauras Augen eine gewisse Romantik verleiht.
 Wenige Tage nach dem Carmilla im Schloß aufgenommen wurde, scheint es das die geheimnisvolle Krankheit welche bereits die Nichte ereilte nun auch die Gegend um das Schloss von Laura Vater erreicht hat, denn mehrere junge Frauen zeigen kurz vor ihrem Tod ähnlich mysteriöse Symptome. Auch Laura wird zunehmend schwächer, zugleich befallen sie des Nachts Alpträume in denen sie im Bett von einem katzenartigen Wesen angefallen und in die Brust gebissen wird, als sie schreiend erwacht glaubt sie eine Frauengestalt am Fuße ihres Bettes zu erkennen, welche erst still wie eine Statue dasteht und dann den Raum verlässt.
 Lauras Vater schickt nach einem Doktor doch Laura erfährt nicht welche Diagnose der Arzt gestellt hat, stattdessen möchte ihr Vater sie mitnehmen zu einem Ausflug zu den Ruinen des verlassenen Gut der Karnsteins, einer einstigen Adelsfamilie mit der Laura mütterlicherseits entfernt verwandt ist. Auf dem Weg treffen sie General Spielsdorf der sie über die wahren Umstände vom Tod seiner Nichte unterrichtet, und Laura erkennt in welcher Gefahr sie schwebt.


Achtung ab hier lauern Spoiler!

Tell me does she want you, infatuate and haunt you...

 Dass LeFanus betörende Carmilla schon vor Dracula (1897) ihr Unwesen trieb war mir bereits bekannt bevor ich die Geschichte aufgriff, neu war für mich allerdings dass LeFanu offenbar seinerseits Inspiriert war von dem als unvollendet geltenden Gedicht Christabel (1797) von Samuel Taylor Coleridge, (Coleridge dürfte am bekanntesten sein für sein The Rime of the Ancient Mariner, sowie das stark vom Opiumrausch beeinflusste Kubla Khan). Dracula habe ich vor einigen Jahren gelesen, in einer alten Heyne Übersetzung und fand das Werk furchtbar trocken, weswegen ich um Carmilla immer ein wenig herumgeschlichen bin. Den Leseausschlag gab letztlich eine Gruppe der ich auf GoodReads folge, von dort stammte auch der Hinweis auf Coleridges Gedicht.

 Anders als Dracula ist Carmilla nur eine Novelle, etwa ein drittel im Umfang, und vielleicht macht dies den überlegen Charme für mich aus. Die Geschichte ist sehr direkt und flüssig erzählt, schmückt nur wenig unnötiges aus.
 Überraschend war für mich der, obwohl zurückgenommene, doch sehr klar gehaltene erotische Unterton der Geschichte welcher jedoch ganz im Dienst der tragischen Romantik zwischen Laura und Carmilla steht.

 Etwas verärgernd ist die Namensgebung im Buch ausgefallen, es gibt nicht nur den General Spielsdorf, sondern auch einen Doktor Spielsberg – da hätte etwas Variation Not getan.
 Ein Teil der Geschichte, zum Beispiel die Identität von Carmillas Mutter bleibt ungeklärt.
Ist sie ihre Mutter oder nur ein Opfer von Camillas Bann? Willige oder unwillige Helferin? Wir erfahren es nicht.
 Aber dass LeFanu nicht alles ausspricht, macht auch einen großteil der Faszination der Geschichte aus. Das gilt nicht nur für die erotische Spannung zwischen Laura und Carmilla, die so trotzdem noch genug Raum für Romantik lässt, der Autor erlaubt uns damit auch viel Freiraum zu eigenen Interpretationen, und die Lesart der gleichgeschlechtlichen Liebe als Vampirismus, als Krankheit ist da zum Glück nur eine davon. Obwohl Carmilla zum Ende hin recht klar als Wiedergänger, als Vampir klassifiziert und dann klassisch hingerichtet wird, die Geschichte erlaubt auch die Lesart einer tragischen Romanze zwischen zwei Frauen. Der General selbst erzählt dass es ihm wohl so schien, als sei auch Mircalla (Carmilla) von seiner Nichte ebenso angetan gewesen wie diese von ihr. Womöglich ist Carmillas Fluch ja echte Liebe zu verspüren, und sie selbst mehr ein tragischer Succubus, verdammt dazu jene die sie liebt zu vernichten, ohne selbst je Ruhe finden zu dürfen.
"Dearest, your little heart is wounded; think me not cruel because I obey the irresistible law of my strength and weakness; if your dear heart is wounded, my wild heart bleeds with yours. In the rapture of my enormous humiliation I live in your warm life, and you shall die--die, sweetly die--into mine."

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* Kein Originalcover.

Montag, 9. Oktober 2017

Stephen King Goes to the Movies








Goes to the Movies, Stephen King
(Hodder & Stoughton, 2009)



 Goes to the Movies ist, wie der Titel schon erahnen lässt, eine Sammlung von Werken Kings, welche für das Kino adaptiert wurden. Im Ganzen hat der Herausgeber dafür fünf der zu Filmen verarbeiteten Kurzgeschichten Kings herausgesucht.

 Über die Auswahlkriterien kann man wie immer streiten. Ich muss aber zugestehen das die Aussage, dass gemessen an der Widmung man auch Der Nebel/The Mist aus der Sammlung Skeleton Crew (dt. in Im Morgengrauen enthalten) hätte aufnehmen sollen, durchaus berechtigt ist:

 For Frank Darabont, who made my dreams real


 Nun, Der Nebel hat es nicht in die Sammlung geschafft, statt dessen zwei Geschichten aus Night Shift (dt. Nachtschicht): Der Wäschemangler/The Mangler und Kinder des Mais/Children of the Corn. Persönlich hätte ich gerne auch Spätschicht/Graveyard Shift aus dieser Sammlung enthalten gesehen, entweder zusätzlich oder anstelle von The Mangler – allerdings ist auch The Mangler eine großartige King Geschichte welche sehr viel Spaß macht zu lesen.

 Außerdem die Kurzgeschichte 1408, welche laut Kings Vorwort eigentlich nur als Fingerübung für sein On Writing gedacht war, um seinen Schreibprozess zu illustrieren.

 Low Men in Yellow Coats ist Teil der Hearts in Atlantis Anthologie welche sich aus verknüpften Novellen zusammensetzt welche unterschiedliche Lebensstationen des Hauptcharakters beleuchten.

 Last but not least bleibt selbstverständlich Pin-Up/Rita Hayworth and Shawshank Redemption zu erwähnen, aus Different Seasons (dt. Frühling, Sommer, Herbst und Tod).


1408, welches die Sammlung eröffnet, ist, man muss es leider sagen, der schwächste Beitrag. Eine sehr durchschnittliche King Story der man anmerkt dass der Autor nicht so recht wusste wie sie enden sollte. Hier finde ich das die Script-Autoren tatsächlich überzeugendere Arbeit geleistet haben.
Dabei ist die erste Hälfte der Geschichte King sehr gut gelungen. Im klassischen Stil einer Haunted House Geschichte (Haunted Room in diesem Fall) steigert King konsequent die Spannung ohne das wirklich viel geschieht in diesem Teil. Wir erfahren in einem langen Interview welches der Manger des Hotels mit Hauptcharakter Mike Enslin führt von der Vorgeschichte vom Raum 1408. In diesem Teil fiebern wir als Leser mit dem Hotel Manager mit, in bester Horrortradition wollen wir wissen was in Raum 1408 vor sich geht aber zugleich wollen wir nicht das Enslin den Raum 1408 betritt.
Leider schafft es King nicht diese Spannungskurve zu halten und führt die Geschichte letztlich zu einem recht unspektakulären Finale.

The Mangler gleicht 1408 in gewisser weise, nur ist dieses mal kein heimgesuchtes Hotelzimmer, es geht um einen besessenen Wäschemangler. Es liegt vermutlich daran dass dies eine frühe Geschichte Kings ist, erstveröffentlicht 1972, dass der Autor sich hier dankenswerterweise nicht lange mit Ausschmückungen oder Erklärungsversuchen aufhält. Die Geschichte startet mit einem blutigen Tatort und lässt den Leser von da an nicht Ruhen.

 An dieser Stelle scheint es mir angebracht kurz ein Zitat aus dem Vorwort zu 1408 einzuflechten:
I had done my haunted hotel story (The Shining) and ordinarily feel no urge to chew my cabbage twice.
 Früher hatte King offenbar keinerlei Probleme damit seinen Kohl zwei- oder mehrmals zu kauen. In Night Shift läuft nicht nur ein Wäschemangler zu mörderischer Höchstform auf, in Lastwagen/Trucks wendet sich die gesamte Maschinenwelt gegen die Menschen (es ist eine Art "Night of the Living Cars") und in Christine begegneten wir später einem besessenen, stark zur Einversucht neigenden Auto. Nicht zu vergessen das er mit dem Thema besessener Häuser mit The Shining bei weitem noch nicht durch war.
Aber man darf King nicht zu sehr an seinen Worten zu messen versuchen (irgendwie ironisch für einen Autor), wie wir später noch sehen werden.


Low Men in Yellow Coats konnte, wie schon 1408, zum Ende kaum überzeugen. Das liegt hier aber daran das diese Geschichte eng mit dem Dunklen Turm verknüpft ist und das Ende wohl nur für jene wirklich einen Sinn ergibt, welche eben auch den entsprechen Zyklus gelesen haben. Dies gesagt brilliert King hier bei der Beschreibung eines Jungen dessen Leben eine entscheidende Wende nimmt als Richard Brautigan in seinem Haus einzieht und den Jungen bald mit einer sehr ungewöhlichen Aufgabe betraut. Er soll nach ungewöhlichen Zeichen Ausschau halten, welche die Anwesenheit jener niederen Männer in gelben Mänteln verraten. Low Men ist keine Horrorgeschichte, enthält aber diverse fantastische Elemente, zum Beispiel kann Brautigan die Gedanken anderer Menschen lesen und kann diese Fähigkeit bei Berührung kurzzeitig weiterreichen, zu dem weiß er um Ereignisse der Zukunft. Nichts von dem erfährt jedoch eine wirkliche Erklärung in der Geschichte und ist eher weitgehend nebensächlich für deren Verlauf. King selbst erwähnt in seinem Vorwort das Brautigan erst im Zyklus um den Dunklen Turm eine größere Rolle zukommt. Es ist zentral eine Geschichte um das Erwachsen werden und eine tiefe Freundschaft basierend auf der gemeinsamen Liebe zu den Büchern.
‘There are also books full of great writing that don’t have very good stories. Read sometimes for the story, Bobby. Don’t be like the book-snobs who won’t do that. Read sometimes for the words – the language. Don’t be like the play-it-safers that won’t do that. But when you find a book that has both a good story and good words, treasure that book.’

 Als solche bildet sie eine gute Alternative zu Die Leiche/The Body (verfilmt als Stand by Me), welche sich ebenfalls zentral mit dem Erwachsenwerden der Charaktere beschäftigt, aber ganz ohne fantastisches Element auskommt. Mit deren Aufnahme wäre jedoch die Hälfte von Different Seasons in dieser Sammlung wiedergegeben worden – wenn auch Low Men durch das undurchsichtige Ende nicht ganz so gelungen ist, es war sicher die vernünftigere Entscheidung diese Geschichte aufzunehmen.


Rita Hayworth and Shawshank Redemption. Ob es da draußen wohl noch jemanden gibt der nicht zumindest die Frank Darabont Verfilmung Die Verurteilten/Shawshank Redemption gesehen hat?
Kings Novelle aus Different Seasons, um einen Mann der für Jahrzehnte im Knast landet, unschuldig verurteilt für den Mord an seiner Frau und deren Geliebtem, dürfte mit Recht zu den bekanntesten Verfilmungen seines Werkes gehören. Dies ist die einzige Geschichte in dieser Sammlung die ohne jedes übernatürliche Element auskommt und was mir bei der Wiederbegegnung (1408 und Low Men hatte ich als einzige nicht schon zuvor gelesen) besonders auffiel ist wie Detailgetreu der Film die Geschichte nacherzählt. Natürlich nimmt sich das Script gewisse Freiheiten, spart ein paar Details aus, dramatisiert dafür andere... aber Shawshank Redemption ist durch und durch King geblieben.
Infolge des Films war es mir natürlich praktisch unmöglich Red noch als den Iren zu sehen der er in der Geschichte tatsächlich ist, und ebenso natürlich erklang die Geschichte dieses mal in der Narration von Morgan Freemans Synchronstimme in meinem Kopf – was nichts schlechtes ist.


Children of the Corn. Ein zerstrittenes junges Ehepaar auf der Straße irgendwo im amerikanischen Niemandsland des Bible Belts, auf einer aussichtlosen Reise um ihre Ehe zu retten. In einem Moment der Unachtsamkeit überfahren sie eine Jungen auf der Straße der unerwartet aus einem Maisfeld hervorstürzt. Wie sich herausstellt wurde diesem die Kehle durchtrennt ehe man ihn auf die Straße warf. Die beiden machen sich mit der Leiche im Kofferraum auf zur nächsten Ortschaft um dort die örtliche Polizei zu informieren und landen dabei in einer nur von Kindern bevölkerten Stadt, in der so gleich das Grauen seinen Lauf nimmt.
Wie schon bei The Mangler hält sich King hier nicht lange mit Erklärungen auf sondern geht sofort über zur Action. Children of the Corn liest sich wie die Kurzfassung eines typischen 70’er Slashers.
King selbst lässt sich in seinem Vorwort dieses mal nahezu Positiv aus zum Film:
 The movie version is a kind of avatar of ’70s horror movies – even the spilled blood looks ready to snort coke and disco at the drop of a BeeGees tune – and it has a line in it (not in the story, you will notice) that my kids still giggle over: ‘Outlander, we have your woman!’ But awww, c’mon . . . it’s not s’bad. To me, it had a Wicker Man-ish feel (the first Wicker Man, the good one), and Linda Hamilton, who would go on to Terminator glory, certainly gives it her all.
 Es bereitet mir eine geradezu diebische Freude zu sehen das es zumindest in diesem Punkt so scheint, dass der Autor mit mir übereinstimmt. Kinder des Zorns hat für mich immer einen gewissen Reiz gehabt, und wie King würde ich sagen dass der Film an Ende einer Film-Dekade steht, leider ein paar Jahre zu spät als das er beim Publikum noch viel Zuspruch gefunden hätte.
Es scheint das King sich über die Jahre mit der Verfilmung seines Children of the Corn ausgesöhnt hat, über den er ein Jahr nach Veröffentlichung, im September ’85, noch Schrieb:
 Auch so ein entsetzlicher Film und das Schlimmste daran ist, dass er auf einer meiner Kurzgeschichten beruht. Nicht gerade wörtlich – aber doch so deutlich angelehnt, dass die Produzenten ihn als Stephen King’s Children of the Corn bezeichnen konnten, was er eigentlich gar nicht war.*
 Damals landete der Film auf Platz 6 seiner Top-Ten der schlechtesten Filme.
Aber wie gesagt, man darf den Mann nicht an seine Worten messen – zumindest nicht inhaltlich. King hat einen eigenen Humor, mal trocken Lakonisch, mal Derb, und manchmal scheint ihm beim Verfassen eines Vorworts die Pointe vor inhaltlicher Wahrheit zu stehen. Beziehungsweise, ist der Autor eben auch nur ein Mensch, und was heute für ihn gilt muss morgen nicht zwingend noch Bestand haben.


 Abschließend lässt sich sagen, mit Goes to the Movies liegt zweifelsfrei eine gute Sammlungen von King Geschichten vor, die einen fairen Überblick über Kings Schaffen gibt. Deren Anschaffung allerdings dürfte nur für King Einsteiger viel Sinn machen. Ich persönlich habe mir das eBook gegönnt weil es zu diesem Zeitpunkt um 99 Cent erhältlich war und das waren 1408 und Low Men allemal wert.
Zudem war es eine willkommene Gelegenheit ein paar der alten King Geschichten noch einmal im Original zu Lesen.

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* Zitiert aus Stephen King und seine Filme, Heyne 1986.

Sonntag, 1. Oktober 2017

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 20

Beschreibe das Cover deines jetzigen Buches ohne den Titel zu verraten.

Mal sehen:

Das Cover ist mit einem damals Verlagstypischen unifarbenen Rahmen versehen, Blau im vorliegenden Fall. On Top steht die Genre Bezeichnung darunter die Kategorie.
Titel und Autor liegen alle noch auf dem blauen Rahmenhintergrund auf.

Darunter eine Illustration eines unbenannten Künstlers / einer unbenannten Künstlerin.
Das Bild ist einem warmen Farbton gehalten, die Szene scheint in einer Wüstenlandschaft angesiedelt, doch man bekommt nur einen vagen Eindruck von der Umgebung.
Beherrscht wird das Bild von unterschiedlichen Gestalten:
Ein Außerirdischer unbekannten Geschlechts (er/sie wirkt Androgyn) steht links hinter einer Frau die seitlich hinter einem Mann kniet (?), der Blick scheint abschätzend auf dem Paar zu Ruhen. Die Frau blickt herab auf den Mann (mit einem Ausdruck der Zuneigung?), hält eine Hand auf seiner Schulter, sie hat langes, leicht gewelltes, dunkles Haar, die rote Bluse ist aufgeknöpft, so das man den Ansatz ihrer Brüste sehen kann. Der Mann sitzt auf dem Boden, er trägt Hemd und blaue Jeans, und hält die Hand eines affenähnlichen Hominiden, der links von ihm auf seinen Hacken sitzt. Der Mann scheint einen Dialog mit dem Wesen zu führen. Der Hominide führt ein Messer an der Seite, ein intelligentes Wesen also, welches den Gebrauch von Werkzeug und/oder Waffen erlernt hat. Das Messer ist von einer modernen Machart, geschliffene oder geschmidete Klinge, sauber gerbeiteter Griff, welche im Konstast zum sonstigen Erscheinungsbild steht. Rechts neben dem sitzenden Mann liegt ein Leopard am Boden, er ist der Einzige im Bild welcher uns direkt anblickt.

Cover


Welcher Film hat dich am meisten enttäuscht?

Das ist natürlich wieder so eine Kategorie in der sich dutzende Filme aufzählen lassen, und nicht immer hängt das mit der tatsächlichen (oder dem tatsächlichen Mangel an) Qualität zusammen, viel öfter ist es einfach eine Frage der damit verknüpften Erwartungen.

Nach dem erzählerisch freien aber sehr atmosphärisch geratenen ersten Teil hatte ich hohe Erwartungen an Silent Hill 2 geknüpft.
Die Silent Hill Reihe, oder besser die ersten drei Teile der Reihe, gehören zu meinen absoluten Computer Spiel Favoriten. Teil zwei und drei vor allem konnten durch ein herausragendes Storywriting überzeugen. Silent Hill 2 nahm sich vernüftigerweise den dritten Teil der Spielreihe zum Vorbild welcher unmittelbar an den ersten Teil anknüpfte.
Nach dem in den Vorabbildern das Design des Spiels schon sehr gekonnt wiedergegeben wurde, hoffte ich auf eine ähnlich treue Storyumsetzung - und genau da setzt es aus.
Der Film ist irgendwie, sehr frei, vom Spiel inspiriert aber setzt auf dubiose Zugaben, lässt wichtiges unter den Tisch fallen und was mich am meisten Enttäuschte, Film Heather hat (für mich) nur sehr wenig von Spiel Heather.

Samstag, 9. September 2017

tucking fypos

 
  In Philip José Farmers Die Liebenden (Knaur, 1978) baute der Übersetzer eine in ihrem medizinischen Nutzen sehr fragwürdige Wortneuschöpfung (S. 139) ein, er wusste wohl nicht so recht was anzufangen mit dem englischen pad:

 Er zog die Nadel zurück, verrieb Alkohol über dem Einstich und legte ein kleines Müllpolster auf.

Sonntag, 3. September 2017

Blogparade: Außergewöhnliche Liebesromane


Blogparade ins Leben gerufen von: Sophia's Bookplanet
Stockphoto von Mirish auf Deviantart



Wie definiert man einen Liebesroman?
Anders als die Romance, welche in einem Happy Ever After (HEA) mindestens aber in einem Happy for now (HFN) enden muss, hat der Liebesroman keine festen Vorgaben dazu wo er enden muss. Ein Liebesroman ist im Kern ein jeder der Zentral um die (romantische) Beziehung mindestens zweier Personen angelt.

Wie definieren wir aber einen außergewöhnlichen Liebesroman?
Hierzu wird es sicherlich so viele Meinungen geben, wie es Leser gibt. Die im folgenden aufgelisteten Geschichten sind zum Teil eher frei den Liebesromanen zugeordnet, ich würde aber die darin beschriebenen Beziehungen alle als Außergewöhnlich einstufen.


 
  „Ich will hier raus“, hörte Hal Yarrow jemanden aus großer Entfernung murmeln. „Es muss doch einen Ausweg geben.“
Im Jahr 3050 haben sich nach einem verheerenden Weltkrieg die Machtverhältnisse in der Welt entscheidend verändert, Amerika ist nun Teil der Haijac-Union welche sich einer erzkonservativen Neo-Islamischen Religion verschrieben haben. Hier ist jeder Teil des Lebens streng reglementiert und überwacht. Doch aller Verheerung zum Trotz haben es die Menschen in nur wenigen hundert Jahren geschafft die Erde erneut zu Überbevölkern, und man sucht auf neue Welten auszuweichen.
 Für eine solche Mission wird der Linguist Hal Yarrow ausgewählt. Froh aus seiner lieblosen, arrangierten Ehe auszubrechen, und im Glauben der ständigen Überwachung entfliehen zu können nimmt er Teil an der vierzig Jahre Reise zum Planeten Ozagen um die Sprache der dort lebenden Bevölkerung zu Studieren – ehe diese von der Haijac-Union ausgelöscht werden um Platz für die Besiedlung zu schaffen. Doch auf Ozagen angekommen begegnet er Jeanette, einer menschenähnlichen Außerirdischen auf der Flucht, und begeht ein unvorstellbares Verbrechen an seiner Religion, er verliebt sich in sie.

 Lassen sie sich nicht vom Effekt heischenden Titelbild abschrecken, noch von dem was sie eventuell über Philip José Farmer als Autor oder zu seinen Geschichten gehört haben. Farmer war ein Vielschreiber mit qualitativ sehr unterschiedlichem Niveau, seine Geschichten reichen von Bemerkenswert bis „das muss er unter Drogeneinfluss geschrieben haben“.
 Die Liebenden ist ein frühes Werk des Autors, erstmals 1961 in Romanform erschienen, basiert es auf seiner 1951 erstveröffentlichten Kurzgeschichte. Obwohl scheinbar zeitweise in den Staaten verboten, wegen ’sexueller Freizügigkeit’, ist es ein sehr zurückhaltendes, durchaus reifes Werk ohne jene spekulativen Sexszenen für die Autor später weit bekannter werden sollte.
 Farmers Roman wird erst im letzten Drittel so richtig zur Liebesgeschichte, davor erwartet den Leser eine nicht unintelligente Satire auf Gläubigkeit und Puritanismus.

Wenn männliche Autoren Liebesgeschichten schreiben, pflegt die Heldin am Ende den Tod zu finden.
- Susan Elizabeth Phillips



  „Jeff Winston telefonierte gerade mit seiner Frau, als er starb.“
Mit dem Tod des Protagonisten eröffnet Ken Grimwoods Roman Replay – Das zweite Spiel
Er stirbt, und erwacht fünfundvierzig Jahre früher an seinem alten College wieder. Er erkennt dass er aus einem ihm unbekannten Grund eine zweite Chance erhalten hat. Sein Wissen um die Dinge die Geschehen werden, sollten es ihm erlauben nun Reich und Glücklich zu werden, die Fehler seines ersten Lebens zu vermeiden ... doch er muss erkennen das ein Mensch nur soviel Einfluss auf sein Leben hat, und dann stirbt er erneut, am selben Tag, zur selben Stunde wie zuvor, und erwacht wieder in der Vergangenheit.
Winston erkennt das er in einer sich langsam verkürzenden Zeitschleife gefangen ist aus der es kein Entkommen zu geben scheint.

 Ken Grimwood’s Roman blieb mir vorrangig als „Mid-life crisis“ Geschichte im Gedächtnis, und das ist nicht böse gemeint. Wer wissen will was Männer wirklich bewegt, bekommt von dem Buch einen realistischen Einblick in die männliche Psyche geboten. Es geht um den langsamen Reifeprozess des Hauptcharakters, der gezwungen sein Leben immer wieder auf das neue zu leben, sich auf die wesentlichen Dinge besinnen muss. Am Rande ist es dabei auch ein Plädoyer für die Liebe.
Dafür sich für die Liebe zu entscheiden, auch im Angesicht derer ultimativen Vergänglichkeit.
Warnung zur deutschen Ausgabe: Wenn sie sich nicht Spoilern lassen wollen, heben sie sich das Vorwort auf bis zum Ende. John Grant liefert eine einsichtige Analyse von Grimwoods Werk, aber man hätte sie dem Buch nicht voran stellen sollen.

Ich vermute das meiste worauf wir hoffen können, und dies ist keine kleine Hoffnung, ist dass wir niemals aufgeben, dass wir niemals aufhören uns selbst Erlaubnis zu erteilen zu versuchen zu lieben und geliebt zu werden.
- Elizabeth Strout


 
  Am Anfang war der Tod, und auch am Ende fand er sich wieder ein.
Ein tragischer Unfall zerstört jäh die vermeintliche Idylle im Leben der Graves. Tochter Grace wird bei einem Reitunfall schwer verwundet und verliert ein Bein, ihre beste Freundin kommt dabei um das Leben. Ihr Pferd Pilgrim bleibt Traumatisiert zurück und die Ärtzte drängen darauf das Pferd einzuschläfern. Die Sorge um ihr einziges Kind vertieft die Kluft zwischen Annie und ihrem Mann Robert bis es zur unvermeidlichen Trennung kommt. Für Grace geht der Verlust mit einem Verlust ihres Lebenswillens einher und Annie entschließt sich zu einer Verzweiflungstat um ihre Tochter nicht zu verlieren. Zusammen mit Grace fährt sie Pilgrim quer durch die Staaten, zu Tom Booker, einem Pferdeflüsterer, damit dieser dem Tier, und damit ihrer Tochter hilft.
Annie ahnt nicht welch weitreichenden Folgen diese Entscheidung für sie und ihre Familie haben wird...


 Nicholas Evans Buch hat mich nicht ganz so begeistern können wie die Verfilmung. Der Autor setzt zum Ende hin sehr auf Dramatik und den großen Effekt, und nimmt damit einer sonst recht gut erzählten Liebesgeschichte eine wenig das Außergewöhnliche – was in diesem Fall gerade das Gewöhnliche, die Nachvollziehbarkeit der einzelnen Charaktere ist.
Trotzdem, fand ich es sehr Lesenwert, eine lohnende Alternative zu Nicholas Sparks und weniger formelhaft im Aufbau.

Es ist in Ordnung jemanden zu Lieben der dich nicht zurück liebt, so lange sie es wert sind dass du sie liebst. So lange sie es verdienen.
- Cassandra Clare


 Es gäbe sicher noch ein paar Werke mehr die der Erwähnung wert wären, aber ich widerstehe der Versuchung auf Daniel Glattauers eMail-Roman Gut gegen Nordwind zu verweisen, oder Die Brücken am Fluss, von Robert James Waller einzubeziehen.*
Ersteres weil es, zu Recht, so oft genannt wird wenn die Rede auf lesenswerte Liebesromane kommt, und letzteres weil ich mich nur noch vage an das Buch erinnere und von daher nicht wirklich sagen kann wie viel vom Buch im wirklich großartigen Film erhalten ist.

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Naja, ich widerstehe fast.
** Die im Text verwendeten Zitate, sofern nicht aus den vorgestellten Büchern entnommen wurden, sind von mir frei übersetzte Originalzitate der genannten Autorinnen.

Sonntag, 27. August 2017

Der Talisman









Der Talisman, Stephen King & Peter Straub
(Hoffmann und Campe, 1986)

Klappentext:
 Der zwölfjährige Jack Sawyer hat eine weite, abenteuerliche Reise vor sich: er begibt sich auf die Suche nach dem Talisman, der allein durch seine magische Kraft Jacks todkranke Mutter retten kann. Um ihn zu erreichen, muß Jack nicht nur die Vereinigten Staaten von Amerika vom Atlantik bis zur Pazifikküste durchqueren, sondern auch ihre geheimnisvolle, phantastische Gegenwelt: Die Region.

 Die Region: so wirklich und zugleich unwirklich wie Atlantis oder Avalon, und an das Mittelalter der Menschheit gemahnend, ist sie eine Welt magischer Spiegelungen. Was hüben geschieht, kann drüben entsprechende Begebnisse auslösen. Menschen dieser Welt haben in der Region ihre „Twinner“: So Jacks Mutter in der gleichfalls kranken Königin der Region, so Morgan Sloat, der Jacks Vater ermorden ließ, in Morgan von Orris, dem Feind der Königin und Herrn einer gespentischen Armee von Monstren und Werwölfen; so endlich der sadistische Reverend Sunlight Gardener, Leiter eines sinistren Erziehungsheimes für jugendliche, in Osmond, den die Bewohner der Region „Den mit der Peitsche“ nennen.

 In beiden Welten hat Jack auf seiner Suche nach dem Talisman Abenteuer zu bestehen, Mut zu beweisen und Gefahren zu überwinden, aus denen ihn oft nur das „Flippen“ rettet: Der Sprung in die jeweils andere Welt. Doch hier wie dort liegen Idyll un Entsetzen nahe beieinander: Horror und Fantasy durchdringen sich in einer Geschichte von faszinierendem Bilderreichtum und atemberaubender Spannung.
(Text: Hoffmann und Campe)


 Um ’83-’84 machte ich nacheinander lesend Bekanntschaft mit zwei der damals als die zeitgenössischen Horrorautoren gehandelten Schreibern.
 Von den beiden kam Peter Straub zuerst, sein hoch gelobtes Geisterstunde viel mir auf einem Kaufhausgrabbeltisch in die Hände. Nach einem fantastischen Einstieg, neben Kings Es der einzige welcher für sich beanspruchen kann mir den Schlaf geraubt zu haben, verlor sich die Erzählung in scheinbar zusammenhangslosen Geschichtssträngen.
Man muss Straub jedoch anrechnen das er es geschafft hat auf den ersten Seiten eine Atmosphäre der Bedrohung zu schaffen welche bis hin zur Mitte des Buches anhält, ohne das je wieder etwas passiert... kurz gesagt, irgendwann hat mein jugendliches Ich die Seiten nur noch überblättert um zu sehen ob sich doch noch ein Sinn ergibt. Noch kürzer gesagt, sehen sie sich den Film an, der erzählt die Geschichte sehr viel durchschaubarer und mit anhaltender Spannung.

 Im selben Jahr verfilmte John Carpenter den Roman Christine, von Bestsellerautor Stephen King. Der Film, welcher außerhalb von Carpenters Fangemeinde eigentlich durchgehend schlechte Kritik erntete, gehört immer noch zu meinen Lieblingen. Der Film war auch der Grund weshalb ich mir das Buch kaufte kaum das ich ihm ansichtig wurde (ich war damals noch in der Lehre und konstant knapp bei Kasse, weswegen ich mir das Geld dafür von meinem Bruder leihen musste – ich hoffe das ich es ihm auch wieder zurückgezahlt habe, denn sonst wäre es von Rechtswegen immer noch sein Buch...).
 Von Straub habe ich Jahre später noch ein oder zwei Kurzgeschichten angelesen, nur um festzustellen das Geisterstunde ganz dem typischen Straubstil entsprach – welcher mir nicht lag. Straub gab ich auf, King war ich ab Christine verfallen und verschlang seine Werke mit weitgehend anhaltender Begeisterung, mit einer Ausnahme: Der Talisman, eine Kollaboration zwischen den beiden Autoren.
 1986 im Hoffmann & Campe Verlag erschienen wanderte das Buch zwar wohl unmittelbar nach erscheinen in meine Buchschrank, verweilte dort jedoch, nach kurzem Anlesen, auch bis vor wenigen Wochen. Letztlich habe ich mich doch wieder daran gewagt, und nach einem monat Lesezeit es diesmal auch geschafft Jacks Reise bis zu ihrem Ende zu verfolgen.
 Meine Begeisterung für das Werk hält sich immer noch in Grenzen. Durch die lange Lesezeit fallen einem zu viele Ungereimtheiten auf, es ist schwer zu sagen wie exakt die Geschichte umrissen war, als die beiden anfingen daran zu Schreiben, und zu oft fühlt man sich beim Lesen an Tolkien erinnert. Zugegeben, es dürfte schwer bis unmöglich sein nach dem Vater der Nach-Arthurischen Quest Fantasy, noch einen Quest Fantasyroman zu schreiben der nicht an ihn gemahnt. Das Problem ist einfach das Tolkien mich durchgehend fesseln konnte, auch dann noch wenn er sich nur in Weg- und Landschaftsbeschreibungen erging.
Dieses Talent haben weder Straub noch King.

 Zu den Ungereimtheiten, welche darauf hinzuweisen scheinen das die Regeln des Romans sich ein Stückweit tatsächlich erst im Verlauf des Schreibprozesses herauskristallisiert haben, gehört besonders markant das es zu einem Späteren Zeitpunkt im Buch heißt, dass nur Jack in der Lage sei durch die Region zu Reisen, da sein Zwilling verstorben ist. Zuvor jedoch hören wir von Jack und seinem Freund jeweils eine Geschichte in der sie ihre Väter dabei beobachtet haben wie sie einen Raum (respektive einen Wandschrank) betraten um später von einem anderen Ort wiederzukehren. Dem widerspricht die Darstellung eines Übertritts von Morgan Sloat, der beim Wechseln in die Region, immer nur in den Körper seines Twinners springen kann, somit nur dorthin Reisen kann, wo dieser sich gerade befindet, und bei seiner Rückkehr in den eigenen Körper sich wieder an seinem Ausgangspunkt findet.
Eine Kleinigkeit, zugegeben, aber der Roman entwickelt sich so Spannungsarm, beziehungsweise wechselt er bis zum Showdown konstant zwischen Spannenden und mühsam zu lesenden Kapiteln hin und her, so das man sehr viel Zeit hat sich um solche Dinge Gedanken zu machen.

 Laut einem King lesenden Geschäftskollegen (aber wer aus meiner Generation wäre auch kein Kingleser gewesen?) entstand der Roman als Experiment zwischen den beiden Autoren, wobei der eine ein Kapitel vollendete und dann das Material dem anderen zusandte der die Geschichte an dieser Stelle aufgegriffen und weitergesponnen hat. Angesichts der Jahreszahl ist der Begriff „zugesandt“ hier vermutlich sogar wörtlich zu nehmen. Diese herangehensweise an ihr Schreibexperiment erklärt vermutlich die auftretenden Ungereimtheiten im Roman, sowie die wechselhafte Spannungsentwicklung.

 Ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen, das man, zumindest ich aber, herauslesen könnte an welchem Abschnitt welcher Autor schrieb. Es gibt Szenen im Roman, welche ich vor dem Lesen von Schwarz, eventuell ungerechtfertigt, Straub zuschrieb, und es gibt solche die so klar Kings schriftstellerische Stärke reflektieren, sprich seinen Cineastisch geprägten Erzählstil aufweisen, das ich wenig Zweifel an der Urheberschaft hege.
Und es gibt die sehr King typische Bildsprache, welche nicht immer logisch aber ungemein plastisch und einprägsam daherkommt.
 Diesmal spürte er nicht nur, wie das Hotel zuhörte; diesmal schien es ringsum zurückzuweichen wie das Gewebe eines Verdauungsorgans vor einem vergifteten Stück Fleisch.

 Die Obsession mit Sex ist vermutlich beiden Autoren gemein, aber zum Glück im Talisman nie so vordergründig ausgeprägt wie in der Dunkler Turm Heptalogie, in der, zumindest in Schwarz, wirklich jeder davon besessen ist. Fantasy für Freudianer...
Vergleiche zum Dunklen Turm drängen sich nicht minder auf, als solche zu Tolkien. Die Queste Jack Sawyers zum Schwarzen Hotel spiegelt schon sehr stark das Thema von Rolands Weg zum Dunklen Turm, fühlt es sich an. Und Der Talisman wird bei Goodreads auch als Pendant zu Kings Zyklus erwähnt. Die Elemente, allen voran der Weltenverbindende Talisman, sind gegeben.

 Nach einem langen, beschwerlichen Weg, für den Leser nicht minder als für Jack, und dem durchaus spannend geratenen Showdown, folgt der nicht weniger langatmig geratene Ausklang der Geschichte in dessen Verlauf King (Straub? Beide?) extrem moralisierend daherkommt, und mir zum ersten mal so richtig bewusst wurde wie stark Kings Erzählungen, aller Wetterei gegen christliche Kulte und selbsternannte Prediger zum Trotz, von einem US-Christlichen Welt- und Moralbild geprägt sind.
Es ist mir beim Lesen des Buches auch zum ersten mal Kings Neigung bewusst geworden, das Böse mit „sexueller Abartigkeit“ gleichzustellen – auch hier wieder, Freud lässt schön Grüßen.

 Persönlich würde ich Der Talisman keine Empfehlung aussprechen, doch muss der Roman gut genug angekommen sein, da er, wie nun auch The Shining, zwanzig Jahre Später eine weitere Zusammenarbeit der Autoren, an einem Sequel mit dem erwachsenen Jack, nach sich zog.

Samstag, 26. August 2017

tucking fypos



 Es ist, nun, adorable, wie Zoe in Mary D. Brooks' Nor the Battle to the Strong (2017, ca. S. 213), aus einem "Es sind" ein "Sie sind" macht:

“Evy, come in here.” Zoe twisted around and noticed Eva peeking into the room but not entering. “You are adorable. They are no mice in here.”

Mittwoch, 23. August 2017

Cover Monday

 Cover Monday präsentiert von Moyas Buchgewimmel.



 Ich beteilige mich wieder einmal am Cover Monday und wieder mit etwas altem. Beim stöbern nach klassischen Romance Covers bin ich auf klassische Romantic Suspense Illustrationen gestoßen, deren Stil mich seit frühester Jugend begleiten und mir seit jeher sehr gefallen haben, nur dass ich den Namen des Künstlers nie kannte. 

 Bei dem Zeichern handelt es sich um den 2005 verstorbenen Allen Kass, der knapp fünzig Jahre lang tätig war.
Der Bastei Verlag hat viele seiner Illustrationen für die Spuk-Roman und Mitternachts-Roman Reihe verwendet, eventuell auch für andere.

 Ein großteil der Coverarbait des Künstlers lässt sich auf http://allankass.blogspot.de/ versammelt finden, neben weiteren klassischen Suspense Illustrationen viele seiner Romance Covers aus einer Zeit als das Augemerk hier noch auf Romance lag.

Schwarz / Drei








Schwarz & Drei, Stephen King
(Heyne, 1993)


 Mit hinblick auf die aktuelle Verfilmung und da ein Geschäftskollege mir von den Büchern so vorgeschwärmt hat, habe ich mich noch einmal an den Doppelband Schwarz und Drei gewagt, aus Kings epischer, post apokalyptischer mutliversums Heptalogie*.

 Was soll ich sagen, vielleicht war King ja schon immer so und mir ist das früher nur nicht so aufgefallen, denn ganz ähnliche Züge sind mir auch beim Lesen von Der Talisman bitter aufgestoßen, aber dieses Buch und ich wir werden unter Garantie keine Freunde werden. Die erste Geschichte im Band (Schwarz setzt sich aus lose verbundenen Kurzgeschichten zusammen scheint es), führt uns durch eine Erzählung ohne rechten Inhalt, voller verquaster Metaphern, vorangetrieben von einem frauenverachtenden Narrator ... yay, me! Not!

 Es ist dabei ein recht vielversprechendes Setting, das King hier bemüht. Eine postapokalyptische Welt beschrieben im Ton eines dreckigen Italowesterns. Männerliteratur eben, Dudelit, möchte man sagen. Wäre auch gar nichts dagegen einzuwenden, bekäme man da nicht permanent Sätze wie diese um die Ohren geschlagen:



 Kennerly war zahnlos und unangenehm und mit Töchtern geschlagen.
(S. 42)

 Er hatte brutal mit ihr geschlafen, nachdem sie ihm gesagt hatte, was er wissen wollte, und sie hatte das bevorstehende Ende gespürt und mehr gegeben, als sie jemals zuvor gegeben hatte, und sie hatte es in der heraufziehenden Dämmerung voller Verzweiflung gegeben, hatte es mit der unermüdlichen Energie einer Sechzehnjährigen gegeben. Aber heute Morgen war sie blaß und wieder am Rand des Klimakteriums.
(S. 52)

 Der Revolvermann pustete sie um, und sie landete mit hurenhaft gespreizten Beinen und über die Schenkel gerutschtem Rock.
(S. 60)

Dazu kommt eine Szene in welcher der Revolvermann eine Frau mit einer seiner Pistolen vergewaltigt und ähnliche unannehmlichkeiten. Es ist ein Buch gewordener 70er Jahre Exploitation-Streifen, von Start bis Ende gespickt mit sexuellen Gewaltfantasien und der bereits erwähnten offenen Verachtung für das Weibliche, man kann sich nicht des Gefühls erwehren das der Autor in jenen Tagen mit ein paar ernsthaften psychischen Problemen zu kämpfen gehabt haben muss.
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*Jepp, das musste ich nachschlagen. 

Donnerstag, 10. August 2017

31 Tage - 31 Bücher / Filme

Tag 19

Mit welchem Satz beginnt dein jetziges Buch?

Aktuelles Buch: Am 15. September 1981 stand ein Junge namens Jack Sawyer da, wo Wasser und Land zusammentreffen, die Hände in den Taschen seiner Jeans, und blickte hinaus auf die Weite des Atlantiks.
(Der Talisman; Stephen King, Peter Straub)

Der Talisman liegt, plus/minus ein paar Tage, seit seinem Erscheinen in '84 auf meinem SuB. Jetzt habe ich mir vorgenommen es endlich durchzulesen, aber das Buch zieht sich. Dass ich kein wirklicher Fan von Co-Autor Peter Straub bin tut hier sicher sein übriges zu.

Aktuelles eBook: Everything has a spirit: the willow tree with leaves that kiss the pond, the stream that feeds the river, the wind that exhales fresh snow ...
(The Reluctant Queen; Sarah Beth Durst) 

Dies war ein kostenloser Donwload von der Amazon Seite, und nicht nur das Cover ist wunderschön, die Autorin ist gerade im Begriff zu meiner neuen Lieblingsautorin zu avancieren.
Wenn das Buch sein Spannungs- und Unterhaltungslevel bis zum Ende durchhält, zieht auf jeden Fall auch The Queen of Blood bei mir ein.
 




Welcher Film hat dich zuletzt stark beeindruckt?

Gar nicht so einfach zu beantworten die Frage, Sophie Scholl - Die letzten Tage (Marc Rothemund, 2005) hat bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, Das geheime Leben der Worte (Isabel Coixet, 2005) ist ein Film der mir immer noch nachgeht.

Samstag, 22. Juli 2017

tucking fypos


 Ich möchte mal hoffen das Matt Lee Marschall beim Verfassen seiner Geschichte Hallow (Amazon 2016, ca. S.41) nur die Finger vorausgeeilt sind, wenn die zum Ende in Kapitel Sieben hin vorausgesehene Hinrichtung so quasi zum BDSM Grillfest wird:
"She was certain that she would be dead within a day. She saw it in her dreams, tied to a steak as flames ate her flesh and charred her bones."

Montag, 10. Juli 2017

A different Blue








A different Blue, Amy Harmon
(2013, Smashwords)


Kurzinhalt:
 Blue Echohawk ist in ihrem letzten Schuljahr. Sie ist ein Inbegriff der rebellischen Schülerin, trägt zu viel Make-Up, zu enge Kleidung und fordert die Lehrer heraus. Sie ist beliebt bei den Jungs, doch lässt keinen von ihnen emotional an sich heran. Wenn ihr danach ist schnappt sie sich einen für ein schnelles intimes tête-à-tête und das war es dann auch.
 Doch in diesem Jahr kommt ein neuer Geschichtslehrer an Blues Schule, Darcy Wilson. Der Brite fordert mehr von seinen Schülern als nur Geschichte zu Lernen, er fordert sie auf sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinander zusetzten.
 Blue verweigert sich Wilson zunächst, fordert ihn heraus, versucht ihn auf die Palme zu bringen, doch der junge Lehrer scheint Blue von Anfang an zu Durchschauen, hinter die sorgfältig aufgebauten Fassaden zu Blicken welche Blue so lange erfolgreich zu Schützen vermochten.
 Blue Echohawk, kennt ihre Geschichte nicht. Sie weiß nicht wie alt sie wirklich ist, was ihr wahrer Name ist oder wer ihre Eltern sind. Sie wurde im Alter von zwei Jahren von ihrer Mutter ausgesetzt und dem Indianer Jimmy Echohawk aufgezogen … Blue ist ein Mädchen ohne Geschichte und zuviel unverarbeitetem Zorn in sich.


Ein paar generelle Anmerkungen:
 Es ist immer wieder ein schönes Gefühl wenn man in einer Geschichte auf die Passage trifft, welche ihr den Namen gab. A different Blue, das ist was eine andere Vergangenheit aus Blue gemacht hätte. Eine andere Blue, das ist es auch was die Charaktere im Verlauf der Geschichte wird. Eine andere, aber trotzdem Für immer Blue, wie es der deutsche Titel erfasst.
 Auch wenn nicht alles rund läuft für mich in der Geschichte, und es Entwicklungen gab die mir, nun, problematisch erscheinen (dazu mehr in der Spoiler Sektion) hat es mich sehr gefreut wie Amy Harmon die Entwicklung von Blue beschreibt.

 Blue ist von Anfang an eine Rebellin mit viel zu großem Herzen, sie ist eine Einzelgängerin – weitestgehend, sie kann es nicht vermeiden von zwei mexikanischen Kids „Adoptiert“ zu werden die wohl als einzige noch verlorener sind in der Welt als Blue – aber nicht bösartig oder selbstzerstörend. Blue ist das was man, wäre sie ein Mann, „sexual assertive“ nennen würde, aber weil sie eine Frau ist sie zur „Schlampe“ abstempelt.
 Dieser Teil wird von Amy Harmon überraschend gut gehandhabt und ist eine der Stärken der Erzählung. Amy macht uns zornig, nicht auf Blue, sondern auf ihr Umfeld, das diese starke junge Frau die Vorurteile ihrer Umwelt verinnerlichen lässt so das sie selbst glaubt Müll zu sein.
 Frei nach Stephen Chbosky
Wir nehmen die Liebe an, von der wir glauben, dass wir sie verdienen.


 Am Ende ist Blue eine andere, nicht mehr das Mädchen das mit Jungs schläft um sich für einen flüchtigen Augenblick geliebt zu fühlen, wichtiger noch aber nicht mehr die Blue welche glaubt das dies irgendwie ihren Wert als Mensch mindert. Ich mochte das und hätte gerade von Amy Harmon eine so essentiell positive Botschaft zu Promiskuität nicht erwartet. Natürlich bleibt Harmon sich und ihrem Glauben treu, natürlich findet auch Blue im Verlauf des Buches zu einem Glauben an Gott, aber die Autorin schafft diesen Wandel überzeugend zu vollziehen und ganz ohne Slut-Shaming.

 Der Klappetext zur deutschen Ausgabe spricht von einer „verbotenen“ Liebe zwischen Blue und ihrem Lehrer. Das ist, pardon, kompletter Unsinn. Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit Blues Schulzeit unter Wilson, in welcher nichts verboteneres zwischen ihnen geschieht als das ein Lehrer eine Schülerin herausfordert über ihre Selbstzweifel hinaus zu wachsen. Die, sich langsam und in keiner Weise unziemlich entwickelnde, Liebesgeschichte zwischen den nimmt eigentlich erst ab der zweiten Hälfte des Buches ihren Anfang, nach dem Blue die Schule abgeschlossen hat und aus finanziellen Gründen bei Wilson als Untermieterin einzieht.

 Die Liebesgeschichte zwischen Blue und Wilson ist eine weitere Stärke des Buches. Sie entwickelt sich langsam und glaubhaft, es ist eine sachte Annäherung in kleinen Schritten. Wilson lässt Blue Zeit sich zu entfalten, ihre Stärken zu erkennen und hilft ihr, wann immer sie ihn lässt, sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zusetzten.

 Die Geschichte um Blues Familie und wie und warum sie zu Jimmy Echohawk kam, greift nicht immer ganz glaubhaft ineinander, hier und bei ein paar anderen dramatischen Entwicklungen begeben wir uns schon gelegentlich auf Seifenopernniveau. Trotzdem, Blues Erinnerungen an ihren Ziehvater sind zutiefst Herzerwärmend.


Spoiler Sektion

 Ich habe es oben schon gesagt, gewisse Plotpunkte erscheinen etwas bedenklich.
Blue wird durch kurz vor Ende des Schuljahres Schwanger, da sie den Vater ihres Kindes nicht liebt und selbst nicht glaubt alleine für ein Kind sorgen zu können, gibt sie ihr ungeborenes Kind zur Adoption frei – an Wilsons Schwester.
 Für Melody wird somit irgendwann der Tag kommen an dem sie erfahren muss, dass die Schwägerin ihrer Mutter in Wahrheit ihre, Melodys, leibliche Mutter ist. Dürfte für eine interessante Pubertät sorgen.


 Der perfekte Wilson, versagt einmal mit Pauken und Trompeten.
Zum Ende des Buches hin, als Blue sich bereit macht eine Ausstellung ihrer Stücke zu Besuchen, sieht er sie komplett herausgeputzt und Spiegelt all die Vorurteile die Blue all die Jahre  über sich ergehen lassen musste und welche sie endlich hinter sich gebracht hat.
 Heuchlerischer Weise sagt er später er habe Blue immer geliebt und ihr Vertraut. Nun offensichtlich nicht so ganz. Es traurig und einer der ärgerlicheren Fauxpas im Buch das Wilson Blue zwar seine Liebe gesteht, aber diese Liebe offenbar nie tief genug, oder ehrlich genug ist ihn erkennen zu lassen das er sich an diesem Abend wie kompletter Bastard benahm und sich wenigstens aufrichtig dafür zu Entschuldigen. Das hat mir ganz persönlich die Freude am Ende ein Stück geschmälert.


Spoiler Ende


 Wer sich Amy Harmon einmal annähern will, liegt im Kern mit keinem ihrer Bücher falsch. Die Autorin ist ungemein lesbar, aber, ich möchte dies erneut unterstreichen da ich auch schon Kritiken zu ihren Büchern gelesen habe die ihr gerade dies ankreiden, man muss sich bewusst sein dass sie eine gläubige christliche Autorin ist. Das Verhältnis zu Gott oder finden zu Gott ist für ihre Protagonisten oft wichtiger Teil ihres Weges und/oder Wesens.
Meine persönliche Empfehlungspräferenz wäre es jedoch Making Faces (dt. Vor uns das Leben) vor A different Blue (dt. Für immer Blue) zu Lesen.



Zum Roman hat die Autorin auch einen Bonus Epilog verfasst, diese Szene kann hier finden:
http://totallybookedblog.com/2013/04/12/exclusive-epilogue-from-a-different-blue-by-amy-harmon/