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Montag, 7. September 2015

Wenn es in Casablanca Dezember 1941 ist, wie spät ist es dann in New York?

"If it's December 1941 in Casablanca, what time is it in New York?"

 Die geneigten Mitfans werden es nicht verpasst haben, dieser Tage flimmerte mal wieder Casablanca über den Bildschirm, und obwohl ich den Film, neben einigen anderen Bogart Filmen, nun schon so einige Jahre auf Video aufgezeichnet habe und ein paar Jahre weniger auf DVD mein eigen nenne, schaue ich ihn mir dann, wie eigentlich jeden Bogart der im Fernsehen kommt, eben doch immer wieder an wenn er läuft.

Dagegen kommt kein noch so beliebter Hollywoodblockbuster an.


 Angespornt zu dem noch von der veröffentlichung eines Bildbandes zu 2001 - Odyssey im Weltraum (Muss ich haben!) bin ich über Booklooker.de beim Versandantiquariat Schmitz auf zwei Buchpakete gestoßen an denen ich dann einfach nicht vorbei konnte:
 4x Casablanca für unter 25.-€, gebraucht aber in sehr gutem bis neuwertigen Zustand: Ein Schnäppchen.


  Zu den Büchern selbst:
 Das 50th Anniversary Commemorative von Frank Miller* welches seinerzeit auch bei Heyne aufgelegt wurde ist zwar von hoher Verarbeitungsqualität - aber vom Inhalt her eher enttäuschend, da sich weder Miller mit seinem Text noch Turner bei der Präsentation viel Mühe gegeben haben. Imer mal wieder wirkt hier alles etwas gedankenlos zusammengewürfelt, die Gestaltung orientiert sich dabei stark an den einst beliebten Time-Life Buchreihen.
Alles in allem kein schlechtes Filmbuch, aber eines das letztendlich hinter seinen Versprechungen und Möglichkeiten zurück bleibt.



"You despise me, don't you?"
"I gave you any thought, I probably would."
  



Behind the Scenes von Harlan Lebo bietet gewohnte Kost.
Nichts das sich vom Massenmarkt der Filmpuplikationen abhebt, aber ein Band der aufgrund eines eingängigen, mehr an Anekdoten denn Fakten interessierten Begleittexts, mehr aber aufgrund der Vielzahl an illustrierenden Photos sicher zum immer mal wieder darin Blättern einlädt. Ein Buch für Fans, dessen Verarbeitungsqualität zum Preis jedoch nicht überzeugen kann, neu kostet der Band bei Amazon z.Z. 19,81€ und ist damit für ein Softcover von eher durchschnittlicher Papierqualität zu Teuer.



"And remember, this gun is pointed right at your heart."
"That is my least vunerable spot."




 Damit kommen wir zum Herzstück:

Round up the usual suspects / Verhaften sie die üblichen Verdächtigen, von Aljean Harmetz, welches auf diesem Weg dann gleich im Original (Winfeld & Nicolson, UK) wie der deutschen Übersetzung (Berlin Verlag) bei mir einziehen durfte.

 Auf etwas über vierhundert Seiten (402 S. / 479 S.) beschäftigt sich die Autorin ausführlichst mit der Entstehung des Films, geht dabei auf das Politische Klima jener Tage und auf das damals noch herrschende Studiosystem ein. Solchermaßen eingebettet in Zeitgeschehen und Filmgeschichte ist Aljeans beschäftigung mit Casablanca ein Filmbuch das sich jedem Filmenthusiasten nur Empfehlen lässt, Fans des Klassikers kommen sowieso nicht daran vorbei.

 In einem angenehm Flüssig zu Lesenden Schreibstil dem man durchaus Aljeans Journalistischen Hintergrund anmerkt, präsentiert die Autorin gleichermaßen erhellend wie unterhaltend die Geschichte von der Entstehung des Films. Eingebettet in Fakten, Anekdoten und Analysen des Zeitgeists, berichtet sie davon was wirklich vorging, und rückt populäre Mythen, wie jene dass Schauspieler Ronald Reagen einmal für die Rolle des Richard Blaine vorgesehen gewesen wäre, in das richtige Licht.














Noch ein Wort zur deutschen Ausgabe:
Zwar lese ich gerade die englische Ausgabe, aber die deutsche gefällt mir in ihrer Aufmachen einen Tick besser. Das für die deutsche Umschlaggestaltung gewählte Bild gibt den Ton des Buches gelungener wieder. Man erkennt auf den ersten Blick das man es hier mit einem Filmsachbuch zu tun hat.
 Es heißt das der Text in dieser Ausgabe leicht gekürzt wurde, mit Einverständnis der Autorin, aber bei einer Seitenzahl von 479 Seiten gegenüber 402 Original Seiten kann diese kürzung tatsächlich nicht erheblich gewesen sein.
 Beim blättern im Buch fallen zur UK Ausgabe einem zwei Dinge auf:
Die Papierqualität erscheint nicht ganz so hoch, aber die Qualität bei der Reproduktion der textbegleitenden Photos ist tatsächlich höher. Hier setzte man oft auf eine großformatigere, nicht selten weniger körnige Darstellung, bezehungsweise machte sich tatsächlich die Mühe Bilder welche im englischen Text nur Ausschnittweise verwendet wurden in der deutschen Ausgabe komplett abzubilden.
 Eine wohl im englischsprachigen Raum nicht so verbreitete Angewohnheit die einem an deutschen gebundenen Ausgaben immer wieder angenehm auffällt ist außerdem natürlich das eingebundene Lesebändchen.













So am Rande bemerkt:
Ich glaube nicht das der Titel der Orignalen Hyperion Ausgabe von 1992, Round up the usual suspevts war, wie es im Buch zu Lesen steht. Hi-hi.
Fazit zur deutschen Ausgabe:
 Fans des Films kann man hier nur nahelegen tatsächlich diese Ausgabe dem Original vorzuziehen, oder falls sie einen Fan des Films in ihrem Familien-/Freundeskreis haben der das Buch nicht besitzt - jetzt Wissen sie was sie ihm oder ihr nächstens zum Präsent machen können.

"It's been a long time."
"Yes, ma'am. A lot of water under the bridge."

*Nicht der Comic Zeichner / Autor

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