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Samstag, 24. Januar 2015

Ashes and Arsenic








 Ashes and Arsenic, SM Reine
(Red Iris Books, 2015)

ARC Review - Das Buch ist ab dem 31.01. als Download erhältlich.

Kurzinhalt:
 Agent Cèsar Hawke ist in seinem Element wenn er magische Verbrechen untersucht. Und so lange Direktor Friederling, sein direkter Vorgesetzter nicht in der Stadt ist, kann er sich diese selbst aussuchen, etwas das er voll auskosten will. Das heißt nichts was mit gefallenen Engeln, rachsüchtigen Dämonen oder Zombies zu tun hat. Nichts bei dem es Tote gibt. Stattdessen wird er die Hexe aufspüren welche mittels Magie eine Bank ausgeraubt hat.
 Einfache Sache. Cèsar gedenkt den Täter geschnappt zu haben, noch bevor sein Boss wieder in der Stadt ist.
 Doch als er tiefer vordringt in den Fall geht es um mehr als nur verschwundenes Geld. Er findet sich inmitten eines tödlichen Twist zwischen verfeindeten Hexenzirkeln, der eine blutige Spur durch L.A. zieht.
 Und die Spur führt direkt zu seinem Bruder, Domingo Hawke, eine mächtige Hexe mit krimineller Vergangenheit.
 Domingo will Cèsars Hilfe im Kampf gegen seine Feinde. Vergiss das Cèsar für das Office of Preternatural Affairs arbeitet, vergiss den Treueschwur, vergiss "Pflicht" und "Handlungsanweisung". Domingo fordert einen Gefallen ein und die Hawke Familie steht zu eng beieinander um sich dem zu verweigern.
 Cèsar möchte nicht dafür verantwortlich sein das Domingo in einem Gefängnis der Union, dem Militärischen Arm des Office verschwindet, er möchte daran glauben das Domingo unschuldig ist.
 Doch auf der Jagd nach einer Hexe deren Talent darin besteht Illusionen zu erzeugen die selbst andere Hexen täuscht, wem kann man da wirklich trauen?

 My name is Cèsar Hawke. I’m an agent for the Office of Preternatural Affairs. 
 Don’t be surprised if you’ve never heard of us. We don’t officially exist.
 You won’t find our name on any government budget sheets even though we’re kind of a big deal. We get more than twice as much money as NASA. Our offices are spread all across the United States. The CIA wishes they could be as secretive as we are.
 We’re those guys in the black helicopters circling over your city. We’re the first to respond when something explodes, and we’re the people telling news organizations that it was a gas leak rather than the pyroclastic death spiral of a greater demon and his horde of fiends.
 Since what we do is highly classified—and requires specialized skills that most people don’t have—we can’t post job openings on LinkedIn. We have to recruit more discreetly.
 Me? I had been recruited after nearly beating an incubus to death with my fists. It’s not as impressive as it sounds. Incubi are fragile demons. But my fists aren’t the reason that the OPA wanted me. No, that was because I’m a witch.


 In Ashes and Arsenic begleiten wir Agent Cèsar Hawke bei der Aufklärung seines nunmehr fünften Falls (Band sechs in der Reihe). Zur Abwechslung präsentiert er sich hier einmal nahezu durchgehend sympathisch ohne große moralische Verfehlungen. Cèsar mag sich wohl gebunden fühlen seinem Bruder beizustehen, aber das trübt nicht seinen Blick für dessen Fehler, und er verteidigt auch dessen Frau, als Domingo sie als "habgierige Schlampe" tituliert in dem er seinen Bruder daran erinnert das er diese Frau einmal geliebt hat, und sie ihn nicht ohne Grund verlies. Agent Hawke wäre allerdings nicht Agent Hawke würde er sich nicht zum Ende hin noch berufen fühlen schnell nochmal in eine dumme Macho-Rolle zu verfallen.*
Und da wundert er sich warum er immer Single ist.


 Dazwischen liegen weit über hundert Seiten feinster Unterhaltung, und die beginnen gleich mal wieder mit einem wunderbaren Dialogtausch zwischen Cèsar und seiner Amazonenhaften Kollegin Suzume "Suzy" Takeuchi:
 Suzy and I fell a few steps behind Gareth to talk. "Better watch the tone you use with Janet," she said in a low voice. "You're acting like you're important."
 "Hey, I am important."
 "Director Friederling is important. You're important-adjacent. Like six feet from important."
 "Actually, I'm about two hundred miles from important, since Fritz is at the semi-centennial summit right now."
 Suzy rolled her eyes. "Just pointing out, you'll lose authority when he comes back and Janet can make your life miserable."
 "She already makes my life miserable."
 "Shut your mouth, Hawke."
 "Yes, ma'am." I grinned. "See how humble and obedient I am?"
 "Obedient, my ass," Suzy muttered, following Gareth into the vault.


 Die Geschichte vom Kampf zweier verfeindeter Hexenzirkel erinnert einen natürlich sofort an den Clint Eastwood Klassiker Für eine Handvoll Dollar (oder das Japan Original: Yojimbo) und man fragt sich demgemäß von Anfang an wer es wohl ist, der da versucht die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen.
 Autorin SM Reine bereichert diesen Plot mit allerlei falschen Spuren. Weder Domingo, noch die verfeindeten Hexen, noch eine unerwartete Verbündete Cèsars scheinen zu sein was sie vorgeben, dazu gesellt sich ein Plot bei dem es um Illusionsmagie, Familiengeheimnisse und mächtige Artefakte geht.

 Obwohl beim nunmehr sechsten Abenteuer angekommen, lässt sich für diesen Band erneut konstatieren das er sich sehr gut verfolgen lässt ohne Vorkenntnisse aus anderen Bänden zu nötigen. Es gibt zwar wieder eine paar (namentliche) Gastauftritte von Charakteren aus Reines anderen Serien, das sind aber nur Boni für die Fans, welche ebenso wie der amüsante Schlussgag für die Handlung nicht zwingend verstanden werden müssen.


"No."
 Well, at least she wasn't dancing around the refusal. Left no room for doubt. Also, it left no room for my sense of pride. "Is it because I work for the OPA?" I asked. "Or because I'm brothers with Domingo?"
 She patted me on the cheek. "It's because of your Y chromosome."
 "So you're-oh. Yeah. Okay." She didn't look like a lesbian. She was way too pretty. "Are you sure you don't want to give it a shot? Maybe I'd be the guy to change your mind."

Samstag, 17. Januar 2015

Razor's Edge








Razor's Edge, Martha Wells
(Del Rey, 2014)


Kurzinhalt:
 Es ist den Rebellen gelungen die Geheimwaffe des Imperator zu Zerstören, doch nicht ehe Grand Moff Tarkin den Planeten Alderaan für eine Machtdemonstration missbraucht. Prinzessin Leia Organa, Tochter aus dem einstigen Herrschaftshaus des zerstörten Planeten befindet sich mit dem Schmuggler Han Solo auf dem Weg zu einem Treffen mit einer Händlerdelegation welche dringend benötigte Ressourcen für den Bau eines neuen Rebellenstützpunks auf dem Eisplaneten Hoth liefern soll. Doch kaum hat die Gamble den Hyperraum verlassen, werden sie von Imperiumseinheiten angegriffen.
Nur schwer angeschlagen gelingt es der Besatzung dem Zugriff zu entgehen. Für Leia besteht fortan kein Zweifel, es gibt einen Verräter unter ihnen.
Ehe es ihnen gelingt einen sicheren Raumhafen anzusteuern um die Verwundeten zu Versorgen, noch das sie Zeit fanden den Informanten ausfindig zu machen, werden sie Zeugen eines Piratenangriffes auf ein Händlerschiff. Obwohl im Zwiespalt mit ihrer Verantwortung der Rebellion und ihrer Crew gegenüber, gibt es für Leia kein halten als sich herausstellt das es sich bei den Angreifern um Überlebende von Alderaan handelt.
 Leia lässt sich auf einen gefährlichen Handel mit ihnen ein, im Versprechen gegen einen freien Abzug für ihr eigenes Schiff und das der Händler begibt sie sich an Bord des Piratenschiffs.
 Doch Piraten spielen selten fair und fühlen sich nicht an Versprechen gebunden.
Unversehens sieht sich die Prinzessin zusammen mit den gefangenen Händlern an Bord auf dem Weg in das Nest der Piraten, um von dort womöglich in die Sklaverei verkauft zu werden, oder schlimmer noch, an das Imperiums...



 Martha Wells' Eintrag in das Star Wars Universum macht wieder großen Spaß zu Lesen.
Es ist zwar nicht neu was sie präsentiert und trotz dem etwas stärkeren Fokus auf Leia Organa als Heldin der Geschichte wenig innovativ, aber die Autorin wirft einen erfrischend weiblichen Blick auf das Star Wars Universum, der mehr bietet als eine Leia die nur die obligatorische Frau an der Seite des Helden stellt oder eine verruchte Piraten Anführerin. Wells arbeitet mit einer ausgewogenen Charakterriege welche Männer und Frauen gleichberechtigt Seite an Seite kämpfen lässt, und sie zeigt uns eine erfrischend kämpferische aber nicht weniger weibliche Leia.

 Zugegeben Wells' Schreibstil fühlte sich für mich nicht immer "Authentisch" an, es gibt da zum Beispiel eine Szene in der Han mit den Fingern Airquotes zeichnet, was mir persönlich für ihn unpassend erscheint, und gelegentlich kam es mir sprachlich gar vor als hätte ich mich in eines der Subgenres der Frauenliteratur verirrt:
 Leia wanted to call a cutting remark after him but her head hurt to much at the moment to let her think of a good one. She was even to disgruntled to watch the movement of Han's hips as he walked away down the corridor. Not that she should be watching that at all, she reminded herself.
 Wobei dies tatsächlich nach anfänglicher Überraschung sehr gefiel, so offen sexy erschien mir Star Wars nie zuvor. Wells' steigert gekonnt die sexuelle Spannung zwischen Leia und Han, hin zu einer hinreißend witzig Szene, in der die Beiden beim Versuch eine Unterhalten zu führen ohne das sie Belauscht werden, sich zusammengepfercht in einer Ein-Mann-Erfrischungszelle finden. Ein Moment den Wells' auskostet um uns eine durch und durch weibliche Leia zu präsentierten, erfüllt von allzu menschlichen  Bedürfnissen.
 Da der Roman zwischen A New Hope und The Empire Strikes Back handelt ist natürlich noch nichts zwischen ihnen vorgefallen zu diesem Zeitpunkt, und kann auch nichts zwischen ihnen vorfallen, ihr erster Kuss steht noch in der Zukunft. Wells' hatte somit wenig Spielraum die sich steigernde Attraktion zwischen den Hauptcharakteren allzu weit auszuloten und vielleicht war diese eine Beschränkung die sich hier positiv auf die Handlung ausgewirkt hat.

 Das klingt jetzt wahrscheinlich so als würde die Autorin die Romanze in den Vordergrund spielen. Das ist aber keineswegs der Fall, sie läuft einfach gelegentlich parallel, öfters aber im Hintergrund mit. Wells' Geschichte bietet natürlich zuvorderst den zu erwartenden Action- und Abenteueranteil. Mit einer wehrhaften Leia die hier mehr als einmal beweist das sie nicht der Typ Prinzessin ist der sich damit begnügt auf Rettung zu warten, sondern den Kampf gegen die Piraten lieber selbst in die Hand nimmt. Die Romanze ist nur der Teil welcher mir mehr als der Rest ins Auge fiel, weil sie sich damit doch gefühlt etwas vom gewohnten Star Wars Ritus abhebt, wie gesagt, so sexy kam mir die Serie früher nicht vor.

 Zu meiner eingangs gemachten Bemerkung, das Wells' wenig neues, innovatives bietet, muss ich natürlich noch anhängen das dies nicht die Schuld der Autorin ist. Gemessen an dem engen Rahmen der ihrer Geschichte gesetzt ist, eingebettet zwischen  A New Hope und The Empire Strikes Back, schlägt sie sich sehr gut dabei ein Stück Space Opera anzubieten, das auch ohne große Überraschungen zu unterhalten weiß.

Eine solide geschriebene Geschichte an der nicht nur Star Wars Fans (vor allem weibliche) gefallen finden können.

Samstag, 10. Januar 2015

Savage Run








Savage Run, by E. J. Squires
(Self-Published, 2014)


Savage Run habe ich als kostenloses eBook von der Story Cartel Website heruntergeladen, gegen das Versprechen eine ehrliche Rezension zu verfassen.

Kurzinhalt:
 Die siebzehnjährige Heidi Cruise ist eine Arbeiterin, der niederste soziale Rang für einen Bürger in Newland, ausweglos zu einem Leben als Sklavin verdammt. Aufgewachsen unter dem kritischen Blick ihres überreligiösen Vaters, und dazu gezwungen mit anzusehen wie ihre beste Freundin von ihrem Master, einem Mitglied der führenden Klasse in deren Besitz sich die Arbeiterschaft befindet, täglich missbraucht wird, weigert sich Heidi das für sie ausersehene Schicksal zu akzeptieren. Im Versuch ihre Freundin und sich zu befreien, schmiedet sie einen gefährlichen Plan: Sich als Jungen zu Verkleiden und an einem von Präsident Volkov kürzlich ins Leben gerufenen Event teilzunehmen - dem Savage Run, einem furchtbaren Hindernisrennen nur für Männer bei welchem denen die durchkommen die Freiheit winkt, jenen die verlieren der Tod.




Zunächst das Gute an der Geschichte:
 Obgleich Savage Run auf mehrer Bände ausgelegt ist, kann man den ersten Band auch für sich selbst genommen lesen, es gibt zwar ein paar lose Enden aber die Geschichte ist soweit in sich abgeschlossen das man den Folgeband nicht zwingen zu Lesen braucht.

 Savage Run funktioniert zeitweise gut als einfache Unterhaltung, und auch wenn ich Persönlich im Mittelteil etwas zu Kämpfen hatte, liest es sich sehr flott weg. Ich würde sagen wenn man die Geschichte mit keiner größeren Erwartung angeht, als der eine simple Jugendromanze zu Lesen, sich nicht weiteres daran stört das der Dystopieteil nur unwichtige Fassade ist, und sich nicht damit aufhält die Logik des ganzen zu hinterfragen, ja, dann kann man es als das literarische Äquivalent zu einem Popcorn Film - nun, eher zu einer SyFy Channel Produktion - sehen.


Oh, hard is the fortune of all woman kind,
She's always controlled, she's always confined,
Controlled by her parents until she's a wife,
A slave to her husband the rest of her life.
- The Wagoner's Lad (Trad.), Joan Baez

 Savage Run beginnt mit ein paar spannend geschriebenen Kapiteln in denen die Autorin eine düstere Zukunft aufzeichnet in welcher eine Drei-Klassen-Gesellschaft herrscht. Die Führungsriege bilden die sogenannten Master, sie haben alle Freiheiten und Rechte, und halten die politische Macht in Händen sowie sämtliche Besitztümer. Darunter gibt es die Klasse der Advisors, der Berater, diese sind zwar essentiell freie Bürger, haben aber kein Recht auf eigenen Grundbesitz und dürfen für kein Politisches Amt antreten. Die unterste Klasse wird von den Arbeitern gebildet, diese haben keinerlei Anspruch auf Besitz, ihre Arbeitskraft, ihre Freiheit, ihr Leben, ihre Körper - alles gehört dem Master dem sie zugeteilt werden. Von Arbeiter Frauen wiederum wird erwartet das sie, wenn sie nicht der direkten Kontrolle eines Masters unterstehen, sich den Anordnungen ihrer Väter oder Ehegatten fügen.


Unglücklicherweise bring uns dieses Set-Up gleich zu meinen Kritikpunkten:
 Bedenkt man diese Art von Klassensystem für viele Menschen auf der Welt traurige Realität darstellt, das Sklavenarbeit, das ein Leben als Besitztum in einer Männlich dominierten Gesellschaft in der sie vom Vater zum Ehemann weitergereicht werden ohne Hoffnung auf Flucht für Frauen und Mädchen in gewissen Gesellschaften bittere Realität ist, und fügt man zu dem einen äußerst düsteren Start in die Geschichte, mit Themen wie sexualisierter Gewalt, dann versteht man vielleicht das mir ganz Persönlich die unerwartete Wandlung der Geschichte von einem ernsthaften Roman für junge Erwachsene zu einem leichtfüßig harmlosen Jugendbuch sauer Aufstieß beim Lesen.
 Die Autorin übergeht die aufgeworfenen Themen wie Sklaverei und Missbrauch, behandelt sie in der Geschichte als solchermaßen vernachlässigbar, dass man sich Wundern muss warum sie diese überhaupt einbringt. Letztlich empfand ich die Ignoranz mit der die Autorin diesen Teil ihrer Erzählung anging, oder vielmehr gerade nicht anging als extrem Ärgerlich.

 Heidi ist der inkonsistenteste Charakter der mir seit langem untergekommen ist.
Geboren und aufgewachsen als Sklavin, ohne jede Hoffnung diesem Schicksal jemals zu entkommen, würde man annehmen das der Gedanke an Freiheit, ist was sie antreibt. Sie riskiert für diesen unmöglichen Traum sogar den tätlichen Angriff auf einen Master, ein Verbrechen welches, wie sie weiß, mit dem sofortigen Tod bestraft wird. Sie verkleidet sich als Junge, welches in ihrer Gesellschaft ebenfalls als strafbare Aktion gilt, welche drakonische Strafen nach sich zieht. Doch wann immer Schönling Nicholas auftritt verwandelt sie sich ein komplettes Mädchenklischee, plötzlich sind ihr Party, Kleider und Make-Up wichtig, Freiheit ist da nur noch ein ferner Gedanke der ihr niemals so wichtig Scheint wie, sagen wir, ein Kuss.
Tatsächlich antwortet sie auf Nicholas Frage was Freiheit für sie bedeutet, "Das Recht mich zu Verlieben".
Nicht ein selbstbestimmtes Leben zu Führen, nicht das Recht am eigenen Körper, noch nicht einmal gerechte entlohnung der eigenen Arbeitskraft - essentiell läuft Heidis ganzes Problem damit Sklavin zu sein darauf hinaus das sie dadurch nicht in Clubs abhängen darf und sich nicht verlieben.
Sie ist kurz gesagt der Stereotyp eines erste Welt Teenagers die nur zufällig kein Geld hat und sich um oberflächliche Luxusprobleme sorgt.

Frage nicht nach Logik.
 Einige der zu überwindenden Hürden sind, schlicht gesagt Lächerlich, und nicht nur im Kontrast zu dem womit die Geschichte startete; ich spreche von Raumschiffen, EVAs* und mythologischen Kreaturen.
Ebenso die politische Situation soweit sie die Autorin uns vermittelt, der Aufbau der einzelnen noch bestehenden Nationen ist - gelinde Ausgedrückt, nicht sehr durchdacht. Nichts von dem dass uns gesagt wird ergibt Sinn. Eventuell plant die Autorin dies noch zu aufzuklären, aber ich denke eher nicht.

 Als Heidi sich für Savage Run einschreiben will, fliegt ihre Tarnung als Junge augenblicklich auf, was aber niemanden so richtig stört, und man muss sich wieder Fragen: Wieso hat sich die Autorin überhaupt die Mühe gemacht dieses Element einzubringen?
Zu keinem Zeitpunkt beeinflusst es die Geschichte nennenswert, und auch nachdem alle Welt davon erfährt, bleibt es ohne größere negative Konsequenzen für Heidi, im Gegenteil sogar.
Auch hier kam mir die Art in der die Autorin ein schwerwiegendes Thema einfach unter den Tisch fallen lässt äußerst Fragwürdig vor, es gibt immerhin in unserer Welt Staaten in denen Mädchen mit ernsthaften Konsequenzen für Leib und Leben rechnen müssen, versuchen sie sich als Jungs auszugeben und werden dabei erwischt.


Ich muss diesen Teil noch einmal Unterstreichen:
 Ich habe ein extremes Problem damit, in welcher Weise die Autorin sexualisierte Gewalt einbringt, sich aber weigert diese dann auch zu thematisieren. Das Thema wird kurz angeschnitten, wenn Heidis Freundin, Gemma, nachdem sie aus den Fängen ihres Masters befreit wurde, praktisch nebenbei erwähnt das dieser sie geschlagen, unter Drogen gesetzt und Vergewaltig hat. Es wird zwar immer mal wieder im Verlauf der Geschichte angedeutet das dies Heidi immer noch umtreibt, aber es hat zu keinem Zeitpunkt wirklichen Einfluss auf die Handlung. Es steht einfach nur im Raum als hingeworfenen Bemerkung. Gerade so als sage die Autorin, ach, das war nur Vergewaltigung, nichts worüber man sich einen Kopf machen muss.


 Abschließend sollte ich wohl erwähnen dass ich überzeugt bin, hätte die Autorin ihre Geschichte nicht so ausgesprochen düster, dystopisch eben (hah!), begonnen, und mein persönliches Reizthema (welches ohnehin keine Relevanz hatte für die Erzählung) ausgespart, sondern uns gleich auf eine eher als futuristisches Märchen angelegte Geschichte mit Popcornfaktor eingestimmt, das Lesen hätte mir bestimmt Spass gemacht.
Aber so, neige ich eher dazu von der Lektüre abzuraten.

*Extravehicular Activity, Ausstieg aus einem Raumfahrzeug im Weltraum.

Montag, 5. Januar 2015

Im November









Im November, Sarah Anne Cole
 (Self-Published, 2014)


Kurzinhalt:
 „Lieber hätte ich ihn an eine andere Frau, als an den Tod verloren …“
Der überaschende Tod ihres Lebenspartners wirft Laura Miller aus der Bahn. Nichts ist mehr wie zuvor und in ihrer Verzweiflung versucht sie, sich das Leben zu nehmen.
Als sie ein Jahr darauf den Friedhof wieder aufsucht um Blumen auf Darrens Grab zu legen, steht sie versehentlich am Nachbargrab. Denn Darren und die neben ihm bestattete Paula verbindet sowohl der gleichlautende Nachname, Graham, als auch derselbe Todestag. Ist es nur ein Zufall oder schicksalhafte Fügung, dass das Grab der verstorbenen Paula die gleichen Blumen zieren welche sie für Darren kauft?
Obwohl Laura dem Glück auf ewig abgeschworen hat, ändert die Begegnung mit Paulas Ehemann John ihr Leben von Grund auf. Es läuft zunächst gut zwischen John und Laura, die durch diese neue Liebe wieder ins Leben zurückfindet, doch dann kommt sie einem Geheimnis Darrens auf die Spur.

 Seit meinem Zusammenbruch vor einem Jahr ist mein Leben wie in Zeitlupe verlaufen. Trotzdem kommt es mir noch gar nicht so lange vor, denn jeder Tag war dem darauf folgenden so erschreckend ähnlich, dass ich es verlernt habe, mich, in welcher Hinsicht auch immer, überraschen zu lassen. Es war egal, ob morgens, mittags oder abends Ärzte, Therapeuten oder Schwestern nach mir sahen und mich davon zu überzeugen versuchten, wie lebenswert mein Leben doch noch immer wäre. Irgendwann habe ich aufgehört, zu zählen, wie oft der Satz gefallen war, dass ich ach so großes Glück gehabt hatte, dem Tod noch einmal davongekommen zu sein.

 Vom Cover sollte man sich hier nicht abschrecken lassen; allerdings wirkt es auf mich eher geeignet für eine Werbeanzeige für eine Christliche Partnervermittlung oder dergleichen.
Persönlich fand ich das Sarah Anne Cole eine sehr schön erzählte Geschichte über Verlust und Trauer, und das herantasten an eine neue Liebe bietet.
Die Geschichte beginnt zwar eher etwas bedrückend, entwickelt sich dann aber zu einer anrührenden, mit viel Humor erzählten Liebesgeschichte.
"Die Kaffeemaschine ist kaputt. Sie gibt rein gar nichts mehr von sich. Weder leuchtet der Knopf noch röchelt sie. Ich fürchte, sie ist von uns gegangen. Denkst du, man kann sich Kaffee auch frei Haus liefern lassen?"

 Was mich besonders gefreut hat, ist mal wieder eine Liebesgeschichte zu Lesen in der die beiden tatsächlich miteinander Reden, ehrliches Interesse aneinander Zeigen. Es gibt keine spontane erotische Spannung welche die beiden sofort magnetisch anzieht, sondern es sind die Gespräche in denen sie den Schmerz und die Trauer um den Verlust einer geliebten Person miteinander Teilen, welche die beiden zusammenführen.
Dabei kommen aber keineswegs die romantischen Momente zu kurz.
 Mit meinen Händen umschlinge ich seinen Nacken. Ich kann kaum glauben, was in diesem Moment geschieht. Plötzlich fühle ich mich wieder wie ein Teenager, der seinen allerersten Kuss bekommt. Auf meiner Haut prickelt es kalt und heiß zugleich, mein Herz schlägt so heftig, dass es mir beinahe den Atem raubt.

 Sprachlich wäre gefühlt manchmal etwas mehr drin gewesen, und die Entscheidung der Autorin ihre Geschichte in erster Person Präsens zu Schreiben, bremste wie üblich den Erzählfluss für mich immer mal wieder aus, aber wer eine angenehme Liebesgeschichte für zwischendurch sucht, kann hier ruhig zugreifen.

Sonntag, 4. Januar 2015

Omega - *Squee!*

Beim studieren der neuen Einträge auf facebook bin ich auf die Anmerkung gestoßen das von Autorin SM Reine ein neuer Roman um Rylie Gresham und die Wölfe ins Haus steht:


Omega - War of the Alphas, SM Reine - Red Iris Books, April2015

Kurzbeschreibung:

NYT Bestselling Author SM Reine presents a spin-off to The Ascension Series...

Ten years ago, Deirdre Tombs died. When she was reborn the next day, Deirdre had become a shapeshifter who can't shift shapes. Nobody knows what animal she's supposed to be. She's definitely not a werewolf. The Alpha, Rylie Gresham, can't force her to transform like other members of her pack.

Now Deirdre is considered an omega, the weakest shapeshifter in the pack--a vulnerable position when Everton Stark demands tribute from Rylie. He wants to be the dominant Alpha. The only Alpha. And he plans to make her pack submit whether they want to or not. Stark can make every shapeshifter obey him by force of will alone.

Every shapeshifter except Deirdre.

The shifter who can't shift is the only hope for Rylie to win the war against Stark. It will take everything Deirdre has to survive undercover in his den. But can an omega's will be stronger than that of a charismatic, deadly Alpha like Everton Stark?

 Author's Note: Although this book takes place ten years after the end of The Ascension Series, War of the Alphas is a standalone series. You don't need to read my other books to enjoy it. :) Happy reading!

(Quelle: Amazon.de)

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 Ich könnte es vielleicht schon ein oder zweimal erwähnt haben das ich positiv verliebt bin in Rylie, und deshablb freu mich natürlich gerade als wär's eben nochmal Weihnacht geworden. :)

 Jetzt gilt es Tage ankreuzen bis endlich April ist .... *sigh*

Samstag, 3. Januar 2015

tucking fypos

 Keinen Druckfehler zum Start ins neue Jahr, sondern eine Übersetzungsstilblüte.
Ein peinlicher Schnitzer, den man sich da erlaubt hat bei Ann Brashares' Wer weiß, was morgen mit uns ist (cbj, 2014; s.217).
Da wird in einer Unterhaltung der Hauptcharaktere, der Zeitreisenden Prenna und ihrem in der Gegenwart geborenen Freund aus dem Begriff illegal alien, also dem illegalen Einwanderer... aber lesen sie selbst:

"Waren das hier immer noch die USA?"
"Ja, ich bin keine illegale Außerirdische, nicht in dieser Hinsicht jedenfalls"