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Donnerstag, 28. Februar 2013

Alex


Inspiriert von Anthony Burgess Roman Uhrwerk Orange: Hier kommt Alex und Bye, bye, Alex.



Dienstag, 26. Februar 2013

Night Circus - Frage beantwortet

Aufgrund einer Erwähnung dass eine Verfilmung von Erin Morgenstern's Nachtzirkus (mein Buch 2012) in Arbeit sei, habe ich das ganze spaßeshalber mal Gegoogelt, und bin dabei auf dieses wunderbare Interview gestoßen:

Coming to – and Casting – The Night Circus with Erin Morgenstern

Bei dem für mich vorallem der folgende Teil ein "aha!"-Erlebnis darstellte, welches mir eine drängende Frage beantwortet: 

EM: Thank you, it’s still hard to wrap my head around that a film version is even a possibility. I don’t picture actors while I write. The only character I ever mentally associated with a particular actor was Prospero, who was always Geoffrey Rush-esque in my mind.
No one else ever aligned as well with any specific actor. I always thought Lee Pace would be a very good Marco but he’s likely too old now. Though if it is a proper dream cast I suppose restraints of age and time should not matter, and Celia always had a bit of a Clara Bow vibe in my mind, which is partially how she got her name.
I think Carey Mulligan might make a lovely Celia. Rinko Kikuchi could be a very interesting Tsukiko. For Bailey and the twins I’d prefer unknowns, really. And I don’t have anyone in mind for Alexander but I would love for him to be played by an older actor also known from a younger age, to have that passage of time recognition.
Ich hatte nämlich beim Lesen von The Night Circus Clara Bow in der Rolle der Celia for meinem geistigen Auge, und da stand natürlich die Frage nahe: Sind Celias Initialen nur Zufall oder ist sie tatsächlich nach Clara Bow abgebildet?

Tja, Frage beantwortet.

Als aside:
Es erschreckt mich aber wie viele Circus Fans (oder sind wir gar Rêveurs?) sich Burton als Regisseur vorstellen könnten. Sicher, der Mann hat einen gewissen visuellen Style - aber es fehlt seinem Werk die Seele - und ein Zirkus ohne Seele...?

Mittwoch, 20. Februar 2013

Fair Game









Fair Game, Patricia Briggs
(Ace, 2012)

Paranormal Romance at its (nahezu) best.

 Kurzinhalt:
Anna ist besorgt um ihren Gemahl, Charles. Sie fürchtet das seine Aufgabe, die Gesetze seines Vaters, des Anführers der Werwölfe, durchzusetzen ihn auf Dauer beschädigen wird; vor allem da seit dem die Werwölfe sich den Menschen offenbart haben mehr Vergehen eine unmittelbare Todesstrafe nach sich ziehen. Auch Charles Vater muss diese Sorge anerkennen, und der dafür vorgesehene Mann aus Privaten Gründen von seinem Auftrag zurück treten muss, schickt Bran Anna und Charles nach Boston um dem FBI bei den Ermittlungen im Fall eines Serienkillers beizustehen der jüngst drei Werwölfe erlegt hat. Im Laufe der Ermittlungen geraten die Beiden selbst in das Visier des Killers, und Charles zustand ist prekärer als gedacht, auch er steht davor den Verstand zu verlieren und damit würde dann der Serienkiller das geringste Problem für das FBI.

 Bei Fair Game handelt es sich um den dritten Band in der Alpha & Omega Reihe, einem Spin-Off von Briggs' beliebter Mercy Thompson Serie. Die Alpha & Omega Romane Erzählen die Geschichte des Ehepaares Anna und Charles Cornick, in wechselnder Sichtweise aus der dritten Person. Er ein dominanter Alpha-Wolf, mit indianischen Vorfahren, sie ein Omega Wolf, welche über eine besondere Empathie verfügen und die Fähigkeit die Aggression eines Alphas unter Kontrolle zu halten.
He had lived a very long time, and only since he gained Anna had he learned to fear. He'd discovered that he had never been brave before—just indifferent. She had taught him that to be brave, you have to fear losing something.
 Was einem bei Ace Büchern, insbesondere Patricias, immer sofort ins Auge fällt ist das herausragende Cover Artwork, hier übertreffen sich der Verlag und der Illustrator, in diesem Fall Dan dos Santos, immer wieder auf das Neue; leider wird der Coverscan der großartigen Arbeit die hier geleistet wurde kaum gerecht. Das Cover kommt mit einer spiegelnden, und leider sehr für Fingerabdrücke anfälligen, oberfläche die dem Motiv bei Lichteinstrahlung eine sagenhafte Plastizität verleiht.
Aber auch die Autorin versteht es sich mit jedem neuem neuen Band noch ein wenig zu Steigern, und das bei einer Serie die schon zu beginn Maßstäbe für das Paranormal Romance Genre gesetzt hat. Diese Bücher sind für mich ganz klar die Referenz an der sich jede andere PNR-Serie messen muss.

 Der einzige, doch recht bittere, Wehrmutstropfen ist das der dritte Band erneut sehr zentral um die Thematik Sexualisierter Gewalt kreist und es somit eher unwahrscheinlich ist das ich das Buch noch einmal Lesen werde obwohl es mich, zumindest in jenen Teilen in denen es mich nicht verstört hat, absolut zu begeistern wusste; es gibt eben Szenen die will man nicht auf Dauer in sein Gedächtnis gebrannt haben.
Trotzdem das Patricia Briggs regelmäßig in diesen ungeliebten, nicht zu letzt dadurch das er so Genre stereotyp ist, Themenkreis abdriftet gehört sie für mich zum Kreis der Autoren/innen deren Bücher ich einfach nicht aus der Hand legen kann bis ich sie fertig gelesen habe; weshalb ich mich immer dazu zwingen muss mit dem Lesen auf ein freies Wochenende zu warten, den andernfalls hieße es komplett übermüdet nach durchgemachter Nacht im Geschäft zu erscheinen (Erklären Sie mal ihrem Chef das ein Buch daran schuld ist wenn sie auf Arbeit nicht bei der Sache sind). Dabei möchte ich nicht behaupten das Patricia eine perfekte Autorin ist, man könnte ihr, wenn man denn wollte, durchaus so manche Schwäche vorwerfen, wie die Tatsache das sich in ihren Geschichten alles auf wörtlich magische Art zum Guten wendet, oder die wenig subtile Exposition in ihrem Werk – aber wer wollte das schon.

 Obwohl die Alpha & Omega Reihe dazu konzipiert ist unabhängig von der Mercy Thompson Reihe zu sein, ist es hilfreich beide Serien zu kennen und in der passenden Chronologie zu lesen (damit fällt Fair Game zwischen River Marked auf das es kurz bezug nimmt, denn der Auftrag der an Anna & Charles übergeht war für Adam Hauptmann, Mercys Gatten, gedacht, der sich aber durch die Ereignisse im genannten Band verhindert sieht, und Frost Burned, das Zeitlich darauf folgt und auf die für das Mercyverse weitreichenden Ereignisse aus Fair Game bezug nimmt). Auch das angesprochene Outing der Werwölfe ist eine Cross-Series Referenz, da dieses Notwendig wurde durch Ereignisse in Blood Bound (ebenfalls greift für diesen Band die Achtung Sexualisierte Gewalt! Warnung – Ich wünschte manchmal wirklich Bücher kämen mit einer solchen).
Man sieht also, es gibt immer eine gewisse Überlappung der Serien untereinander.
In wie fern, oder ob überhaupt, sich die in nun Fair Game eingeführte neu gegründete Bundesbehörde CNTRP (Combined Nonhuman and Transhuman Relations Provisors, genannt Cantrip*; im Wortsinne etwa eine Behörde welche das Zusammenleben mit übernatürlichen Wesen regeln soll), die sich als eine Art auf das Paranormale spezialisiertes Homeland Security darstellt, auf die Mercy Thompson Reihe auswirkt, muss sich dabei noch zeigen.



* Das Wort Cantrip bezeichnet einen magischen Spruch jedweder Art.

Samstag, 16. Februar 2013

Suffer the little children










Suffer the little children, Donna Leon
(Arrow books, 2008)


 Kurzinhalt:
Mitten in der Nacht wird Guido Brunetti in das Krankenhaus gerufen. Bei einem Einsatz der Carabineri wurde der Kinderarzt Gustave Pedrolli schwer verwundet.
Pedrolli wird vorgeworfen ein Baby illegal adoptiert zu haben, doch für Brunetti ist zuerst nur die Frage der Körperverletzung durch die Carabineri von Belang. Nach und nach jedoch lässt sich Brunetti, selbst Vater zweier Kinder, immer mehr in den Fall verwickeln, bis seine Ermittlungen schließlich zu einem noch tragischeren Vorfall führen.

 Zu Donna Leon muss ich vorab sagen dass sie nicht zu den Autoren gehört die ich von mir aus zur Hand genommen hätte, ich kenne zwar die TV-Adaptionen ihrer Romane, bin aber kein Fan. Suffer the little children hat mir meine Schwester dagelassen im Austausch gegen mein Headcase von Liza Cody.
Gemessen daran hat mich Donna Leon durchaus positiv überrascht, ich finde die TV-Serie etwas langatmig aber im Roman verleiht gerade das Element dass die Filme in meinen Augen eher bremst der Geschichten einen ganz eigenen Charme, nämlich Brunetti's angenehm gewöhnliches Familienleben. Keine Ehe-, oder Alkoholprobleme (obgleich bei Donna Leon viel und gerne Getrunken wird, und auch das Essen spielt eine große Rolle – Italienische Lebensart eben), keine Affären, Brunetti ist ein wundervoll ausgeglichener Gegenpol zu den üblichen gebrochenen Charakteren des Genres.
Ich habe mit Hochgenuss jede Zeile Aktion zwischen Brunetti und seiner Frau Paola gelesen, in diesen Momenten zeigt Donna Leon für mein Empfinden ihre wahre Stärke:
  He leaned forward to pick up the bottle, then decided against it and set it back on the table.
'I went to Verona with Signorina Elettra,' he said, surprising himself with the revelation. 'We were a couple desperate to have a child. I wanted to see if the clinic is involved with these adoptions.'
  'Did they believe you? At the clinic?' she asked, though to Brunetti the more important matter was whether the clinic was in fact involved in the false adoptions.
  'I think so,' he said, considering it better not to attempt to explain why this might be so.
  Paola shifted her feet on to the floor and sat up. She placed her glass on the table, then turned to Brunetti and picked a long dark hair from the front of his shirt. She let it drop to the carpet and got to her feet. Saying nothing, she went into the kitchen to prepare the rest of dinner.


Der Kriminalfall läuft dagegen eher ein wenig im Hintergrund ab und gerät im letzten Drittel dann auch irgendwie ins Stocken.
Zumal wenn Brunetti wiederholt darüber sinnt ob sich im Falle illegaler Adoptionen Recht und Gerechtigkeit unter einen Hut bringen lassen können, wenn das einzige Verbrechen Pedrollis in seiner Sehnsucht nach Vaterschaft lag. Ebenso wenig wie der Fall konnte mich die supporting cast überzeugen, die zwar sympathisch ist aber immer etwas blass bleibt, vielleicht müsste man hierfür die anderen Bücher kennen – immerhin ist Suffer the little children bereits Brunetti's sechzehnter Fall.

Auch die recht willkürlich wirkende Verwendung italienischer Begriffe hat mich beim Lesen eher gestört – ein cell phone muss man nicht telefonini nennen nur weil eine Geschichte in Italien spielt.

Als Fazit gilt für mich daher leider zu sagen, das wenn Suffer the little children wirklich, wie auf der Rückseite angepriesen, zu Donna Leon's bestem gehört, die Autorin trotz positiven Grundeindrucks es nicht Dauerhaft auf meine Leseliste schaffen wird.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Die Sturmkönige – Dschinnland








Die Sturmkönige – Dschinnland, Kai Meyer
(Bastei, 2008)

 Oy, nur dreißig Seiten bis zur Sexszene – Autoren die so beginnen haben bei mir selten einen guten Stand, Kai Meyer macht da kaum eine Ausnahme.

 Kurzinhalt:
 Bei einem illegalen Rennen stößt der Teppichreiter Tarik al-Jamal mit der mysteriösen Sabatea zusammen. Diese Begegnung kostet ihn zwar den Sieg, bringt ihm aber ein amouröses Abenteuer ein, mittels dem die Schönheit seine Dienste für sich zu gewinnen sucht. Denn Sabatea zieht es dringlich nach Bagdad, doch der Weg dort hin ist Gefährlich, das zu durchquerende Gebiet wird von den Dschinn beherrscht, Wesen der Wilden Magie die sich die Ausrottung der Menschheit auf die Flagge geschrieben haben. Tarik weigert sich Sabatea zu helfen, weis er doch besser als viele andere um die Gefahren des Dschinnlands welches ihm einst seine Geliebte Maryam nahm. Als Sabatea aber sich mit seinem jüngeren Bruder einlässt und diese dazu überredet mit ihr die Reise durch die Wüste anzutreten, sieht Tarik keinen anderen Weg als den beiden zu folgen, auch wenn dies für ihn eine Rückkehr in seinen
ganz persönlichen Alptraum bedeutet.


 Dschinnland hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen, auf der einen Seite muss ich anerkennen das Kai Meier ein guter Erzähler ist der mit Gefühl für Sprachrhythmik und Storyentwicklung es versteht eine Geschichte aufzubauen die einen durchaus in ihren Bann zu ziehen vermag, aber dagegen steht für mich das Dschinnland in die Sparte Fantasy fällt deretwegen ich dem Genre nicht so sehr zugetan bin, den die Welt in der Dschinnland handelt ist eine Männerwelt in der Frauen nur Waren oder Geliebte sind. Das meint zwar nicht das der Autor selbst Frauenfeindlich rüberkommt, tatsächlich gesteht er seinen Frauencharakteren durchaus aktivere Rollen zu als im Genre üblich ist und zeichnet diese auch nicht nur als unfähigen Ballast welcher lediglich dazu dient dem Helden wechselnd im Weg oder Bewunderer zu sein,  das hindert ihn aber eben auch nicht daran den Genrekonventionen folgend uns tapfere, wenn auch recht zynische, Teufelskerle zu präsentieren die über halbnackte Schönheiten stolpern welche dem Helden dann prompt ihren Körper darbieten:
  Dass sie ihn geküsst hatte, war kein Missgeschick gewesen. Und es hatte so viel mehr zu bedeuten als ihre gemeinsame Nacht am Himmel über Samarkand. Das war nur ihr Körper gewesen, der tat, was nötig war, um einen Wildfremden zu überzeugen, ihr zu helfen. Und genauso hatte Tarik es eingeschätzt, als missglückten Bestechungsversuch, als voreilig gezahlten Preis für eine Ware, die er gar nicht feilzubieten hatte.
  Aber die vergangenen Tage, die letzten Stunden im Gebirge, auch sein Bericht über Maryams Verlust – das alles war etwas anderes. Dafür konnte sie nicht mit ihrem Körper bezahlen, nur mit ihrer Zuneigung.


Damit bietet Dschinnland erst einmal nur eine restriktive, etwas sexistische Sicht auf Frauen.
Und der Autor festigt dieses Bild noch in dem er sich in wenig hilfreichen stereotypen ergeht:
  Sein Kopf war mit einem Tuch verhüllt, das nur einen Spalt für die Augen frei ließ. Dass unter dieser Vermummung ein Mann steckte, ließ sich auf diese Entfernung allein an seiner Größe erkennen.
Offenbar gibt es im Dschinnland keine hochgewachsenen Frauen... und dass, wie gesagt, die Welt in der die Handlung angesiedelt ist, eine Frauenfeindliche ist macht Ausrutscher wie diese nicht verzeihlicher. Dieser Zweig der Fantasy ist eben zu meist nur transportmittel für Männerphantasien. Doch wer das mag, also für Freunde der Sword & Sorcery, in diesem Fall mit Orientalischem Flair, dem dürfte Dschinnland trotzdem oder gerade deswegen gute Unterhaltung bieten. Mein zwanzig Jahre jüngeres Selbst hätte die Trilogie vermutlich verschlungen.

 Ein Wort zur Warnung noch:
Dschinnland ist leider kein eigenständiger Roman sonder endet in einem extremen Cliffhanger; es sind nur wenige der im Buch aufgeworfenen Fragen zum Ende hin beantwortet, wobei die wenigen Antworten die man bekommt nur hin zu neuen Fragen führen, denn die Geschichte schließt an einem Punkt an dem im Grunde alles erst so richtig seinen Anfang nimmt.

Donnerstag, 7. Februar 2013

tucking fypos




In Rainer M. Schröders düsterer Zukunftvision  Liberty 9 (cbj, 2012; Seite 477) reicht die Gastfreundschaft bis hin zur Gebärdenbewirtung, wollen wir nur hoffen das auch die Gäste etwas davon bekommen haben:

"Jive brachte einen Korb mit Blechbechern sowie mehrere Steinkrüge gefüllt mit kühlem Apfelcider, und während Jedediah den Gesten die Becher füllte, stellte der Junge auch noch ein großes Brett mit zwei kantigen Brotlaiben, einem Topf Butter und einer Schale Salz dazu."

Dienstag, 5. Februar 2013

Ready Player One









Ready Player One, Ernest Cline
(Arrow Books, 2012)

Schwacher Plot um irgendwie sympathische Geeks.

 Kurzbeschreibung:
 Man schreibt das Jahr 2044, die Erde ist schlechter Ort um darin zu Leben. Das Öl ist aufgebraucht. Das Klima ist Ruiniert. Massenarbeitslosigkeit dominiert. Hunger, Armut und Krankheit regieren.
Wie die meisten Menschen flüchtet sich Wade Watts in die Virtuelle Realität der OASIS. Einer simulierten Welt, in der Futuristische Technik und Magie gleichberechtigt nebeneinander stehen. In der Avatare quests lösen auf Welten die auf Spiele, Romane und Filme basieren.
Geschaffen wurde die OASIS von James Haliday, Nickname Anorak, der hier seiner 80er Jahre Obsession freien Lauf lies. Vor seinem Tod verkündete Halliday das er in seiner Welt ein Easter Egg versteckt hat und wer es aufspürt soll sein Nachfolger werden, Herrscher über die OASIS und Erbe seines gesamten Vermögens. Drei Schlüssel zu drei Toren sind nötig um es zu finden. Jahre lang haben Egg Hunters, sogenannte Gunters, nach den Schlüsseln gesucht, doch ist keiner je fündig geworden – bis Wade zufällig den Ersten Hinweis entziffert. Doch ab dem Moment als er den ersten Schlüssel in der Hand hält sind die „Sixers" hinter ihm her, Mitarbeiter von Innovative Online Industries, welche die Kontrolle über die OASIS und damit
ein Internet Monopol erringen wollen. IOI hat jedoch keine Skrupel den Kampf um die Herrschaft in die Reale Welt zu tragen, und Sorrento, der Anführer der Sixers, schreckt dabei auch vor Mord als Mittel nicht zurück, schon bald geht es für Wade um mehr als nur sein Virtuelles leben...


 Das erste was einem an dem Buch auffällt ist das akkurate Titelbild, welches uns nicht nur einen Blick auf die „Stacks" genannte Trailer Park Heimat von Wade werfen lässt, sonder auch den, wenn auch nicht wie er sich selbst bezeichnet fetten so doch auf dem Bild zumindest übergewichtigen, Helden der Geschichte selbst (zugegeben, das der Charakter auf dem Bild tatsächlich übergewichtig ist viel mir erst auf den zweiten Blick und nach dem ich seine Selbstbeschreibung gelesen hatte auf).

 Ready Player One wird gerne als „Geektastic" tituliert, ja fast schon als ein „Nerdgasm."
Wären da nicht diese vielen kleinen Unstimmigkeiten, dann wäre ich fast versucht ähnlich euphorisch darauf zu reagieren:
Cline fühlt sich gleich zu Beginn bemüßigt uns zu erläutern dass der Nick Art3mis nicht Art-Three-Mis ausgesprochen wird sondern für Artemis steht (und das ganze bekommen wir kaum hundert Seiten später bei der ersten Begegnung Wade's mit seinem Cyberschwarm noch mal serviert), nicht aber das Sux0rs für Suckers steht (oder das I-r0k sagen soll: Ich, Roque ... sorry, Ich Rocke), oder in einer späteren Passage werden wir darüber aufgeklärt das XPs für Erfahrungspunkte (Experience Points) steht, das Kürzel NPCs (Non-Player Characters = Nicht Spieler Charaktere) wird aber ohne weitere Erklärung verwendet – diese unnötigen Exkurse/Unstimmigkeiten bremsen immer wieder völlig überflüssigerweise den Storylauf; man kann ruhig davon ausgehen dass diese Begriffe für die meisten Leser inzwischen zum Standardrepertoire gehören, und für den Erzähler der Geschichte und die Bewohner seiner Zeit sowieso, sprich es gibt weder Anlass noch Grund für Autor oder Erzähler diese Erklärungen einzuflechten (was, am Rande bemerkt er auch selbst zu wissen scheint, lässt er doch seinen Helden später einmal das Alias Harry Tuttle* ohne weitere Erläuterung verwenden).
Auf der anderen Seite lässt er sich anderthalb Seiten und zwanzig Erwähnungen Zeit, eher er uns darauf hinweist das Aech, nicht Lautsprache für das Geräusch ist welches mir bei der ersten Konversation zwischen diesem und Wade entfahren ist, sondern der Englischen Aussprache des Buchstaben H entspricht.
Eine wirklich große Schwäche des Romans besteht darin wie Cline seine Charaktere immer wieder in bester Deus Ex Manier Problemlösungen  aus dem Hut Zaubern lässt, mit einem Verweis auf versteckte Hinweise in Anoraks Almanac (und was bin ich froh das Cline hier sich zurückhalten konnte und nicht den Namens-Witz getötet hat indem er uns einen Exkurs über dieses typische 80er Kleidungsstück aufdrückte) welche vor diesem Zeitpunkt nie Erwähnung fanden. Hier hätte Cline sich wirklich die Mühe machen sollen den Leser mehr in die Jagd mit einzubeziehen.  

Ein Punkt an dem ich mir nicht ganz sicher bin ob das Tongue in cheek gemeint ist vom Autor (immerhin ist dies eine Geschichte über eine durch eine 80er Jahre Obsession geprägte Gesellschaft, somit würden ironische gemeinte Seitenhiebe auf die Obsessionen dieser Generation ja durchaus Sinn machen) ist die offenkundige Art in der Cline seinen Roman datiert in dem er Begriffe wie YouTube und eBay in seine Zukunftsvision einfließen lässt. Ein witziges Beispiel hierfür ist die erste offene Konfrontation der Gunters mit den Sixers:
 The sixers had installed teleportation disruptors, which prevented anyone from transporting inside the force field via technological means. They had also stationed a team of high-level wizards around the tomb. These magic users cast spells around the clock, keeping the entire area encased in a temporary null-magic zone. This prevented the force fields from being bypassed by any magical means.
 The clans began to bombard the outer force field with rockets, missiles, nukes, and harsh language. They laid siege to the tomb all night, but the following morning, both force fields remained intact.
 In desperation, the clans decided to break out the heavy artillery. They pooled their resources and purchased two very expensive, very powerful antimatter bombs on eBay.

Das die IOI Agenten, die Sixers, als gleichermaßen dämlich wie ruchlos dargestellt werden, war meiner Einschätzung nach allerdings Absicht. Ich denke schon das Cline mit Ready Player One ein Buch gewordenes 80er Jahre B-Movie schreiben wollte, und unter diesem Aspekt betrachtet macht der Roman dann trotz erheblicher Literarischer Schwächen eine Menge Spaß zu lesen. Er ist weit davon entfernt Perfekt zu sein, oder auch nur wirklich Gut, aber trotzdem geht ein Faszination von der Geschichte und den Charakteren aus die einen in ihrer Bann zieht und immer wieder zurück kommen oder über schwächere Momente hinwegblicken lässt. Entschädigt wird man dafür damit das es in Ready Player One tatsächlich, und man verzeihe mir dieses offensichtliche Wortspiel, so einige achtziger Jahre Schätze wiederzuentdecken gibt; zum Bleistift die seinerzeit Legendäre Swordquest Reihe von Atari oder der Arkade Hit Black Dragon/Black Tiger von Capcom.
Dadurch wird der Roman zum Trip zurück in die eigene (hauptsächlich Spieler-) Kindheit.


 Unbedingt empfehlenswert ist die Kritik auf What if books etc. die zu den übrigen Fehlern und Schwächen des Romans noch die bedenkliche nahezu komplette Abwesenheit von Frauen und Farbigen in Cline's Welt analysiert.



Und zum Abschluss ein Satz vom Beginn des Buches (s.14) welcher mich Schmunzeln machte, auch wenn er eher unter unfreiwilliger Humor fällt:
 I burned through all of my extra lives in a matter of minutes, and my two least-favourite words appeared on the Screen: GAME OVER.

Wohl kaum einer freut sich über Over, aber ein Spieler dem das Wort Game nicht gefällt?
Srsly? ;)


*Harry Tuttle war der Name eines von Robert De Niro gespielten Regimegegners in dem Terry Gilliam Film Brazil.

Sonntag, 3. Februar 2013

Cover Gallery: Buffied


















Zugegeben das letzte Cover ist nicht wirklich inspiriert von der Buffy - Die Vampierjägerin Serie, aber es erinnert mich trotzdem auf seine Art daran.