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Mittwoch, 4. Juni 2014

Kissed in Paris









Kissed in Paris, Juliette Sobanet
(Self-Published, 2012)

"French Kiss" mit Logiklücken.

Kurzinhalt:
 Nur neun Tage verbleiben für die Amerikanerin Chloe Turner bis zu ihrer Hochzeit, als sie von ihrer Chefin eine eMail erhält in der sie gebeten wird an deren stelle nach Frankreich zu Reisen, da sie selbst Krank danieder liegt. Obwohl Arbeitstier Chloe leise bedenken äußert steht es natürlich außer Frage das sie diesen Geschäftstermin für ihre Chefin wahrnimmt, immerhin liebt Chloe ihre Job, auch wenn fast Gatte Paul eigentlich ganz andere Zukunftspläne für sie hat.

 Am Tag ihrer geplanten Rückreise erwacht Chloe Verkatert in ihrem Hotelzimmer, um Geld, Kleidung und Ausweispapiere gebracht, mit nur vagen Erinnerungen an den Abend davor. Alles was der Täter ihr zurückließ sind ein skandalös knappes rotes Kleid und ein Paar hochhackiger Schuhe.
 Als Chloe hinab zum Empfang stürzt um den Überfall zur Anzeige zu bringen, stehen dort bereits zwei Polizisten auf der Suche nach ihr. Die beiden zeigen keinerlei Interesse an Chloes Geschichte und verhören sie statt dessen nach ihrem Verhältnis zu dem Täter. Von Chloes Konto wurde Geld im Wert von mehreren Tausend Euro abgehoben und für die Polizei steht sie im Verdacht an einem Betrug beteiligt zu sein. Unfähig diesen offensichtlichen Irrtum schnell aufzuklären sieht Chloe ihre Hochzeit bereits platzen.

 Während Chloe noch fiebert haft nach einem Ausweg aus ihrer prekären Situation sucht, stürmt ein fremder in das Hotel, schlägt einen der Polizisten nieder und bittet Chloe mit ihm zu kommen. Julien erklärt ihr das er Undercover auf der Spur des Mannes ist welcher sie beraubte, Claude Dubois, und dessen Netzwerk sich bis hinein die korrupte Polizei erstreckt, doch es wäre ihnen möglich ihren Ausweis noch rechtzeitig zurück zu holen, sowie sie in den Flieger zu setzen wenn sie sofort aufbrechen.

 Es wird bald offensichtlich das Julien seinerseits ganz eigene Ziele verfolgt, bei denen unter anderem ein Gemälde eine wichtige Rolle zu Spielen scheint, wie weit kann Chloe dem smarten Franzosen trauen?
Und mit der Polizei auf ihren Fersen, an wen könnte sie sich sonst wenden in einem fremden Land?


 Da ich wie erwähnt gerade auf Urlaub bin, nutze ich die Muße um mich durch einen Teil der kostenlosen eBooks zu arbeiten, die ich mir heruntergeladen habe als ich meinen Sony gekauft hatte.

 Kissed in Paris ist dabei eine nicht unangenehme Überraschung, Juliette Sobanet entspinnt eine charmant, amüsante Jagd durch die Französische Provinz auf der die spröde Amerikanerin und der frech lebenslustige Franzose, selbstverständlich, gezwungen sind sich näherzukommen als beiden zunächst lieb ist. Das die Story sich dabei ungeniert von Klischee zu Klischee hangelt, und die innere Handlungslogik schon zu Start erhebliche Fragen aufwirft, gleicht die Autorin durch eine sympathische Familientauglichkeit aus.
Gleichwohl sich im Verlauf die unvermeidbare erotische Spannung zwischen den beiden so unterschiedlichen Charakteren entwickelt, hält Juliette ihre Geschichte auf leichtfüßig jugendfreiem Niveau.

 Die Geschichte wirft allerdings bei näherer Betrachtung, wie gesagt eine Menge unbeantworteter Fragen auf:
Wie gelang es Claude einen Geld Transfer zu tätigen noch ehe er Chloes Debitcard gestohlen hatte?
Wie kommt es das Chloe für ihre Event Planning Agentur nach Frankreich entsandt wird, ohne ein Wort Französisch zu beherrschen?
Wie konnte Juliens Auftraggeber noch am selben Tag von Claudes Aktion wissen?
Wie kommt es das die Französische Polizei bereits vor Ort ist nach dem Chloe gerade erwacht ist, und woher haben sie ihr Bild?

Anmerkung:
 Auf GoodReads wird Kissed in Paris als Nachfolger zu Sleeping with Paris aufgeführt, als Teil der Paris Reihe. Kissed erzählt jedoch eine komplett eigenständige Geschichte die sich mit dem Vorgänger nur durch einen Cameo Auftritt verbindet.

 Wer mehr erwartet als kurzweilige, romantische Unterhaltung, und wem die inhaltliche Logik ein Anliegen ist, dem wird der Roman keine Freunde bereiten. Wer aber zufrieden ist mit ein wenig Romantik im Geist des Meg Ryan/Kevin Kline Streifens "French Kiss", der kann hier durchaus auf seine Kosten kommen.

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